Bezugsquelle für gepaarte Transistoren

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Fernmeldehandwerker
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Sep 2017, 11:12
Hallo zusammen,

für eine Endstufe bin ich auf der Suche nach einer zuverlässigen Bezugsquellen für gepaarte Transistoren?

Mir geht es speziell um folgende Typen:
2SA999l bzw. alternativ evtl. 2SA1015 mit 2SC1815 als entsprechendem komplementär Typ.

und

2SA968 mit 2SC2238 bzw. alternativ dachte ich an 2SA1668 mit 2SC4382 (Sanken)


Bei diversen ebay anbietern, oder China Ware bin ich sehr skeptisch.

Was denkt ihr? Müssen es unbedingt "matched pair" sein, oder reicht die gleiche Klasse?
Habt ihr Bezugsquellen, wo man als Privatperson bestellen kann?

Grüße


[Beitrag von Fernmeldehandwerker am 14. Sep 2017, 11:18 bearbeitet]
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 14. Sep 2017, 11:37
Kauf bloß keinen Schrott von der chinesischen Fälscher-Mafia !
Die Sanken Typen gibt es neu und preiswert bei digikey.

Ob sie gepaart sein müssen hängt von den Anforderungen ab. Meistens sind die Transistoren aus einer Charge eng beieinander.
Genau gesehen müsste man ohnehin die Symmetrie/Paarung in der gesamten Teilschaltung betrachten, denn z.Bsp. in Emitterfolgern ändern sowohl vorhergende als auch nachfolgende Transistoren die Verstärkung. Aber auch dann kann idR ein größerer Toleranzbereich ok sein, weil lokale und über-Alles Gegenkopplung die Ungleichheiten ausbügeln.

Im Zweifel würde ich einfach ein Paar mehr kaufen und sie selbst selektieren.
Allerdings geht das nicht mit den billigen Transistortestern (auch aus China), denn diesen können bestenfalls noch Kleinsignaltransistoren testen, und dann auch nur an einem einzigen Arbeitspunkt. Entweder du baust dir eine einfache Testschaltung auf und misst die Stromverstärkung bei einem relevanten Strom (50-100mA bei den Treibern, 10V Kollektorspannung), oder noch besser, du misst es auf einem Testgerät mit geeigneten Einstellmöglichkeiten.
Dabei wird der komplette Arbeitsbereich durchfahren und vermessen (Schar von Ausgangskennlinien).
Broesel02
Inventar
#3 erstellt: 16. Sep 2017, 08:10
Wenn du diese Transistoren aus aktueller Produktion, also Sanken oder Fairchild und andere bei den renomierten Anbietern wie Digikey, Mouser etc beziehst sollte das reichen, da brauchst du nicht mehr zu matchen,- es sei denn du hast ein Gerät welches im ganz hohen Goldohrfaktor mitspielt. In solchen Geräten habe ich schon Transistoren gefunden die besser als 1% im hFe gepaart waren.
Von Chinaware würde ich da auch mal Abstand halten, ebenso von Händlern wie Reichelt, Conrad, Kessler, usw..
Richard
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 16. Sep 2017, 10:50

Broesel02 (Beitrag #3) schrieb:
... In solchen Geräten habe ich schon Transistoren gefunden die besser als 1% im hFe gepaart waren.

Unter 1% ... das dürfte in der Realität nur mit hohem Aufwand reproduzierbar messbar sein, vor allem im Falle von Leistungstransitoren.
Selbst professionelle Halbleitertester von Tektronix etc. erreichen diese "Genauigkeit" nicht ohne aufwendige Maßnahmen am Testobjekt:
Unter realistischen Test-Bedingungen verändert sich hfe bereits durch geringfügige Erwärmungen, die dabei zwangsläufig auftreten, schon deutlich mehr als nur ein Paar %.
Dass hfe (und einige andere Parameter) dann auch noch über einen großen Ic Arbeitsbereich gleich, bzw. gepaart, bleiben sollte, ist illusorisch.
Diese Abweichungen sind schon an jedem einzelnen Ib Setpoint in der Kurvenschar der Ausgangskennlinien deutlich erkennbar.

