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Marantz 2220 mit Brummen und Balanceproblem

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Beitrag
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Dez 2013, 12:41
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich lese hier schon seit ein paar Tagen im Forum und habe mich nun angemeldet, um mich als Hi-Fi-Newbie mit meinem Problem an Euch Fachleute zu wenden. Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen!

Von einem Freund habe ich einen Marantz 2220 (ohne B) geschenkt bekommen, da ich für meinen CEC Plattenspieler einen Receiver/Verstärker mit gutem Phono-Preamp gesucht habe. Soweit bin ich von dem Klangstil und natürlich von der spitzenmäßigen Optik des 2220 schwer begeistert.
Allerdings stand der Receiver etwa 10 Jahre im Keller meines Freundes und zuvor in seinem Raucherhaushalt. Deswegen habe ich zunächst das Innenleben so gut es geht gereinigt (siehe Foto).

Marantz 2220

Das scheinbar übliche Kratzen des Lautstärke-Potis konnte ich mit etwas Teslanol T6 Oszillin beseitigen.
Nun habe ich aber noch folgende Sorgen:

Der Receiver brummt im eingeschalteten Zustand doch recht laut. Dieses tiefe Brummen wird deutlich lauter, je mehr man die Lautstärke erhöht. Ich habe hier schon einige Beiträge gelesen, in denen geschrieben wurde, dass dies an den Elkos der Endstufe liegen kann. Ist das richtig? Und wenn ja, welche Elkos wären das auf dem Foto (die violetten?)? Ich bin was Elektronik angeht Laie, habe aber als Studentenjob mal vor etwa 10 Jahren einfache Lötarbeiten an Leiterplatten durchgeführt und würde mir einen Austausch der Elkos selbst zutrauen. Allerdings müsste ich dafür wissen, welche auszutauschen sind. Schaltplan lesen wird wohl eher nix bei mir...

Außerdem habe ich noch das Problem, dass der rechte Kanal gar nicht (bei weniger als 1/4 der Lautstärkemarkierung) oder nur sehr leise funktioniert. Habe den entsprechenden Poti zwar auch mit Teslanol behandelt, jedoch war ich zu faul, die darüber montierte Platine (von der Unterseite aus gesehen) zu demontieren und habe sozusagen von der Seite "blind" agiert… leider ohne Erfolg. Hat da jemand einen Tipp, was ich machen könnte?

Beste Grüße

Saj


[Beitrag von thisissaj am 20. Dez 2013, 15:33 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 20. Dez 2013, 13:32
Hallo Saj,

wenn der Receiver direkt nach dem Einschalten laut brummt, hätte ich als erstes den großen Netzteil- oder auch Siebelko in Verdacht. Es ist C006, 4700µF, 63V (der große Elko neben den beiden Endstufen-Ausgangselkos).

marantz-2220_pfeil

Natürlich kämen auch andere Siebelkos des Netzteils (vorne rechts auf dem Bild) in Frage.

Gruß
Harald
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 20. Dez 2013, 13:49
Hallo Harald,

erstmal vielen Dank für Deine Antwort und Deine Hinweise. Es ist tatsächlich so, dass der Receiver direkt nach dem Einschalten brummt. Wie laut das Brummen ist, hängt allerdings von der Stellung des Lautstärkereglers ab (d. h. beim Aufdrehen der Lautstärke wird das Brummen auch merklich lauter…) Deswegen dachte ich, dass das Problem eher bei der Endstufenplatine zu vermuten ist. Oder irre ich mich da?

Beste Grüße

Saj
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 20. Dez 2013, 14:36

Deswegen dachte ich, dass das Problem eher bei der Endstufenplatine zu vermuten ist.


Nun, der C006 siebt hauptsächlich die Spannung für die Endstufen. Deswegen habe ich ihn auch genannt.


d. h. beim Aufdrehen der Lautstärke wird das Brummen auch merklich lauter…


Die Ursache hierfür würde ich eher in einer verbrummten Vorstufe vermuten. Es wird einer der Elkos auf der Netzteilplatine (vorne rechts im Bild) sein, der ausgefallen ist. Evtl. C805 oder C810 (jeweils 470µF, 16V). Die sollten gleich durch Typen mit höherer Spannungsfestigkeit getauscht werden.

