Onkyo TX-7530 schaltet nicht aus dem Standby ein

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ULM-Ralf
Neuling
#1 erstellt: 28. Aug 2019, 17:56
Hallo zusammen,
ich habe hier einen Onkyo TX-7530 der sich nach dem Einschalten lediglich im Standby Modus befindet Standby (LED leuchtet). Mehr geht nicht, Display ist dunkel, keine Funktion. Fernbedienung nicht vorhanden. Aus der Erinnerung weiß ich aber, dass nach dem Einschalten diese Geräte sofort laufen. Netzschalter und Sicherungen sind in Ordnung. Relais für Schutzschaltung und Gerätesteckdosen reagieren nicht. Endstufenkühlkörper bleiben kalt, jedoch vier Lastwiderstände auf der Hauptplatine werden warm. Haupversorgungsspannungen an den Gleichrichtern sind da.
Hat das jemand schon einmal gehabt?

Viele Grüße
Ralf
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 28. Aug 2019, 18:30
Ich gehe davon aus, dass Du alle Feinsicherungen kontrolliert hast.

Dann wäre zu vermuten, dass die 12V-Spannung für den Betrieb der Relais (eines davon schaltet die Wechselspannung für die Filamente frei, das andere die integrierten Steckdosen) nicht vorhanden ist. Der häufigste Fehler wäre dann ein defekter Spannungsregler 7812. Dieser sitzt auf einer eigenen kleinen Platine zusammen mit dem 7805. Die Spannungen sollten deshalb relativ problemlos an diesem Verbindungsstecker zur Platine messbar sein.

NT_Onkyo
ULM-Ralf
Neuling
#3 erstellt: 28. Aug 2019, 20:07
Hallo Carl, danke für die schnelle Antwort.
An Q901 gab es keinen Output. Allerdings auch keinen Input. Ein wechsel des Spanungsreglers brachte erwartungsgemäß keine Änderung. Ich werde morgen einmal C 919, R908 und Q952 untersuchen.
Leider kann man bei der Kiste nicht den Boden aufschrauben. Wer weiß, vielleicht ist auch irgendwo eine kalte Lötstelle. Da werde ich wohl etwas weiter zerlegen müssen.javascript:insert(' ','')
Ich werde berichten. LG Ralf
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 28. Aug 2019, 21:16
Dann bist Du ja fast am Ziel. Ich würde eher auf die beiden Transistoren im roten Rechteck tippen.
Grundsätzlich sind natürlich auch die anderen Bauteile im Rechteck zu prüfen.

Den Gleichrichter und die Sicherung hattest Du ja bereits geprüft.

NT_Onkyo_2
ULM-Ralf
Neuling
#5 erstellt: 30. Aug 2019, 11:09
Hallo Carl,
ich habe den Receiver nun einmal zerlegt und auf kalte Lötstellen überprüft. Da waren zwar ein paar fragwürdige, jedoch keine wirklich schlechten Lötstellen, ich habe das dann nachgelötet, jedoch ohne Erfolg hinsichtlich der Funktion des Gerätes.
Dann habe ich die beiden Transistoren Q952, Q951 und der Widerstand R908 ausgebaut und mit einem Komponententester überprüft, die sind in Ordnung.
Am Emitter von Q 952 liegen 24,8V, an der Basis 24,4V und am Collector 0,3V
Der Spannungsregler 7805 bekommt 23,6V und gibt 5,2V raus. Bis zum 2SA965 ist alles gut, aber danach bleibt der Rest der Schaltung fast spannungslos. Der Gleichrichter und D905 arbeiten sauber ohne Wechselspannungsanteil. Alle Spannungen habe ich mit dem Oszilloskop gemessen, es gibt hier überall saubere Gleichspannungen.
Wie würdest du weiter vorgehen?
Viele Grüße
Ralf
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 30. Aug 2019, 12:00
Ich denke, dass der Wert an der Basis zu hoch ist. Dann stimmt die Differenz nicht und der Transistor bleibt hochohmig.
Mögliche Gründe:
1. Q951 schaltet nicht ... oder ...
2. der Fehler liegt doch außerhalb des roten Rechtecks
3. Q952 ist doch defekt.

Zunächst würden mich die Spannungen an Q951 intetessieren. Die Diode D951 ist okay?
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 30. Aug 2019, 13:13
Auch eine Möglichkeit wäre ein Kurzschluß hinter Q901, wobei aber dennoch hinter Q952 Spannung zu messen wäre.
Daher ist für mich auch Q952 verdächtig und würde ihn pauschal erneuern.
Die Widerstände wurden geprüft und auch die Kondensatoren "um" Q952?
Auch mal C919/921 prüfen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 30. Aug 2019, 13:16 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 30. Aug 2019, 13:36
Es bleibt ja ein Fakt, dass die Spannung zwischen Basis und Emitter zu niedrig ist.
Die Elkos sollten okay sein, weil die Spannung am 7805 ja vorhanden ist und aus derselben Quelle gespeist wird.
An einen Kurzschluss hatte ich auch gedacht. Der müsste aber entweder den 7812 zerstören oder zumindest zu außerordentlicher Wärmeentwicklung führen.

