Verstärker Pioneer A757 u. A656 Kondensator für Relais

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Horst_Lorenz
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Okt 2018, 12:05
Die Verstärker der Serie A-656 bis A-757Ein Kondensator in der Schutz- und Einschaltverzögerungsschaltung geht kaputt, worauf die Lautsprecherrelais verzögert einschalten und dann noch eine Weile schwirren.
Hallo Pioneer Fans, kann mir vielleicht jemand helfen diese kondensatoren auf der Platine zu finden. Habe leider kenen vernünftigen Schaltplan (nur so einen Ausdruck aus dem Internet).
Möchte an meinem A757 diese beiden Elkos austauschen weil mein Verstärker schon ziemlich lange nach dem einschalten erst "tönt" ca 4sek. .Auf welcher Platine sitzen denn diese beiden, ist da eine Nr. vorhanden oder eine andere Bezeichnung ?? . Würde mich freuen wenn mich jemand Schlauer macht.

Gruß

Horst
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 18. Okt 2018, 14:58
Stelle Dir das nicht so einfach vor. Die Schaltung funktioniert NICHT wie bei alten Röhrenfernsehern, wo ein großer Kondensator aufgeladen wurden und wenn er voll war, ein Relais angezogen hat.
Bei einem Pioneer Verstärker ist dies ein Zusammenspiel verschiedener Komponenten. Da wird z.B. auch geprüft, ob am LS-Ausgang Gleichspannung anliegt oder ob Signalpegel zu hoch sind. Es sind ja Lautsprecher-SCHUTZ-Relais. Deshalb sollte man zuerst immer prüfen, ob vielleicht die Gleichspannung am Lautsprecherausgang grenzwertig ist. Natürlich können auch die großen Elkos (12.000 uF 56V) alt sein, so dass der Verstärker lange benötigt, um die notwendigen Spannungen zu generieren.
Im Übrigen halte ich 4 Sekunden Verzögerung für akzeptabel. Ich würde da noch nichts unternehmen.
Reparaturen an diesen Verstärker-Typen sind auch ziemlich anspruchsvoll. Wenn Du den Schaltplan und seine Logik nicht verstehst, lass' es lieber bleiben.
Den Schaltplan findest Du hier:
https://elektrotanya.com/pioneer_a-757_sm.pdf/download.html
Einen besseren gibt's nicht, weil man auch in den 1980er Jahren keine bessere Qualität kopiert hat.
Im Schaltplan findest Du die Relaissteuerung auf S. 6 bzw. S.10 oben rechts in der Ecke. (siehe mein Bildausschnitt).
Die Zuordnung auf der Platine wird durch Angaben am unteren Bildrand erleichtert (siehe Pfeile).
Ich habe ein Foto von einem A656 beigefügt, den ich noch nicht repariert habe. Auf dem Bildausschnitt habe ich den interessierenden Bildausschnitt mit einem Pinsel gereinigt. Dort kann man dann auch die Beschriftung erkennen.
A656_P1
A656_P2
A656_P3
A656_P4
Horst_Lorenz
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Okt 2018, 15:30
Hallo CarlM, Danke für Deine Einschätzung. Hab mir alles nochmal angesehen, weil ich den 757 gerade offen habe. Optisch sieht alles noch gut aus, werde es mir wohl noch überlegen was ich mache. Auf jeden fall weiß ich Bescheid hat mir sehr geholfen fand ich Gut.
Gruß
Horst
Eulentime
Neuling
#4 erstellt: 24. Mrz 2020, 02:05
Hallo Freunde,
Erst jetzt lese ich davon. Mein Verstärker hat das selbe Problem, sonst ist alles ok. Allerdings beträgt die Einschaltverzögerung bei mir ca. 10 Minuten.
Wűrde sich eine Reparatur noch lohnen?
Mfg Thomas
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 24. Mrz 2020, 12:17
Welches Modell ist es denn? Lohnen wird sich eine Reparatur fast immer, weil diese Geräte noch immer gute Preise erzielen.

