Toshiba SR 80 ---Synchronmotor vibriert im Stand

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raphael.t
Inventar
#1 erstellt: 14. Jul 2013, 13:48
Hallo Leute!

Ich habe den Toshiba SR 80 gestern auf dem Flohmarkt gefunden, ein seltener Riementriebler mit Kondensator-Tonabnehmer und eingebauter Elektronik dafür, umschaltbar von MM auf Kondensator.

Nun ist mir aufgefallen, dass es den Motor im Stillstand hin-und herreißt, er vibriert wie eine elektrische Zahnbürste, von anderen Vergleichen mal abgesehen.
Sicherheitshalber habe ich die beiden Kondensatoren 0,47 mF und 0,033 mF gegen 630 V-Typen getauscht, aber der Motor vibriert im Stillstand weiter, startet man ihn, läuft er in die richtige Richtung an, aber das Vibrieren im Stand ist unerträglich.

Ich bitte um eure geschätzten Hinweise!

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2013, 15:52
Hallo Raphael,

ich kenne weder den Plattenspieler, noch habe ich ein SM im Netz gefunden. Aber so aus dem Bauch heraus würde ich annehmen, dass da Kontaktprobleme bestehen - hier einmal umgekehrt: es gibt welche, wo keine sein sollten. Also alles was mit der Endabschaltung im Zusammenhang steht, würde ich kontrollieren.

Gruß
Harald

P.S. Das Problem könnte evtl. auch rein elektronischer Natur sein. Aber ohne SM...


[Beitrag von PBienlein am 14. Jul 2013, 15:54 bearbeitet]
raphael.t
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2013, 16:11
Hallo Harald!

Danke für deine Antwort!
Ich habe mich mittlerweile etwas in die Problematik der Synchronmotore eingelesen und da ist der Tenor, dass es Polruckeln gibt und Vibrationen am Stand nicht selten sind.
Dass die aber so heftig sein sollen, dass man die Pulley-Wurmschraube nur ganz unscharf sieht, kann ich schwer glauben.
Sicherlich wird dieses Phänomen auch dadurch verstärkt, dass kein Riemen anliegt.
Normal kann das aber nicht sein.
Die Alternative wäre nur, bei Nichtbetrieb den Netzstecker zu ziehen.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
the_reaper
Stammgast
#4 erstellt: 12. Mrz 2019, 17:29
Hallo Raphael,

konntest du das Problem denn lösen? Ich habe bei meinem SR-80 genau das selbe Problem...

Viele Grüße
Michael
Rafterstar
Stammgast
#5 erstellt: 21. Jul 2020, 07:28
Hallo Freunde!

Auch ich habe selbiges Problem bei einem SR-870. Der Pulley vibriert irgendwie in Netzfrequenz obwohl der Einschalter offen steht (also kein Stromfluss). Das mit dem Ausstecken ist nicht unbedingt das Mittel der Wahl. Anzumerken ist noch, dass ich den Motor zerlegt und die Sinterlager gereinigt habe, da er Geräusche gemacht hat und schwarze Brösel überall im und um die Lager waren. Der Zusammenbau ist durch Nasen und dazugehörige Ösen aber eigentlich vorgegeben. Woran kann es also liegen? Bin für jede Input dankbar.

Beste Grüße

Aaron
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 21. Jul 2020, 17:34
Hallo

Bei solch einem Fehlverhalten (trotz geöffnetem Schaltkontakt) würde ich zuerst den Funkenlöschkondensator "über" dem Schaltkontakt überprüfen und zudem, ob der Schalter auch wirklich öffnet (zweipolige Messung!) - nicht das die Schaltkontakte "kleben" und dadurch "feuern".
Rafterstar
Stammgast
#7 erstellt: 21. Jul 2020, 18:04
Danke für deinen Beitrag Rabia_sorda!
Ich habe den Schalter kontrolliert und auf Durchgang gemessen. Er ist ca. 1,5 mm offen (siehe Bild) und hat keinerlei Durchgang. Der Kondensator darüber ist ein 33nF. Der hat 37nF bei der Messung angezeigt. Habe ihn testweise durch einen 47nF X2 ersetzt (hatte nichts anderes da auf die Schnelle). Keine Besserung. Die Motorwelle vibriert noch immer stark im Stand, dreht sich aber keinen Millimeter. Beim Start dreht der Motor auch einwandfrei.
Ich habe noch ein Foto von der Anschlussplatte gemacht. Weiß und Braun werden durch den Start-Schalter kurzgeschlossen.
Über Rot und Gelb hängt der große 470nF-Kondensator. Kann der das Problem verursachen?

