Prasseln/Klirren bei Denon PMA-920

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Projct
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Jun 2020, 11:52
Hallo liebe Community,

Ich habe einen Denon PMA-920, welcher ein klirren/prasseln auf dem linken Kanal hat. Dies aber nur bei einem anliegendem Signal auf egal welchem Eingang. Dieses Klirren/Prasseln wird lauter/leiser parallel zur Lautstärke.

Soviel zum Problem, jetzt was ich bereits getestet / gemacht habe.

- Pre Out / Main in getauscht -> immernoch störung links
- Diverse Elkos getauscht -> ehemaliges hochtöniges Sirren entfernt
- Bauteile im Betrieb abgeklopft -> konnte nichts feststellen
- Dunkle verfärbung der Platine bei den Transistoren TR201 & TR202
Bei leichter last (Kopfhörer, Speaker, off Volume 6) Temp von 70°C+ nach 5 min ohne input signal
- Rötliche Verfärbung U-Scheibe / Sicherungsring (?) der Schraube vom TR201 zum Kühlkörper
- Leichte dunkle Verfärbung der Platine bei TR505, TR509, TR511, TR513
- Etwa 40-50% der Widerstände nach gemessen, hier fielen einige Niederohmiger aus.
- hin und wieder kratzen bei den Schaltpotis
- etwa 12-15 sec nach Einschalten ertönt ein Klacken aus dem Bereich Trafo / LS Anschlüsse
- VR501 - VR504 sind wahrscheinlich Verstellt, kenne die original / Ideal Einstellung leider nicht

Kann mir jemand möglicherweise mit diesem Problem helfen?
Auf nachfrage / Empfehlung werde ich schnellstmöglich weitere Sachen testen / Bilder zur verfügung stellen etc.

Schon mal vielen Dank für jede Antwort & MfG

Fabi
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 16. Jun 2020, 12:48
Hallo

Du solltest dir dann die Lötungen der dunklen Platinenstellen anschauen und evtl erneuern.
Ich habe keinen Schaltplan, aber die Potis VR501 - 504 könnten zu den Einstellungen des Endstufenableiches gehören, da auch die 70 Grad evtl von einer fehlerhaften Ruhestromeinstellung herrührt. Das kann u.U. auch das Klirren verursachen.
Versuche einmal an das SM zu gelangen und danach die Endstufen abzugleichen.

Wie viel Spannung liegt an den LS- Ausgängen an?
Diese sollte jeweils definitiv unter 100 mVdc liegen.
Projct
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 16. Jun 2020, 14:17

Versuche einmal an das SM zu gelangen und danach die Endstufen abzugleichen.

Entschuldige aber SM? Ich fange damit leider grade nichts an.

Bei keinem Input liegen an den LS-Ausgängen Rechts 2,5mVdc und Links 7mVdc an.

Die Lötstellen der dunklen Platinen Bereiche sind soweit alle in Ordnung
Böötman
Inventar
#4 erstellt: 16. Jun 2020, 14:23
SM = Service Manual = der Reparaturleitfaden i.d.R. mit allen Schaltplänen, Systemskizzen und Zerlegehinweisen.
Projct
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Jun 2020, 15:22
Ah okay, Danke.

Ich habe auch glücklicherweise eine Kopie des SM gefunden. Bloß stellt sich mir hier ebenfalls eine Frage: Wisst Ihr was mit RVM gemeint ist?
Unbenannt

Ebenfalls ist mir aufgefallen, das ich an den Testpunkten für den linken Kanal keine Spannung anliegen hab
Am rechten Kanal hab ich Spannung anliegen und bin bis zum 4. Punkt gekommen und bin dann halt an "RVM" hängen geblieben
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 16. Jun 2020, 17:33
RVM = Röhrenvoltmeter. Dein Gerät ist ja schon etwas älter. Entsprechend sind die verwendeten Messgeräte auch zeitnah zum Herstellungsdatum zu sehen. Heute würde man vermutlich eher ein 2-Kanal-Oszilloskop nutzen.

