Lima Pfeifen von Endstufe?

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Calibur
Neuling

#1 erstellt: 22. Dez 2014, 12:15

Guten Tag,

habe vor kurzem eine gebrauchte Endstufe erworben.
Heute eingebaut und getestet, leider ein starkes Lima Pfeifen.
Bei nicht laufendem Motor kaum zu hören, bei laufendem sehr Laut. Je höher die Drehzahl desto lauter und höher die Frequenz des Pfeifens.

Massepunkt der Endstufe (Gurthalterung) geprüft, alles in Ordnung.
Masse der Cinch am Radio geprüft, alles in Ordnung.
Cinch Kabel auf der Beifahrerseite, Pluskabel auf der Fahrerseite. Kreuzt sich nirgends.

Würde jetzt gern wissen ob ich den Defekt auf die Endstufe eingrenzen kann. Mit meiner alten Endstufe funktioniert alles tadellos.

Komponenten:
HU: JVD KD-R 411
Front: Audio System R165
Endstufe: Axton C508 (mit der funktioniert alles wunderbar), Audio System Twister F4 600 (bei der hab ich das Lima Pfeifen).

MfG, Calibur

zuckerbaecker
Inventar

#2 erstellt: 22. Dez 2014, 13:19

http://www.hifilab.de/hifilab/pdf/stoerplan.pdf

Car-Hifi
Inventar

#3 erstellt: 22. Dez 2014, 23:31

Tach auch und herzlich willkommen im Forum,

als Hauptgründe für Lichtmaschinenpfeifen gelten die Induktion in die Kabel durch parallele Leitungen und Masseschleifen.

Die Induktion lässt sich relativ einfach bekämpfen: Kabel (vor allem Cinch) weit weg von anderen stromführenden Leitungen und ein geeignetes Kabel verwenden. (Mehrfach geschirmte Kabel haben sich in Grenzfällen nicht bewährt. Besser sind koaxiale Leitungen RG58, oder Kabel mit "Twistet-Pair“-Aufbau und möglichst nur einseitig aufgelegtem Schirm.)

Etwas schwieriger sind Masseschleifen. Diese entstehen durch ungewollten Stromabfluss. Meist erfolgt der vom Verstärker über das Cinch-Kabel durch das Radio zu dessen Massepunkt. Oft hilft der Wechsel des Massepunktes des Verstärkers, manchmal muss das Radio mit an den selben Massepunkt und nicht selten hilft nur der Austausch des Verstärkers gegen ein Produkt mit modernen Design. Noch Anfang der Nuller-Jahre hatten fast alle Verstärker eine direkte Verbindung zwischen Stromversorgungs-Masse und Signal-Masse. Inzwischen gewöhnen sich die Hersteller das ab. Damit fließt auch kein nennenswerter Strom mehr über die Cinch-Leitung zum Radio und die Störungen bleiben aus. Einen solchen „modernen“ Verstärker kann man mit einem Ω-Meter erkennen. Es sollte zwischen den Massen des Verstärkers (Stromversorgung und Cinch), solange er nicht angeschlossen ist, ein Widerstand von etwa 100 - 2.000 Ω messbar sein. Knapp über 0 Ω deutet auf eine direkte Verbindung - und ist ein Garant für Probleme.

legogg
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 27. Dez 2014, 21:50

Bei mir waren die gains mal zu hoch aufgedreht.
Hatte ich nach dem Kauf nicht drauf geachtet.
Meistens ist das aber auch nur eine Verbesserung des Problems.

Krümelmonster
Inventar

#5 erstellt: 02. Jan 2015, 16:51

Ich würde auch sagen....

Den Gain Regler so weit runter wie möglich. Erfahrungsgemäß müssen sie jedoch schon oft gut über der hälfte stehen, daß die Endstufe voll ausgesteuert werden kann, je nach Höhe des Pre-out Levels vom Autoradio.

Der bereits erwähnte 1kOhm Widerstand zwischen GND Klemme und Cinch Masse kann eine Schleife hervorrufen. (oft 1kOhm + 100nF Kondensator).
Wenn auf der Endstufe keine Garantie mehr ist, würde ich DIESE BEIDEN Bauteile dezent ganz entfernen. Sie werden normalerweise nicht benötigt, da meistens nicht geregelt wird (Information über die Ausgangsspannung) und am Autoradio die Massen dann eh zusammen kommen.

Eine Verlegung der Kabel mit viel Abstand habe ich persönlich bisher nie gemacht, aufgrund des erhöhten Aufwandes der Verlegerei.
M.E. sind die Cinch-Kabel sowieso nur gegen elektrische Einstrahlung abgeschirmt. Die Einkopplung einer Störung vom Stromkabel erfolgt hier aber wenn dann nur magnetisch. D.h. man müsste mit einem µ-Metall Schirm arbeiten.

Eine Schleife ist öfter das Problem. Signal-Massen müssen auch einen guten Kontakt haben!

Ich hoffe, ich konnte helfen (hab leider nicht alle Beiträge gelesen, vielleicht wurde jetzt was wiederholt!?)