Was ist das für ein Transistor ?

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 16. Dez 2007, 07:22
Hi, in einem NYTECH Verstärker sind Endtransistoren mit dem Aufdruck: "N909" bzw "N910" eingebaut. Die Messung am nicht defekten Kanal brachte die Erkenntnis, dass "N909" ein NPN und "N910" ein PNP Typ ist. Sie messen sich wie normale bipolare Transistoren.
Nach "N909" gegoogled, ohne Ergebnis.
Im TransDatenbuch unter "2N909" bzw "2N910" nur Kleinsignaltrans gefunden, es sind aber real NF-Leistungstransistoren auf dem KK , ich glaube TO-220 Gehäuse.
Ich suche also eine Bezugsquelle für die Originale oder die "amtlichen" Ersatztypen.
gruss und dank
bukongahelas
-scope-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 16. Dez 2007, 11:14
BD910 und BD909
Das N scheint eine Firmeneigene Stempelung für ein gematchtes? Pärchen zu sein. Das letztere ist aber nur eine Vermutung.


[Beitrag von -scope- am 16. Dez 2007, 11:18 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 17. Dez 2007, 07:42
Ja, könnte sein, "BD" voranzustellen bin ich nicht drauf gekommen. Kann aber gut sein, der NYTECH ist voller BCxxx Typen. Eben ein Europäer.
Und von der Leistung/Bauform her könnten es die BDs sein.
Schätze der Amp wird nicht mehr als 30 Watt pro Kanal haben.
Gematchtes Komplementärpaar: Angenommen ich hätte je 10 Stück NPN und PNP Transistoren und ein Multimeter. Lassen sich damit die Paare ausmessen,wenn ja wie ?
Oder müssen sie mittels Kennlinienschreiber gepaart werden ?
Ich gehe aber davon aus, dass eine Paarung nicht zwingend notwendig ist, zumal die Endstufe nur eine positive Betriebsspannung und einen Koppelkondensator im Lautsprecherkreis hat, aber trotzdem komplementäre Transistoren eingesetzt werden. Sonst kenne ich das mit der Single B+ Versorgung nur von quasikomplementären (nur NPN Trans) Endstufen der 60er Jahre.
Könnte also eine Sparmassnahme oder ein audiophiles Schaltungsdesign sein, eine Frage die ich mir bei British Hifi immer stelle.

Vielen Dank.
gruss
bukongahelas
WinfriedB
Inventar
#4 erstellt: 17. Dez 2007, 09:39
Normalerweise wird die Paarung mit Hilfe der Gleichstrom-Verstärkung (B-Parameter) vorgenommen. Es gibt einige DVMs, die eine Meßfunktion dafür haben, z.B. viele von denen mit einer Transistor-Testfunktion.

Für eine Funktionsprüfung ist eine Paarung nicht unbedingt notwendig, soweit ich weiß können sich im praktischen Betrieb durch schlechte Paarung Verzerrungen ergeben.
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 18. Dez 2007, 08:07
Mein Multimeter hat eine Schaltstellung "hfe" , das wirds wohl sein. Leider ist die BDA weg, so frage ich mich wie ein Trans mit 3 Beinen mit den 2 Messkabeln zu verbinden ist.
Mit einem DC Netzteil,einigen Multimetern (vorhanden) und Widerständen müsste sich auch eine einfache Meßschaltung aufbauen lassen (zB 10 Volt , 1 Kollektorarbeitswiderstand und 1 Basiswiderstand, Kollektorstrom geteilt durch Basisstrom = Gleichstromverstärkungsfaktor B).
Es hat mich schon immer gewundert, dass man den Ruhestrom eines NPN-PNP-EndstufenPaares an einem gemeinsamen Poti einstellt, eigentlich müsste es für jeden Trans ein separates Poti geben, dann könnte man vielleicht abweichende Stromverstärkungsfaktoren ausgleichen.
Besser sind natürlich exakt symmetrische Paare, sie selbst auszumessen, wenn man zB 10 N und 10 P Typen hat, wäre nicht viel Aufwand, wenn mir die Meßschaltung bekannt wäre.
Wie bestimmt man also mit möglichst wenig Aufwand das B ?
Heute die BDxxx besorgt, man hatte nur die BD 911 / BD 912 als Ersatztyp, aber ich denke das ist OK.
gruss
bukongahelas
WinfriedB
Inventar
#6 erstellt: 18. Dez 2007, 08:41
Ja, der hfe-Bereich ist für die Stromverstärkung, wenn ich mich recht erinnere, ist das die sog. h-Parameter-Bezeichnung für die Stromverstärkung (lang lang ists her....). Allerdings sollte dazu der Transistor schon mit 3 Kabeln am Meßgerät angeschlossen werden. Manche Multimeter haben dafür eine "Transistorfassung" (rund mit zwei verschiedenen Pin-Anordnungen, manchmal auch in einer Reihe, für die letzteren gibt es auch fertige Adapterkabel mit kleinen Kroko-Klemmen). In die Fassung kann man auch abgeschnibbelte Widerstands-Beinchen mit angelöteten Meßstrippen einstecken.

