Toshiba SR-80 Kondensatoren tauschen

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the_reaper
Stammgast
#1 erstellt: 11. Feb 2019, 15:07
Hallo zusammen,

wie schon im Neuzugang Thread angekündigt, habe ich einen Toshiba SR-80 erworben, der ein paar Kleinigkeiten hat, welche geändert werden sollten.

Zum einen hat er folgende Netzbuchse, zu welcher ich kein passendes Kabel habe und sich vermutlich auch keines auftreiben lässt. Daher müsste hier eine neue Kaltgerätebuchse dran sollte kein Problem sein, lediglich die Öffnung müsste etwas angepasst werden.

Toshiba SR-80 Netzbuchse

Eigentlich wollte ich testweise einfach mal ein Stromkabel innen anlöten, um den Spieler auf Funktion zu überprüfen. Innen hab ich dann auch endlich gesehen, warum da zwei DIN-Kabel aus dem Spieler herauskommen.

Toshiba SR-80 innen

Die DIN-Kabel hängen an einem nachträglich eingebauten Monacor Phono-Vorverstärker.

Monacor SPR-4

Nach draußen geht dabei sowohl das Eingangs-, als auch das Ausgangskabel. So ganz verstehe ich die Konstruktion noch nicht. Ich werde mir das nochmal genauer anschauen, wenn ich die Netzbuchse umbaue, aber prinzipiell würde ich den Phono-Vorverstärker im inneren nicht benötigen.
Würdet ihr hier grundsätzlich den Vorverstärker ausbauen, um das Gerät möglichst original zu belassen? Oder würdet ihr den Vorverstärker einfach drinnen lassen und nutzen, wenn er schon da ist? Hier würde mich einfach mal eure Meinung dazu interessieren.

Viele Grüße
Michael
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 11. Feb 2019, 17:08

Zum einen hat er folgende Netzbuchse, zu welcher ich kein passendes Kabel habe


Ist der Spieler denn für 220V/50Hz ausgelegt?
Auf dem Trafo steht 100V / 120V!


Nach draußen geht dabei sowohl das Eingangs-, als auch das Ausgangskabel. So ganz verstehe ich die Konstruktion noch nicht.


Ich verstehe nicht, warum du das nicht verstehst.
Wenn hier jemand die eigenen technischen "Bedürfnisse" umgesetzt hat, wird es für denjenigen auch einen Hintergrund gehabt haben.
Der Spieler lässt sich ja nun dadurch an verschiedenen Line-Eingängen nutzen.


Würdet ihr hier grundsätzlich den Vorverstärker ausbauen, um das Gerät möglichst original zu belassen? Oder würdet ihr den Vorverstärker einfach drinnen lassen und nutzen, wenn er schon da ist? Hier würde mich einfach mal eure Meinung dazu interessieren.


Das muss ja jeder für sich selbst entscheiden.
Wenn ich niemals einen Pre brauchen werde, würde ich ihn definitiv ausbauen.
Mechwerkandi
Inventar
#3 erstellt: 11. Feb 2019, 17:38

Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:

Auf dem Trafo steht 100V / 120V!

Könnten auch zwei Abgriffe sein.
Ist ein bisschen schlecht zu sehen...
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 11. Feb 2019, 18:15
Daher mein Hinweis.
Hier sollte man daher mal genauer schauen, bevor man dort einfach 230V draufknallt.

Gibt es ein Typenschild mit Datenhinweisen?
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 11. Feb 2019, 19:33
Modelle mit Bezeichnung:

TE: Europa 230V 50 Hz

TA und TC: USA oder Canada 100V bzw. 120V 60 Hz

Europäische Modelle besitzen einen Spannungswahlschalter an der Rückseite.

60Hz Modelle müssten also nicht nur einen anderen Trafo oder Vorschalttrafo, sondern auch eine andere Welle (Pulley) bekommen.

Ich denke, dass die Buchse und der Trafo für die US/Canada-Ausführung sprechen.


[Beitrag von CarlM. am 11. Feb 2019, 19:35 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#6 erstellt: 11. Feb 2019, 21:38
Danke schonmal für die Antworten!

Hier mal noch zwei Bilder von der Rückseite:
Toshiba SR-80 Voltage Selector

Toshiba SR-80 Typenschild

Der Spieler kann also sowohl mit 110/120V, als auch mit 220/240V betrieben werden.


Ich verstehe nicht, warum du das nicht verstehst.
Wenn hier jemand die eigenen technischen "Bedürfnisse" umgesetzt hat, wird es für denjenigen auch einen Hintergrund gehabt haben.
Der Spieler lässt sich ja nun dadurch an verschiedenen Line-Eingängen nutzen.