Wenn es 10 Minuten dauert, hat man ja auch ein wenig Zeit für Messungen. Da sollte man das eigentliche Problem diagnostizieren können.
Die Modelle mit horizontaler Platine lassen sich auch noch einigermaßen gut reparieren, weil auch der Boden abschraubbar ist.
Ansonsten bleibt der Verkauf als defektes Gerät - natürlich mit korrekter Fehlerbeschreibung.


[Beitrag von CarlM. am 24. Mrz 2020, 12:18 bearbeitet]
Eulentime
Neuling
#6 erstellt: 24. Mrz 2020, 15:03
Hallo, sorry habe ich nicht dran gedacht. Es ist ein Pioneer A-757
MordFustang
Neuling
#7 erstellt: 14. Dez 2020, 21:36
Hi, auch ichhabe einen Pioneer A 757 Mark II mit der "berühmten" Einschaltverzögerung mit dem Knurren nach ein paar Minuten und dann aanschließend Ton. Ich möchte dies reparieren lassen, habe aber in Würzburg bisher niemanden gefunden, der mir das machen kann. Gibt es im Raum Unterfranken jemanden, der mir gegen Vergütung den/die Elko wechseln kann? Zur Not sende ich auch.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 14. Dez 2020, 22:09
Moin,

Du hast Glück, weil bei Deinem Modell die Hauptplatine horizontal verbaut ist. Da kann man den Metallboden des Gehäuses entfernen und die betreffenden Elkos relativ einfach tauschen, weil die Lötseite direkt zugänglich ist. Wenn man von oben auf die Platine sieht, befinden sich die auszutauschenden Elkos ziemlich genau in der Mitte.
C134 und ggf. die übrigen 2-3 Elkos der Einschaltverzögerung und Relaissteuerung.
Austauschen sollte man C 131, 132, 134 und C135. Die ersten beiden sind 6V-Typen, C134 16V. Diese drei sollten durch 25V- oder 35V-Typen ersetzt werden. Ferner C611 3,3 µF 50 V. Der sitzt auf der Netzteilplatine auf der sich auch die Sicherung befindet.
Da ist die Lötseite schwieriger zu erreichen. Ist aber auch machbar.

Wenn der Boden sowieso schon abgeschraubt ist, sollte der Reparateur noch die Sicherung vom Sicherungshalter FU1 in den FU4 versetzen. Dadurch wird das Gerät von 220V~ auf (schonendere) 240 V~ umgestellt.

Wenn dies tatsächlich der einzige Defekt ist, sollte es eine eher einfache und schnelle Reparatur sein. Ein Pioneer-Spezialist ist nicht erforderlich.

Für den Reparateur der Link zum korrekten Service Manual.
https://elektrotanya...pdf/download.html#dl


[Beitrag von CarlM. am 14. Dez 2020, 22:38 bearbeitet]
MordFustang
Neuling
#9 erstellt: 14. Dez 2020, 22:35
Lieben Dank CarlM,
ich kopiere mir Deine Antwort, in der Hoffnung jemanden zu finden. Leider hat hier in Würzburg keine Werkstatt auf meine Anfrage reagiert. Ich persönlich finde den Verstärker Spitze, hab ja auch den Tuner und CD Player aus der Serie und möchte ihn nicht missen. Da ich selbst von Löten und Elektronik Bauteilen keinen Plan habe wäre es gut jemanden zu finden der mir das gegen entsprechende Vergütung macht. Ich würde den Verstärker auch senden oder bis 100km bringen.
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 14. Dez 2020, 22:39
Viel Glück!

Bitte beachten:
Ich habe die Antwort noch einmal überarbeitet.

