Bekehrung eines Ungläubigen

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MH
Inventar
#1 erstellt: 17. Nov 2003, 19:53
hallo,

erstmal vorweg: Ich bin bestimmt kein Voodoo Anhänger und betrachte Kabeldiskussionen, CDs Anfräsen, Netzfilter etc. sehr skeptisch. Ich kann aber nicht leugnen, dass meine Anlage an Wochenenden und ab 22:00 Uhr erheblich besser klingt. Die subjektiv wahrgenommene Verbesserung am Wochende könnte man evtl. auf weniger Stress und eine ausgeglichenere Stimmung zurückfühen. In der Woche setzt diese klangliche Aufwertung aber um Punkt 22:00 Uhr ein. Die Anlage wird lauter, klingt druckvoller und einfach besser. (auch wenn ich bis dahin nicht daran gedacht habe)

Gruß
MH

P.s. ich denke ernsthaft über den kauf von Netzfiltern und Trenntrafos nach
anon123
Inventar
#2 erstellt: 17. Nov 2003, 20:12
Hallo MH,

nun ja, die von Dir eingesetzten Komponenten (wenn ich darf, kleine Anmerkung: Alle Achtung!) scheinen ja schon geeignet, auch feinste Unterschiede adäquat wiederzugeben. Ich selbst habe das noch nicht intensiv probiert, aber ich habe an verschiedenen Stellen gelesen, daß zu den von Dir genannten Zeiten üblicherweise weniger Verbraucher, also auch weniger Störquellen, im Stromnetz sind. Der Strom wäre also "sauberer". Wenn dem so ist, läge auch hier kein Voodoo vor.

Es hat übrigens IMHO weniger mit "Gläubigen" vs. "Ungläubigen" zu tun, sondern mit der eigenen Hörerfahrung und dem Interesse an Verbesserungen und Experimentieren. Wenn sich die eine oder andere Maßnahme positiv klanglich relevant auswirkt, dann ist das doch OK, oder? Wenn sie das nicht tut dann übrigens auch. Grabenkämpfe zwischen "Gläubigen" und "Ungläubigen" könnte man sich dann sparen.

Poste mal gelegentlich, ob und wie Du in Sachen Stromversorgung vorangekommen bist.

Beste Grüße.
Event
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 17. Nov 2003, 20:41
Hallo MH,

ich weiß zwar nicht, was dein Stromlieferant genau um 22:00 Uhr schaltet oder welcher Störenfried genau um 22:00 in der Nachbarschaft abgeschaltet wird.
Habe selbst ähnliche Erfahrungen. Am Wochenende und am späten Abend scheint das Netz nicht so stark verklippt zu sein. Damit sind weniger hochfrequente Störspitzen auf der Stromversorgung, die sich dann nicht mehr dem Musiksignal überlagern können.
Herkömmliche Netzteile schaffen es kaum, diese hochfrequenten Störspitzen zu unterdrücken.

Grüße vom Event
Durian
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Nov 2003, 21:22
Habe natürlich auch meine persönliche Erfahrungen mit dem
"Voodoo Strom". Selbst als Kind oder Jugendlicher hat man doch deutlich gemerkt wenn man vom Klingeldraht auf ein dickeres Lautsprecherkabel wechselte. Der Bass wurde doch gleich besser und dadurch der Gesamteindruck auch.

Ich hatte früher mal in einem haus gewohnt wo unten eine Lokalität drin war. Jedes mal wenn die Ihren Strom abschalteten oder Ruhetag war, klang meine gleich eine ganze Stuffe besser trozt Netzfilter von Orange und Audioplan.

Also Voodoo hin oder her, ein persönliches ermessen oder?
fendi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 17. Nov 2003, 22:27
Hi Leute!