Bei der Ruhestromeinstellung geht es mehr um die Ube-Spannung der Ausgangstransistoren (bzw. Treibertransistoren). Es wird mit dem Ruhestromregler eine Spannung eingestellt, die dann einen bestimmten Strom durch die Ausgangstransistoren fließen läßt. Hat auch mit deren Stromverstärkung zu tun, aber nicht nur, sondern auch mit der Ube.

Ich kann mich erinnern, vor langen Jahren (hab schon lange nix mehr an Verstärkern gemacht) die Stromverstärkung mit ner ähnlichen Schaltung wie du vorhast gemessen zu haben.
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 18. Dez 2007, 08:55
Hallo!

der Ruhestrom der beiden Endtransistoren kann ja schon prinzipiell nicht getrennt eingestellt werden, denn er fließt er der Reihe nach durch beide hindurch (Npn und Pnp). Und nach Kirchhoff fließt dann durch beide der gleiche Strom - solange kein Lautsprecher angeschlossen wird. Denn dann gibt es einen Knotenpunkt, wo sich der Strom verzweigen kann.

Wenn ich mich recht erinnere, ist die Messung der Stromverstärkung von Endtransistoren mit dem Multimeter zwar ein Anhaltspunkt, aber letztlich nicht aussagekräftig.
Denn wichtig ist die Stromverstärkung im Großsignalbereich, nicht nur im Kleinsignalbereich. Und hierfür muß kräftig Strom fließen!
Am Multimeter fließen vielleicht 10mA Kollektorstrom und 100µA Basisstrom. Das ist völlig außerhalb des normalen Arbeitsbereiches von Leistungstransistoren.

Ich hab mir z.b. mal die Mühe gemacht und selektierte Treiberpaare für eine Grundig-Endstufe grob durchgemessen.
Und was kam raus? Bei allen Paaren war die Stromverstärkung des pnp Typs um 30 - 50% höher als die des npn Typs! Soll heißen: es ist oft nicht einfach zu wissen, nach was überhaupt selektiert werden soll!

Gruß
Bernhard
5_0_H_z_S_
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 18. Dez 2007, 08:56
Hallo, bukongahelas,

1) die Ruhestromeinstellung bei Endstufen geht immer
über ein gemeinsames Poti, prinzipiell wird die Summe
der Basis-Emitter-Vorspannungen beider Treiber eingestellt.
( Getrennte Einstellung geht gar nicht, der Ruhestrom fliesst ja nacheinander durch beide Endstufenzweige. )

2)Pärchen ausmessen [ am Beispiel npn-Typ 2N3055 / lt. Siemens Datenbuch bei 0,5A / 4V soll hfe(1)/hfe(2) < 1,4 sein ( d.h. hat ein Transistor 70, darf der andere 50 bis 100 haben ), Basisströme sind bei Darlingtons ca.100-mal kleiner ].

Also:

- Da ( auch ) die Stromverstärkung temperaturabhängig ist, sehr zügig vorgehen, da ca. 2W Verlustleistung im Transistor umgesetzt werden, ggf. zwischendurch abkühlen lassen !

