Siemens RW 666 aka Micro Seiki DQ44

+A -A
Autor
Beitrag
nano1
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Jul 2013, 17:43
Es hat ein sehr sehr schöner RW 666 zu mir gefunden.
Der Plattenspieler wurd als OEM von Micro Seiki hergestellt
und ist absolut grundsolide aufgebaut. Ein Direkttriebler mit
abschaltbarer Quarzsteuerung und seperatem Motor für die
Automatikfunktion.

Jetzt hätte ich eine Frage an jene die so ein Gerät besitzen oder besessen haben.

Im manuellen Betrieb (Taste auto nicht gedrückt!) zeigt sich Interessantes.
Drücke ich PLAY tut sich nix (soll ja auch so sein). Drücke ich
STOP hebt sich der Tonarm von der Stütze und senkt sich nach dem Durchlauf des
"Kurvenrädchens" wieder auf die Stütze ...

Ist dieses "Verhalten" normal oder liegt hier irgendwo ein Knoten in der Elektronik vor?

Ansonsten funkt das Gerät scheinbar einwwandfrei. Einzig der manuelle Lift
hebt nicht hoch genug. Hier habe ich gesehen, dass ein Plasikteil der an der Liftstange
unter dem Tonarm sitzt gebrochen ist. Werde ich mir noch ansehen ...

Für zweckdienliche Hinweise bezühlich STOPtastenfunktion im manuellen Modus wäre ich
euch sehr dankbar.

Beste Grüße
M.Schopf
Stammgast
#2 erstellt: 30. Jul 2013, 10:02
Das ist doch normal. Das kann doch sein, das der tonarm verrutscht ist, Damit kann man ihn zurückführen.
nano1
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 02. Aug 2013, 09:08
Ok -
ich dachte nur, dass wenn die Auomatiktaste nicht gedrückt ist
sollte gar nix mehr automatisch funktionieren ...

Interessant ist jeoch auch weiteres:

Nochmals getestet -
Manueller Modus - Taste Play - nix tut sich (ok)
Manueller Modus (Plattenteller steht still) - Taste Stop - Teller beginnt zu drehen?!!!
Tonarm hebt sich kurz und senkt sich wieder.

Und ja - wenn ich den Tonarm händisch aufsetze und laufen lasse kann ich den Tonarm im manuellen
Modus mit der Stop-Taste auf die Stütze zurückholen. Das könnte mir noch normal vorkommen -
obwohl ich denk im manuellen Modus könnte/sollte nix automatisch gehen ..
Aber dass der Dreher beim drücken der Stop-Taste zu laufen beginnt ist schon eher komisch für mich ....

Drumm die Frage ob jemand so ein Modell am laufen hat.

Beste Grüße
Axel
Monsterle
Inventar
#4 erstellt: 02. Aug 2013, 19:26
Ich habe auch einen Siemens RW666. Das Verhalten mit der STOP-Taste ist normal.
Bei "echten" Halbautomaten gibt es übrigens auch beide Varianten: Welche, die den Tonarm zurückführen, und welche, die ihn am Plattenende nur anheben und abschalten.

Gruß,
Heinz
nano1
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 03. Aug 2013, 09:46
Servus Heinz!

Also deiner tut DAS

Manueller Modus (Plattenteller steht still) - Taste Stop - Teller beginnt zu drehen?!!!
Tonarm hebt sich kurz und senkt sich wieder.


AUCH ....?

Die Halbautomatenthematik ist mir bekannt - danke trotzdem.

Welches System betreibst du am 666?
An meinem ist noch das originale AT72E drauf.
Sonst ist er top beisammen - einzig die Haube
ist bei einem Scharnier komplett gebrochen.

Plexi hab ich schon zu Hause - somit bekommt er eine
neue (klare) Haube "gebastelt" und dann darf er loslegen ...

