Vorverstärker in HS38 einbauen?

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Edward;
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 19. Nov 2015, 23:18
Liebe Community,

ich habe einen alten Dual 1225 Plattenspieler mit integriertem Verstärker HS38 bei Ebay ersteigert.

Als Tonabnehmer war ein Dual 650 verbaut, den ich aber durch einen Shure M75 ersetzt habe.
Jetzt ist allerdings der Ton extrem leise. Die Kabel am Tonabnehmer sind richtig angeschlossen.
Mit dem alten Tonabnehmer gab es keine Probleme bei der Lautstärke.

Meine Frage: Ist der HS38 für Magnetsysteme geeignet oder besitzt der noch keinen integrierten Vorverstärker?
Falls dem so ist: Wie schwierig ist es einen Vorverstärker einzubauen?
Und natürlich: Kann die Ursache für das Lautstärkeproblem auch eine ganz andere sein?

Schonmal Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten,
Edward;
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 20. Nov 2015, 09:12

Edward; (Beitrag #1) schrieb:

Meine Frage: Ist der HS38 für Magnetsysteme geeignet oder besitzt der noch keinen integrierten Vorverstärker?

Der CDS 650 ist offenbar ein Kristalltonabnehmer. Das heißt, es ist kein eingebauter Vorverstärker vorhanden.


Falls dem so ist: Wie schwierig ist es einen Vorverstärker einzubauen?

Es gibt von Dual Vorverstärker zum Einbauen in Plattenspieler (TVV 46, TVV 47) - wenn es ganz stilecht sein soll. Ich weiß halt nicht, ob in deinem Gerät Platz dafür wäre.


Und natürlich: Kann die Ursache für das Lautstärkeproblem auch eine ganz andere sein?

Glaube ich in diesem Fall nicht. Es lief ja vorher und jetzt auch noch - nur eben zu leise.


[Beitrag von Monohuhn am 20. Nov 2015, 09:12 bearbeitet]
Edward;
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 20. Nov 2015, 18:24
Danke für die Antwort!

Korrekt: Dual CDS 650 ist ein Kristalltonabnehmer gewesen. Deswegen auch der Wechsel.

Jetzt bin ich mir relativ sicher, dass es am fehlenden Vorverstärker liegt. Ich werde mich weiter in die Richtung schlau machen.
Trotzdem freue ich mich noch über Tips und Hinweise.
Bertl100
Inventar
#4 erstellt: 20. Nov 2015, 19:59
Hallo zusammen,

PS: viele der günstig im Handel erhältlichen Vorverstärker sind ziemlich mies. Zu wenig Bass, zu wenig Gesamtverstärkung, ...
Da ist der empfohlene Dual TVV xx richtig gut dagegen.

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#5 erstellt: 20. Nov 2015, 22:11
Moin,
es muss aber auch noch festgestellt werden, ob der 1225 den richtigen Motor fuer ein Magnetsystem hat. Nach meiner Erinnerung sind die Laufwerke mit zweipoligen Motoren ungeeignet, sie erzeugen ein fuer Magnetsysteme zu starkes Streufeld, das zu Brummeinstreuungen fuehrt. Der Motor sitzt unter dem linken unteren Quadranten des Tellers, kommt dem TA also ziemlich nahe. Daher haben die Laufwerke, die auf jeden Fall fuer Magnet-TA vorgesehen sind, den vierpoligen Motor, der streuaermer ist. Es nuetzt auch nichts, dass die Laufwerksplatine und ggf. der Teller aus Stahlblech sind. Fuer kleine magn. Feldstaerken wird Stahl immer "durchsichtiger" je schwaecher das Feld ist. Das liegt an der Anfangspermeabilitaet des Stahls. Die vierpoligen Motore stecken deshalb auch noch in einer Mu-Metallschirmung, die hauptsaechlich fuer das kleinere Streufeld verantwortlich ist.

73
Peter
tjs2710
Inventar
#6 erstellt: 20. Nov 2015, 22:22
Der 1225 hatte einen 4-pol Motor.
Der 2-polige war soweit ich weiss nur im 1214 bzw 1224 verbaut. Die gab es dann in der "HiFi-Version" mit dem 4-poligen Motor.

Als dann!
thomas
Edward;
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 20. Nov 2015, 22:44
Die Information mit dem 4pol Motor im 1225 hatte ich auch gefunden. Das hatte ich vorsichtshalber schon recherchiert, bevor ich den Shure verbaut habe.
hf500
Moderator
#8 erstellt: 20. Nov 2015, 23:24
Moin,
dann ist ja alles gut und du brauchst nur noch den Vorverstaerker. Die von Dual sind allerdings ziemlich gross, es besteht die Gefahr, dass der VV nicht mehr mit in das Gehaeuse passt. Man koennte sich ja mal die Abmessungen besorgen, eine Pappschachtel mit den Maßen basteln und testen, ob es noch passt. Allerdings muss auch an die Anschluesse des VV gedacht werden.
Eine Alternative zu den Dual koennte ein Grundig MV3 sein. Er hat kein eigenes Netzteil und ist recht kompakt. Er wird allerdings mit eingesteckten Tonkabeln ziemlich hoch, wenn man sich nicht nochwas einfallen laesst (Winkelstecker). Der MV3 ist umschaltbar fuer zwei Betriebsspannungen: 27-40V (Transistorgeraete) oder 200-220V (Roehrengeraete). Und ich weiss nicht, wie verfuegbar die MV3 sind. Es gab ihn von etwa 1966 bis -70, er war als Erweiterung diverser Stereogeraete gedacht, die keinen eigenen VV hatten, aber schonmal einen Betriebsspannungsanschluss fuer den MV2 oder MV3 mitbrachten (nicht nach MV2 suchen, lohnt nicht, da mit nur zwei Transistoren ziemlich einfach und wahrscheinlich noch seltener).