ICh kann bei Mir mitten in BVerlin ein ähnliches Phänomen beobachten. Nachts klingt es wirklich besser!
Wer oder was sich aber um 22 Uhr ein oder ausschaltet kann ich nicht beurteilen

Gruß
MArc
HerEVoice
Stammgast
#6 erstellt: 17. Nov 2003, 23:42
Hallo @all

Kann es sein das der einen umgebene Geräuschpegel ab 22 Uhr
deutlich abnimmt? Um diese Zeit kehrt allgemein Ruhe ein.
Einfacher Test:
Tagsüber mal bei Zimmerlautstärke den Regler markieren und
das gleiche um 22 Uhr nachvollziehen. Es dürften geringere
Pegel notwendig sein.
Das Umgebungsgeräusch nimmt ab und es hört sich besser an.
Grüße
HerEVoice


[Beitrag von HerEVoice am 18. Nov 2003, 00:08 bearbeitet]
MH
Inventar
#7 erstellt: 18. Nov 2003, 00:14
hallo,

zumindest bin ich nicht allein mit dem (Problem ist wohl übertrieben). leider kann ich die Lautstärkeeinstellung an meinem Verstärker nicht nachvollziehen aber ich glaube auch nicht, dass um es um Punkt 22:00 schlagartig stiller wird. Ich wohne in einem Vorort wo schon ab 19:00 die Bürgersteige hochgeklappt werden. Der Raum ist ebenfalls sehr schalldicht. Ich bin schon etwas entäuscht, dass ein vernünftiger Verstärker mit sochen Stromschwankungen nicht klar kommt. Ich werde bei Gelegenheit testen ob sich der Klang verändert wenn ich die Rechner und Drucker im Nebenzimmer abschalte.

Gruß
MH

P.s. Vor welche Geräte schaltet man sinnvollerweise Netzfilter? Erst Trenntrafo, dann Filter?
destedter
Stammgast
#8 erstellt: 18. Nov 2003, 11:48
Hallo,
ich kann auch von mir behaupten, daß es abends besser 'klingt' als tagsüber. Allerdings wohne ich in einem Dorf, habe also wahrscheinlich keine großen Einflüsse durch z.B. Großabnehmer zu befürchten. Auch habe ich einmal die HMS-Energia Netzleiste ausprobiert, und konnte keine Änderung des Klanges am Tag feststellen.
Meine bescheidener Erklärungsansatz: Der Mensch ist auch nur ein Tier. Über Jahrmillionen wurde dem Menschen (oder seinen Vorgängern) eine größere Wachsamkeit am Abend / in der Dunkelheit abverlangt als am Tage. In der Dunkelheit verlässt sich der Mensch sehr viel mehr auf sein Gehör als während der Wachstunden.

Ich hoffe zur allgemeinen Verwirrung beigetragen zu haben!
Tino
Durian
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 18. Nov 2003, 14:46
Jetzt wohne ich in einem Dorf und oh staune, sofort war der Klang um einiges besser als in der Stadt.

Der Umzug hat mehr gebracht als die Audioplan und Orange Filter.
Übrigens habe ich weiter den Lautstärkeregler auf gleicher
Stelle stehen wie früher in der stadt auch.
Also ich denke mit den Lärmpegel hat das weniger zu tun.
Langhaarigerbombenleger
Stammgast
#10 erstellt: 19. Nov 2003, 00:50
Hast Du auch den Eindruck, die Anlage spielt lauter?
Das war bei mir nach dem Wechsel eines Sicherungsautomaten gegen eine NEOZED Schmelzpatrone.
Ich dachte der Klang würde nur besser (war er auch - und zwar instant aus dert Tüte), aber lauter erschien mir etwas abstrus...
MH
Inventar
#11 erstellt: 19. Nov 2003, 01:37
hallo,

ich habe heute Vorverstärker, Wandler und CD versuchsweise an einen USV angeschlossen. Die Verschlechterung war unüberhörbar.

Gruß
MH
Langhaarigerbombenleger
Stammgast
#12 erstellt: 19. Nov 2003, 01:42
Glaube ich

Ist es eine eher preiswerte ( < 1000 EUR)
oder gar eine, die mit extrem Sauberen Sinus wirbt?

Letzteren würde ich bisher zumindest die ungehörte Möglichkeit einräumen den Klang zu verbessern - vorausgesetzt die Leistung stimmt...
MH
Inventar
#13 erstellt: 19. Nov 2003, 01:50
hi Bomber,

teuer? keine Ahnung. Von MGE, hängt ein Server dran und 6 Rechner aber die verbrauchen auch nicht sonderlich viel Strom.

