Bessere Dose - (noch) schlechterer Empfang!

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DiegoM
Neuling
#1 erstellt: 12. Apr 2014, 15:08
Hallo zusammen,

folgendes Problem stellt sich mir:

Ich wohne in einer Mietswohnung, 1.OG, insgesamt 3 Parteien. Wir werden global über Unitymedia (via Durchgangsdose) versorgt.
Ich bin jetzt erst dazu gekommen, meinen Fernseher (interner DVB-C Tuner) an die Dose zu bekommen. Dazu habe ich mir ein Kathrein LCD 115 Kabel gekauft. Nach einer Sendersuche hat er alle angebotetenen Sender gefunden. Leider sind die Privaten nur mit extremen Artefakten und Tonausfällen "zu gucken" (sehr gerine Signalstärke). Nach einigem Einlesen, habe ich zunächst die Antennendose im Verdacht, da ältere Modelle wohl Probleme mit den digitalen Privaten haben. Mit Erlaubnis des Vermieters habe ich mir die Antennendose dann angeguckt, es handelt sich um eine Astro Gut 852, die laut Forum eben für die Sonderkanäle S2+S3 ein Problem darstellt. Daraufhin habe ich mir die Kathrein ES 44 gekauft (auch im Forum gelesen). Der Einbau bzw. Tausch (so schien es mir), klappte recht problemlos, leider empfange ich aber jetzt noch weniger Kanäle als vorher, ZDF bspw. auch nur mit Artefakten. Bin erstmal auf die Astro zurückgewechselt, da empfange ich alles wie vorher.

Gibt es irgendetwas, was ich beim Einbau der Kathrein Dose evtl. nicht beachtet habe?! Durchgangsrichtung habe ich dran gedacht. Nutzt es evtl. etwas, den Innenleiter zu kürzen? (in etwas 8 mm lang). Neu Abisolieren wird nicht klappen, da das Kabel zu kurz ist.

Würde mich über eine Antwort freuen.

Liebe Grüße,

DiegoM
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 12. Apr 2014, 16:13
Die GUT 852 sollte eigentlich nicht problematisch sein. Sie überträgt laut Datenblatt folgende Bereiche:

TV-Out: 47 - 862 MHz - 12 dB Anschlussdämpfung
Radio-Out: 87.5 - 139 MHz - 14.5 dB Anschlussdämpfung

Am TV-Out sollte also alles anliegen, auch S2/S3, wenn die Dose nicht defekt ist und das Datenblatt zur Dose passt.

Die von Dir als Ersatz verbaute ES 44 kann nicht vollständig sein. Es gibt eine ESD 44 und eine ESC 44.

ESD 44: Durchgangsdose mit 14.5 dB Anschlussdämpfung, 47 - 2150 MHz

ESC 44: Durchgangsdose mit 14 dB Anschlussdämpfung, 47 - 1000 MHz

Beide Dosen haben im Bereich um S2 und S3 noch eine verteilbedingte Zusatzdämpfung von 2-3 dB.

Damit machst Du gegenüber der GUT 852 gar nichts gut. Die Dosen sind den Daten nach nahezu identisch.

Was sagt die Signalstärkeanzeige des Empfängers? Unter 50% oder mehr als 50%?

Wo liegt das neue LCD 115? Als Anschlusskabel zwischen Dose und TV oder innerhalb der Hausverteilung?

Weißt Du, welche Dose / Dosen noch nach Deiner folgen? Nur innerhalb Deiner Wohnung oder geht die Verteilung auch wohnungsübergreifend (dann ließen sich einzelne Wohnungen allerdings im Keller nicht abkelmmen))
DiegoM
Neuling
#3 erstellt: 12. Apr 2014, 17:30

Radiowaves (Beitrag #2) schrieb:

Die von Dir als Ersatz verbaute ES 44 kann nicht vollständig sein. Es gibt eine ESD 44 und eine ESC 44.


Klar, sorry, es ist die ESD 44.