HG
Carl
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 14. Dez 2020, 22:44
Versenden ist keine gute Lösung. Bei diesen sehr schweren Geräten ist das Transportrisiko deutlich größer. Der rutscht halt wegen des Gewichts häufiger durch die Hände ... Zudem kostet dann allein der Transport schon ca. 35 EUR ...
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 14. Dez 2020, 23:22
Für C611 gibt es noch eine andere Lösung. R613 3,3 kOhm liegt parallel zu diesem Elko.
Da man sowieso an dieser Stelle gut einen 100V-WIMA nutzen kann, könnte man den alten Elko entfernen und einen Folienkondensator 3,3µF 100V parallel zu R 613 anlöten. Platz genug ist vorhanden.

Geeignet wäre z.B.
www.reichelt.de/foli...ch=WIMA+3%2C3µF+100V
topper__harley
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Aug 2022, 22:05
Hi Carl,

in dem Post Nr 8 von dir hast du geschrieben:

"Du hast Glück, weil bei Deinem Modell die Hauptplatine horizontal verbaut ist. Da kann man den Metallboden des Gehäuses entfernen und die betreffenden Elkos relativ einfach tauschen, weil die Lötseite direkt zugänglich ist. Wenn man von oben auf die Platine sieht, befinden sich die auszutauschenden Elkos ziemlich genau in der Mitte.
C134 und ggf. die übrigen 2-3 Elkos der Einschaltverzögerung und Relaissteuerung.
Austauschen sollte man C 131, 132, 134 und C135. Die ersten beiden sind 6V-Typen, C134 16V. Diese drei sollten durch 25V- oder 35V-Typen ersetzt werden. Ferner C611 3,3 µF 50 V. Der sitzt auf der Netzteilplatine auf der sich auch die Sicherung befindet.
Da ist die Lötseite schwieriger zu erreichen. Ist aber auch machbar."


kannst du mir sagen welche Kapazität die besagten C131 - C135 haben sollen? C611 ist klar mit 3,3uF und 50V.

Vielen Dank!!
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 15. Aug 2022, 22:32
Moin,

ich denke, wir sprechen über das Modell A-757. Anbei ein Ausschnitt aus dem Service Manual.

A757_Elkos

Daraus gehen die Werte hervor:
C131 und C132: 470 µF 6V (Empfehlung 25V)
C134: 100 µF 16 V (Empfehlung 25 oder 35V)
C135: 0,47 µF 100V

C 131/132 gehören zur Schutzschaltung (Erkennung von zu hoher Gleichspannung an den Lautsprecher-Anschlüssen)
C134: gehört zur Erkennung, ob das Gerät ein- oder ausgeschaltet ist
C135: gehört zur Relaissteuerung

Somit ist ein Austausch nicht zwingend - außer es gibt konkrete Probleme bzgl. der genannten Funktionen. Wenn man allerdings eine Revision vornimmt, könnte man entweder diese Elkos auslöten und prüfen oder prophylaktisch wegen der geringen Kosten austauschen.

p.s.
Ich sehe gerade, dass ich denselben Ausschnitt bereits in #2 gepostet hatte ...
Hier noch der Link zum Manual:
https://elektrotanya.com/pioneer_a-757_sm.pdf/download.html


[Beitrag von CarlM. am 15. Aug 2022, 22:39 bearbeitet]
topper__harley
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 21. Aug 2022, 17:40
hey, vielen Dank!

Die kommen einfach mal auf die Liste für die nächste Überholung. Nach dem Tausch des C611 läuft mein A757 wieder richtig sauber.
Die Relais könnten mal gereinigt werden, aber den Aufwand an die heranzukommen scheue ich noch..

VG
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 21. Aug 2022, 17:46
Schön, dass das Gerät wieder okay ist.


Die Relais sind selten defekt. Insbesondere wegen des auch von Dir genannten Aufwands sollte man dann die Relais auch tauschen und nicht reinigen.
Abbrand der Kontaktflächen lässt sich durch Reinigen nicht beheben.
Man kann aber auch die Lautsprecher an die Terminals "B" anschließen und somit das andere Relais benutzen.
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