Gruß
MH
Albus
Inventar
#14 erstellt: 19. Nov 2003, 14:30
Tag MH,

angenommen, nicht nur Röhrengeräte reagieren in Abhängigkeit von der Netzspannung, weiter angenommen, die Umgebung tritt zu den genannten Zeiten von einem instabilen in einen stabilen Netzspannungszustand über, ferner angenommen, zu den genannten Zeiten tritt die Umgebung von einem mehr HF-verseuchten in einen weniger HF-verseuchten Zustand über, schließlich angenommen, die Geräte sind mehr oder weniger immun gegen HF-Einstreuungen (auch ein Moment noch, die EMV, elektromagnetische Verträglichkeit).

Die Netzspannung schwankt bei uns zwischen 225 und 232 Volt. Stimmen die internen Justierungen von Netzteil, Ruhestrom, Nullpotenziale zwischen den Kanälen, Gleichspannungsreste der Schaltkreise in der Weise nicht, dass die zulässigen Arbeitsbereiche verlassen sind, von optimalem Arbeitspunkt gar nicht zu sprechen, dann sind die Wiedergabe berührende Schwankungen der Netzspannung nicht unwahrscheinlich. Die Geräte haben den Zustand der Robustheit gegen äußere Einflüsse verloren (so zuletzt meine Feststellungen an zwei älteren Verstärkern, deutlicher Klanggewinn nach Neujustierung, auch lauter!).

Ein oder mehrere gewerbliche oder industrielle Verbraucher sind am Wochenende nicht im Netz, diverse Fernseher, Heizungen, PCs, werden um 22.00 Uhr abgeschaltet. Eventuell wird um 22.00 Uhr ein Telekommunikationssendemast (Stützpunkt für Tageslast) abgeschaltet.

Der Stromversorger müßte über den Zustand des Netzstromes Auskunft geben können. Versorger geben allerdings nicht gern Auskunft.

Das Ziel, das Equipment robust gegen Umgebungsschmutz zu machen, ist uU damit schon erreicht, dass man die Justierung nachreguliert (also, auch unter Netzschwankungen im Bereich der Spezifikationen). Bei HF-Sensibilität ist die Sache schon schwieriger (man könnte einen Faraday'schen Käfig als Rack benutzen, hat es alles kommerziell gegeben).

Soweit.

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 19. Nov 2003, 14:31 bearbeitet]
MH
Inventar
#15 erstellt: 19. Nov 2003, 15:10
hi,

die Endstufe ist max. 1 Jahr und der Vorverstärker höchstens ein halbes Jahr alt. Ob eine Neujustierung an dieser Stelle bereits notwendig ist? Ich hoffe nicht, da ich mich ansonsten nach neuen Verstärkern umsehen müsste.

Ich habe von Netzfiltern und dergleichen keinen Schimmer.
Deshalb meine Frage:

Vor welche Komponenten schaltet man Netzfilter?
Trenntrafo + Netzfilter?
Was ist mit sog. Powerconditionern (Accuphase und Burmester)?
Was ist mit dem häufig zitierten Dynamikverlust durch den Einsatz von Netzfiltern?

Für Antworten und Anregungen bin ich jedenfalls dankbar.

