ELAC Minacord 10H

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n4zz0r
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Mai 2019, 20:56
Hallo Forengemeinde,

mir ist kürzlich ein Klassiker auf dem Flohmarkt zugelaufen. Ein Minacord 10H.
Zustand:
Verharzt, aus einem Phonoschrank gerissen, Nadel verbogen(jetzt abgebrochen) und verdreckt.
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Zu Wiederherstellung des Geräts suche ich nun Tipps und Tricks.
Leider konnte ich noch keine Service- oder Bedienanleitung finden. Alte Links in diversen Foren führen leider ins Leere.

Kann mir jemand eine Empfehlung bezüglich eines alternativen Systems geben?
Es ist ein Elac STS220 System verbaut. Die einzigen Nadeln zum Nachkauf, die ich finden konnte liegen irgendwo bei knapp 50€. Eine so hohe Investition wollte ich vorerst vermeiden, weil ich noch nicht sicher bin ob die Mechanik und Elektronik, die verbaut ist zu retten ist.

Ich brauche irgendein günstiges System, das ich nutzen kann um die Mechanik einzustellen. D.h. ich brauche vllt was gebrauchtes oder sehr billiges, das passt und es auch mal aushält, wenn der Tonarm neben der Platte aufsetzt. Im Moment kann ich leider auch nicht wirklich was abspielen, der Tonarm schein so zäh zu laufen, daß er nicht in der Rille der Platte läuft :-/

Ich hätte auch noch ein Shure M95 G-LM hierliegen, aber auch dafür habe ich keine Nadel. Denkt ihr, daß dieses System einigermaßen passen könnte?

Schöne Grüße,
Marco


[Beitrag von n4zz0r am 03. Mai 2019, 18:02 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 05. Mai 2019, 17:45
Zunächst findest Du auf Wegavision ein Manual:

http://www.hifi-arch...20Service/index.html

im Inhaltsverzeichnis ist möglicherweise noch mehr zu finden:

http://www.hifi-arch...ekte/Elac/index.html

Das STS220 ist ein ganz besonderes System. Es kann mit Spahirnadel und 5 p, sowie mit Diamantnadel und 3 p Auflagekraft betrieben werden. Ein neueres System von Elac würde etwa 1,5 p erfordern. Ob der Tonarm dafür sinnvoll ist, müßtest Du ausprobieren. Fixierung von Fremdsystemen ist mit doppelseitigem Teppichklebeband möglich. Die Saphirnadel ist gar nicht zu empfehlen. Diamantnadeln sind selten, aber es lohnt sich. Damit klingt das STS220 glasklar und so druckvoll, daß alles andere dagegen schwächlich wirkt. Da die Originalnadeln alle uralt sind, sind die Nadelgummis in der Regel ausgehärtet. Das führt zu einem kompletten Bassverlust bei übertonten Mitten. Und die Nadel springt aus der Rille. Abhilfe ist Tiefenppfleger (Nigrin oder A1) und nach gewisser Einwirkzeit manuelles Bewegen der Nadel nach rechts und links in Richtung der Rillenauslenkung. Die Nadel fühlt sich dann sofort deutlich weicher an. Nach erfolgtem Weichmachen den Tiefenpfleger Auspusten.

Der 10H ist robust. Typische Schwächen sind ein verharzter Geschwindigkeitsumsteller und harte Reibräder. Verharzungen sollten erst gelöst werden. Da hilft Rostlöser, Terpentin oder auch Isopropanol. Anschliessend reinigen und neu ölen. Die Reibräder kann man in einer Bohrmaschine mit feinem Schmirgel (leichter Druck von Hand) anschleifen. Glycerin gibt nach Eintrocknung die ursprüngliche Griffigkeit.

Wichtig ist, daß der Tonarm leichtgängig ist und kein Spiel hat. Sonst springt es aus der Rille. Der schwere Tonarm reagiert ganz empfindlich darauf, wenn der Spieler nicht ganz waagerecht steht.

Die Vorverstärker von Elac sind nicht so besonders und spielen, wenn überhaupt funktionsfähig, nicht zufriedenstellend. Besser über den Phonoeingang eines Verstärkers betreiben.
n4zz0r
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 01. Aug 2019, 19:05
Hi Shabbel,

vielen Dank für die ausführliche und informative Antwort!
ich bin leider noch nicht so richtig dazu gekommen am Elac weiterzumachen. Leider steht erstmal gröberes auf meiner Liste (Einfahrt pflastern...)
Ich habe mir mal die Anleitung runtergeladen und da stehen ja schon ziemlich viele gängige Fehler drin. Das passt also ganz gut.
Inzwischen hab ich auch ein (günstiges) System adaptiert um erstmal alle Einstellungen der Mechanik zu prüfen. Der Rest folgt dann

Dankeschön!
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