Gruß
Harald


[Beitrag von PBienlein am 20. Dez 2013, 14:55 bearbeitet]
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 20. Dez 2013, 15:16
Ahh, okay... vielen Dank, Harald!
Ich bin wie gesagt eher ambitionierter Laie. Wären als Austausch-Elkos für C805 und C810 welche mit Nennspannung 35 V ausreichend?

Hast Du oder jemand anders hier bezüglich meines Kanalproblems noch einen Idee?

Gruß
Saj
barchettarz
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Dez 2013, 15:45
Hallo,
 
klar kannst Du die Elkos mit 35V Nennspannung nehmen, wenn sie von der Größe her passen. Die Potis musst Du aber richtig reinigen, auch wenn Du dazu verschiedene Teile ausbauen musst, um gescheit da ranzukommen. Ansonsten wird deine Reparatur nicht von Erfolg gekrönt sein!
 
Grüße   
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 20. Dez 2013, 15:50
Na gut, da ich ja jetzt wohl ohnehin ein wenig mehr an dem guten Stück werkeln muss (Elko-Tausch), werde ich auch die Reinigung des Balance-Potis nochmal gründlicher mit Ausbau der darüber liegenden Platine durchführen.

Danke für die Ratschläge!

Gruß
AnthonyP
Inventar
#8 erstellt: 20. Dez 2013, 16:26
Hallo Saj,

grundsätzlich kann die Kanalungleichheit auch vom Source-Schalter, Mono/Stereo-Taste etc. kommen.
Auch das LS-Relais könnte Probleme machen. Alles mal häufig im ausgeschalteten Zustand betätigen.
Relais reinigen.

Hab das hier gefunden, was dir eventuell auch hilft.

Schaltplan:

Der von PBienlein gekennzeichnete Elko sieht nach einem schwer beschaffbaren Doppelelko aus, oder?

Drück die Daumen.

Gruß
Jo
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 20. Dez 2013, 17:09
Hi Jo,

ob es sich um einen Doppelelko handelt, kann ich nicht sagen, weil ich erstens nicht so die große Ahnung habe und zweitens momentan nicht vor der Kiste sitze… aber ich glaube, dass Harald das schon dazugeschrieben hätte. Schließlich hat er sehr schnell geantwortet und scheint Ahnung von der Materie zu haben. Ein LS-Relais habe ich noch nicht entdeckt… kann es sein, dass da gar keins verbaut ist? Im Modell 2220B ist wohl auf jeden Fall eins drin, aber wie das bei meinem (ohne B) ist, weiß ich nicht.

Gruß
Saj


[Beitrag von thisissaj am 20. Dez 2013, 17:11 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 20. Dez 2013, 17:44
Hallo zusammen,

zumindest laut dem mir vorliegenden Schaltplan

- ist C006 kein Doppelelko (*). Jedoch wäre aber ein heute neu gekaufter Elko mit den hier geforderten Parametern wesentlich kleiner und würde damit nicht in die Befestigungsschelle passen. Da müsste man sich was einfallen lassen, wenn er wirklich ersetzt werden müsste.
- hat der 2220 kein Lautsprecherrelais

Die Kanalungleichheit kann mehrere Ursachen haben. Erst würde ich mal das lästige Brummen abstellen. Dann sehen wir weiter.

Gruß
Harald

* Laut Schaltplan handelt es sich um quasi komplementäre Endstufen mit einfacher (also keiner symmetrischen) Spannungsversorgung. Daher entfällt der gefürchtete Doppelelko


[Beitrag von PBienlein am 20. Dez 2013, 17:55 bearbeitet]
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 20. Dez 2013, 20:22
Hello again...

ähhhmmm sorry, ich muss meine erste Fehlerbeschreibung leider ein wenig korrigieren. Bin gerade zuhause angekommen und habe nochmals getestet.
Das Brummen beschränkt sich NUR auf die Phonoquelle
Bei Aux und dem nicht funktionierenden Tuner ist nur ein mittelzartes Rauschen zu vernehmen. Bei Phono brummt es dagegen deutlich tiefer und stärker.
Der Dreher ist natürlich am Receivergehäuse geerdet.