Gruß
MH
Albus
Inventar
#16 erstellt: 19. Nov 2003, 16:14
Tag MH,

sicherlich, frisches Equipment sollte optimal eingestellt sein. ...
Anregungen? - Zuerst Ferrite als HF-Dämpfer (Dämpfung 20 - 40 dB, Bandbreite je nach Herstellerkomposition des Ferritmaterials und Größe, eben HF-Bereiche (zB Verhinderung von Rundfunk per Phonokabel-Antenne). Ferrite als Ringe oder als Klapp-Ferrite, auf Netzleitungen (wie bei Computern zu sehen), auch auf Signal-Leitungen möglich (Conrad Electronic zB); preise zwischen 5,00 und 15,00 Euro pro Stück. - Dann, der Netz-Bus für die Netzzuleitung des Fernsehgerätes (Schaltnetzteilschmutz), Artikel Nr. 2292, Busch-Jaeger Elektro GmbH, ca. 30,00 Euro (Achtung, dreht die Phase, Plus am netzseitigen Eingang rechter Pin, am Ausgang zum Gerät linker Pin), gut geeignet auch für digitale Geräte, zB CDP. - Weiter, steckbare Netzfilter zur Entkoppelung der Geräte an einer gemeinsamen Steckerleiste (größter Verbraucher zuerst, dann abfallend nach Gerätebedarf), je Filterbereich verschiedener Bandbreite, beginnend 100.000 Hz bis MegaHz, Dämpfung typisch 20 - mehr als 40 dB; Hersteller Auth Nachrichtentechnik, Bezeichnungen EM 801, 802, 806, 810, 816 (Ziffern bedeuten die gemeinte Belastbarkeit, 01=1 Ampere/400 Watt, 16=16 Ampere/4500 Watt), Preise zwischen 30 und 45 Euro pro Stück, teils mit Überspannungsschutz, teils die Phase drehend, je mit Erddrossel. Jedes Gerät auf einer Steckerleiste erhält einen zur Entkoppelung untereinander dienenden Netzfilter. Gut für analoge Geräte.

Daran ist eigentlich nichts Verwirrendes, HMS zB baut derartige Filter in die Steckerleisten Energia (und wie die so heißen) ein.

Man kann auch zwischen einen Verbraucher und eine Steckdose einen geeigneten (Strom-/Spannungsmäßig, Bandbreite des Dämpfungsbereiches) Filter einsetzen und ein so genanntes LISN (d.h. Line Impedance Stabilization Network), welches die Netzzuleitung niederohmig in einem Impedanzbereich von 47,5 bis 52,5 Ohm hält). So die Testvorschriften der FCC (Federal Communication Commission, USA) für Radio/TV-Consumer-Equipment zur Isolierung des EUT (Equipment under Test) von den Unsauberkeiten des infrastrukturellen Netzes. LISN soll kommerziell selten zu finden sein.

MfG
Albus

PS: Ich benutze seit Jahren Ferrite in unterschiedlichen Zusammenstellungen und eben derartige Netzfilter (zwecks Entkoppelung und HF-Dämpfung, primär Entkoppelung). Den ursprünglichen performativen Zustand erinnere ich nicht mehr. Manches ist auch einfach technologisch vernünftig. Schließlich hat der Konstrukteur über die Nutzungssituation keine Kontrolle.
A.
jakob
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 19. Nov 2003, 19:41
Hi MH,

eine zielgerichtete Bekämpfung setzt eine meßtechnische Analyse voraus, allerdings gibt es einige Leitlinien.

Grundsätzlich sollen Netzfilter Störungen von den Geräten fernhalten, oder/und Gerätestörungen vom Netz fernhalten.

Wenn ein Netzfilter diese Aufgabe schon in recht tiefen Frequenzbereichen erfüllen soll, kann es sein, daß die Einfügungsdämpfung im Nutzbereich der Endverstärker zu groß wird, damit wären eventuell Dynamikeinschränkungen erklärbar.

Eine andere mögliche Erklärung läge in der Funktion des Netzfilters als Reflektionsstelle begründet, was heißt, daß HF-Störungen nur reflektiert werden, aber nicht "beseitigt".
Es gibt auch hier Abhilfe in Form von Absorptionsleitungen/-filtern.

Powerconditioner von Accuphase (mit die aufwendigste Lösung ,nebst interessanter Website, ist von cicable) haben den Vorteil, stärkere Netztrennung/Störunterdrückung zu bieten, sind aber eventuell für HF noch nicht ausreichend, und entsprechend teuer.

Die von Albus genannten Auth-Filter sind ein gutes Beispiel vernünftiger Industriefilter, das ganze Thema ist ohne aufwendige Meßapparatur nur experimentell zu lösen.

Ein guter Ansatzpunkt sind Netzfiltermaßnahmen vor Digitalgeräten (die meist noch Störenergie ins Netz zurückgeben) und vor Vorstufen.
Am sinnvollsten erschiene mir die Kombination mit Absorptionsnetzleitungen.
Der Netzkabel/Signalkabelverlegung sollte man ebenfalls Augenmerk widmen, sonst macht man schnell die Filtermaßnahmen zunichte.