Radiowaves (Beitrag #2) schrieb:

Was sagt die Signalstärkeanzeige des Empfängers? Unter 50% oder mehr als 50%?


Sehr weit unter 50% (bei allen Sendern, auch denen, die störungsfrei laufen)


Radiowaves (Beitrag #2) schrieb:

Wo liegt das neue LCD 115? Als Anschlusskabel zwischen Dose und TV oder innerhalb der Hausverteilung?

Es liegt in meiner Wohnung. Ich habe es direkt mit Steckern konfektioniert bestellt.


Radiowaves (Beitrag #2) schrieb:
Weißt Du, welche Dose / Dosen noch nach Deiner folgen? Nur innerhalb Deiner Wohnung oder geht die Verteilung auch wohnungsübergreifend (dann ließen sich einzelne Wohnungen allerdings im Keller nicht abkelmmen))


Von mir geht ein Kabel noch nach oben in die Wohnung, weiß allerdings nicht, welche Dose da verbaut ist. Die Nachbarin guckt kein Fernsehen. In meiner Wohnung findet sich nur die eine Dose.

Im Keller sieht das ganzen am Unitymedia Kasten übrigens so aus (nicht sehr professionell, oder?!?!):

Foto
Kakuta
Inventar
#4 erstellt: 12. Apr 2014, 17:34
...nur werden auf S02/S03 bei UM keine "privaten Sender" eingespeist, sondern nur Kino Kanäle oder Arte HD bzw. BBC und Wetter Fernsehen.

Kakuta
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 12. Apr 2014, 18:38
Das da unten ist ja ein unglaublicher Pfusch da unten!
- Kein Potentialausgleich' das kann Lebensgefährlich sein!
- kein absolut notwendiger Verstärker -> daher der viel zu geringe Pegel.
- völlig ungeschirmte Stecker -> unzulässig und macht Störungen bei den von DAB und DVB-T belegten Kanälen.
- unsinniger, da ungenutzter Zweifachverteiler (T-Stück) der vernichtet den halben Pegel! Raus damit! Dann wird der Empfang schonmal stabiler und dann soll dein Vermieter mal die Anlage richten lassen!
DiegoM
Neuling
#6 erstellt: 12. Apr 2014, 18:58

KuNiRider (Beitrag #5) schrieb:

- unsinniger, da ungenutzter Zweifachverteiler (T-Stück) der vernichtet den halben Pegel!


also einfach das T-Stück raus und die 2 Enden verbinden? Wobei besteht denn Lebensgefahr?!
Ist das Aufgabe des Vermieters oder muss unitymedia dafür rauskommen?!
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 12. Apr 2014, 20:19
Paß auf...

Lebensgefahr besteht ggf. dadurch, daß im Keller, wo die Kabel zusammenkommen, völlig unterschiedliche Potentiale aufeinandertreffen können.

Normalerweise sind alle metallenen Teile im Haus auf ein gemeinsames Potential gelegt (= elektrisch miteinander verbunden) und diese zentrale Stelle wird auf einen Erder geklemmt. Der Erder ist z.B. eine lange Stahlstange, einige Meter tief in die Erde neben dem Haus gerammt, oder er liegt als Fundamenterder unter dem Haus, ist beim Bau dort mit eingebracht worden. Dieses Erdpotential sollten auch metallene Wasser- und Gasrohre-, Heizungsrohre, metallene Treppengeländer innen und außen, Führungsschienen von Aufzügen und die Schukozungen aller Steckdosen im Haus haben.

Sinn der Übung: wenn Du in der Küche am E-Herd stehst (dessen Edelstahlgehäuse ebenso über den Schutzleiter mit diesem Potential verbunden ist) und eine Hand auf dem Herd hast und mit der anderen an den Wasserhahn fasst, darf dazwischen keine Spannung sein, sonst würde ein Strom durch Deinen Körper fließen. Deshalb werden alle Metallinstallationen auf dieses gemeinsame Potential gezogen.

