Welche Optionen zum Aufarbeiten alter PRS/Vifa-Lautsprecher?

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HerrGilbert
Neuling
#1 erstellt: 16. Mrz 2019, 03:06
Hi zusammen,

ich bin zwar eher der stille Mitleser, aber jetzt brauche ich einmal Fachwissen. Ich hoffe, die Kategorie ist richtig - bekanntlich ist ja nicht alles, was alt ist, auch gleichzeitig ein Klassiker.

Ich möchte ein paar Lautsprecher aufarbeiten, welche ich vor einigen Monaten von meiner Mutter geerbt habe. Diese hatte sie wiederum von Ihrem Großvater geerbt, der '93 verstorben ist. Da er sich die Anlage seinerzeit kurz vor seinem Tod gekauft hatte (ich kam damals gerade in die Schule), müssten die Lautsprecher so um die 25 - 30 Jahre alt sein. Leider kratzt der Mitteltöner in einem der Lautsprecher. Bei genauerem Hinsehen hat sich die Verbindung zwischen Membrane und Sicke(?) gelöst.

Die Marke sagt mir und einem Großteil des Internet nichts:

Vorderseite mit Logo
PRS-Logo

Rückseite
PRS-Logo Rückseite

PRS-Monitor
Sinus 70 Watt
Music 100 Watt
Imp 8 Ohm
Made in Denmark


Es gibt zu der Marke einen Thread hier im Forum: http://www.hifi-forum.de/viewthread-30-36191.html

Leider gibt es das im Verlauf des Threads verlinkte Forum nicht mehr. Also habe ich den Hoch- und den Mitteltöner ausgebaut. Folgendes habe ich gefunden:

Vifa D19TD-05-08
IMG_6270

Vifa(?) P17WG-05-08
IMG_6278

Nach meinen Recherchen sind das wiederum grundsolide Teile, die auch recht häufig in Komplettsystemen verbaut wurden. Den Hersteller gibt's in der Form aber nicht mehr.

So sieht dann der Rest aus:

Frequenzweiche(?)
IMG_6282

Frontansicht
lautsprecher_front

Meine Fragen:

- Kennt jemand einen passenden Ersatz, der auch heute noch produziert wird? Am schönsten wäre natürlich ein einfacher Drop-In-Ersatz.
- Könnte man das Chassis weiterverwenden, und dem ganzen modernere Technik verleihen? Die Front scheint eine Plastikbeschichtung zu haben, das könnte ggf. problematisch werden.

Der emotionale Wert kommt eher über das Äußere, als über die Technik. Daher wäre ein Upgrade auch ok, so lange es bei maximal 150 - 200€ pro Lautsprecher liegt. Nach Möglichkeit würde ich das gerne selbst machen.

Falls Ihr noch mehr Informationen braucht, gerne!
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 16. Mrz 2019, 03:58

Leider kratzt der Mitteltöner in einem der Lautsprecher


Hier muss man nun aber abwägen können, ob es nun aus dem HT, oder aus dem MT "kratzt".

Als Ersatz bietet Hellsound den Visaton G 20 SC Hochtöner an.

Als Mitteltöner-Ersatz kann ich nichts sagen, da Hellsound nichts anbietet.
HerrGilbert
Neuling
#3 erstellt: 16. Mrz 2019, 11:36
Hi,

danke dir - vielleicht hab ich das Kratzen auch falsch beschrieben? Wenn ich leicht auf die Sicke des Mitteltöners drücke, ist das kratzen/scheppern weg.
electronride
Inventar
#4 erstellt: 16. Mrz 2019, 11:51
Hallo,
da kratzt die Schwingspule im Luftspalt - es kann an der Membranaufhängung liegen. Dreh' mal den Tiefmitteltöner in der Schallwand um 180 Grad, dann könnte das Problem (ggf. erst nach einiger Zeit) vorerst gelöst sein.
VG, T
HerrGilbert
Neuling
#5 erstellt: 16. Mrz 2019, 14:08
Hi,

die Idee ist ganz gut, hat jetzt so leider noch nichts gebracht. So schauts aus:

D3FF4E87-3CF3-434F-9CA3-3A8E4F1B544B

ungefähr 3/4 des Kreises lassen sich so anheben.