Gruss
MH
Inventar
#18 erstellt: 19. Nov 2003, 21:55
wow,

wieder eine Vorlesung in Elektrotechnik. Sehr beeindruckend. Ich habe nur Bruchteile verstanden aber versucht das wesentliche für mich herauszufiltern.

1. Ferritringe um die Stromkabel legen.

2. AFilter Nr. 2292 von Busch-Jaeger Elektro vor den CDP.

3. Habe ich nicht verstanden : Weiter, steckbare Netzfilter zur Entkoppelung der Geräte an einer gemeinsamen Steckerleiste (größter Verbraucher zuerst, dann abfallend nach Gerätebedarf), je Filterbereich verschiedener Bandbreite, beginnend 100.000 Hz bis MegaHz, Dämpfung typisch 20 - mehr als 40 dB; Hersteller Auth

4. Bessere Netzkabel und auf die Netzkabelverlegung achten
Was sind bessere Netzkabel? Wie verlegen?

Gibt es nicht das "Einmalglücklichset" für Laien.

Nochmal vielen Dank für Eure Mühe

Gruß
MH
jakob
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 19. Nov 2003, 22:44
Hi MH,

DAS "SET" hätten wohl alle gern.

Bessere Netzkabel meint vernünftig geschirmte, wie gesagt, ich würde Netzkabel mit Absorptionswirkung immer noch für gut halten (es gibt/gab Exemplare mit ferritpulvergefüllter Gummiummantelung, sodaß HF tatsächlich "abgebaut" werden kann).
Ein Ferritring stellt auch eine Reflektionsstelle dar, sorgt also nur in geringem Maße für HF-Absorption.
Mit der Position auf dem Netzkabel kann man in gewissem Rahmen auf die Wellenlänge der Störung reagieren.

Die Verlegung meint, daß man räumlich den Bereich vor und nach dem Netzfilter trennen sollte.
D.h., wenn Du Netzfilter im Einsatz hast, dann sollten keine weiteren Netzkabel und Signalkabel die Netzfilter kreuzen.
Ebenfalls günstig ist es, dort, wo es nicht anders geht, die Netzkabel rechtwinklig zu den Signalkabeln laufen zu lassen. Eine parallele Verlegung ist ungünstiger.

Gruss
MH
Inventar
#20 erstellt: 19. Nov 2003, 23:00
Hallo Jakob,

kannst Du mir bestimmte Kabelhersteller oder Modelle empfehlen?
Was ist von den fertigen Hifi Netzfiltern zu halten die permanent bei ebay angeboten werden (TMR, DSS etc.).
Ich hatte in meinem Leben noch keinen Lötkolben in der Hand und will lieber nicht versuchen etwas zu improvisieren.
Was ist mit den bereits angesprochenen Powerconditionern. Ziemlich teuer, aber für ein "Rundumsorglospaket" würde ich das schon opfern.
Die Kabel sind schon so gut wie neu verlegt.

Gruß
MH
MH
Inventar
#21 erstellt: 19. Nov 2003, 23:57
Kann man mit derartigen Filtern den Klang eigentlich auch verschlechtern, so wie ich mit dem USV-Versuch das Gefühl hatte.

Gruß
MH
Albus
Inventar
#22 erstellt: 20. Nov 2003, 11:15
Morgen,

ein Nachtrag, eine geringfügige Berichtigung der Artikel-Bezeichnung der steckbaren Netzfilter von Auth. Die steckbaren Filter tragen in der Artikel-Bezeichnung die Buchstaben EMZ und die Ziffer '5'(zB EMZ 501, d.h. Belastbarkeit 1 Ampere/200 Watt, Dämpfungsbereich ab 10.000 Hz; EMZ 504 = 4,5 A/1000 W, Dämpfungsbereich ab 0,1 MHz). Es gibt diese Filter auch als geschirmte Module, direkt in die Netzzuleitung einsetzbar (vorbereitet für die Verschraubung von dreipoliger Netzleitung, dreipolig zur Netzseite, zweipolig möglich zur Geräteseite). Die schraubbaren Module können so näher an den Verbraucher heran gerückt werden. (Die Aluminium-Kästchen sehen aus ähnlich wie die Audioplan FineFilter, schwarz statt blau; gesagt ohne Hintergedanken.)