Ich fürchte, dass die Sache jetzt schon wieder etwas anders aussieht...
Macht da doch was vom Phono-Preamp Ärger?

Außerdem ist mir gerade noch aufgefallen, dass in Aux-Stellung trotzdem ganz leise der Ton vom Plattenspieler über die Boxen kommt. Was ist denn da los? Scheint ja doch eine etwas größere Baustelle für mich zu werden.

Danke trotzdem schonmal für Eure Bemühungen... bin ja sehr positiv überrascht, wie schnell man hier konstruktive Hilfestellungen bekommt.

Bestes

Saj


[Beitrag von thisissaj am 20. Dez 2013, 20:45 bearbeitet]
AnthonyP
Inventar
#12 erstellt: 20. Dez 2013, 20:47
Na dann sieht die Hifi-Welt doch schon viel besser aus für Dich

Wenn nur Phono brummt hast Du entweder das Massekabel nicht angeschlossen oder der Kontakt ist oxidiert oder im Plattenspieler selbst ist etwas mit der Masse im Argen.
Der Massebrumm im Zusammenspiel mit Plattenspielern kann problematisch sein.
Schau erstmal, ob die Masse überhaupt dran ist.

Das Überprechen zwischen den Kanälen ist leider fast normal. habe ich bei vielen Geräten. Da hilft nur, die andere Quelle abzuschalten. Ergo siet fast alles normal aus.

Gruß
Jo
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 20. Dez 2013, 21:06
Hey Jo,

also das Massekabel ist dran. Ich glaube leider auch nicht, dass es ein Massebrumm ist, denn ich habe jetzt gerade mal alle Verbindungen des Plattenspielers vom Receiver getrennt (auch das Massekabel) und sogar den Netzstecker gezogen. Das Brummen bleibt unverändert auf der Phonostellung.

Ergo liegt es wohl doch an den Innereien des Marantz.

Cheers
Saj
GrubiBo
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 20. Dez 2013, 21:12
Auf jeden Fall mal den Tape-Monitor -Schalter reinigen, er ist auch oft Ursache für komische Sachen beim Receiver.

Ich würde tippen, dass das Brummen evtl von defekten Transistoren auf der Phonoplatine kommt.

Aus welcher Ecke von D kommst du denn?
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 20. Dez 2013, 21:33
Hey,

auch auf die Gefahr hin, dass die Frage etwas doof ist... aber wie reinige ich denn diesen Tape-Monitor-Taster?

Ich wohne in Berlin.

Gruß
Saj
hf500
Moderator
#16 erstellt: 20. Dez 2013, 21:57
Moin,
etwas T6 hinein und mehrmals betaetigen. Das duerfte aber auch nicht fuer Brummen verantwortlich sein. Ein Monitorschalter mit Kontaktproblemen sorgt fuer leise Wiedergabe ohne Baesse.

Also: Es brummt nur auf Phono und auch ohne angeschlossenem Plattenspieler? Aendert es sich, wenn man den Gehaeusedeckel aufsetzt? Manchmal hat man ohne Deckel staerkeres Brummen, weil die Schirmung durch den Deckel fehlt. Haengt aber vom Einbauoprt der Phonovorstufe ab.

Meine Idee: Betriebsspannung der Phonostufe verbrummt. Wie wird die erzeugt?

73
Peter
GrubiBo
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 20. Dez 2013, 21:57
Schade, Berlin ist nicht gerade um die Ecke.

Um die anderen Taster (Mono, Stereo usw.) zu reinigen, muss die Frontplatte runter, der untere Deckel weg, die ToneAmp-Platine (wo die Knöpfe dran sitzen) muss auch weg, damit man von unten besser reinkommt. Dann mit Teslanol in die kleinen Öffnungen, die du dann siehst reinsprühen (Mechanik der Knöpfe) und die Knöpfe dann bewegen. Bei der Gelegenheit gleich auch mal die Kontakte der Selector-Schalter reinigen. In sehr schwierigen Fällen muss aber alles auseinandergenommen werden.
Das würde ich aber als Neuling nicht unbedingt sofort machen.

