Rotel RA 2040 Entstufe defekt

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cewolf
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Nov 2014, 13:51
Moin,

Ich bräuchte Hilfestellung bei dem Wiederbeleben des o.a. Vollverstärkers.

Vor einem Monat hatte ich diesen Verstärker defekt erworben und wollte ihn vor dem
Müll retten und an dunklen Herbsttagen, mein Glück versuchen.

Es fehlten 3 Sicherungen, naja, die zu bekommen ist natürlich nicht schwer, aber bei
Der weiteren Prüfung habe ich festgestellt, dass 6 von 8 Leistungstransitoren defekt sind,
Sowie diverse Teile auf der Treiberplatine, wie Transistoren, Kondensatoren und auch
Ein paar Widerstände.

Defekte Widerstände, sichtbar Rotel RA 2040

Die originalen TO3 Leistungstransistoren 2SA1067 und 2SC2492 sind so nicht mehr zu
bekommen. Ich habe aus Listen z.B. den MJ15001 für 2492 herausgelesen, aber ist der OK?
Zumal für den 1067 bei Motorola auch der MJ15002 steht und bei ebay jemand Diesen als Kömlementär für
den Mj15001 ausweist, kann es bedeuten, dass ich für beide den MJ15001 als Ersatz nehmen kann?

Für eine Hilfestellung wäre ich sehr dankbar, vielleicht auch für einen Hinweis auf welche Spezifikationen
Ich bei Ersatztypen besonder achten sollte.

Danke im Voraus aus dem hihen Norden
Carsten
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 06. Nov 2014, 00:56
Wow !!! Das scheint ein schöner Klassiker zu sein.

Bei Betrachtung der Endstufenschaltung kann man eigentlich hervorragenden Klang erwarten. Hier könnte sich eine Reparatur wirklich lohnen.

Rotel RA-2040 schematic detail left power amp

Ein Service Manual bzw. Schaltplan scheint es auf Elektrotanya und anderswo im Netz zu geben.

Bei der Suche nach Ersatztypen für die Transistoren würde ich neben den Maximalwerten I_c und U_c_e auch auf die Transitfrequenz f_T achten.
Die Leistungstransistoren sollten keine langsamen 4MHz Typen sein, sondern mindestens 20MHz oder mehr aufweisen (die Originaltypen haben 35MHz)

http://alltransistor...=100&hfe=30&caps=TO3

- Johannes
ruesselschorf
Inventar
#3 erstellt: 06. Nov 2014, 03:47
'Schnelle' TO-3 Endstufen Transistoren? Da ist die Auswahl heutzutage sehr begrenzt. Das TO-3 Flansch-Gehäuse ist zu teuer, vor Allem in der Montage.

ST-Micro hat vor einigen Jahren noch ein Päärchen exzellenter TO-3 aufgelegt, 2ST2121 und 2ST5949, aber nach 3 Jahren schon wieder abgekündigt. Ich habe mir einen kleinen Vorrat gesichert, bei Interesse, PM an mich

http://www.mouser.co...d00178796-331636.pdf

Gruß, Helmut
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 06. Nov 2014, 18:23
Ja, und ich bin Dir Helmut und den anderen Kollegen immer noch dankbar für diesen Tipp, weil ich diese Transistoren damals bei der Restauration der Hitachi HMA-8300 dann einsetzen konnte, mit sehr gutem Ergebnis. Leider sind meine kleinen Vorräte von damals mittlerweile auch schon wieder dahingeschmolzen, u.a. für die tollen Kenwood L-07-M II von Richard, wo sie sich ebenfalls gut eigneten, aber zum Teil schon wieder verstarben.

Eine andere Idee habe ich mal bei Audiokarma.org dargestellt gesehen, in einem Thread über die Restauration eines Sansui AU-X11-1:

Ersatz von TO-3 Transistoren durch Plastik-Typen Beispiel au-x11-1

Kann man das wirklich so machen? Selbst habe ich es noch nie probiert.
Wenn man hier z.B. die Sanken 2SC2837 / 2SA1186 nehmen würde, die f_T = 70MHz haben, dann wäre das eine mehr als brauchbare Lösung.

- Johannes
hf500
Moderator
#5 erstellt: 06. Nov 2014, 22:23
Moin,
dieses Gehaeuse heisst nicht umsonst TO3p, es hat eine gewisse Kompatibilitaet zu TO3. Allerdings haben diese Transistoren teilweise ziemlich breite Beine, so dass sie nicht in die Platinenbohrungen fuer die TO3 passen. Etwas Basteln ist angesagt. Und man laeuft Gefahr, dass man beim Biegen direkt am Koerper den Kunststoff sprengt.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 06. Nov 2014, 22:23 bearbeitet]
ruesselschorf
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2014, 23:10

Poetry2me (Beitrag #4) schrieb:

Eine andere Idee habe ich mal bei Audiokarma.org dargestellt gesehen, in einem Thread über die Restauration eines Sansui AU-X11-1:

Ersatz von TO-3 Transistoren durch Plastik-Typen Beispiel au-x11-1

Kann man das wirklich so machen? Selbst habe ich es noch nie probiert.
Wenn man hier z.B. die Sanken 2SC2837 / 2SA1186 nehmen würde, die f_T = 70MHz haben, dann wäre das eine mehr als brauchbare Lösung.