Nun hast Du einen TV an der Dose -> der Schirm (im Stecker der Außenring) des Antennenkabels liegt damit auf dem Chassispotential Deines Fernsehers. Der Fernseher hat meist einen flachen zweipoligen Netzstecker, also keinen Schukostecker. Sein Chassis im Inneren (unter dem Kunststoffgehäuse) ist damit nicht über den Schukoanschluss auf dem gemeinsamen Potential der Hausinstallation. Stattdessen stellt sich irgendein Potential ein - bedingt durch das Netzfilter des Fernsehers und im schlimmsten Falle durch einen technischen Defekt des Fernseher-Netzteiles. Mit dem Antennenkabel kommt dieses Potential auf die Antennendose und über das Kabel in der Wand runter in den Keller. Auf dem Stecker können bis zu 230 Volt bezogen auf Erdpotential (metallenes Wasserrohr, ...) anliegen. Man kann oft so um die 170 Volt messen, aber wenn man versucht, einen Strom fließen zu lassen, bricht die Spannung zusammen und es fließt kein nennenswerter Strom. Es reicht u.U. für ein ungutes Gefühl, wenn man dazwischenfasst, aber es ist nicht gefährlich für einen herzmäßig gesunden Menschen.

Es kann aber gefährlich werden, wenn im Fernseher etwas kaputt ist und der Ableitstrom "kräftiger" ist, also durchaus ein größerer Strom durch Deinen Körper getrieben werden könnte, falls Du zwischen den Antennenstecker und ein z.B. Wasserrohr fasst.

Nun haben die Nachbarn vielleicht auch Fernseher. Die haben auf ihren Leitungen die gleichen Effekte. Kommen solche Leitungen zusammen, kann zwischen ihnen sogar noch eine höhere Spannung (bis etwa 400 Volt) anliegen, falls die Nachbarwohnung an einer anderen Netzphase hängt. Fasst Du beim Steckerabziehen zwischen beide Antennenkabel, ists also noch ekliger. Hängen beide Wohnungen an einer Phase und die Antennendosen hintereinander, summieren sich die Ströme beider Fernseher, die da herumvagabundieren. Dann kanns auch (lebens)gefährlich werden, wenn jeder Fernseher für sich in formal Ordnung ist.

Deshalb legt man die Kabelschirme aller in die Wohnung gehenden Antennenkabel auf dieses Erdpotential. Dazu montiert man auf die Kabelenden im Keller Stecker und installiert eine Art Verbinder, der seinerseits in einem Metallwinkel oder Metallblock sitzt, der wiederum an der Potentialausgleichschiene des Hauses angeschlossen ist. Damit zwingt man die Kabelschirme auf Hauspotential - das ist das gleiche wie an den Wasserleitungen und den Schukozungen, also beim Berühren ungefährlich. Diese Verbindung trennt man auch nie auf - man läßt die Leitungen zu den Wohnungen immer dort angeklemmt und arbeitet nur an der anderen Seite der Verbindung.

Nun kommt von draußen noch das Kabel von der Unitymedia. Das hat auch irgendwo in der Straße einen Verstärker durchlaufen und bringt das dortige Potential mit. Dieses Potential kann wieder ganz anders sein und wenn man zwischen dieses und das hauseigene Potential fasst, ist das auch u.U. (lebens)gefährlich. Deshalb wird auch der Übergabekasten innerlich in diesen Potentialausgleich einbezogen (Unitymedia) bzw. bewußt elektrisch vom Hausnetz getrennt (galvanisches Trennglied, Kabel BW). Dieses Trennglied kommt in ein Schutzgehäuse, damit man es nicht berühren kann, denn über ihm, also zwischen Eingang und Ausgang, können bis zu 400 Volt anliegen.