Aber bei diesem Brummen wird es warscheinlich auch nicht 100% helfen.

Wie geschrieben, denke ich, es liegt wohl eher an den Transistoren.
PBienlein
Inventar
#18 erstellt: 20. Dez 2013, 23:05

Das Brummen beschränkt sich NUR auf die Phonoquelle


... no comment ...


hf500 (Beitrag #16) schrieb:

Meine Idee: Betriebsspannung der Phonostufe verbrummt. Wie wird die erzeugt?

73
Peter


Über Längstransistor H802 und Elko C809 (100µF, 50V) auf der Netzteilplatine. Es sind wohl noch ein paar Elkos mehr beteiligt (C803, C806 und C808). Einer davon könnte es sein. Allerdings werden diese 35V auch für die Klangregelstufe und den Stereodecoder verwendet. Eigentlich müssten dann auch andere Quellen unsauber klingen

Brummen denn beide Kanäle gleich auf Phono?

Gruß
Harald
Bertl100
Inventar
#19 erstellt: 20. Dez 2013, 23:15
Hallo zusammen,

so wie ich das sehe, werden von diesen 35V die Phonostufe und das P500 Board versorgt.
Aber auf dem Phonoboard wird noch mit 100R/100µF (10ms) gefiltert, auf dem P500 aber mit 3k3/100µF (330ms). Es wäre also durchaus denkbar, dass die 35V verbrummt sind, wie Harald schon erläutert hat.
Aber der Brumm auf dem P500 weggefiltert wird, auf dem Phonoboard P900 aber nicht.

Gruß
Bernhard
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 21. Dez 2013, 11:38
Hallo,

das Brummen ist leiser auf dem rechten Kanal, der auch bei Musikwiedergabe leiser als der linke ist. Auf Tuner- oder Aux-Stellung kommt wie gesagt nur ganz leises Rauschen (auch rechts leiser als links).

Das Brummen ändert sich nicht, wenn die Abdeckung drauf ist oder nicht.

Grüße
Saj


[Beitrag von thisissaj am 21. Dez 2013, 11:40 bearbeitet]
ruesselschorf
Inventar
#21 erstellt: 21. Dez 2013, 21:10
Hallo,

zunächst würde ich erst mal messen ob tatsächlich 35V am Vorverstärker sowie Phonoboard vorliegen. Sollten hier über 40V anliegen, hat der Längsregel-Transistor einen Schluß und läßt die ungeregelte - verbrummte- Spannung durch.
Hat das betätigen der mono/stereo Taste Einfluß auf das Brummen? Funktioniert dabei die 'stereo' Leuchte?

Gruß, Helmut
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 22. Dez 2013, 17:14
Hallo Helumt,

das Betätigen der Mono-Taste hat keinen Einfluss auf das Brummen und die Stereo-Lampe leuchtet, wenn Stereo angestellt ist.

Da ich wie gesagt relativ unbedarft bin, muss ich fragen, an welchen Pins ich die von Dir genannten Spannungen messen soll.

Gruß
Saj
ruesselschorf
Inventar
#23 erstellt: 22. Dez 2013, 17:34
Hallo,

pin J808 auf der Spannungsregler - Platine P800

oder pin J904 am Phono - Entzerrer Platine P900

Multimeter schwarzes Kabel auf Masse, z.B. die Erdungsschraube für den Plattenspieler. Messbereich DC Volt

Gruß, Helmut
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 22. Dez 2013, 18:47
Hallo Helmut,

vielen Dank für Deine "idiotensichere" Anleitung! Ich verreise allerdings morgen früh erstmal für 2 Wochen und werde das dann nach meiner Rückkehr in Angriff nehmen.
Danach berichte ich hier mal, was los ist und hoffe, dass dann noch Tipps von Euch kommen, was man machen könnte.

Ich wünsche Euch allen eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Beste Grüße
Saj


[Beitrag von thisissaj am 22. Dez 2013, 20:04 bearbeitet]
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 11. Jan 2014, 18:44
Hallihallo,

hoffentlich seid Ihr alle gut rüber gerutscht!