LG
Axel
Monsterle
Inventar
#6 erstellt: 03. Aug 2013, 19:46

Manueller Modus (Plattenteller steht still) - Taste Stop - Teller beginnt zu drehen?!!!
Tonarm hebt sich kurz und senkt sich wieder.

AUCH ....?


Ja, auch! Stört doch auch nicht wirklich, oder?

Den RW666 hab ich momentan nicht angeschlossen. Es ist aber auch das AT-72E verbaut.Ich find es ein wenig schade, daß ein doch recht preisgünstiges System verbaut wurde.

An meiner Anlage habe ich einen Dual 721 und einen Telefunken S600 (AT-120E und AT-120E II) am laufen.

Gruß,
Heinz
Morbidus2000
Neuling
#7 erstellt: 16. Okt 2021, 10:05
Hallo zusammen,

alter Thread, für mich aber aktuelle :-)

Habe hier zwei RW 666. Warum habe ich zwei? Ich hatte erst einen, bei dem die Vollautomatik nicht funktioniert hat. Sobald der Spieler Strom gekriegt hat (PowerOn), ist er losgelaufen, bis man wieder PowerOff gedrückt hat. Auch keine Endabschaltung.

Also, bei Ebay einen weiteren RW 666 besorgt, der laut Verkäufer voll funktionsfähig ist. Angeschlossen, und was war, Vollautomatik geht nicht. Mist!

Beide Player nebeneinander auf den Rück gelegt und aufgeschraubt. Nach ein paar Knopfdrücken haben BEIDE wieder funktioniert. Also wieder zusammengebaut und gestern Abend gemütlich den Klängen meiner alten Schallplatten gelauscht.

Heut morgen Strom auf den ersten Spieler gegeben und er läuft an, aber das war es dann auch. Keine Automatik funktioniert mehr. Der neuere Plattenspieler tut noch.

Komisch. Ich durchschaue das ganze nicht! Was mir aufgefallen ist, dass man die Knöpfe nicht nur kurz antippen muss, sondern etwas gedrückt halten muss, bis die jeweilige Funktionen (Stop/Play) ausgeführt wird. Dies ist aber meiner Meinung nach richtig so, da dann ja erst der Motor die Zahnräder richtig in Betrieb gesetzt hat.

Als beide Player liefen, war es übrigen auch so, dass beim Anschalten beide zuerst die Stop-Funktion (Tonarm zurück in Ausgangsstellung und Motor aus) durchgeführt haben. Von hier aus ging dann alles. Stop/Play/Repeat.

OK, hat jemand eine Idee?

Jetzt am Wochenende hätte ich auch Zeit, mich etwas damit auseinander zu setzen.

Grüßle und Euch ein schönes Wochenende
Mobby
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 16. Okt 2021, 10:54
Wer gut schmiert, der gut fährt. Alles auf Leichtgängigkeit prüfen, ggf. reinigen und neu schmieren.
Morbidus2000
Neuling
#9 erstellt: 16. Okt 2021, 12:11
Ok, schmieren, hab ich verstanden. Womit denn. Das was dranbäbbt sieht ja ganz schön fettig (oder sogar ranzig) aus.Schmierung Siemens RW 666
Das einzige was ich grad zur Hand habe ist Ballistolöl, von meiner Carrera-Bahn
Ballistol Universalöl

Was sollte ich denn da nehmen? Oder kann ich auf die schnelle irgendwas benutzen, damit ich testen kann, ob es wirklich an der Schmierung liegt?