- Polarität beachten:


- Netzteil in Reihe mit Strommesser richtigherum an Kollektor-Emitter anschliessen, Spannung auf 4,5V ( wg. Strommesser ), Strombegrenzung auf 0,7A.
- Netzteil(+) über Drehwiderstand an Basis anschliessen, dann vom Maximum ausgehend, Poti zurückdrehen, bis 0,5A Kollektorstrom fliessen.

Beispiel Poti-Anfangswiderstand bei 2N3055, ggf. anpassen:

R = 200 * 4V / 0,5A = 1,6 kOhm, also 2,2k-Poti nehmen

Messgerät von Kollektor in Basiskreis verlegen, bei unverändertem Widerstand Basisstrom messen.

Rechnen, fertig !


Viel Vergnügen / 5-0-H-z-S


[Beitrag von 5_0_H_z_S_ am 18. Dez 2007, 09:21 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 18. Dez 2007, 08:57
Jo, messen heisst vergleichen, in einer Schaltung, wo die Widerstände einen Trans bei einer bestimmten Betriebsspannung auf einen gewissen Arbeitspunkt innerhalb der Betriebsparameter, ich denke da an etwa den halben maximalen Kollektorstrom, einstellen, müsste der Komplementärtransistor bei umgekehrter Polarität der Betriebsspannung auch etwa denselben Kollektorstrom haben.
Wie gross das B absolut ist interessiert weniger, Hauptsache es ist möglichst gleich zwischen dem N und dem P Typ.
Mein Multimeter hat keinen Transistortestsockel, sondern nur 2 Messkabel und eine Einstellung "hfe" auf dem Drehwähler. Vielleicht finde ich die BDA wieder, sonst nehme ich lieber die Testschaltung (Emitterschaltung mit Kollektor- und Basiswiderstand).
gruss
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 18. Dez 2007, 09:04
Die h-Parameter braucht man zur Berechnung nach der sog Vierpoltheorie. Da sind alle Bauelemte "Blackboxen" mit 2x rein und 2x raus Leitungen. Einer dieser Parameter (h11 ?) oder genauer sein Reziprokwert (1/x) ist das B.
Alles sehr nett zu wissen aber nützt wenig beim Reparieren.
Da sind einfachste Methoden, Faustregeln und Erfahrung wichtiger.
gruss
bukongahelas
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 18. Dez 2007, 09:37
... hui. Die Vierpoltheorie. Die hab ich auch mal gelernt :-)

Hast recht, in der Praxis bei NF-Technik wenig nützlich. Soll bei HF-Technik wichtiger sein! Waren es da aber nicht S-Parameter?

Gruß
Bernhard
bukongahelas
Inventar
#12 erstellt: 18. Dez 2007, 09:57
Jo,kann sein, bei HF wird sogar ein Stück Draht zum Zeitverzögerungsglied, Leiterbahnen werden zu Spulen und Kondensatoren. HF ist eine besondere Welt, mit der ich zum Glück nur in Verbindung mit Tunern zu tun habe.
In meiner 70er CB-Funk-Zeit habe ich etwas aufgeschnappt, Wellenlänge,Frequenz,Antennenanpassung (Stehwelle), eben das man "gut wegkam", aber alles nur praktisch.
S-Parameter kann sein, wenn ichs wissen muss lese ichs mir an. Theoretisches Wissen hat mE nur dann Sinn, wenn es einem auch praktisch was nützt.
Mathe allein ist mE geistige Selbstbefriedigung.
Wird erst dann sinnvoll, wenn man konkret etwas berechnet, zB Bauteilwerte. Einfache Formeln mit konkreten Ergebnissen.
Würde dieser Ansatz in der Schule umgesetzt, wäre Mathe nicht so unbeliebt.
gruss
bukongahelas
5_0_H_z_S_
Hat sich gelöscht
#13 erstellt: 18. Dez 2007, 10:04
Mathe geht zwar ohne Technik, aber Technik leider nicht ohne Mathe ...

Gruss
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