Fertig-Set - die HMS-Leisten enthalten wohl derartige Netzfilter, unterschieden nach Digital und Analog. An der Netzzuleitung zusätzlich mit gezieltem Ferrit-Einsatz (das ist jetzt keine Reklame). Die Leiste ist auch in einer bestimmten Reihenfolge der Verbraucher (wie oben schon genannt) zu bestücken.

Es gibt neuere Geräte genug, die ihrerseits unmittelbar hinter dem Eintrittspunkt der Netzleitung einen Filterbaustein haben (CDP, Verstärker); uU kann ein zusätzliches elementares Filter (so sehe ich die Busch-Jaeger, die Auth, auch Ferrite) zuviel sein. Nach meinen Erfahrungen ist der Busch-Jaeger Netz-Bus, Artikel-Nr. 2292, nie störend, auch dann nicht, hat der CDP ein einfaches Netzfilter.

Über die HMS-Leisten und verwandte Produkte gehen die Ansichten Interessierter oder Nutzer, auch beides, eher auseinander. Eine Rede in allgemeiner Undifferenziertheit kann aber eigentlich nicht mehr gefallen.

MfG
Albus
hp
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 20. Nov 2003, 15:22
c/o MH

Zunächts einmal dies: Netzspannungen dürfen ab dem Jahr 2003 »normgerecht« zwischen 207V und 253V, also um 46Volt schwanken. Mehr noch, ab 2008 darf die Netz–Unterspannung bis zu –15% [= 195 Volt] betragen.

Netzfilter, Trafos und anderes Zubehör werden daran nichts ändern können.

Die Gründe für die Spannungsschwankungen liegt nicht notwendigerweise bei den EVUs (Elektroversorgungsunternehmen), sondern bei den Verbrauchern entlang der Versorgungsstrecke, die über das Ein/Ausschalten von Geräten, Maschinen etc. Spannungsschwankungen verursachen und auch für einige andere Störungen verantwortlich sind (z.B. Bursts, Unsymmetrien).

Auch dagegen ist Netzzubehör völlig machtlos, nicht zuletzt, weil es zahlreiche Störformen gibt, deren Zahl, Auftreten und "Mixtur" eine präzise Filterkonstruktion erschweren. (vgl. http://www.cicable.com/de/technik/t_netzanomalien.htm ) .

Netzfilter haben generell den Nachteil, daß sie als ein den Geräten vorgeschaltetes Netzwerk das Netzteil hochohmiger machen, also genau das, was in aller Regel der Konstrukteur beim Gerätedesign zuvor vermeiden wollte.
Anders formuliert: ein "Superverststärker" plus vorgeschalteten Netzfiltern wird ähnliche Klangeigenschaften annehmen wie ein Verstärker mit einem herstellerseitig hineinkonstruiertem hochohmigen Netzteil. (.... wobei der Vergleich hinkt, denn es ist ja nicht nur das Netzteil, was Unterschiede bewirkt, - der Rest der Schaltung wird auch einiges verursachen).

Gruss > hp
MH
Inventar
#24 erstellt: 20. Nov 2003, 17:04
Ihr macht mir richtig Angst. Die Verwirrung ist perfekt.
Lieber kein Netzfilter, oder ein Jaeger Netz-Bus, oder der Versuch einer HMS Leiste.

Auf der häufig zitierten Website www.cicable.com wird auch ein AC- Power Supply (cicable PS2.4Q) angeboten. Sieht nicht besonders schön aus und scheint ein riesiger Klotz zu sein. Aber dafür könnte ich sogar meine Endstufe anschließen. Was ist denn davon zu halten. Oder als letzte Alternative eine Stromversorgung über Akkus.

Das Ausprobieren verschiedener Alternativen finde ich sehr schwierig da der Umbau doch immer recht lange dauert und man daher keinen sofortigen Vergleich hat.

Gruß
MH
shaper
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 21. Nov 2003, 00:08
Hallo,

also ich finde diese Leisten von HMS einen absoluten Lacher. Da kann man sein Geld auch gleich verbrennen.
Ich baue mir meine Netzfilter selber und die kosten inklusive Gehäuse und Kleinkram dann vielleicht maximal 20 EUR und haben mindestens den gleichen Effekt wie diese völlig überteuerten HMS-Dinger.