Grüßle
Mobby
Ingor
Inventar
#10 erstellt: 16. Okt 2021, 13:01
Es wird immer wieder Vaseline empfohlen. Ballistol ist ganz schlecht, das enthält korrosive Stoffe. Es gibt auch weißes Fett auf PTFE Basis.
Du solltest nach den Stellen suchen, an denen Hebel gelagert sind, die durch eine Feder wieder zurückgestellt werden. Wenn hier etwas klebt, dann steht es falsch. Das Kurvenrad dreht sich so oder so, aber es gibt ja einen Mechanismus, der dafür sorgt, dass die Armbewegung gestartet wird.
-LeoLux-
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 27. Nov 2021, 16:35
Hi, habe es zufällig gelesen und da ich mich neulich damit beschäftigt habe, werde ich meinen Senf noch dazu geben.
Sowohl am Universum 2002 und Telefunken RS30 (gleich STS1 und CS20) und sicher auch am RW666 (hatte einen und bekomme wieder einen - tolles Gerät) ist die Mechanik im Grunde gleich, da alles identisch mit Micro DQ44.
Krankheit nach 20-30 Jahren ist die Automatik. Da geht nach kurzer Zeit auch der Lift nicht mehr.
Unten aufmachen. Zahnrädchen springen einem ins Auge. Die Halterung (je nach Modell 2-3 Schrauben)
losschrauben (die Halterung für den kleinen Motor kann dran bleiben). Rädchen (meist mit Sicherungsklammer oder Schraube befestigt - losschrauben, bzw. Klammer entfernen) abnehmen und in Reinigungsbenzin legen und mit Bürstchen putzen. Ganz wenig Vaseline drauf, alles wieder einsetzen, und - ALLES sollte wieder für 20-30 Jahre laufen.
LG, Leo
Monsterle
Inventar
#12 erstellt: 05. Dez 2021, 07:56
Dass die Automatik und der Tonarmlift nicht mehr funktionieren liegt ganz einfach daran, daß das Fett verharzt ist. Und zwar nicht nur an den Zahnrädchen, sondern auch in dem kleinen Motor. Bei meinen CS20 und RS30 habe ich den geöffnet, die Lager gereinigt und mit Silikonöl neu abgeschmiert. Ist allerdings etwas fummelig, weil die Motorbürsten wieder sauber aufgelegt werden müssen.
contadinus
Inventar
#13 erstellt: 19. Feb 2024, 12:29
Hallo Leute,
sorry, daß ich den alten Thread nochmal aufmache, hab aber gerade ein sehr ähnliches Problem:

Mir ist kürzlich ein Siemens RW 666 in sehr schönem Zustand zu geflogen. Lt. Vorbesitzer wurde er seit den 90ern nicht mehr benutzt... Deswegen hat es mich gewundert, daß er überhaupt noch Lebenszeichen von sich gibt.
Aber ganz im Gegenteil, wenn man den Einschaltknopf drückt, dreht sich sofort der Teller, Geschwindigkeit wird mit und ohne Quarz bestens gehalten und wenn ich den Arm manuell auf die Platte lege hört es sich auch fein an. Juhuu!

ABER: die Automatik rührt sich gar nicht, d.h. wenn ich auf Play oder Stop hört man ein leises Klacken, als wollte der kleine Arm-Motor starten und kann nicht. Außerdem ist der Tonarmlift um einiges zu niedrig. Ich gehe also mal davon aus, daß die Automatik irgendwo stecken geblieben ist und nicht weiterkann?!
Und genau das wäre meine Frage:

IMG_20240218_212618

Ganz so einfach bekommt man die Zahnräder nicht abmontiert, will mir scheinen? Bzw. machen die nicht wirklich einen verharzten Eindruck, zumindest dort, wo man es sehen kann. Der gelbe und rote Schalter sind beide aktiviert - einer der beiden bedingt wohl das automatische Drehen des Tellers, wenn der Einschaltknopf gedrückt wird?
Was würdet Ihr denn an meiner Stelle bei diesem Problemchen machen?
-LeoLux-
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 22. Feb 2024, 12:42
= contadinus

Hi,
wenn Du die letzten Nachrichten (auch die älteren) durchliest,
wirst Du sehen, woran es wohl liegt.
Man kann davon ausgehen, dass nach der langen Zeit das Fett im Motor
verharzt ist oder einfach nur zu fest.
Die Sache mit dem Motor öffnen ist natürlich ein wenig aufwendig.
Andere Sache:
du bist dir sicher, dass du vorne die Auto-Taste gedrückt hast?
Sonst läuft er wie ein Manueller bei Start-Betätigung.
VG
Leo
contadinus
Inventar
#15 erstellt: 24. Feb 2024, 14:04
Vielen Dank für die Antwort!