Ich bin nun endlich dazu gekommen, die Spannungen zu messen und es sieht so aus, als ob das "Brumm-Problem" eine andere Ursache hat. An beiden Pins (J808 und J904) liegen DC 37 V an. Das ist im normalen Rahmen, denke ich.

Hat jemand eine Idee, was sonst noch für das Brummen verantwortlich sein könnte?

Beste Grüße

Saj
Bertl100
Inventar
#26 erstellt: 12. Jan 2014, 15:23
Hallo zusammen,

nun, im Prinzip ja, aber ein wirklicher Beweis, ob die 37V nicht doch verbrummt sind, ist das nicht!
Hast du die 37V mal im AC Bereich des Multimeters nachgemessen?

Gruß
Bernhard
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 12. Jan 2014, 15:40
Hallo,

habe gerade nochmal im AC-Bereich gemessen. An beiden Pins AC 0,00 V.

Gruß
Saj
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#28 erstellt: 14. Jan 2014, 17:19
Huhu,

hat den niemand mehr eine Idee, welche Ursache das Brummen noch haben könnte?

Gruß
Saj
hf500
Moderator
#29 erstellt: 15. Jan 2014, 01:44
Moin,
es sieht so aus, dass wir jetzt an einem Punkt angekommen sind, wo sich Jemand mit einschlaegiger Erfahrung (und Ausruestung) das Geraet mal ansehen sollte. Irgendwann reichen Beschreibungen nicht mehr, sowas muss man persoenlich "erfahren".

73
Peter
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#30 erstellt: 16. Jan 2014, 14:48
Hallo,

ist es tatsächlich so, wie Peter schrieb?

Das wäre schon irgendwie schade, weil es hier ja anfangs recht viele Tipps und Ansätze gab, bevor ich mich in den Urlaub verabschiedet habe. Sollten also die Experten unter Euch tatsächlich mit ihrem Latein am Ende sein, würde ich mich über Empfehlungen für externen Service im Raum Berlin freuen.

Beste Grüße

Saj
PBienlein
Inventar
#31 erstellt: 16. Jan 2014, 15:15
Hallo Saj,

ich möchte nochmal an meinen Post#18 erinnern. Sind denn die drei fraglichen Elkos schon getauscht worden? Der Tauschaufwand wäre absolut überschaubar und wir alle anschließend ein bisschen schlauer. Für mein Verständnis ist es für das Brummen auch unerheblich, ob der Längsregeltransistor defekt ist oder nicht. In deinem Gerät wird er intakt sein. Wenn aber die Siebung der Spannung davor und oder dahinter nicht funktioniert, wäre das Brummen schon erklärt, denn durch die hohe Verstärkung des Phonoentzerrers würde sich das Brummen viel stärker auswirken, als bei den anderen Komponenten.

Sollte sich die Siebung als intakt herausstellen, bliebe noch die Möglichkeit, dass der Phonoentzerrerverstärker selbst defekt ist.

Gruß
Harald
ruesselschorf
Inventar
#32 erstellt: 16. Jan 2014, 15:44
Hallo Harald,

ein intakter Längsregel Transistor ist das wesentliche Bauteil in der Siebkette um Ripple wegzuregeln. Ein Kurzschluß des Transistors, oder ein Fehler in seiner Ansteuerung und der Ripple an den Elkos macht sich gnadenlos an den Klasse A Stufen des Vorverstärkers bemerkbar.

Deshalb mein Ansatz erst mal die Versorgung des VV auf Brummfreiheit zu prüfen.

Gruß, Helmut
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#33 erstellt: 16. Jan 2014, 15:45
Hallo Harald,

ich habe bislang noch keine Elkos ausgetauscht, weil ich zunächst abwarten wollte, was die Messung der Spannungen am Vorverstärker und am Phonoboard ergibt. Da die Spannungsmessung keine Unregelmäßigkeiten aufgedeckt hat und ich ja nicht sonderlich mit Hi-Fi/Elektronik-Fachwissen gesegnet bin, habe ich abgewartet, was ihr Wissenden mir als nächsten Schritt empfehlt.