- Johannes


Hallo Johannes,
das TO-3P (Plastikgehäuse) wurde ja extra so konzipiert dass es auf den TO-3 Fußabdruck passt. Ebenso passt übrigens TO-220 Plastik auf das alte TO-66 Flanschgehäuse.
Ursprünglich hatten die 'plastics' auch kein isoliertes Befestigungs-Loch, es genügte den mittleren Kollektor Pin abzukneifen und B. und E. Pins um 90° zu biegen, Kollektor kam, wie gehabt, durch die Montage-Schraube.
Durch die kleinere Montagefläche bei Plastik ist halt auch die maximal auf den Kühlkörper übertragbare Verlustleistung geringer, TO-3 Flansch wird meist mit 250W angegeben TO-3P Plastik nur mit 150W, selbst wenn identische Halbleiter-chips verbaut wurden.
Vergleiche mal die STM 2ST2121/5949 mit den Toshibas 2SA2121/2SC5949

Bei einem HIFi amp mag die geringere max. Verlustleistung noch erträglich sein, auf alle Fälle sollte man so einen Umbau sorgfältig auf Schwingneigung 'abklopfen'

Gruß, Helmut
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 07. Nov 2014, 19:50
Hallo Helmut,

interessanter Punkt, dass die Gehäusekonstruktion der Platikgehäuse nicht nur zufällig hier hereinpassen.

Ich stimme Dir zu, dass dieser Umbau auf TO-3P nicht ganz locker zu nehmen ist, sondern einiges Fingerspitzengefühl erfordert.
Ja, es kann nicht mehr so viel Verlustenergie abgeführt werden und damit ist die realisierbare Maximalleistung pro Transistor dann geringer als bei TO-3.

Allerdings sehen wir in real existierenden Verstärkern reihenweise solche Plastiktransistoren in ähnlicher Anordnung und Beschaltung und es scheint gut zu funktionieren. Hier im Rotel RA-2040 sind ja auch noch jeweils zwei davon parallel, mit 0,5 Ohm Emitterwiderstand, so dass sich die Ströme schon mal verteilen.

Auch in dem anderen Punkt gebe ich Dir recht: Wenn wir schnellere oder langsamere Transistoren einbauen, dann müssen wir auch sorgfältig beim Einschalten die Schwingneigung beobachten. Ggf muss noch ein wenig an der Kompensation in der Gegenkopplung "gedreht" werden (z.B. kleine Kapazitäten zusätzlich). Allerdings wird dies wahrscheinblicher dann nötig, wenn man wie üblich die "lahmen" MJ150xx -Typen nimmt. Dann verschiebt sich wahrscheinlich der dominante Pol in die falsche Richtung.

- Johannes
ruesselschorf
Inventar
#8 erstellt: 07. Nov 2014, 20:37

Poetry2me (Beitrag #7) schrieb:


Allerdings sehen wir in real existierenden Verstärkern reihenweise solche Plastiktransistoren in ähnlicher Anordnung und Beschaltung und es scheint gut zu funktionieren. Hier im Rotel RA-2040 sind ja auch noch jeweils zwei davon parallel, mit 0,5 Ohm Emitterwiderstand, so dass sich die Ströme schon mal verteilen.


- Johannes


Natürlich hat sich 'Plastik' so ab 1980 durchgesetzt, Geiz ist geil, in der Zeit in der man einen Flanschtransistor, womöglich noch mit Sockel, händisch montiert, kriegt man 10 Plastik TO-3P auf die Reihe.
Selbst wenn man wegen der Verlustleistung von 4x Flansch auf 6x Plastik um-konstruiert, wirds immer noch billiger.
Als 'Oldie Restaurateur' bin ich dankbar dass es noch ein paar Hersteller gibt die gute TO-3 Audio-Transistoren anbieten: ON-semi und Semelab etwa.
Das ST-Micro 'Experiment' mit den schnellen 2121/5949 ging ja scheinbar schief.

Helmut
cewolf
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Nov 2014, 20:46
Hallo Helmut, danke für Dein Angebot mit den Transistoren, ich werde am Wochenende noch einmal über ebay einen Händler anfragen der teils Originale, bzw. nachbauten haben soll. Die Originalen wären für mich wesentluch einfacher, weil ich dann als Anfänger nicht auf das Schwingen der Endstufe achten müßte. Falls sich das ebay-Angebot nicht bewahrheitet, würde ich gerne auf die ST-typen zurückkommen. Nochmals Danke.
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