Hab inzwischen mal das "Getriebe" auseinandergenommen, gereinigt und mit Vasiline neu eingefettet. Dazu muß man übrigens das Winkelblech, an dem der Motor angeschraubt ist, von der Grundplatte mit 2 Schrauben abmontieren. Dann hat man tatsächlich alles in der Hand.
Naja, alles wieder zusammengebaut - funktioniert noch immer nix. Schaut sehr so aus, als müßte wirklich der Motor auch noch gereinigt werden.
Deswegen Frage - wie mach ich denn das am besten? Einfach hinten den Deckel abschrauben wird wohl nicht reichen...
Hab mit dem Öffnen dieser kleinen Dosenmotoren schon schlechte Erfahrungen gemacht.

PS:
Auto-Taste oder nicht macht keinen Unterschied.
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 24. Feb 2024, 14:32
Ich würde ja zuerst mal die anliegende Spannungshöhe des Motors messen, bevor ich den Motor zerlege.
Zudem hätte man bei dem schon zerlegten Getriebe auch mal die Motorwelle mit den Fingern versucht zu drehen, ob er schwergängig oder leichtgängig drehbar ist.
contadinus
Inventar
#17 erstellt: 24. Feb 2024, 14:58
Und nochmals danke für die Antwort!

Und ja, wäre schlauer gewesen...
Hatte den Motor gerade offen, war aber alles leichtgängig - deswegen gleich wieder zugemacht. Das ist wegen der Kohlen tatsächlich etwas fummelig. Macht irgendwie nicht den Eindruck, als wäre da etwas drin, was verkleben könnte?!
Naja, und dann wirklich den Motor direkt an 5V DC angeschlossen -> dreht wunderbar!
Dann Motor wieder eingebaut und wieder an 5V DC -> auch sämtliche Zahnräder drehen wunderbar.

Also eh alles wunderbar, außer, daß sich die Automatikfunktionen nicht rühren. Sieht so aus, als wäre irgend ein elektronischer Bauteil hin?
Btw.: gibts bei diesen Geräten eigentlich eine Möglichkeit, die Mechanik zu re-setten? Bei den Vollautomatikgeräten von Dual gabs das ja, indem man den Arm arretierte und auf Start drückte.

Edit:
Hab nochmal den Beginn des Threads gelesen - die Beschreibung aus Beitrag #3 triffts genau!
Schade, daß sich nano1 dann nicht mehr gemeldet hat. Werd ihm mal ein PM schicken.


[Beitrag von contadinus am 24. Feb 2024, 15:04 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#18 erstellt: 24. Feb 2024, 15:20
Ich kenne deine technischen Skills nicht, aber zeige zumindest mal ein paar gute Bilder der Elektronik. Vllt. ist da etwas erkennbar


[Beitrag von Rabia_sorda am 24. Feb 2024, 15:20 bearbeitet]
contadinus
Inventar
#19 erstellt: 24. Feb 2024, 15:37
Aber gerne:

IMG_20240224_132854


IMG_20240224_132914

Und meine techn. Skills bitte nicht zu hoch einzuschätzen.

Hmmm, eigentlich sind die Fotos deutlich hochauflösender, aber besser krieg ich sie hier nicht rein?!
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 24. Feb 2024, 16:03
Auffälligkeiten sehe ich jetzt keine.
Ich vermute aber Oxidationen an sämtlichen Schaltkontakten der in- und externen Schalter.
Wenn von den vielen Schaltkontakten einer nicht mehr zu 100 % kontaktieren sollte, dann wird sehr wahrscheinlich auch die Elektronik spinnen.
Die Kontakte lassen sich allesamt durchmessen und sollten ohmisch "keinen" Widerstand aufweisen.
Ansonsten sollte unbedingt das Netzteil auf plausible Spannungshöhen geprüft werden.
Falls dabei aber alles i.O. sein sollte, dann muss man mitsamt eines Service-Manuales systematische Justier-Arbeiten an den inneren Potis vornehmen, die jeweils an den angegebenen Testpunkten abgefragt werden. Wenn das nicht möglich sein sollte weil ein Defekt vorhanden ist, dann muss man gezielt die einzelnen Bauteile durchmessen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 24. Feb 2024, 16:04 bearbeitet]
contadinus
Inventar
#21 erstellt: 24. Feb 2024, 16:18
Danke Dir Rabia sorda!

