Problem mit Endstufe Wega PV400

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nighty47
Neuling
#1 erstellt: 15. Nov 2013, 17:01
Habe mittlerweile 3 komplette Anlagen der Mini-Serie Wega 400 und bin immer noch begeistert. Die Kassettendecks habe ich schon komplett überholt und neu eingestellt.
Jetzt habe ich aber ein Problem mit einer Endstufe Wega PV 400. Das Gerät war wohl länger nicht in Betreib und bleibt im Schutzmodus bzw. das Lautsprecherrelais schaltet nicht ein. Schaltplan ist kompl. vorhanden. Gemessen habe ich bisher nur die Betriebsspannung der Hauptplatine.
Anstatt +43V und -43V habe ich nur +36,2V und -36.2V Spannung. Am anderen Messpunkt der Hauptplatine habe ich 14.6V statt 13V. Am IC TA7317B kommt garnichts an. Könnte es an den Netzteil-Elkos liegen? Sichtbare Schäden sind nicht vorhanden.

Vielen Dank erstmal.
Broesel02
Inventar
#2 erstellt: 15. Nov 2013, 22:38
Damit IC TA 7317 freigibt soll anliegen:
Pin 1 bis 4 O Volt
Pin 5 -0,7V
Pin 6 1,2V
Pin 9 3V
8 wird wohl nicht verwendet, 7 ist zum entladen der Schutzschaltung

Ich habe die passenden Netzteilkondensatoren für diese Endstufe hier in 105°C / 15.000 uF. und ich habe schon sicher mehr als 10 Stück von den Endstufen überholt.Hier habe ich das auch mal gepostet.
Ich finde auch das die Endstufe ist wirklich gut ist,- für ihre Größe auf alle Fälle!

Du hast eine PN

Richard
Broesel02
Inventar
#3 erstellt: 16. Nov 2013, 00:25
Ich habe noch einmal in Ruhe nachgeschaut,
hast du mal vor und hinter dem Gleichrichter gemessen? Die Elkos verlieren zwar Kapazität, speziell bei dieser Endstufe sogar deutlich aber im Leerlauf dürfte da eigentlich kaum eine Rolle spielen. Und da die Spannungen die du misst ja Symetrisch sind sollte auch die Schutzschaltung freigeben. Und prüfe mal den "Rifa Knallfrosch" am Einschalter. Wenn der defekt ist gibt es ganze Ketten von Folgefehlern, leider auch meistens defekte Netzschalter. Das könnte es auch sein. Und das Schutzrelais ist manchmal arg verschmutzt und korrodiert. Dann geht auch nichts mehr.

Richard
nighty47
Neuling
#4 erstellt: 16. Nov 2013, 01:22
Hallo Broesel02, habe Deinen Post über die Aiwa SA-P50 schon vor längerer Zeit gelesen. Hast Du die 4 Elkos von 47uF 50V
tatsächlich gegen 470uF 50V ESR getauscht oder ist das ein Tipfehler?
Ich werde bei der PV400 nochmal alles in Ruhe nachmessen, habe das Teil erst kürzlich bekommen. Es brennt nur die grüne Betriebsleuchte und wer weiss, was der Vorbesitzer damit angestellt hat. Normalerweise sind die Geräte doch unverwüstlich. Zur Not schraube ich eine meiner funktionierenden Endstufen zu Vergleichsmessungen auf. Habe an den Anlagen übrigens Sound Dynamics 100S und 12S angeschlossen. Auch aus den 80ern und zwischenzeitlich mit neuen Sicken ausgestattet. So etwas gibts heute nicht mehr zu kaufen oder es ist nicht bezahlbar.

Danke erstmal für die Tips
Peter
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 16. Nov 2013, 03:52
Wie immer in solchen Fällen gilt es zu entscheiden ,
ob die Protection(das Relais) nicht schaltet weil ein Endstufenfehler vorliegt
oder die Prot selbst fehlerhaft ist , sozusagen Fehlalarm hat.
Dazu prüft man welche Gleichspannung DIREKT aus den Endstufen(modul)ausgängen gegen Masse rauskommt.
Meßpunkte sind die 2 Luftspulen (Boucherot-Glied) der Modulausgänge.
Welches Spulenende man anzapft ist egal weil die Spule praktisch für Gleichspannung Kurzschluß ist.
Hier an den Spulen darf gegen Masse nicht mehr als + oder - 0,5 Volt DC anliegen , sonst löst die Prot aus.
Bei diesem Test ist der Amp in Ruhe , keine Musikwiedergabe , aber eingeschaltet.

Also:
- Prüfe Endstufen auf DC-Offset (Nullbalance)
wenn OK , dann
- Prüfe die Spannungsversorgung der Protection
- Prüfe Halbleiter der Protection
- Erneuere alle Elkos der Protection
- Prüfe Spannungen an den Pins des Prot-IC . Welche Bedingung bzw "falsche Spannung" verhindert das Einschalten des Relais ?