Schau Dir mal diese Skizze an:

BK-Hausverkabelung für 4 Etagen, ohne galvanisches Trennglied

Die habe ich für jemand anderes und seine Hausverkabelung gemacht. Die gilt nicht für Dich, aber da siehst Du, wie alle Teile im Keller an den Potentialausgleich angeschlossen werden (grün/gelb) und wie man einzelne Teile (den Verteiler z.B.) ausbauen kann, ohne daß man irgendeinem Teil den Potentialausgleich wegnimmt. Deshalb immer der Umweg über diesen Erdungsblock: alle Ein- und Ausgänge aller Komponenten sind noch auf Potentialausgleich, wenn ein Bauteil entfernt wird. Sieht aufwendig aus, ist aber absolut sinnvoll und entspricht dem Stand der Technik.

Bei Deinem Übergabepunkt kommt in der Mitte ein Kabel raus, das geht nach rechts weg und endet offenbar unter der grauen Kappe mit dem Erder-Symbol. Dort geht wiederum ein grün/gelber weg. Das soll der Potentialausgleich für den Übergabepunkt sein - verfolge den bitte mal, bis Du eine größere Schiene findest, an der auch noch die Rohre der Hausinstallation angeklemmt sind und vielleicht ein Kabel weggeht, das sichtbar auf einem Erder endet (also im Kellerfußboden verschwindet). Dieser Teil könnte formal in Ordnung sein.

Nicht in Ordnung ist der fehlende Potentialausgleich für alle abgehenden Kabel und für alle Bauteile dazwischen - siehe meine Grafik. Das kann man nun leicht nachrüsten lassen - die PA-Leitung (grün/gelb) liegt ja schon. Sie sollte freilich geprüft werden, ob sie elektrisch wirksam ist.

Wenn Du an Deiner Anlage irgendwas hantieren willst, mußt Du, weil das nicht so gebaut ist, alle (!) Geräte, die im Haus an irgendeine Antennendose angeschlossen sind, abziehen. Das gilt auch für die Geräte in den anderen Wohnungen. Um Schäden an den Tunern der Geräte zu vermeiden, müssen vor dem Abziehen der Antennenstecker die Netzstecker aller dieser Geräte rausgezogen werden und wenn weitere Geräte dranhängen (z.B. DVD-Player, AV-Receiver), müssen auch deren Netzstecker alle rausgezogen werden. Das gilt eigentlich immer, bei jedem Steckvorgang noch nicht miteinander verbundener Geräte.

Danach sind die Antennenkabel, die nach unten kommen, erstmal frei von solchen Potentialen - zumindest nach bestem Wissen. Formal ist die Gefahr nicht gebannt, denn irgendwer kann ja auch einen Nagel duch Strom- und Antennenkabel geschlagen haben, natürlich versehentlich, und das gibt dummerweise manchmal elektrischen Kontakt. Beim Lösen der Verbindung zum Übergabepunkt hast Du dann die Potentialdifferenz zwischen der Hauserde (durch den aufgeklemmten Übergabepunkt) und dem defekten Kabel oder dem defekten Fernseher in der Hand. Das kann gefährlich brizzeln...

Deshalb darf man da eigentlich auch nicht ran. Wenn, dann mit dicken isolierenden (!) Gummihandschuhen.

Der Verteiler ist sinnlos, eine Seite geht ins Leere. Das kostet etwa 3-4 dB Pegel, also 50% der gesamten Signalleistung. Einfach raus damit und es geht schonmal etwas besser.

Deine neue Dose ist eine 14-dB-Dose. Sie nimmt dem Signal 14 dB Pegel weg. Bis zum Keller runter kommt noch die Kabeldämpfung hinzu, bis ins 1. OG sind das etwa 2dB bei den oberen Kanälen. Der Mieter unter Dir bekommt das Kabel zuerst und zieht vermutlich ebenfalls Pegel ab, er hat ja sicher auch eine Dose. Macht nochmal etwa 2 dB Verlust. Bis zu Dir sind also etwa 18 dB Pegel weg. Schön wäre es, wenn Du etwa 60-70 dBµV Pegel hättest. Müßten also im Keller 78 - 88 dBµV Pegel auf dem Übergabepunkt liegen. Und das wird kaum der Fall sein...

