Saba Mi 215

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Vinzi0303
Neuling
#1 erstellt: 26. Mrz 2020, 23:45
Guten Abend,
ich habe vor ein paar Jahren, von meiner Oma einen Saba Mi215 geschenkt bekommen. Ich war immer sehr zufrieden, bis er einfach aus dem nichts den Geist aufgegeben hat.

Zu meiner Defektbeschreibung: Ganz simpel, er geht nicht an.
Wenn ich den on-off Knopf drücke passiert rein gar nichts mehr. Ich habe die beiden Sicherungen (T1,6A und T1A) kontrolliert, beide noch ganz.
Das Hauptkabel ist auch intakt und 230 V kommen am Schalter an.

Was könnte es sein oder warum geht er nicht an?

Mit freundlichen Grüßen Vinzenz Eder
Vinzi0303
Neuling
#2 erstellt: 26. Mrz 2020, 23:48
Zusätzlich sollte ich erwähnen, dass ich zwar ein gutes technisches Grundverständnis habe aber was das Thema Retro Hifi angeht völlig im dunkeln tappe.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 27. Mrz 2020, 01:01

.Das Hauptkabel ist auch intakt und 230 V kommen am Schalter an


Nur "an" oder auch "raus"?
Hast du das wenigstens zweipolig gemessen oder nur einpolig mit einem "Lügenstift"!? Solche Messungen müssen ausnahmslos immer zweipolig durchgeführt werden.
Aber ich würde da immer eine einfache Durchgangsprüfung vorziehen/vornehmen, anstatt unter Netzspannung zu messen, um im Grunde hinterher die gleichen Ergebnisse zu erzielen. Damit würde man dann sogar auch mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Dazu reicht eine einzige ohmsche Messung/"Durchgangsprüfung" direkt an den beiden Polkontakten des gezogenem Netzsteckers. Wenn man den Netzschalter dabei eingeschaltet lässt, sollte daran dann ein recht geringer Widerstand messbar sein. Somit ist bis zu dem Primärkreis des Trafo alles i.O. und der Defekt liegt dann "ab" den Sekundärkreisen. Dazu müssen dann weitere Messungen folgen.

Falls der Widerstand eher unendlich ist, dann ist irgendwo das Netzkabel, eine Primärsicherung, der Netzschalter oder die Primärwicklung/Temperatursicherung des Trafos defekt.

Ich kenne das Gerät nicht und habe mir gerade ein paar Bilder vom Innenaufbau angesehen - übersichtlich ist anders. 🙄


[Beitrag von Rabia_sorda am 27. Mrz 2020, 15:07 bearbeitet]
oldiefan1
Inventar
#4 erstellt: 27. Mrz 2020, 03:43
Hallo Vinzenz,

eine bekannte Krankheit beim SABA MI215 befällt den Netzschalter. Das äussert sich meist so, dass er nicht mehr ganz "herausschnappt" wenn man ausschaltet oder nicht mehr immer beim Einschalten zuverlässig einrastet, oder gar nicht mehr einrastet.

Du schreibst zwar nichts von solchem Verhalten, aber ich würde nicht ausschliessen wollen, dass auch bei Dir der Netzschalter selbst nicht mehr schaltet.
Das kannst Du ja einfach mit dem Multimeter (Widerstandsmessung) prüfen wie von Rabia_sorda beschrieben. Aber natürlich nur, bei gezogenem Netzstecker!

Wenn beim Schalten des Netzschalters kein Durchgang zwischen den beiden Steckerstiften des Netzsteckers (über die niederohmige Primärwicklung des Netztrafos) erkennbar ist, müsstest Du als nächstes prüfen, ob der Netzschalter selbst noch schaltet. Es ist ein zweipoliger Schalter mit Hilfskontakten. Es geht bei Dir aber nur um die Netzspannungslötösen (im Bild mit den "dicken" Leitungen).

Prüfe durch Sicht und mit dem Ohmmeter, an welchen Anschlüssen am Netzschalter das Netzkabel angelötet ist. Beim Einschalten muss der Netzschalter Verbindung zum betreffenden Anschluss machen, der zum Trafo führt. Das erkennst Du mit dem Ohmmeter. Netzstecker muss gezogen sein !)

