Reussenzehn vorverstärker

Autor

Beitrag

rockalore
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 18. Jun 2018, 23:27

Ein freundliches Hallo,

ich habe hier ein Problem welches ich so alleine nicht beheben kann.

Ich habe mir einen gebrauchten Vorverstärker von Reußenzehn zu meiner Endstufe gekauft. Das Ding spielte sogar, allerdings war ein lineares LS Poti verbaut, also kurz gedreht - volle Lautstärke. Ich habe nun ein logo Poti eingesetzt, allerdings sind beim zerlegen unheimlich viele Kabel zerbröselt... das schlimmste ist das interne Kabel der Netzteilbuchse zum Trafo. Die nachzuvollziehenden Kabel habe ich bereits ausgetauscht.

Nun meine Frage . kann ich irgendwie rausfinden wo dieses Kabel gesessen hat ? Immerhin hat der kleine Trafo insgesamt 10 Anschlussmöglichkeiten von denen 5 möglich wären.

Es handelt sich um einen Stereovorverstärker mit externem Netzteil und einer ECC803 im Signalweg.

Viele Grüße, Stefan

[Beitrag von rockalore am 18. Jun 2018, 23:30 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 19. Jun 2018, 12:04

Irgendwie werde ich aus Deinen Fotos nicht schlau. Es scheinen bestimmte Teile nicht auf den Fotos zu sein. Was ist z.B. mit dem externen Netzteil und seinen Anschlüssen? Wo sind die Anschlüsse für den Eingang und die für den Ausgang zu den Endstufen?

Normalerweise würde ich mindestens zwei Trafos erwarten: einen für die Stromversorgung und einen zur galvanischen Trennung der Ausgänge von den Röhren.

Im Übrigen würde ich zunächst einmal beim Hersteller anfragen, der ab nächste Woche wieder erreichbar ist.
Ohne Schaltplan ist so etwas schwierig. Andererseits sind es nicht soooo viele Teile, dass man nicht selbst einen Schaltplan anfertigen könnte. Ein wenig könnte man daraus schließen, wie der Trafo mit der Röhre verbunden ist.

Wieviel Erfahrung hast Du bzgl. Röhrentechnik? Daran denken, dass hier vermutlich 300-400 Volt vorhanden sein werden.

ArLo62
Stammgast

#3 erstellt: 19. Jun 2018, 18:35

Hi!

Mal bei Reussenzehn anrufen?

Gruß

Arnim

rockalore
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 19. Jun 2018, 19:03

Thomas Reußenzehn ist leider nicht für seine Kooperation bekannt. Er repariert keine Second Hand Geräte, er gibt keine Tipps und keine Schaltbilder raus. Da gibt es ja bereits diverse Foreneinträge über Ihn, sowohl hier wie auch in der Musikerszene.

Ich habe anhand des Bildes mal die fehlenden Bauteile eingetragen. Auf einigen fehlt leider die Bezeichnung.

nachfolgend die Stückliste:

R11,6kC147mF 350 V
R216kC22200mF 25V
R3160kC310mF 350 V
R4160kC42200mF 25V
R556kC5470mF 35V
R616kC647mF 16V
R716kC747mF 16V
R856kC847mF 16V
R9220kC910mF 40V
R10220kC1010mF 40V
R111,6kC1147mF 16V
R121,6kC1210mF 40V
R1356kC1310mF 40V
R1416kC142,2 mF 250V
R15160kC152,2 mF 250V
R1616k
R17160kT1?
R181,5kT2?
R1956kT3?
R20470OhmT4?
R21160k10%T5?
R22470Ohm
R23160k
R241,5kPTC1?
R25210MPTC2?

D1?
D2?