Liegt aber offenbar doch an etwas anderem.
Hab den Plattenspieler gerade wieder umgedreht - und siehe da: auf einmal startet tatsächlich der Armmotor und der Automatikstart funktioniert (inc. korrektem Aufsetzpunkt) tadellos! Hab das dann 2 oder 3x durchgespielt. Arm kommt am Plattenende auch wieder zurück auf die Ablage, wenn ich zwischendrin mal "Stop" drücke, hat das aber keinerlei Auswirkung.
Tja, und dann hab ich mal kurz zwischen Automatisch und Manuell hin und hergeschalten - und jetzt funktioniert wieder nix!

D.h. die Automatik bei dem Plattenspieler ist sehr benutzerunfreundlich?! Oder Du hast recht und es sind tatsächlich diverse Schaltkontakte, die nicht richtig schalten. Schau ich mir jedenfalls als nächstes an.
Rabia_sorda
Inventar
#22 erstellt: 24. Feb 2024, 16:23

Oder Du hast recht und es sind tatsächlich diverse Schaltkontakte, die nicht richtig schalten. Schau ich mir jedenfalls als nächstes an.


Oftmals reicht es, wenn man alle Schalter (auch die Inneren Taster am Getriebe) mal spannungslos rund 30x betätigt.
Das löst evtl. anhaftendes Oxid an den Schaltkontakten.
-LeoLux-
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 25. Feb 2024, 16:47
Ja, es ist manchmal geradezu makaber.

Hatte es ganz vergessen, aber bei einem Telefunken STS-1
ist es mir genau so gegangen: er funktionierte nach vielem
Reinigen und Justieren auch... senkrecht

Gleiches Motorsystem, fast identisch!

Irgendwann dann auch richtig. Ist lange her

Viel Spaß noch...


[Beitrag von -LeoLux- am 25. Feb 2024, 16:49 bearbeitet]
contadinus
Inventar
#24 erstellt: 26. Feb 2024, 13:56
Verflixtes Ding!
Gereinigt und justiert sollte alles sein - will aber doch nicht funktionieren...

Bin jedenfalls einen Schritt weiter gekommen. Hab nochmal dem Arm-Motor 5V von extern zugeführt. Läuft bestens, und wie beim ersten mal, funktioniert die Automatik dann für 2-3 Durchgänge. Und dann wieder Funkstille.
Hab mal nachgemessen, ob der Arm-Motor mit der richtigen Spannung versorgt wird. Und siehe da - am entsprechenden Pin liegen bei laufender Automatik bloß ca. 3,5V an. Das könnte ein Grund sein, warum der Motor nicht drehen will?!

Nun die Frage:
Hat zufälligerweise jemand von Euch den Schaltplan vom Siemens RW666?
Auf gut Glück möchte ich da lieber nichts angreifen, der Direct-Drive-Motor funktioniert bestens. Kann es sein, daß die Spannung für den Arm-Motor extra geregelt ist, also im Netzteil etwas nicht stimmt? Oder stimmt auf einer der Platinen etwas nicht?
contadinus
Inventar
#25 erstellt: 26. Feb 2024, 14:20
ok, hab jetzt auch den Schaltplan gefunden:

Service manual Siemens RW 666

Aber so richtig schlau werd ich nicht draus. Zumindest gibts offenbar keine unterschiedliche Stromversorgung für die 2 Motoren. Schade!
contadinus
Inventar
#26 erstellt: 27. Feb 2024, 23:18
Also Elektriker wird keiner mehr aus mir...
Aber zumindest die Siebelkos im Netzteil hab ich getauscht - einer sah ein wenig aufgebläht aus. Hat zumindest keine Verschlechterung gebracht. Verbesserung aber auch nicht.