Wenn einer oder beide der genannten Verbindungen bei eingeschaltetem Netzschalter nicht vorhanden sind, hilft nur ein neuer Netzschalter. Ich musste diesen Fehler schon bei mehreren MI215 beheben.

http://saba-forum.dl2jas.com/bildupload/P1010004.JPG
MI 215 Netzschalter

(Bei Einbau des neuen Schalters den Winkel vom alten und Schrauben wiederverwenden! Alten Schalter erst entsorgen, nachdem der neue ordnungsgemäss eingebaut ist. denn ggf. muss man die Metallschiene des alten Schalters auf den neuen umsetzen, damit man den neuen einbauen kann oder die Schiene des neuen Schalters umdrehen (aber nicht immer). Es muss ein Schalter dieses Typs mit echten Hilfs-Schaltkontakten sein. Praktisch (fast) gleich aussehende 2-polige Netz-Schalter mit Hilfskontakten, die aber nur als Wischkontakte ausgeführt sind, funktionieren hier nicht.)

Der neue Schalter kann z.B. so aussehen (im Bild ist rot = Netzkabelanschluss; schwarz = Anschluss an Trafo):

Netzschalter Saba

Aber Achtung: Die Anordnung der Anschluss-Lötösen für die Netz-Leitung kann beim neuen Schalter, je nach Hersteller/Typ anders sein!
Also vorher mit Ohmmeter prüfen, dass nicht das Netzkabel falsch angelötet wird und der Schalter beim Einschaltet, beide Netzleitungen (zum Netzstecker) kurzschliesst!

Das Netzkabel kommt an die beiden Kontakte, die bei eingeschaltetem Netzschalter, mit dem Ohmmeter gemessen, keine elektrische Verbindung untereinander haben!

Arbeiten am Netzschalter / Netzspannung sind sicherheitsrelevant, dürfen nur von Fachkundigen durchgeführt werden und müssen den Vorgaben nach VDE entsprechen.

Wenn der Netzschalter aber korrekt schaltet und die Verbindungen zwischen rotem und schwarzen Anschluss auf jeder Seite herstellt, kann die Temperatursicherung im Trafo defekt sein. Das ist aber sehr selten. Die kann man auch ersetzen, wenn sie defekt ist.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 27. Mrz 2020, 05:15 bearbeitet]
Vinzi0303
Neuling
#5 erstellt: 27. Mrz 2020, 17:00
Hallo,
danke für die schnelle Antwort. Ich habe die Messung, wie du mir sie beschrieben hast durchgeführt und kann keine Spannung messen.
Also muss der Fehler ab dem Schalter zu finden sein. Einen Kabelbruch schließe ich durch messen aus.
oldiefan1
Inventar
#6 erstellt: 27. Mrz 2020, 17:08
Du hast leider nicht geschrieben, was und wo Du gemessen hast.

Spannung???? Wieso? Wir haben nur immer von Widerstand geschrieben.

Gruß
Reinhard
Vinzi0303
Neuling
#7 erstellt: 27. Mrz 2020, 17:12
Hallo,
auch danke für diese Antwort.
Mein Netzschalter schnappt wie gewohnt rein und raus. Hat auch noch nie Probleme gemacht. Als der Defekt aufgetreten ist, war das Gerät eingeschaltet und ist aus dem nichts ausgegangen. Also ohne Berührung am Schalter.
Der Schalter scheint nicht das Problem zu sein. Ich habe im ausgeschaltetem die Pole gemessen keine Spannung. Im eingeschalteten ist eine Spannung zu messen.

Wie könnte ich weiter vorgehen um das Problem zu lösen?

Mit der beschriebenen Messtechnik hab ich mal alles geprüft. Ich glaube sogar den Fehler gefunden zu haben. Die erste Sicherung ist zwar augenscheinlich noch intakt, bei der Messung fällt aber auf das sie keine Spannung durch lässt.

Meine Frage ist nur wie ich herraus finden könnte was die Sicherung Zerlegt hat? Altersschwäche ist nicht auszuschließen oder?

Mit freundlichen Grüßen
Vinzi0303
Neuling
#8 erstellt: 27. Mrz 2020, 17:25
Entschuldigung ich meinte natürlich Wenn ich Spannung geschrieben habe den Widerstand. Das schiebe ich auf meine mangelnde Fachkompetenz.

Ich habe die Pole des Netzkabels gemessen. Einmal indem ich die Kabel des Multimeters an die beiden Pole am Stecker gehalten habe. Kein Widerstand egal ob der Netzschalter an oder aus ist.

Dann habe ich das Kabel überprüft, in dem ich unten am Kabelstecker und am Netzschalter den Widerstand gemessen habe, Widerstand messbar.