Gib mal bei Ebay "Schaffner" oder "Corcom" ein, das sind die Filterhersteller. Und die baust Du dann in ein formschönes Gehäuse und machst rechts und links Lapp Ölflex Kabel dran und alles ist fein.
Ich hab meinem Filter noch eine blaue LED gegönnt.

Ich meine, alle kochen nur mit Wasser und warum soll HMS was eigenes entwickeln, wenn es schon fertige EMI Filter von o.g. Herstellern gibt?
.. und dann dem Endkunden über 300 EUR aus der Tasche ziehen.. zum Lachen, oder auch zu Heulen, wie man will.


In diesem Sinne.

Ciao
Sven
MH
Inventar
#26 erstellt: 21. Nov 2003, 02:46
Hallo,

um die Frage nochmal zu konkretisieren. Was soll ich kaufen (fertig- nix zum basteln, löten, einflechten) ohne Gefahr zu laufen, dass der Klang schlechter wird. Alleine die Chance, dass sich der Klang verbessern könnte reicht mir mittlerweile. Ein nett aussehener Placebofilter reicht wahrscheinlich auch. Wenn ich daran glaube, dass eine Verbesserung eingetreten ist bin ich schon glücklich.

Nochmals besten Dank Ihr Freaks
MH
Volkmar
Hat sich gelöscht
#27 erstellt: 21. Nov 2003, 11:51
Hallo MH,

Du hörst Dich ja richtig verzweifelt an...

Also, wie immer: zu Hause ausprobieren. Rede mit Deinem Händler, leid Dir Filter aus und höre zu Hause. Und dann entscheiden.

Netzfilter haben auch 'Nebenwirkungen' auf den Klang. Ob Sie bei Dir helfen oder nicht, muß man an der Kette hören.
Albus
Inventar
#28 erstellt: 21. Nov 2003, 12:59
Morgen MH,

auch ich hasse (mittlerweile) die gängigen Fummeleien.

Kehren wir kurz zum Ausgangspunkt zurück, besser an WE und ab Zapfenstreich 22.00 Uhr. Setzung: Aus dem öffentlichen Netz gelangen Störungen in die Infrastruktur des Wohn-Hause, von dort in die Deinen Geräte, die Folge sind zuverlässig bestimmbare Veränderungen des Klangbildes.
1. Gegen Störungen im öffentlichen Netz geht zunächst nichts.
2. Gegen Empfindlichkeiten oder Schwächen der Infrastruktur des Wohn-Hauses geht zunächst nichts.
3. 'Filter', bedeutet mancherlei:
a. Dämpfung, Ableitung von Störungen aus dem Netz (öffentlich, Infrastruktur des Hauses/der Wohnung) und Verhinderung der Rückleitung von Störungen aus Geräten in das Netz.
b. Entkopplung von Verbrauchern an einer gemeinsamen Stromquelle (Geräte, an einer Steckerleiste hängend).
c. Gewährleistung einer günstigen Impedanz der Netzzuleitung.
d. Stabilisatoren, der Konstanthaltung und Rekonstruktion der Sinus-Schwingung eines benötigten Wechselstroms.

So, was nun?
Bleiben wir in der Wohnung. Der Fernseher bekommt wegen seines Schaltnetzteiles (eine Schmutzbombe) den Netz-Bus von Busch-Jaeger Elektro GmbH, Artikel Nr. 2292. Wenn das frei verfügbare Familien-Einkommen es zulässt, dann erhält die (mehr oder weniger wahrscheinlich sensible) Anlage eine HMS-Steckerleiste. Und zwar eine Steckerleiste mit der benötigten Anzahl Steckplätze und Gruppierung der Geräte (Digital, Analog; Verstärker, CD, Tuner o.ä.). Der Zweck ist oben unter 3 a.-c. genannt. Das ist angwandtes Lehrbuch-Wissen. Der Aufwand ist technisch verünftig und hält sich in monetären Grenzen.

Was die etwaige Verschlimmbesserung der Impedanz eines Netzteiles angeht, typische Netzteile sind keineswegs niederohmig, sondern liegen bei 180-230 Ohm (ob nun per Draht oder Platinen-Leitung nebeneinander). Niederohmige Netzteile sind selten; erreichbar sind 3-30 Ohm Netzteilimpedanz.