Somit danke ich dir zunächst für deinen Hinweis und werde die Elkos austauschen. Hierzu noch eine Frage: Im Post #18 werden insgesamt 4 Elkos erwähnt… C809 auf der Netzplatine und C803, C806 und C808. In deinem Letzten Post schriebst du von "drei fraglichen Elkos". Sind damit die drei letztgenannten gemeint?

Gruß
Saj
Bertl100
Inventar
#34 erstellt: 16. Jan 2014, 17:25
Hallo zusammen,

wenn du schon Elkos wechselst, dann wechsle alle vier genannten auf der Netzteilplatine aus!

Gruß
Bernhard
PBienlein
Inventar
#35 erstellt: 16. Jan 2014, 18:15
Hallo zusammen,

vielleicht liege ich ja völlig falsch, aber ich würde auf jeden Fall C803 (330µF/63V) ersetzen oder zumindest überprüfen. C809 (100µF/50V) dient dazu, den Restripple weg zu glätten. Den könnte man in einem Rutsch mit tauschen.

Marantz 2220 - Regulator

Gruß
Harald
hf500
Moderator
#36 erstellt: 16. Jan 2014, 20:02
Mouin,
C808 bildet mit H803 einen "elektronisch verstaerkten Elko". Der Brummanteil der Ausgangsspannung ist abhaengig von der Brummspannung an der Basis. Persoenlich wuerde ich C808 und C806 gleich gegen 100µF tauschen (Siebfaktor vergroessern), noch besser waere es, C808 durch eine Z-Diode fuer 33V zu tauschen und R806 auf 1k zu aendern. Dann hat man naemlich eine stabilisierte Spannung an C809. Gegen Restbrumm wirkt der uebrigens kaum, er ist der Wechselstrominnenwiderstand der Siebstufe.

73
Peter
ruesselschorf
Inventar
#37 erstellt: 16. Jan 2014, 20:36
Hallo,

die Beschaltung des H802 (ohne Zenerdiode) hat damit zu tun dass der Receiver kein LS-Schutzrelais besitzt. Beim Einschalten soll die 35V Spannung langsam ansteigen um Ploppen zu minimieren.

Verdächtig sind mir auch Diode H808 und der Elko C810 hier entsteht per Einweg Gleichrichtung eine heftig pulsierende Gleichspannung die eigentlich nur der Versorgung der beiden 'Stereo' Lämpchen dient. Durch Kriechströme (Kontaktspray?) am stereo/mono Schalter kann diese hohe 12V Brummspannung auf das NF-Signal 'durchschlagen'
C810 auf alle Fälle wechseln und versuchsweise vorher mal den Draht an J815 abklemmen und hören ob sich am Brumm etwas ändert.

Frohes Werken, Helmut
hf500
Moderator
#38 erstellt: 16. Jan 2014, 21:38

ruesselschorf (Beitrag #37) schrieb:
Hallo,
die Beschaltung des H802 (ohne Zenerdiode) hat damit zu tun dass der Receiver kein LS-Schutzrelais besitzt. Beim Einschalten soll die 35V Spannung langsam ansteigen um Ploppen zu minimieren.


Moin,
ich hatte schon so einen Verdacht, denn die gebaute Loesung ist nicht biliger als die mit Z-Diode. Mit 100µ Kondensatoren steigt die 35V-Spannung noch etwas langsamer an. Das muss dann aber auch bedeuten, dass die 35V auch fuer eine Stufe im Endverstaerker verwendet werden, denn das Ploppen durch den Ladestrom der Lautsprecherelkos wird man sonst nicht los. Da kann man nur die Mittenspannung relativ langsam ansteigen lassen.

73
Peter
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#39 erstellt: 17. Jan 2014, 11:16
Hallo zusammen,

bei einer genaueren Sichtprüfung der verdächtigen Elkos am gestrigen Abend musste ich feststellen, dass sich ein Bein des C808 scheinbar mehr oder weniger vom Kondensator gelöst hat (er wackelt auf einer Seite recht stark). Ich werde diesen nun erstmal austauschen und dann berichten, ob sich etwas verändert hat.

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Beste Grüße
Saj
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#40 erstellt: 19. Jan 2014, 17:43
Hallo,

ich habe jetzt folgende Elkos getauscht: C803, C806, C808, C809.