Ich habe es erst nicht verstanden, warum beiden Kabel nach außen gehen... Aber logisch, der Eingang für den Phono Vorverstärker wird einfach außen an den Plattenspieler angestöpselt und der Ausgang des Vorverstärkers dann einfach an einen beliebigen Line-Eingang. Da der Phonovorverstärker Din-Anschlüsse hat, werde ich den dann zurückbauen.
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 11. Feb 2019, 21:50
Dann ist ja alles ganz einfach. Ich würde aber keine Netzbuchse installieren, sondern ein normales Netzkabel nutzen.
Dazu die bisherige Buchse ausbauen und die Öffnung mit einer durchbohrten Platte verschließen.
Da das Gehäuse aus Holz besteht, ist es ja einfach, das Netzkabel ordnungsgemäß mit einer Zugentlastung zu versehen.
Ein - relaiv kleines - Probem ist es, dass der Monacor-Entzerrer-Vorverstärker permanent unter Spannung verbleibt, wenn er im Plattenspieler an die Netzzuleitung angeschlossen ist.
Da müsste man gucken, ob es eine intelligente Lösung gibt (auch wenn der VV vermutlich nur wenig Wh verbrauchen wird).

Ich wünsche schon einmal
Viel Spaß!
the_reaper
Stammgast
#8 erstellt: 18. Feb 2019, 16:25
So, den Vorverstärker habe ich nun ausgebaut, da ich diesen nicht benötige. Dann wollte ich gerade noch ein dreiadriges Stromkabel mit Schukostecker einlöten, bin mir jetzt aber nicht ganz sicher, wo Phase (braun) und Neutralleiter (blau) hin müssen.

IMG_20190218_140841

In obigem Bild sind die drei Kabel der eingebauten Buchse zu sehen. Das schwarze ist das Erdungskabel, dass kann ich noch nachvollziehen. Jetzt ist nur die Frage, welches der beiden Kabel Phase und welches Neutralleiter ist. Das weiße Kabel geht direkt zu einer Sicherung, dann weiter zum Spannungswähler und von dort aus weiter zum Trafo. Das orange Kabel geht direkt zum Anschlussstecker des Plattenspieler Chassis.

IMG_20190211_112321

Ich würde die Phase über die Sicherung an den Spannungswähler anschließen und den Neutralleiter an den Anschlussstecker des Plattenspieler Chassis. Der Schutzleiter muss an den Erdungsanschluss, das ist klar.
Mechwerkandi
Inventar
#9 erstellt: 18. Feb 2019, 18:21

the_reaper (Beitrag #8) schrieb:

Ich würde die Phase über die Sicherung an den Spannungswähler anschließen und den Neutralleiter an den Anschlussstecker des Plattenspieler Chassis.

Das ist egal.

Du musst nur darauf achten, das beim Einstecken die Phase auch auf der Phase von der Steckdose zu liegen kommt.
Sonst kann es passieren, das die einzelnen Geräte nicht phasengleich arbeiten und es zu Klangeinbußen durch Phasenverschiebung und Schieflast-Kompensation kommt.
the_reaper
Stammgast
#10 erstellt: 20. Feb 2019, 18:35
Das dachte ich mir schon, würde ja auch nur bei Gleichstrom wirklich Sinn machen. Ich habe nur in anderen Threads schon gelesen, dass man die Phase richtig anschließen muss.

Also ich habe jetzt ein Kabel angebracht und der Dreher funktioniert.
Nur beim einschalten kommt es kurz vorher an den zwei Federkontakten vom Motorschalter zum Funkenübersprung. Der Schalter ist in der Mitte auf unten stehenden Bild. Ist das bei so alten Geräten normal oder liegt das eventuell an dem Kondensator, welcher an dem Chassis verbaut ist?

Toshiba SR-80 Chassis von unten
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 20. Feb 2019, 19:49
Erneuere mal den Kondensator. Hier muss unbedingt ein X2-Typ verbaut werden.
Hier wäre z.B. ein passender Kandidat.
the_reaper
Stammgast
#12 erstellt: 27. Feb 2019, 23:21
So, die Stromversorgung beim Plattenspieler ist nun sichergestellt. Ich habe eine Kaltgerätebuchse eingebaut, da ich es einfach sehr praktisch finde, wenn man die Kabel entfernen kann.

Toshiba SR-80 mit Kaltgerätebuchse

Außerdem hat am Lift ein Stück Gummi gefehlt, sodass der Lift zwar hoch und runter fährt, den Arm aber nicht anhebt. Hier habe ich ein Stück schwarzen Filz zurecht geschnitten und angebracht. Funktioniert einwandfrei und fällt nicht auf.
Die Kondensatoren werde ich noch tauschen, sobald ich das nächste mal was bestelle und diese dann mit bestelle. Solange funktioniert der Dreher aber auch so.
the_reaper
Stammgast
#13 erstellt: 07. Mrz 2019, 19:40
So, ich bin gerade am Bestellung fertig machen für reichelt und würde dort gleich die Kondensatoren mitbestellen.
Bei den Typen die ich einbauen sollte, bin ich mir jetzt aber etwas unsicher. Auf dem Bild, nach welchem rabia sorda bereits einen Kondensator vorgeschlagen hat, ist der Einbauort der Kondensatoren zu sehen. Insgesamt sind dort zwei Kondesatoren mit folgender Aufschrift zu sehen:

CP-C
0,47µF (K)
400WV

und

CP-C
0,033µF (M)
600WV

Ist WV dabei die Spannungsfestigkeit oder ist das was ganz anderes? Wenn ich die Bezeichnung in google eingebe, dann finde ich ähnlich aussehende Kondensatoren mit 400V Spannungsfestigkeit. Entstörkondensatoren mit 0,47µF bzw. 470nF und 400V finde ich im reichelt shop schonmal nicht. Die 400V bzw. 600V würden mir aber aber auch nicht einleuchten, wozu die notwendig wären...
the_reaper
Stammgast
#14 erstellt: 07. Mrz 2019, 22:38
Hier noch zwei Bilder von den Kondensatoren:

IMG_20190307_172830

IMG_20190307_172840
the_reaper
Stammgast
#15 erstellt: 13. Mrz 2019, 00:02
Ich habe nun mal selbst noch etwas recherchiert, da hier leider keine Antwort kam.
Es handelt sich wohl um Folienkondensatoren, welche Wechselspannung aushalten sollen. In der selben Bauform habe ich keine passenden gefunden, aber würden denn auch Folgende passen?

0,47µF:
https://www.reichelt...3.html?&trstct=pos_2
https://www.reichelt...9.html?&trstct=pos_4

0,033µF:
https://www.reichelt...8.html?&trstct=pos_0
https://www.reichelt...8.html?&trstct=pos_6
p.seller
Stammgast
#16 erstellt: 13. Mrz 2019, 00:16
Die Kondensatoren die du dir rausgesucht hast sind KEINE X2
Hier ein Bild von einem Muster (achte auf die Beschriftung) :

X2 Kondensator
the_reaper
Stammgast
#17 erstellt: 13. Mrz 2019, 00:39
Das es keine X2 sind, ist mir auch klar. Aber es sind keine X2 verbaut und ich habe auch keine X2 gefunden, die 400V Nennspannung haben?
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 13. Mrz 2019, 01:18
Rabia Sorda hatte Dir doch konkret einen geeigneten Kondensator vorgeschlagen.
Worüber reden wir denn bei 400V? Wechselspannung oder Dauergleichspannung?

Hier ein Auszug aus der Empfehlung von Rabia Sorda für den WIMA mit 275V AC (VDE zertifiziert):
Nennspannungen: 275 VZ, 305 VZ
Dauergleichspannung* (typisch): =<560 V
the_reaper
Stammgast
#19 erstellt: 13. Mrz 2019, 19:35
Naja, ich hätte mich einfach über eine Erklärung gefreut, warum dieser Kondensator geeignet sein soll.
Die eingebauten haben eben einen Aufdruck mit 400WV bzw. 600WV. Was genau das heißt, weiß ich eben auch nicht, aber genau deswegen habe ich ja nachgefragt...
Der vorgeschlagene hat "nur" eine Nennspannung von 275V, woher weiß ich also, oder auch Rabia_sorda, dass der Kondensator passt? Eine Erklärung und nicht einfach "der passt da" würde mich hierzu freuen.
hf500
Moderator
#20 erstellt: 13. Mrz 2019, 19:45
Moin,
"WV" heisst "Working Voltage", also Arbeitsspannung. Eben die Spannungsfestigkeit des Kondensators, wobei herausgefunden werden muss, ob das Gleich oder Wechselspannungsfestigkeit ist. Im Zweifel ist das die Gleichspannungsfestigkeit, die zulaessige Wechselspannung liegt bei dem 0,7-fachen, sicherer nur bei der Haelfte.

Ein X2-Kondensator fuer 275V Wechselspannung ist daher geeignet. X2 muss sein, weil diese Kondensatoren im Fehlerfall ein definiertes Verhalten zeigen, vor allem nicht brennen und/oder Kurzschluesse erzeugen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 13. Mrz 2019, 19:45 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#21 erstellt: 13. Mrz 2019, 22:00
Vielleicht hat der TE die X2 nicht bei R... gefunden
Aber da kann ja geholfen werden


[Beitrag von Uwe_1965 am 13. Mrz 2019, 22:02 bearbeitet]
the_reaper
Stammgast
#22 erstellt: 13. Mrz 2019, 22:51
@Peter: Vielen Dank für die Erklärung.

Bei reichelt habe ich die X2-Kondensatoren auch gefunden und mitbestellt. Trotzdem danke für den Link.
the_reaper
Stammgast
#23 erstellt: 21. Aug 2019, 23:01
Aufgrund meines Studiums hat es jetzt fast ein halbes Jahr hat es gedauert, bis ich die Kondensatoren endlich getauscht habe. Rein kamen die passenden WIMA X2 Kondensatoren. Plattenspieler funktioniert auch mit diesen einwandfrei. ;-)
Netter Nebeneffekt: Das brummen des Motors ist deutlich leiser bzw. kaum noch zu hören. Zuvor konnte ich das Brummen teilweise vom Hörplatz aus hören (wenn gerade keine Musik lief), jetzt muss ich mit dem Ohr schon nah an den Plattenspieler ran gehen, um was zu hören.
Bei den alten Kondensatoren habe ich mal die Kapazität gemessen. Der Große mit aufgedruckt "0,47µF" hat gemessen eine Kapazität von 0,49µF. Der kleine, welcher 0,033µF Kapazität haben sollte, hat gemessen über 0,044µF.
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