3 d. kommt nicht in Frage.

Wenn die Infrastruktur des Wohnhauses nichts taugt, etwa die Leitungsstruktur zu schwach sein sollte, mit der Folge stark schwankender Spannungen im Hausnetz (Waschmaschinen, Geschirrspüler, Kühlaggregate, Durchlauferhitzer!). Dann, ja dann könnte man einen Elektriker zur Diagnose konsultieren. Hätte man zB ein DMM Digitales Multimeter zur Hand, könnte man zu den Zustandwechsel-Zeitpunkten interessehalber die Spannung aus der Zimmersteckdose selbst messen. Und, vielleicht die genutzte Steckdose einmal ändern (Stecker an andere Dose im Zimmer).

Geräte verdauen typisch Schwankungen der Versorgungsspannung in der Größenordnung von -10%/+5%. Hinter dem jeweiligen Netztransformator ist auch unter Netzschwankungen noch eine Spannung einer der Spezifikation entsprechenden Stärke (zB 65 Volt +/- 0,5 Volt).

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 21. Nov 2003, 13:03 bearbeitet]
MH
Inventar
#29 erstellt: 21. Nov 2003, 13:51
Hallo Albus,

ich werde mir im nächsten Schritt eine Steckerleiste von HMS und jenen besagten Netz-Bus zulegen. Kommt dieser Netz Bus nur vor den Fernseher oder auch vor Beamer und dergleichen?
Was meinst Du bezüglich der Steckerleiste mit der benötigten Anzahl Steckplätze? Sollte die Zahl der Steckplätze genau passen oder kann man auch auf "Vorrat" kaufen. Ich habe noch ein paar Geräte im Auge die ich mir gerne nächstes Jahr zulegen möchte. Gibt es eine bestimmte Reihenfolge in der man grundsätzlich die Geräte an einer Steckerleiste anschließen sollte. Dann könnte ich das im ersten Schritt ja schon mal probieren.

Wie lösen eigentlich Händler dieses Problem? Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Hifi Geschäften für jede Komponente eine individuelle Filterkombination ausgetestet wird.

Gruß
MH
Albus
Inventar
#30 erstellt: 21. Nov 2003, 14:13
Tag MH,

dieser Netz-Bus, spezifiziert mit 4,5 Ampere, ist für FS und alle Geräte geeignet, die digital arbeiten (zB CDP, DVD). Eine analoge Endstufe, die mit Spitzenbedarfen oberhalb der 4,5 A spezifiziert ist, darf nicht mit diesem Netz-Bus versehen werden.

Die HMS-Leisten sind mit einer Geräte-Gruppierung versehen und dementsprechend beschriftet. Die Reihenfolge steht damit fest, sie ist so gewählt, dass die Verbraucher im Betrieb sich möglichst wenig gegenseitig stören. Der Hersteller wird wahrscheinlich eine Version mit 5 oder 6 Steckplätzen haben; ich weiß nicht, ob es auch Versionen mit 7 oder 8 Steckplätzen gibt. Es müssen nicht alle Steckplätze stets belegt sein, vorausschauende Anschaffung ist also möglich. Sind (zB für Verstärker) mehrere Steckplätze vorhanden und nicht alle werden belegt, dann die je erste wählen und die direkt nachfolgende (nicht die erste und die dritte, die zweite leer). Die Netzzuleitung der Leiste sollte aus 3x1,5 qmm gebildet sein, die max. Stromdichte liegt dann bei möglichen 15 A (für die Verbraucher in Betrieb insgesamt). Es gibt wohl auch Versionen mit 3x2,5 qmm - zu empfehlen, wenn man einen stromgierigen Verstärker anzuschliessen hat. Allerdings sollte man einen deratigen Klotz dann schon eher noch an eine eigene (separate) Steckdose setzen.

Hab' ich 'was vergessen? Wenn Händler Filter einsetzen, dann sollten sie schon wissen, was sie tun. Aber, ob sie ...?

MfG
Albus


[Beitrag von Albus am 21. Nov 2003, 14:17 bearbeitet]
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