Bei dieser Aktion sollte man auch die Kontakte des Lautsprecherschutzrelais reinigen
oder es erneuern.

bukongahelas
Broesel02
Inventar
#6 erstellt: 17. Nov 2013, 13:11
Hallo Peter,
ja ich habe die 47 uF immer gegen 470 uF Low ESR 105°C getauscht. Aber das liegt auch daran das es erstens passt und zweitens ich die zu hunderten hier liegen hatte aus der Zeit als ich regelmäßig Medion Schaltnetzteile und andere für Bildschirme repariert habe. Dort gingen immer 8 Stück rein. Aber langsam werden es weniger, der Bestand geht zu Ende. Wenn ich es noch mal neu überdenken sollte käme da heute wohl ein 47uF/63V organic-Polymer Kondensator rein.
Ich werde es mal probieren

Richard
nighty47
Neuling
#7 erstellt: 17. Nov 2013, 21:43
Hallo allerseits, ich habe nun einiges gemessen. An der Luftspule des linken Kanals kommen -34,6V an. Der IC TA 7313 hat an

Pin 1 = 0V
Pin 2 = -0,79 V
Pin 3 = -0,73 V
Pin 4 = 0V
Pin 5 = -0,73V
Pin 6 = 14,8V
Pin 7 + 8 = 0V
Pin 9 = 3,3V

An den beiden Endstufentransitoren habe ich folgende Werte:

2SC2525 (XB) npn B = -35,2V C = +36V E = -34,6V

2SA1075 (XB) pnp wurde wohl vom Vorbesitzer gegen einen 2SA1215 (52y) getauscht B = -35,2V C = -36V E = -34,6V
Broesel02
Inventar
#8 erstellt: 18. Nov 2013, 01:28
Das schaut nicht wirklich gut aus. An der Basis der Transistoren soll ja im Ruhefall nicht die volle Spannung anliegen sondern nur so viel das der Ruhestrom von 40 oder wieviel mA erreicht wird. Du hast aber an beiden Basen -35 Volt anstehen. Das ist verkehrt. Die Spannungsangaben im Service Manual sind ja auch sehr dürftig. Du kannst die Vergelichsspannungen ja an einer intakten Endstufe messen. Aber bei einer solchen Schieflage ist es meistens eh schwierig im defekten Gerät noch aussagefähig zu messen. Fehlt eventuell die positive Railspannung in der Vorteiberstufe?

Ich würde jetzt wohl nacheinander alle Halbleiter und die beiden Fuse Resistors ausbauen und nachmessen. Der Schaden in der Vergangenheit wurde vielleicht nicht an der Ursache behoben?

Sorry, ist halt Arbeit aber das ist bei dieser Endstufe ja überschaubar. So viele Teile sind es am Ende nicht.

Und auf alle Fälle: Viel Glück!!

Richard
nighty47
Neuling
#9 erstellt: 18. Nov 2013, 04:57
Ich denke auch, daß da jemand nur eine Verschlimmbesserung vorgenommen hat. Der einzige Vorteil ist eben, daß ich alle Werte von einer funktionierenden Endstufe messen kann. Habe Gott sei Dank keinen Zeitdruck.

Danke erstmal

Peter
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 18. Nov 2013, 08:04
Hohe DC-Spannung an einer Luftspule bedeutet daß die Endstufe "total schief hängt".
Vermutlich kommt durch kurzgeschlossene Endtransistor(en) eine Railspannung voll auf den Ausgang durch.
Man stelle sich vor was passiert wenn diese Railspannung voll zu den Boxen käme . Kaputt.
Zum Glück rettet die Protection bzw das LS-Relais.
Wenn ein Amp so ein Relais hat und es klickend einschaltet , sind zumindest die Endstufen OK.
Eine Art Selbstdiagnose.

In einer defekten Schaltung zu messen kann Folgeschäden verursachen.
Von wenigen Eckdaten (DC an Luftspule und Bias) abgesehen sind die Meßwerte verwirrend.
Besser ist bei gezogenem Netzstecker alle Halbleiter der Endstufen zumindest auf Kurzschluß zu prüfen,
dabei können sie eingelötet bleiben. Kurzschlüsse an eingelöteten Transistoren oder Dioden sind RotAlarm.
Noch besser lötet man T+D (einseitig) aus und mißt sie von der Schaltung getrennt.
Dann alle Widerstände einseitig auslöten und nachmessen ,
Fuse Resistors und Kohlewiderstände generell erneuern.

Beim ersten PowerOn Glühlampe 60-100W in Netzleitung als "leuchtender Strombegrenzer" einfügen , Reihenschaltung von Lampe+Amp.
Wenn sie länger als 2sek leuchtet , sofort Netz-Aus. Amp zieht zuviel Strom , übersehener Fehler.
Blitzt sie nur kurz auf und glimmt ist das OK.
Am Amp ist außer Netz nichts angeschlossen , Leerlauftest.
Wenn man korrekt repariert hat schaltet nun das LS-Schutzrelais ein.
Dann braucht man nur noch DC-Offset und Bias einstellen.
Nun kommt der Amp direkt ans Netz , Programmquellen und Boxen werden angeschlossen.
Nun müßte er wieder laufen.
Falls nicht: Der Fehler kann nicht nur auf dem Endstufenmodul selbst liegen , sondern es können auch
Betriebsspannungen fehlen .
Es lohnt also auch alle Netzteilspannungen zu kontrollieren.
bukongahelas
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