Ich denke, dass Q951 nicht schaltet. Das kann man leicht prüfen, weil über die Diode D951 noch ein weiterer Transistor geschaltet wird: Q953..
Wenn an dessen Kollektor (ersatzweise an R523) ca. 5,6 V messbar sind, schaltet Q951. Dann sollte Q952 defekt sein.

Mir ist aber noch nicht klar, was es mit "Nadis-3281-2A" (SM S. 26) auf sich hat. Ist das nur eine Verteilerplatine oder ein IC?
Auf jeden Fall müsste von dort die Spannung kommen, um Q951 niederohmig zu schalten.

Hab's inzwischen gefunden: S. 20 SM und ff.
Da ist dann ein IC an dem man die ZUstände messen sollte.


[Beitrag von CarlM. am 30. Aug 2019, 13:44 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 30. Aug 2019, 13:45
Der 7812 könnte doch einen Kurzschluß haben und die Spannung runterziehen. Ich würde ihn einfach mal am Input "hoch" nehmen und dann nochmals die Spannungen messen.
ULM-Ralf
Neuling
#10 erstellt: 31. Aug 2019, 10:57
Moin zusammen,
also am Collektor von Q 953 liegen - 47,3V, und hinter D 951 kommen 5,2V.
Ich habe auch einmal den 6 poligen Connector der beiden Spannungsregler vom Mainboard gelöst. Aber auch dann würden ca. 25V zum 7805 gelangen.
Der 7812 Regler bekäme nur die 400mV. Ich werde mir mal die Elkos genauer ansehen. Q 951 und 952 hatte ich mit einem Komponententester geprüft und die Transistoren lieferten normale HFE und wurden auch als PNP, bzw. NPN erkannt. Die sind sehr wahrscheinlich in Ordnung.
VG Ralf
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 31. Aug 2019, 11:11
Am Kollektor von Q953 sollten nur +5,6V anliegen. Der Wert an der Diode ist okay.
Demnach sollte dann Q951 nicht geschaltet werden. Dann springt entweder eine Schutzschaltung an oder das zentrale IC ist defekt.

Hattest Du die Werte an Q951 auch gemessen?


[Beitrag von CarlM. am 31. Aug 2019, 11:15 bearbeitet]
ULM-Ralf
Neuling
#12 erstellt: 31. Aug 2019, 11:18
C919 und C921 habe ich erneuert, und an Q951 liegen:
Basis=400mV, Emitter=0V Collector=24,4V
ULM-Ralf
Neuling
#13 erstellt: 31. Aug 2019, 11:27
An die Schutzschaltung hatte ich auch schon gedacht. Ich habe gerade einmal die Ausgangskabel der Endstufenplatine getrennt - keine Unterschied. Erwähnenswert ist vielleicht, das der 7805 relativ warm wird. Der hängt aber mit der ganzen Platine in der Luft.
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 31. Aug 2019, 11:31
Das ist dann wie erwartet - aber fehlerhaft: Die Spannung an der Basis müsste mindestens 0,6V über dem des Emitters liegen und die Werte zwischen Emitter und Kollektor sollten wegen der dann durchgeschalteten E_C-Strecke ähnlich sein.
Dann muss man nun gucken wie die Situation am IC Q701 ist. Dazu hatte ich in meinem letzten Post von gestern auf S. 20 des SM verwiesen.
Zunächst die Versorgungsspannung messen (Pin 64 = rechte obere Ecke). Sie sollte ca. 5V betragen. Da der 7805 funktioniert sollte dies der Fall sein.
Danach sollte man die relevanten Pins überprüfen.- Das sind vor allem die Pins 15-26.
ULM-Ralf
Neuling
#15 erstellt: 31. Aug 2019, 13:16
Ich habe nun das IC 701 auf der Displayplatine gefunden und mit dem Oscilloskop die einzelnen Pins
ausgemessen. Als ich den Tastkopf auf (ich glaube) Pin 34 (Reset) legte, schaltete sich der Receiver ein und reagierte auch auf sämtliche Tastendrücke. Tonausgabe habe ich jetzt noch nicht geprüft. Auch nach dem aus,- und wiedereinschalten funktioniert das Gerät. Ich werde das nun im Dauerberieb testen. Der vorherige Besitzer sprach von gelegentlichen Aussetzern, die durch Druck des Netzschalters behoben wurden. Ich schob das auf die üblicherweise verbrannten LS-Relaiskontakte und dachte "alles Klar". Vielleicht meinte er aber auch den nun gerade behobenen Fehler.
Kalte Lötstellen am IC und Umgebung waren keine zu finden, abklopfen und Drucktest, sowie Kältespray konnten den Fehler nicht reproduzieren. Ich traue dem Braten noch nicht so ganz. Es wäre ja zu schön, wenn das IC nur einen Reset brauchte. Was meinst Du?
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 31. Aug 2019, 13:25
Zunächst einmal ist es ja prima, dass wir auf dem richtigen Dampfer sind und den Fehler zumindest stark eingekreist haben.