Beste Grüße

Aaron

Schalter

Anschlussplatte

Motor
the_reaper
Stammgast
#8 erstellt: 21. Jul 2020, 19:17
Ich habe meinen SR-80 mittlerweile zwar wieder abgegeben, aber bei mir hat ein Austausch der Kondensatoren eine deutliche Besserung gebracht.
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 21. Jul 2020, 20:04
Ja, da dürfte dann der Motorkondensator das Problem sein, denn den anderen Bauteilen kann ich dazu kein logisches Verhalten zuordnen, als das diese als Auslöser des Zitterns in Betracht gezogen werden könnten.
Löte ihn einfach mal einseitig ab. Wenn der Motor dann noch zittern sollte, dann.....


[Beitrag von Rabia_sorda am 21. Jul 2020, 20:07 bearbeitet]
Rafterstar
Stammgast
#10 erstellt: 21. Jul 2020, 21:21
Habe den großen 470nF Kondensator entfernt - keine Änderung der Symptome. Laut Messung hat er 490nF. Ich werde auf jeden Fall mal Wima X2 Typen reinhauen. Bin schon gespannt und gebe dann natürlich Bescheid.
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 21. Jul 2020, 21:47
Sehr interessant und genauso merkwürdig!
Um dazu eine plausible Erklärung zu finden, sollte man sich einmal den Schaltplan zu Gemüte führen.
Leider besitze ich ihn nicht.


[Beitrag von Rabia_sorda am 21. Jul 2020, 22:59 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#12 erstellt: 21. Jul 2020, 22:01
Ein Service manual gibts bei www.vinylengine.com umsonst (Anmeldung ist schmerzfrei).

Der größere Kondensator, 0,38uF oder 0,47uF (mehrerer Geräte-Varianten), dient demnach zur Phasenverschiebung für den Synchron-Motor. Der mutmaßlich defekte Kondensator ist der kleinere 33nF, der parallel zum Schalter als Funkenlöscher dient. Evtl. ist er trotz Messung defekt, denn das Meßgerät verwendet nur kleine Spannung, bei denen die Isolation noch gut hält. Testweise kann der 33nF vorübergehend abgelötet werden. Danach darf der Player in Stellung "Aus" dem Schaltplan zufolge keinen Mucks mehr tun. Wenn das der Fall ist würde ich den 33nF erneuern und dabei ggf. verkleinern (!), denn der Wechselstrom bei offenem Schaltkontakt kann schon in dem Bereich liegen, der den Motor ruckeln lässt.

Manchmal haben auch alte Netzschalter erstaunlich hohe Kriechsströme, v.A. wenn nach vielen Schaltvorgängen verdampftes Kontaktmateral an den Isolatoroberflächen rekondensiert ist. Auch ein vergammeltes "Kontaktfett" im Schalter kann beteilig sein.

Auf jeden Fall einschlägige Sicherheitsregeln beachten und behutsam arbeiten, dort liegt überall Netzspannung an !!


[Beitrag von Valenzband am 21. Jul 2020, 22:06 bearbeitet]
Rafterstar
Stammgast
#13 erstellt: 22. Jul 2020, 16:00
Hallo!

Erstmal vielen Dank für die vielen Tipps und Infos.
Das SM ist zwar vom SR-80, passt aber auch für meinen SR-870, da selber Motor, Schalter und Anschlussperipherie.

Ich habe jetzt mal eine Leitung vom Schalter abgelötet, damit er definitiv "öffnet". Hat keine Besserung gebracht. Schalter is es also nicht. Jetzt habe ich zusätzlich noch ein Beinchen vom provisorisch als Funkenlöscher angebrachten neuen 47nF Kondensator abgelötet und siehe da, keine Zuckungen mehr bei der Motorwelle. Scheinbar war der originale 33 nF definitiv defekt und die 47 nF sind definitiv zuviel Kapazität. Werde jetzt mal folgende X2-Typen bestellen und mich dann nach unten vorarbeiten, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht ist: 33nF, 22nF, 10nF

Ich hoffe, das spätestens bei 10nF dann Ruhe ist. Werde dann berichten.

Beste Grüße

Aaron
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