Außerdem: Eine Schaltung, die auf solche "Perfektion" wirklich angewiesen ist, wäre ganz einfach auch schlecht im Design.
Der Einfluß dieser Parameterstreuungen lässt sich mit einschlägig bekannten Methoden, die man aufgrund thermischer und anderer Einflüsse ohnehin schon einsetzen muss, viel leicher und wirkungsvoller minimieren als mittels einer hfe Selektion unter 1 %, was wie gesagt in der Realität ohnehin kaum zu erreichen oder gar aufrechtzuerhalten ist.

Sogar sehr gute Dual-Transistoren für Kleinsignale erlauben i.d.R. schon Abweichungen von etlichen % im Toleranzbereich.
Dazu müssen sie aber schon mindestens einmal in einem gemeinsamen Gehäuse stecken, auf ein und demselben Chip aufgebaut sein und ggf. noch nachträglich Laser-getrimmt worden sein.
Dieser Aufwand muss bezahlt werden und so kostet ein solcher Dual-Transistor fast immer 10€ oder mehr, wenn man ihn heute überhaupt noch neu bekommt.


[Beitrag von rummsdikabumms am 16. Sep 2017, 14:31 bearbeitet]
Fernmeldehandwerker
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Sep 2017, 11:46
Vielen Dank für eure Antworten! Das bringt Licht ins Dunkel!

Ein kleines Problem habe ich nun noch, bei Digikey bekomme ich die Sanken A1668 und C4282, aber keine ordentlichen A1015 bzw. C1815. Gibt es dazu noch eine gute Alternative? Original war ein A999l verbaut.

Mouser hat leider gar keine Sanken Typen. :-(
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 16. Sep 2017, 14:38
KSA992 und KSC1845 wären geeignet, ggf. auch KSA1015 und KSC1815.
Beide Paare gibt es in unterschiedlichen Gruppen der Stromverstärkung.
Wenn du mir noch sagst, wo die Teile genau rein sollen, könnte ich das wohl näher eingrenzen.


[Beitrag von rummsdikabumms am 16. Sep 2017, 14:39 bearbeitet]
Fernmeldehandwerker
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Sep 2017, 14:47
Das wäre klasse... danke schonmal.

Die Teile sind für eine Harman Kardon HK870 Endstufe.


Q419 und Q433 +div. Widerstände waren defekt. Das Teil läuft wieder, aber habe momentan nur testweise irgendwelche grob passenden Transistoren eingebaut.
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 16. Sep 2017, 15:18
Nochmal im Klartext bitte: Welche Transistoren willst Du genau noch ersetzen?
Q419 und Q433 wohl hoffentlich nicht, denn die von mir vorgeschlagenen Transistoren würden an diesen Einsatzorten ganz sicher in Rauch aufgehen...
Fernmeldehandwerker
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 16. Sep 2017, 20:30
Ahhh... mein Fehler... Ich meinte Q423 und Q433.

Für den Q423 (2SA999l) könnte ich den KSA1015 GR nehmen. Jetzt habe ich gesehen, der dazu passende KSC1815 GR ist schon wieder abgekündigt und nicht mehr lieferbar
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 16. Sep 2017, 21:22
Man muss sich langsam beeilen, denn absehbar gibt es gar keine Bauteile mehr mit Bedrahtung, sondern nur noch bleifreie SMDs .
Außer man vertraut leichtsinnig dem stets lächelnden (oder grinsenden?) Chinesen aus der Fälscher-Metropole Shenzhou .
Fernmeldehandwerker
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 20. Sep 2017, 06:28
Wie würde es sich auswirken, wenn ich statt den KSA1015GR und 2SC1815GR jeweils die Y typen nehme? Die haben eine geringere hfe.
Die GR typen sind zumindest beim KSC1815 obsolet :-(
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 20. Sep 2017, 08:40
Für Q423 wäre das kein Problem, denn die "Reserve" in dem Schaltungsteil ist sehr groß.
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