Nun ist es so, dass aus dem Brummen eher ein sanftes Rauschen geworden ist. Bei voll aufgedrehter Lautstärke klingt es dann schon eher wieder nach Brummen, das bei Betätigen der Mono/Stereo Taste auch stärker wird (das ist nur bei relativ hoher Lautstärke zu hören).

Kann sich da jemand einen Reim drauf machen?

Gruß
Saj


[Beitrag von thisissaj am 19. Jan 2014, 17:48 bearbeitet]
ruesselschorf
Inventar
#41 erstellt: 19. Jan 2014, 18:01
....hatte es schon weiter oben gesagt: Den Draht an J815 mal probeweise abklemmen - hören was passiert?
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#42 erstellt: 19. Jan 2014, 18:55
Hallo,

habe den Draht an J815 abgeklemmt, aber am Rauschen bzw. Brummen ändert sich eigentlich nichts. Vielleicht ist es minimal weniger geworden. Das könnte ich mir aber auch nur einbilden...

Gruß Saj
hf500
Moderator
#43 erstellt: 19. Jan 2014, 19:48

thisissaj (Beitrag #40) schrieb:
Hallo,
ich habe jetzt folgende Elkos getauscht: C803, C806, C808, C809.
Nun ist es so, dass aus dem Brummen eher ein sanftes Rauschen geworden ist. Bei voll aufgedrehter Lautstärke klingt es dann schon eher wieder nach Brummen, das bei Betätigen der Mono/Stereo Taste auch stärker wird (das ist nur bei relativ hoher Lautstärke zu hören).
Kann sich da jemand einen Reim drauf machen?
Gruß
Saj


Moin,
C806 und C808 auch in der Kapazitaet verdoppelt? Diese beiden Kondensatoren bestimmen, wie brummfrei die 35V-Spannung ist. Allerdings kann man nur mit einem Oszilloskop feststellen, ob eine Verdoppelung der Kapazitaet ueberhaupt noch etwas bringt.
Damit sind wir beim Messen. Wenn aus dem Brumm ein "sanftes Rauschen" geworden ist, dann lohnt es sich, mal den Rauschabstand zu bestimmen und mit den technischen Daten zu vergleichen. Wenn das Rauschen sehr leise ist, hat man damit das fuer diesen Verstaerker normale Grundrauschen gefunden. Ansonsten muss man feststellen, wo das Rauschen (hauptsaechlich) entsteht.

Der Brumm bei hoher eingestellter Lautstaerke kann normal sein, schliesslich arbeitet das Geraet dann mit voller Verstaerkung und jeder "Mueckenfurz" wird hoerbar. Bei vielen Gerseten verschwindet ein leichter Restbrumm, wenn der Gehausedeckel aufgesetzt ist (Abschirmung). Ausserdem, unter welchen Bedingungen wird der Brumm gehoert? Eingaenge offen, mit einem definierten Widerstandswert abgeschlossen oder kurzgeschlossen. Voll aufdrehen bei einem offenen Eingang brummt fast immer etwas.

73
Peter
thisissaj
Schaut ab und zu mal vorbei
#44 erstellt: 19. Jan 2014, 21:33
Hallo,

die Elkos habe ich alle gegen neue mit identischen Kapazitäten getauscht.
Eine Verdoppelung der Kapazität von C806 und 808 könnte also noch etwas bringen?

Auch wenn das Rauschen nicht ganz so unschön ist wie das Brummen zuvor, kann ich mit trotzdem nicht wirklich vorstellen, dass das so "normal" sein soll, wie es jetzt ist. Brummen/Rauschen ist sowohl mit offenen Eingängen zu hören, als auch mit angeschlossenem (geerdeten) Plattenspieler. Allerdings war es vor dem Elko-Tausch bei Phono deutlich lauter als bei den anderen Quellen. Jetzt ist es bei allen Quellen gleich laut.

Könnte vielleicht doch auch der ganz zu Beginn verdächtigte C006 noch Ärger machen?

Hat vielleicht auch noch jemand eine Idee, woran es liegt, dass der rechte Kanal so viel leiser ist als der linke?
Die Potis habe ich mittlerweile ein zweites Mal sehr sorgfältig gereinigt. Das hat leider nichts gebracht.