73
Peter
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 20. Nov 2015, 23:58
Wenn man basteln will, könnte man auch versuchen, den TVV46 platzsparend nachzubauen (Netztrafo kann ja wegfallen, wenn man die Betriebsspannung woanders hernimmt). Die Bauteile gibt es alle noch.

Schaltplan

Einen ähnlichen Vorverstärker habe ich auf 2 Lochrasterplatinen mit je 3,5 x 5 cm untergebracht. Eventuell noch eine dritte Platine mit ähnlicher Größe für einen Spannungsregler.


[Beitrag von Monohuhn am 21. Nov 2015, 00:02 bearbeitet]
hf500
Moderator
#10 erstellt: 21. Nov 2015, 01:05
Moin,
sollte mit etwas Geschick moeglich sein. Als Transistor waehlt man heute BC550C.

73
Peter
tumblertoy
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 21. Nov 2015, 01:09
In der HS38 ist relativ viel Platz. Hatte die nicht irgendetwas um 2x5 Watt?
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 21. Nov 2015, 01:37

Hatte die nicht irgendetwas um 2x5 Watt?




[Beitrag von Rabia_sorda am 21. Nov 2015, 01:38 bearbeitet]
tumblertoy
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 21. Nov 2015, 01:48
http://dual.pytalhost.eu/hs38/winmail1.jpg

Die HS38, eine Kombination aus Plattenwechsler und Vollverstärker. Der Plattenwechsler mit Kristallsystem und einer drehbaren Nadel. Rote Seite für Stereo, grüne Seite für mono. Oder umgekehrt. Ganz früher, Reibradantrieb, Vollautomat, drei Geschwindigkeiten.

Dazu zwei Lautsprecher aus Spanplatte Schleiflack und ovalem Breitbänder. Nawimembran, wenn ich mich richtig erinnere.


edit:

2x4 Watt sogar nur

http://dual.pytalhost.eu/hs38s/HS38-1.jpg


[Beitrag von tumblertoy am 21. Nov 2015, 01:54 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 21. Nov 2015, 02:11
Jo, richtig, aber ich meine das er nur den Entzerrer/Vorverstärker braucht/möchte.
tumblertoy
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 21. Nov 2015, 02:34
Er braucht den Entzerrer weil er vom Kristallsystem auf Magnetsystem umgeflanscht hat.

Und den bekommt er bestimmt in die Kiste, weil sie kaum Inhalt hat, meinte ich eigentlich. Keine Kühlkörper, kaum Platine, etc.


[Beitrag von tumblertoy am 21. Nov 2015, 02:35 bearbeitet]
Edward;
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 21. Nov 2015, 13:06
Einen Entzerrervorverstärker in Eigenarbeit mit Schaltplan nachzubauen traue ich mir nicht zu.

Ich werde am Sonntag erstmal in den HS38 reinschauen, um zu sehen wieviel Platz tatsächlich noch ist. Dann läuft auf Ebay gerade eine Auktion für einen TVV47. Den Verkäufer habe ich schon nach den Maßen gefragt. Vielleicht bin ich da erfolgreich. Die Sofortkaufen-Preise für den TVV47 sind mit 50 Euro meiner Meinung nach zu hoch angesetzt, deswegen versuche ich mein Glück bei der Auktion. Aber ich denke der TVV47 ist eine angemessene Wahl für das System.

Dann gibt es hier im Stadtteil ein Bastel-Café mit Elektrosprechstunde. Dort wird mir sicherlich beim Einbau des VV geholfen.
hf500
Moderator
#17 erstellt: 21. Nov 2015, 22:33

tumblertoy (Beitrag #15) schrieb:

Und den bekommt er bestimmt in die Kiste, weil sie kaum Inhalt hat, meinte ich eigentlich. Keine Kühlkörper, kaum Platine, etc.


Moin,
viel ist nicht drin, aber nach Murphy ist das Wenige, das drin ist, immer am falschen Platz, so dass man den VV nicht dahin bekommt, wo er unter dem Laufwerk nicht stoert ;-)

Daher musste ich darauf hinweisen, dass die Moeglichkeit des "Passt nicht" besteht.

73
Peter
Monohuhn
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 22. Nov 2015, 03:24
Da sehe ich zwei Möglichkeiten:

1. Vorverstärker in ein kleineres Gehäuse einbauen (oder, wenn möglich, ganz ohne Gehäuse einbauen) und Betriebsspannung aus dem HS38 beziehen.

2. Vorverstärker hinten außen ans Gehäuse schrauben. Sieht man ja von vorne nicht.

Oder (das hätte ich vielleicht schon eher vorgeschlagen, weiß aber nicht, welche Ansprüche der TE hat): Bei Keramiksystemen bleiben. Kurze Recherche ergibt: Das Dual CDS 700 braucht nur 2,5 p Auflagekraft und hat eine Diamantnadel (DN 70). Damit dürfte sich die Plattenabnutzung in Grenzen halten.


[Beitrag von Monohuhn am 22. Nov 2015, 03:24 bearbeitet]
Edward;
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 22. Nov 2015, 14:50
Ein besseres Keramiksystem nachzurüsten ist auch eine gute Idee, aber das behalte ich mir als letzten Ausweg vor.

Ich probiere es erstmal mit der Umrüstung auf das Magnetsystem. Es macht schließlich auch Spaß zu basteln.
Edward;
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 17. Dez 2015, 23:30
Update:

Hallo nochmal an alle Ratgeber...

Den Vorverstärker von Dual habe ich eingebaut. Ein Elektriker hat mir dabei geholfen. Alles funktioniert bestens. Das Problem ist also gelöst.

Ich bedanke mich für die Hilfe.
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