Schade, daß in der Serviceanleitung keine Meßpunkte eingezeichnet sind, so ist es ein reines Rätselraten. Ich tippe mal auf einen der Transistoren oder ICs als Schuldigen.
Das Verhalten ist wirklich seltsam - wenn ich den Armmotor für 1 oder 2 Umdrehungen des Kurvenrads extern speise, funktioniert die Automatik dann für kurze Zeit. Und dann ist wieder Funkstille.

Das einzige was mir noch einfällt - ich könnte den Motor nochmal aufmachen und richtig ölen, vielleicht ist er ja schwergängig und startet deswegen nicht?!
Dazu Frage:
Das Schneckengewinde auf der Motorachse muß runter, oder? Wie krieg ich das denn am besten runter und danach wieder rauf?
Rabia_sorda
Inventar
#27 erstellt: 28. Feb 2024, 20:26

Hab nochmal dem Arm-Motor 5V von extern zugeführt.


Dazu aber die originalen Litzen zuvor abklemmen, denn durch die externe Spannung könnte ansonsten die Elektronik zerstört werden.


Hab mal nachgemessen, ob der Arm-Motor mit der richtigen Spannung versorgt wird. Und siehe da - am entsprechenden Pin liegen bei laufender Automatik bloß ca. 3,5V an. Das könnte ein Grund sein, warum der Motor nicht drehen will?!


Die 3,50 V können aber auch korrekt sein, weil dadurch der Motor langsamer läuft und somit nicht so "hektische" Bewegungen des Tonarmes ausführt (was auch besser aussieht).


Schade, daß in der Serviceanleitung keine Meßpunkte eingezeichnet sind, so ist es ein reines Rätselraten.


Sämtliche Testpunkte werden im SM und auf den Platinen mit "TP" (Test-Point) angegeben, wie es auch deren Abgleicharbeiten im SM zu finden gibt.


Das Verhalten ist wirklich seltsam - wenn ich den Armmotor für 1 oder 2 Umdrehungen des Kurvenrads extern speise, funktioniert die Automatik dann für kurze Zeit. Und dann ist wieder Funkstille.


Es könnte am Motor liegen ... könnte!
Je nach Kommutatorstellung des Motors kann es einen "Totpunkt" ergeben und das liegt oftmals an Oxidationen oder Abbrand des Kommutators. Dieser lässt sich aber reinigen.


Das einzige was mir noch einfällt - ich könnte den Motor nochmal aufmachen und richtig ölen, vielleicht ist er ja schwergängig und startet deswegen nicht?!


Öffnen und Kommutator vorsichtig reinigen.
Einen winzigen Tropfen Sinterlageröl an beide Lager der Motorwelle geben..... und am Kommutator darf niemals nie nich Öl dran!


Das Schneckengewinde auf der Motorachse muß runter, oder? Wie krieg ich das denn am besten runter und danach wieder rauf?


Gefährliche Aktion, denn der Kunststoff der Schnecke kann dabei zerbrechen.
Ansonsten mit einem Abzieher oder mit einer "Eigenkreation" an Werkzeug(en).
contadinus
Inventar
#28 erstellt: 29. Feb 2024, 01:04
vielen Dank fürs Nachdenken!
Komme diese Woche eher nicht mehr dazu mir den Motor anzusehen. Melde mich jedenfalls, wenn ich ihn fertig hab. Jetzt, nachdem ich im www nachgesehen hab was ein Kommutator ist, kann ja nix mehr schiefgehen!