Gruß Saj
hf500
Moderator
#45 erstellt: 19. Jan 2014, 22:53

thisissaj (Beitrag #44) schrieb:
Hallo,
die Elkos habe ich alle gegen neue mit identischen Kapazitäten getauscht.
Eine Verdoppelung der Kapazität von C806 und 808 könnte also noch etwas bringen?


Moin,
nur dann, wenn die 35V-Spannung noch nicht brummfrei ist. Das kann man aber nur mit einem Oszilloskop ueberpruefen.

73
Peter
radiofreak
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 21. Jan 2024, 12:40
Hallo liebe Marantz-Freunde, ich hole diesen alten Faden noch mal hervor, weil ich eine Frage zum 2220 habe. Ich besitze seit kurzem dieses Gerät und habe es vollständig restauriert. Es funktioniert hervorragend und sieht sehr schön aus. Vorher habe ich einen 2215 B in Benutzung gehabt. Im Vergleich dazu, klingt der 2220 ein wenig zurückhaltender im Bass, nicht so wuchtig. Ist das tatsächlich der Fall? Kann das noch jemand bestätigen? Danke für eure Antworten… Grüße Uli

2220


[Beitrag von radiofreak am 21. Jan 2024, 12:49 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#47 erstellt: 21. Jan 2024, 16:38
Beide Geräte kenne ich nicht und schaute mir dazu gerade einige technische Details im WWW an.

Eigentlich müsste es umgekehrt sein, denn der 2215 B wird mit 90 W und der 2220 mit 130 W Leistungsaufnahme angegeben, welcher dann ein stärkeres Netzteil besitzt und demnach mehr "Punch" erbringen sollte.
Meine erste Vermutung beläuft sich auf ausgetrockneten Puffer-Elkos der Railspannungen.
Valenzband
Inventar
#48 erstellt: 21. Jan 2024, 18:23

radiofreak (Beitrag #46) schrieb:
... eine Frage zum 2220 ....Vorher 2215 B ... Im Vergleich dazu, klingt der 2220 ein wenig zurückhaltender im Bass, nicht so wuchtig.

Solange keine falschen Bauteile eingebaut wurden hat die Restauration keinen Einfluss auf diesen Unterschied.
Auch evtl. kleinere Siebelkos machen keinen Unterschied, denn solange der Verstärker keine hörbaren Verzerrungen produziert arbeitet er buchstäblich im geregelten Betrieb.
Ist der Klang so unterschiedlich bei allen Eingangsquellen oder hauptsächlich / nur auf UKW?
Waren beide Geräte ursprünglich für den europäischen Markt bestimmt, oder ist das "wuchtigere" evtl. ein US Modell?
Der Unterschied liegt in deutlich unterschiedlichen Pre-Emphasis Zeitkonstanten Eckfrequenzen bei der Übertragung vom Sender (EU=50us, US =75us) und der entsprechenden "Entzerrung" im Empfänger. Ein US Gerät klingt hierzulande ziemlich dumpf und Bass-lastig.
Manche Empfänger sind intern/extern umschaltbar.
radiofreak
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 21. Jan 2024, 18:40
Hallo, und schon mal danke für eure Anregungen. Also die Elkos im Netzteil kann ich ausschließen, sind geprüft und i.O.
Der Unterschied ist in der Tat nicht so groß, eine Nuance. Beide Geräte sind für den europäischen Markt gebaut.
Und ja, tatsächlich - am ehesten fällt es auf UKW auf! Bei Aux und Tape oder Phone ist der Unterschied beinah nicht hörbar oder nur minimal.

Evtl. war die erste Serie der 22er Modelle ja etwas neutraler abgestimmt, spätere dann etwas "wärmer" ?!

viele Grüße, Uli
CarlM.
Inventar
#50 erstellt: 21. Jan 2024, 19:06
Manchmal verändert sich der Sound auch noch innerhalb der ersten Wochen nach einer Revision.
Wie hast Du den Ruhestrom eingestellt?
radiofreak
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 21. Jan 2024, 20:56
So wie es im Servicemanual stand, glaube 7,5 mVolt. viele Grüße, Uli
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