CarlM.
Inventar

#5 erstellt: 19. Jun 2018, 21:55

Ich habe mir die Fotos und Deine Ergänzungen sehr intensiv angesehen.
Das Ganze sieht so aus, als hätte ein Anfänger mit dem Selbstbau begonnen und es dann abgebrochen.
Die Lötungen sind sehr unsauber und in Anbetracht der Spannungen nicht unbedenklich.
Im oberen rechten Teil ist eine Ecke herausgesägt worden - die Leiterbahnen enden im Nirgendwo.
Durch die unsauberen Lötungen ist es trotz Deiner Ergänzungen nicht immer erkennbar, ob ein Kontakt vorhanden ist oder nicht bzw. wie Leiterbahnen verlaufen (insbesondere auch unter dem Sicherungshalter.
In der Sicht auf die Oberseite verdecken die großen Elko und auch die Potis den darunter liegen Bereich.

Fazit:
Ich würde das Teil abschreiben und vergessen.
Falls Du es unbedingt reparieren willst, müsstest Du tatsächlich zunächst einen Schaltplan zeichnen,
dann erst einmal alle Bauteile und das Lötzinn entfernen und zu guter letzt alles wieder ordnungsgemäß neu aufbauen.
Sinnvoller wäre es vielleicht, einen solchen neuen Bausatz zu kaufen für den Du z.B. die Röhre verwenden kannst.

Noch drei Anmerkungen:
Die lose herumhängende Röhre geht so gar nicht. Das ist wirklich saugefährlich.
Die von Dir angegebenen Werte für die Elkos sind nicht mF sondern uF (mikro Farad).
Bei den Dioden würde ich vier Stück im Sinne einer Gleichrichterschaltung erwarten.

[Beitrag von CarlM. am 19. Jun 2018, 21:57 bearbeitet]

rockalore
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 19. Jun 2018, 22:27

Die Röhre hängt ja normalerweise nicht rum, die Fassung wird in das Gehäuse geschraubt.
Die Leiterbahn unter der Sicherung hatte ich eingezeichnet.
Ansonsten schon mal herzlichen Dank für die Anmerkungen. Diese dicken Lötstellen und teilweise mit Lötzinn versehenen Leiterbahnen scheinen aber tatsächlich serienmäßig zu sein. Die ausgesägte Stelle auch, da sitzt der Eingangsumschalter.

[Beitrag von rockalore am 19. Jun 2018, 22:29 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#7 erstellt: 19. Jun 2018, 22:49

rockalore (Beitrag #6) schrieb:

Die Leiterbahn unter der Sicherung hatte ich eingezeichnet.

Ich meinte auch die andere Leiterbahn, die vom 2. Kontakt des Trafo einen Bogen nach oben durch D1 hindurch macht.
Ich weiss ja auch, dass Du Dir mit der Skizze viel Mühe gegeben hast. Es mir auch Leid - aber das kann keine professionelle Arbeit sein. Wer so etwas gewerblich vertreibt, sollte einen guten Anwalt haben.
Man kann ja eine Ecke heraussägen, aber dann enden die Leiterbahnen nicht irgendwie, sondern als Lötaugen mit Beschriftung was da angeschlossen werden soll.

CarlM.
Inventar

#8 erstellt: 20. Jun 2018, 00:00

Hier noch ein interessanter Link, weil der Aufbau ähnlich zum
Reussenzehn "The Stereo Tube Preamp" ist:

http://danyk.cz/elpred_en.html
Vstup: Eingang
Vystup: Ausgang

Daraus kann man sinnvolle Typen der zwei Dioden entnehmen.
Die mit zhaveni (tschechisch für Heizung) bezeichnete Wicklung des Trafos liefert den Strom für die Heizung der Röhre. Aber Vorsicht: Üblich sind 2x 6,3V zwischen den Kontakten 4,5 und 9 nach dem Muster
4-9-5 mit jeweils 6,3 V zwischen 4-9 und 9-5. Bei Deinem Verstärker wurde der Anschluss 9 nicht genutzt und eine Spannung zwischen 4 und 5 angelegt. Die muss nun den doppelten Wert haben - üblicherweise AC, weil ja nur zum "Glühen" des Heizdrahts.