Dann habe ich ab dem Netzschalter die Kabel gemessen bis ich die Defekte Sicherung entlarvt habe.
Vinzi0303
Neuling
#9 erstellt: 27. Mrz 2020, 18:20
So ich habe nun die neue Sicherung eingebaut. Wie erwartet ist sie direkt kaputt gegangen.
oldiefan1
Inventar
#10 erstellt: 27. Mrz 2020, 19:01
Hallo Vinzenz,

Du schreibst das Gegenteil von dem, was Du meinst?

Meinst Du, Du hast unendlich grossen Widerstand (nicht: "keinen Widerstand") zwischen den beiden Netzsteckerstiften gemessen, auch wenn Netzschalter eingeschaltet war?

Welche der Sicherung ist defekt gegangen? Sie sind bezeichnet. Meinst Du Si1601 (primär, 1,6 A träge) oder Si1616 (sekundär, 1A träge)?

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 27. Mrz 2020, 19:07 bearbeitet]
Vinzi0303
Neuling
#11 erstellt: 27. Mrz 2020, 19:06
Mein Multimeter zeigt 1 an.
Netzschalter ausgeschaltet, immer noch 1.
Netzschalter angeschaltet, Peep Geräusch des Multimeters und es zeigt 0 14 an.

Es tut mir leid ich weiß nicht ob der Widerstand jetzt unendlich oder nicht ist

Die Kaputte Sicherung ist mit einem Aufkleber betitelt auf dem steht T 1,6 A
Auf dem Lageplan ist sie mit Si1601 bezeichnet
oldiefan1
Inventar
#12 erstellt: 27. Mrz 2020, 19:14
Naja, Du hättest zu Beginn nicht schreiben dürfen, Du hättest gutes technisches Grundverständnis. Das hast Du offenkundig nicht. Da ist leider gar kein Grundverständnis vorhanden. Vielleicht schaffen wir es trotzdem.

Bei Netzschalter auf "ein" hast Du also Durchgang (es piept dann und zeigt 14 Ohm) zwischen den Netzsteckerpolen?
Dann kann aber die Primärsicherung Si1601 nicht defekt sein! Oder hast Du etwa eine neue Sicherung vor dem Messen eingebaut?

Gruß
Reinhard
Vinzi0303
Neuling
#13 erstellt: 27. Mrz 2020, 19:17
Das mit mein guten technischen Grundverständnis nehme ich zurück

Ich habe vor dem Messen eine neue Sicherung eingebaut. Dann habe ich einen Durchgang zwischen den Netzsteckerpolen von 14 Ohm.
oldiefan1
Inventar
#14 erstellt: 27. Mrz 2020, 19:29
So, dann macht es Sinn.

Hier Dein Ergebnis:
1) Netzschalter ist in Ordnung
2) Primärwicklung des Trafo ist in Ordnung
3) Temperatursicherung in der Primärwicklung des Trafo ist in Ordnung

Wenn Sicherung Si1616 (1A träge) auch in Ordnung ist (Ohmmeter direkt an beide Seiten des Sicherungshalters von Si1616 muss dann im niedrigsten Widerstandsmessbereich piepen), hast Du einen ernsten elektrischen Defekt in einer der beiden Endstufennetzteilen oder einer der beiden Endstufen.
Dann fliesst ein zu grosser Strom (der Endstufenbereich ist am Trafo sekundär nicht abgesichert) und die Primärsicherung löst aus.

Deine Kenntnisse reichen nicht, um das selbst zu beheben. Bitte lass das von jemandem instandsetzen, der die erforderlichen Kenntnisse dafür hat.

Gruß
Reinhard
Vinzi0303
Neuling
#15 erstellt: 27. Mrz 2020, 19:31
Gut dann suche ich mir jemanden der eine ausreichende Fachkompetenz aufweist.

Ich danke für die Zeit und Mühe
teacfreak
Stammgast
#16 erstellt: 04. Mai 2021, 21:45
Hallo,
Ist das Thema noch aktuell?
Wenn ja, empfehle ich mit dem Gerät in ein Repair-Cafe in der Nähe zu gehen.
Dort arbeiten ehrenamtlich tätige Fachleute, die zum Selbskostenpreis solche Geräte reparieren.
Während der Corona-Zeit bieten viele Cafe's eine kontaktlose Übergabe und Abholung der Geräte in den Räümlichkeiten des Cafe's an.
Einfach mal googeln, wo sich so ein "Repair-Cafe" befindet.

Viel Erfolg......
Gruss
H.p.


[Beitrag von teacfreak am 05. Mai 2021, 09:59 bearbeitet]
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