Es kann schon am Reset liegen. Ich habe aber auch schon Wackelkontakte innerhalb von IC gehabt, die durch Druck auf das Gehäuse zeitweise beseitigt werden konnten. Ich würde sagen: Abwarten.
Ansonsten ist Reinigen und Einstellen des Ruhestroms der Endstufen auch immer eine sinnvolle Option.
Zur Not kann man sich einen dünnen Draht zu einem Reset-Taster an der Rückseite anlöten. Ist zwar nicht State-of-the Art aber ja auch nur für Notfälle gedacht.
ULM-Ralf
Neuling
#17 erstellt: 31. Aug 2019, 14:05
Ja, das könnte man machen. Ruhestrom kommt noch drann und dann werde ich die Kiste mal ein bischen zwiebeln. Bei langsamer Betätigung des Netzschalters spratzelt der ein wenig. Vielleicht sollte ich mal den Funkenentstörkondensator wechseln. Spannungsspitzen könnten evt. auch den Prozessor verärgert haben....... Mal sehen was weiter passiert, ich werde berichten. Vielen Dank für die Unterstützung, bis Bald
VG Ralf
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 31. Aug 2019, 14:12
Du könntest auch den Goldcap/Supercap C702 (47mF 5,6V) einmal testen. Das ist der Kondensator, der quasi als Akku die Speicherchips unter Spannung hält. Er ist eng mit dem Reset verknüpft, weil er natürlich das Gegenstück zum Reset ist. Im Falle eines Defekts könnte er einen unsauberen zeitlichen Ablauf der Einschaltprozedur sorgen.

Zum Verständnis:
Die Spannung an C917 wird permanent überprüft Letztlich wird dies durch Q971 und Q972 gemacht. Deren Ausgang beträgt normal 6,2V und ist mit dem PIN "Power-Off" der CPU verbunden. Ist das Signal nicht da, wird auch kein Signal an "Power On" und damit an die beiden anfangs untersuchten Schalttransistoren gegeben. Im Fehlerfall müssen also die genannten Beereiche überprüft werden.
Der Pin "Power Off" ist auch über einen Elko mit dem Reset-Pin verbunden.

Fehler in der Endstufe (DC am Ausgang, Fehlerhafte Ruheströme etc.) spielen in diesem ZUsammenhang keine Rolle, weil dann der Pin "Relay" und das LS-Schutzrelais aktiviert würden.

PS:
Ja der Schalter und der Funkenlöscher sind wichtige Aspekte. Letzterer sollte gegen einen Wima X2 getauscht werden. Vielleicht sollte man auf der Sekundärseite des Trafos auch die vier 10nF 500V-Kondensatoren tauschen. Hängt von der Type ab.


[Beitrag von CarlM. am 31. Aug 2019, 14:15 bearbeitet]
ULM-Ralf
Neuling
#19 erstellt: 31. Aug 2019, 15:32
Mit dem Supercap hast du vollkommen recht. In den 90ern gab es auch mal eine Serviceaktion die diesen Kondensator und noch ein paar ander Bauteile umfasste. Die sollten dann in einigen Geräten getauscht werden. Ich weiß aber nicht mehr welcher Fehler sonst auftrat. Ich glaube aber, es war ein zu kurzer Speichererhalt. Naja, man kann nie wissen was das sonst noch bewirkt.
Nun dudelt die Kiste leise vor sich hin, Ruhestrom stand nur leicht daneben, jetzt stimmt er. Sonst kein Fehler, Potis alle OK, eine Seltenheit, eigentlich ist mindesten der Ballancepoti verschmutzt. Hier ist alles gut, Radio läuft, alle Eingänge OK.
Der soll jetzt die Nacht mal durchlaufen, dann sehe ich mal nach einer Woche nach ob er die Senderspeicher noch hat. Wenn ja, wars das und der Bursche kann wieder gehen. Ich sage aber in jedem Fall wie es ausgegangen ist.
Vielen Dank für die Unterstützung
LG Ralf
CarlM.
Inventar
#20 erstellt: 31. Aug 2019, 16:00
Ja, da bin ich gespannt, wie es sich weiter entwickelt ...

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
ULM-Ralf
Neuling
#21 erstellt: 31. Aug 2019, 18:09
Danke, das wünsche ich dir auchjavascript:insert(' ','')
ULM-Ralf
Neuling
#22 erstellt: 12. Sep 2019, 12:18
So, also auch nach einer Woche ohne Strom funktioniert der Receiver einwandfrei.
Der Speicherinhalt war noch vorhanden, der Super-Cap ist also noch in Ordnung.
Fall erledigt.
Viele Grüße
Ralf
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 12. Sep 2019, 13:35
Gut gemacht! Da macht doch das Musikhören nach der erfolgreichen Reparatur viel mehr Spaß.

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