Bei mehreren Dosen (hier mindestens 3) ist oft ein Verstärker nötig. Der kommt in den Keller und gibt den Pegel zu, der durch die Verteilung verlorengeht. Natürlich braucht der Verstärker auch einen Stromanschluß, der kommt an den Hausstrom, den alle zahlen. Und wieviel Verstärkung einzustellen ist, erfährt man nicht mit der Glaskugel, sondern durch Messen. Meßgeräte für Antennenpegel hat der Fachmann. Der sollte es dann auch einstellen können, inklusive Schräglagenentzerrung, die bewirkt, daß die unteren und die oberen Kanäle mit dem gleichen Pegel kommen und es nicht nach oben immer weniger wird.

So ein Verstärker kostet nicht die Welt: http://www.antennenland.net/WISI-VX-81 wäre ein Beispiel, wenn 20 dB Verstärkung reichen. Der Stromverbrauch summiert sich auf etwa 9 Euro gesamt pro Jahr - das sollten die 3 Mietparteien überleben.

Hat der Nachbar untendrunter Probleme mit dem Empfang?

Wer bei der Unitymedia für die Hausverteilung zuständig ist, weiß ich nicht. Aber das werden Dir die Forenkollegen beantworten.


[Beitrag von Radiowaves am 13. Apr 2014, 09:06 bearbeitet]
KuNiRider
Inventar
#8 erstellt: 12. Apr 2014, 23:23
Die Netzbetreiber sind selten, und dann nur in größeren Anlagen, für die Hausverteilung zuständig -AUSSER es ist eine Triple-Play-Anlage (mit Internet und Telefon), dann ist er es fast immer. In einem normalen 3_Familienhaus ist es eigentlich immer Sache des Hausbesitzers.
3 Dosen in Reihe geht mit vernünftigen Pegeln nie ohne Verstärker, da Übergabepegel >70dB sehr selten sind und die erforderlichen > 79dB habe ich noch nie erlebt.

notlösung wie schon geschrieben mit ohne Geräte und Gummihandschuhe das Kabel direkt in den Übergabepunkt anschließen dann ind ie ekligen Stecker auch gleich weg.
DiegoM
Neuling
#9 erstellt: 13. Apr 2014, 12:21
Vielen Dank für die tollen und informativen Antworten!

Ich habe das ganze inkl. Foto jetzt an die Hausverwaltung geschickt und auch die Gefahren erklärt, die ihr mir aufgezeigt habt. Die sind zum Glück ziemlich zackig bei sowas, von daher wird sich da bestimmt was tun.

Da ich keine solchen Gummihandschuhe habe, und auch keinen kenne, der welche hat, lasse ich jetzt einfach die Finger davon. Meine Nachbarn unter mir sind in Urlaub...ob die ihren TV vom Strom getrennt haben, kann ich also nicht garantieren

Ich warte einfach mal ab und gebe Rückmeldung, wenn dann endlich ein gutes Signal bekomme.
(Irgendwie habe ich mit sowas immer Pech....in meiner alten Wohnung war die Gemeinschafts-Schüssel nicht fürs Low-Band ausgelegt...kein HD-Sender ).

LG,
DiegoM
Quotengrote
Stammgast
#10 erstellt: 13. Apr 2014, 12:42
@Radiowaves: Danke für die ausführliche Erklärung, jetzt hab ich das auch mal verstanden.

Gruß
DiegoM
Neuling
#11 erstellt: 13. Apr 2014, 13:07
Mein Schwager war mit Handschuhen da...das T-Stück ist raus, alle Sender laufen problemlos!