Werd die Schnecke mal oben lassen - bei so einer Abziehaktion hab ich mir schon mal einen Motor zerstört... Und versuchen, von außen ein wenig Öl ins Lager zu bringen. Das andere Ende der Achse ist ja ohnehin frei, wenn man den Deckel abschraubt.

Achja, und den Gedanken mit den 3,5V hatte ich auch schon. Vielleicht hat die Elektronik ja tatsächlich nix.
Die Hoffnung stirbt zuletzt...
contadinus
Inventar
#29 erstellt: 01. Mrz 2024, 01:07
Juhuu! Jetzt haut alles hin, wie es soll!

Hätt ich mir eigentlich nicht gedacht - es war tatsächlich der Arm-Motor der Übeltäter. Hab ihn nochmal auseinandergebastelt und die Kontaktflächen der Kohlen (Kommutator?) mit Isoprop gereinigt. Schmieren geht von innen eigentlich nicht wirklich.

D.h. Tip von mir: den Motor zuerst besser gar nicht auseinandernehmen, sondern von außen schmieren und ausprobieren. Auf der Seite mit der Achse ist es eh klar - ein wenig Öl an die Stelle wo die Achse im Motor verschwindet und mit Drehungen der Achse das Öl ins Lager befördern.

Und jetzt Trick 17:
Auf der hinteren Seite des Motors ist ca 1-2mm außermittig ein kleines Loch im Kunststoff. Dort gehört das Öl rein. Ich habs mit einer kleinen Flasche Nähmaschinenöl mit einem langen schmalen Hals offenbar hingekriegt indem ich den Hals aufs Motorgehäuse aufgesetzt hab und ein wenig Öl aus der Flasche rausgedrückt hab.

Den Effekt hab ich gleich gemerkt - Motor läuft jetzt deutlich leiser, d.h. da rattert nix mehr.
Und Nebeneffekt - der Plattenspieler ist wieder voll einsatzfähig!

Vielen herzlichen Dank nochmals für die vielen Tips und vor allem @Rabia sorda für die moralische und technische Unterstützung!
Rabia_sorda
Inventar
#30 erstellt: 01. Mrz 2024, 01:29
Ja Mensch, gut gemacht - meinen Glückwunsch!
Nun viel Freude an und mit dem Plattenspieler...
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Siemens RW 666 leiert!
Felix176 am 04.01.2014  –  Letzte Antwort am 09.02.2014  –  6 Beiträge
Siemens RW 666 Platenspieler
alterelektroniker am 22.03.2022  –  Letzte Antwort am 22.03.2022  –  3 Beiträge
Micro Seiki MR-711
nostalgiker am 08.06.2007  –  Letzte Antwort am 09.06.2007  –  3 Beiträge
Micro Seiki AQ 37 Geschwindigkeit
plattenmax am 23.03.2007  –  Letzte Antwort am 24.03.2007  –  4 Beiträge
micro seiki dd10 leicht defekt
*tomte* am 12.02.2008  –  Letzte Antwort am 10.03.2008  –  5 Beiträge
Micro Seiki MR-122 Überholung
SPEAKERBOY am 12.04.2010  –  Letzte Antwort am 17.04.2010  –  5 Beiträge
Micro Seiki MR 411 , Tonarmlift
killnoizer am 04.12.2019  –  Letzte Antwort am 08.12.2019  –  8 Beiträge
Siemens RW 777
Mathieu_ am 28.12.2009  –  Letzte Antwort am 17.01.2010  –  5 Beiträge
Siemens RW 777 Motorproblem
contadinus am 22.03.2024  –  Letzte Antwort am 29.03.2024  –  28 Beiträge
Micro Seiki AQ 37 - Wie Lift schmieren?
Servus am 09.10.2007  –  Letzte Antwort am 10.10.2007  –  3 Beiträge

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.698 ( Heute: 1 )
  • Neuestes MitgliedStefan_Meijlaers
  • Gesamtzahl an Themen1.550.998
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.535.616

Hersteller in diesem Thread Widget schließen