Und so klingt es (erste Takte vom „Dark Knight“ des aktuellen Zimmer-Albums):



Sobald ich die, ich nenns mal „Lippe“, anhebe, ist das „Klappern“ weg. Vermutlich kann ich die Teile wieder verkleben, oder? Im anderen Lautsprecher der anderen Seite ist die Lippe komplett fest. Schleift es, weil diese „Lippe“ die Schwingspule eigentlich zentrieren sollte?
electronride
Inventar
#6 erstellt: 16. Mrz 2019, 15:00
Also wenn die Gummisicke in solch einem grossen Bereich nicht mit der Membran verklebt ist, was sie auf jeden Fall sein sollte, dann kann das Ding dezentriert sein und die Schwingspule kratzen. Oder die Sicke vibriert nur an der Membran, was der einfachere Fall ist. Sollte auf jeden Fall ausgebaut und zentriert verklebt werden, z.B. mit transparentem Pattex, vielleicht hilft das schon. Bin gerade mit dem Handy unterwegs und kann mir den Sound schlecht anhören, es klingt aber nicht nach typischem Schwingspulenkratzen. Also, es gibt Hoffnung, viel Glück!


[Beitrag von electronride am 16. Mrz 2019, 15:03 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 16. Mrz 2019, 17:31
Ich tippe hier auch sehr stark auf eine gelöste Sicke.
Versuche mal die gelöste Stelle ausfindig zu machen und verklebe sie dort.
ehemals_Mwf
Inventar
#8 erstellt: 16. Mrz 2019, 17:56
Hi,
Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:
... und verklebe sie dort.

Normalerweise kein Problem,
die Membran könnte aber aus PP-Material bestehen, d.h. Spezialkleber !

Gruss,
Michael
HerrGilbert
Neuling
#9 erstellt: 16. Mrz 2019, 21:06
Hi,

danke euch!


Oder die Sicke vibriert nur an der Membran, was der einfachere Fall ist.


Das klingt so, ja. Dann werde ich mich mal am Kleben versuchen. Tricks, um das Teil zu zentrieren, wird es vermutlich im Forum geben, oder? Ich werde mich einfach mal durch die Beträge wühlen.


die Membran könnte aber aus PP-Material bestehen, d.h. Spezialkleber !


Ich denke, ja - die Membran fühlt sich nach Gummi an, ein ähnlicher Tiefmitteltöner ( P17WJ-00-08) nutzt auch PP.

An welchen Spezialkleber dachtest du? Oder muss ich einfach nur darauf achten, dass er PP tauglich ist? Dann müsste ich nur noch die alten Kleberreste entfernen, ohne das Gummi zu beschädigen. Ich hätte es jetzt mit Isopropanol versucht?
electronride
Inventar
#10 erstellt: 16. Mrz 2019, 21:29
Gerne! Mit Zentrieren meine ich fùr Deinen Zweck, dass Du den Lautsprecher hinlegst, damit der Tiefmitteltöner waagrecht liegt, und dann schaust, dass die Membran beim Einkleben auch mittig steht.
Wichtiger Hinweis auch, daß es sich um eine PP-Membran handelt. P17WJ oder 17WP sind PP Membranen. Habe das auch schonmal geklebt, weiss aber nicht mehr, womit. Am besten mal surfen oder es weiß hier noch jemand.Du kannst auch mal im DIY Lautsprecherforum fragen. Es gibt auch einen Sekundenkleber von Pattex, der für PP geeignet ist. Aber Sekundenkleber würde ich für Deinen Zweck eher nicht nehmen, denn die Klebestelle ist ganz schön lang, und wenn der Kleber rasend schnell abhärtet, kannst Du kaum nachträglich nochmal ein bißchen korrigieren.


[Beitrag von electronride am 16. Mrz 2019, 21:33 bearbeitet]
electronride
Inventar
#11 erstellt: 17. Mrz 2019, 11:54
Vielleicht hilft das weiter: Pattex Plastix Flüssig (2-Komponentenkleber mit Aktivator) - ein "Sekundenkleber" für PP und auch Gummi, allerdings scheint die Verarbeitungszeit länger: "30_Sek andrücken." Ggf. mal bei Pattex nachfragen.
http://www.pattex.de...nkleber-plastik.html
HerrGilbert
Neuling
#12 erstellt: 20. Mrz 2019, 14:47
Danke für die Tipps - sobald ich wieder zum Basteln komme, werd' ich mich mit'm Ergebnis hier melden.

Danke euch!
HerrGilbert
Neuling
#13 erstellt: 01. Apr 2019, 14:02
Wie empfohlen habe ich mit dem Pattex Kleber gearbeitet - hat sehr gut funktioniert. Das "Vibrieren" ist vollständig verschwunden. Jetzt ist erstmal wieder Ruhe, und ich kann über so Dinge wie Rahmen neu bespannen o.ä. sinnieren.

Vielen Dank nochmal!
electronride
Inventar
#14 erstellt: 02. Apr 2019, 00:11
Hey super, das freut mich - herzlichen Glückwunsch!
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