Die Kathrein-Dose schicke ich zurück. Vielen Dank für die Hilfe
Radiowaves
Inventar
#12 erstellt: 13. Apr 2014, 13:40
Na fein! Reichten also der Rückbau auf die alte Dose und die Entfernung des T-Stückes aus. Bitte trotzdem die kellerinstallation in Ordnung bringen lassen. Kostet, wenn keine unerwarteten Schäden sichtbar werden, nicht die Welt:

50 EUR Verstärker

50 EUR Montageschrank (abschließbare statt offen zugängliche Installation ist sinnvoll im Mietshaus, auch wenn hier alle Wohnungen an einem Kabel hängen und nicht separat im Keller abklemmbar sind)

5 EUR Erdungsblock

bissl Kabel (4 qmm grün/gelb und Antennenkabel) sowie ein paar ordentliche F-Stecker (Kompressionsstecker)

Montage + Einmessen

200 EUR maximal, schätze ich. Wenns offen aufgebaut werden soll, weils wirklich fast nix ist, reicht eine Montageplatte aus Lochblech (15 EUR), auf die der Verstärker und der Erdwinkel montiert werden. Dann sinds wohl kaum über 150 EUR, hoffe ich doch. Wie lange braucht ein Monteur zum Bohren von 4 Befestigungslöchern, dem Aufschrauben der 2 Teile, der Steckermontage und dem Verkabeln?

Teurer wirds, wenn in der Nähe des HÜP keine Steckdose für den Verstärker vorhanden ist. Dann muß vom Hausstrom eine Verbindung gelegt werden.


[Beitrag von Radiowaves am 13. Apr 2014, 13:44 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#13 erstellt: 13. Apr 2014, 13:50
@DiegoM
Tolle Erfolgsmeldung. Dennoch auch von mir der Hinweis. Der Vermieter sollte die Kabelanalage in Ordnung bringen.

Zwar hat Radiowaves das Ganze etwas dramatisch geschildert. Bei nur drei Dosen kann man zwar einen sehr unangenehmen elektrischen Schlag bekommen, aber Lebensgefahr ist bei einem gesunden Menschen nicht zu erwarten. Diese Spannung kann aber auch im Fehlerfall auf die an den Antennendosen angeschlossenen Geräten und allen mit diesen Geräten verbundenen Geräte gelangen. Dazu bedarf es z.B. nur, dass sich in dem maroden Winkelstecker die Schirmverbindung löst.

Wie gesagt, die Spannung auf den Geräten ist nicht lebensgefährlich, für normale gesunde Personen. Was ist aber mit jemandem, der ein schwaches Herz hat. Daher ist ein korrekter Potentialausgleich zwingend erforderlich

Außerdem hast du jetzt einen Zustand erreicht, bei dem der Empfang mal gerade so geht. Wenn du dir die analogen Programme anschaust, so werden sie stark verrauscht sein. Der Vermieter muss aber ein Signal anbieten, dass völlig in Ordnung ist. Daher muss der Vermieter die Anlage in Ordnung bringen (lassen)


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 13. Apr 2014, 13:51 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#14 erstellt: 13. Apr 2014, 14:52

Uwe_Mettmann (Beitrag #13) schrieb:
Zwar hat Radiowaves das Ganze etwas dramatisch geschildert.

Pure Absicht. Ich kann bei sowas irgendwie nicht mit "mach mal, wird schon gutgehen" herangehen. Es geht tatsächlich wirklich meist gut. Aber manchmal halt auch nicht.

Ein Freund von mir ist Antennenbauer und Kabelnetzbetreiber mit eigener Firma. Er wurde aufs Land gerufen zu einem Rentnerpaar mit Eigenheim. Irgendwas ginge beim Fernsehempfang nicht. Aussetzer zeitweise - das übliche. Die Satantenne war an der Hauswand montiert in einigen Metern Höhe. Er legt die Leiter an, klettert hoch und will oben am LNB das Kabel abschrauben, um den Meßkoffer anzuschließen (der stand im Hof, lange Prüfleitung). Wie er den Schraubenschlüssel am F-Stecker ansetzt, bekommt er eine gefeuert und findet sich danach unten auf dem Hof wieder, mit geprelltem Knie und Beine irgendwie in den Leitersprossen. Was war passiert? Das Haus hatte einen Anbau, der kurz nach der Wende fertiggestellt worden war. Die Steckdosenverkabelung war wie oft zu DDR-Zeiten üblich 2-adrig, in jeder Steckdose waren die Schukozungen auf den Neutralleiter ("Null") geklemmt. Blöd nur, daß der Elektriker die gesamte (!) Installation im Anbau verkehrt herum an den Rest des Hauses angeschlossen hatte. Die Leute hatten 20 Jahre lang (!!!) auf den Schukozungen im Anbau Netzphase anliegen. Ein Wunder, daß ihnen nichts passiert ist und den Enkeln auch nicht. Der TV hatte 3-poligen Stecker und somit Netzphase auf dem Chassis. Das Kunststoffgehäuse verhinderte eine gefährliche Berührung, Kopfhörer wurde nicht benutzt und die Buchsen am Gerät auch nicht. Nur auf dem Satkabel zum LNB lag nun Netzphase...

Wäre das Satkabel vorschiftsgemäß in den Potentialausgleich einbezogen worden und wäre, wie sich das gehört, vor der Verbindung TV-Satantenne der Netzstecker des TV nicht in die Steckdose gesteckt worden, hätte es beim Einstecken sofort die Sicherung rausgefeuert. Hat es aber nicht, weil es keinen PA gab.

Anderes Beispiel, was passieren kann, wenn saudumme Zufälle zusammenkommen und ein metallenes Bauteil nicht in den PA einbezogen wurde: http://www.sz-online.de/sachsen/der-tod-am-gelaender-1570737.html

Und noch einer: http://www.sz-online.de/sachsen/der-tod-am-gelaender-1570737.html

Aus meiner Sicht nichts, was man als "passiert ja so selten" abtun kann.


[Beitrag von Radiowaves am 13. Apr 2014, 14:54 bearbeitet]
DiegoM
Neuling
#15 erstellt: 13. Apr 2014, 16:16
Ja ich werde auf jeden Fall auch noch einmal dem Vermieter Bescheid sagen, der ist sowieso immer daran interessiert, dass alles super läuft. Und stimmt, es läuft "gerade so"...die Signalstärke ist eigtl noch ziemlich schwach, aber bisher kein einziger Ausfall mehr.

Nochmals vielen Dank, auch für die Warnung...sicher ist sicher!!
Uwe_Mettmann
Inventar
#16 erstellt: 13. Apr 2014, 16:38
@Radiowaves
Du hast schon recht, auf lange Sicht besteht die Gefahr, dass aufgrund eines Defektes eine lebensgefährliche Spannung auf Kabelanlage gelangt. Hierzu habe ich auch ein Beispiel: Klick mich

Mein Hinweis bezog sich allerdings auf die momentane Gefahr, eigentlich beim Entfernen des Verteilers. Ursprünglich hatte ich dazu etwas geschrieben (alle Antennenleitungen aus den Dosen ziehen und für das Entfernen des Verteilers feste Haushaltshandschuhe verwenden) und hinzugefügt, dass für einen gesunden Menschen keine gefährliche Spannung auf der Kabelanlage liegt.

Nun, als ich meinen Beitrag abschicken wollte, stellte ich fest, dass DiegoM den Verteiler bereits entfernt hat und somit habe ich den Beitrag nicht ins Forum gestellt. Später habe ich dann den Beitrag umgeschrieben und beim Zusammenstückeln habe ich versäumt, den Sicherheitshinweis umzuschreiben. Sorry.


Gruß

Uwe
Radiowaves
Inventar
#17 erstellt: 13. Apr 2014, 17:44
@ Uwe_Mettmann

Sehr tragisches Beispiel, das Du da gebracht hast. Es zeigt, wie wichtig die Schutzmaßnahmen PA und RCD sind.

Und ich hatte Dir nichts übelgenommen.
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