Aus meiner Sicht ist aber die Messung des Ruhestroms am wichtigsten. Bzgl. der gemessenen Temperaturen würde mich interessieren, ob die an vergleichbaren Orten der beiden Kanäle ähnlich ist. Denn nur deutliche Unterschiede sind ein Hinweis auf einen Defekt oder krass falsche Ruhestrom-Einstellungen.

Ansonsten:
Wie ist das Signal bei Nutzung von Kopfhörern oder wenn Du die Boxen von "A" auf "B" umsteckst? Ich frage, weil man hierdurch den Lautsprecherwahlschalter ggf. als Verursacher identifizieren oder ausschließen kann. Das LS-Schutzrelais wäre auch ein Kandidat.
Ich bin ja nachwievor ein Fan von Signalverfolgern, weil man damit den gesamten Signalweg sehr schnell überprüfen kann.
Broesel02
Inventar
#7 erstellt: 16. Jun 2020, 22:17
Diese Denöner habe ein paar Eigenheiten die mir schön öfter Kopfschmerzen bereitet haben.

Zum einen diese unglückliche Ruhestromregelung. Im Schaltplan unter der Endstufe zu sehen. Da würde ich unbedingt mal Widerstände und Kondensatoren prüfen.

Hochohmige Widerstände die nicht mehr leiten, z.B. R259; 2,2MOhm und in der Gegenkopplung R519/520; 1 MOhm.

Etliche Fuse Resistors im Bereich wo viel Wärme auftritt. Das sind alle Widerstände die dieses NB Zeichen haben. Die sind leider alle unsicher

Die Kondensatoren in der Gegenkopplung gegen die Gleichstromdrift, hier also C508 - 510.

Wenn das alles geprüft oder erneuert ist kann man den Ruhestrom neu einstellen. Den erhöhten Ruhestrom kann man dabei erst mal deutlich geringer einstellen, man hört das wahrscheinlich nicht (nach meiner Erfahrung gar nicht) und schauen ob man damit den Fehler gefunden hat.

Richard
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 20. Jun 2020, 12:07

Ich habe einen Denon PMA-920, welcher ein klirren/prasseln auf dem linken Kanal hat. Dies aber nur bei einem anliegendem Signal auf egal welchem Eingang. Dieses Klirren/Prasseln wird lauter/leiser parallel zur Lautstärke.

Soviel zum Problem, jetzt was ich bereits getestet / gemacht habe.

- Pre Out / Main in getauscht -> immernoch störung links
- Diverse Elkos getauscht -> ehemaliges hochtöniges Sirren entfernt
- Bauteile im Betrieb abgeklopft -> konnte nichts feststellen


Der Fehler wurde also schon eindeutig auf die linke Endstufe eingegrenzt.
Dort entsteht das Störgeräusch "Klirren/Prasseln".

Es scheint aber auch verstellte Ruhestrom-Trimmpotentiometer VR501 - VR504 zu geben und es entsteht große Hitze.


- Dunkle Verfärbung der Platine bei den Transistoren TR201 & TR202
- Rötliche Verfärbung U-Scheibe / Sicherungsring (?) der Schraube vom TR201 zum Kühlkörper
- Bei leichter last (Kopfhörer, Speaker, off Volume 6) Temp von 70°C+ nach 5 min ohne input signal
- Leichte dunkle Verfärbung der Platine bei TR505, TR509, TR511, TR513
- Etwa 40-50% der Widerstände nach gemessen, hier fielen einige Niederohmiger aus.
- hin und wieder kratzen bei den Schaltpotis
- etwa 12-15 sec nach Einschalten ertönt ein Klacken aus dem Bereich Trafo / LS Anschlüsse
- VR501 - VR504 sind wahrscheinlich Verstellt, kenne die original / Ideal Einstellung leider nicht


Transistoren TR201 & TR202 sind Spannungsregler (betrifft beide Kanäle) und es ist in diesem Gerät normal, dass sie heiß werden.

"Temp von 70°C+ nach 5 min ohne input signal"
--> Da liegt mindestens ein verstellter Ruhestrom vor. Eventuell auch ein Defekt.
Maximale Temperatur an normalen Kühlkörpern sollte 55°C nicht überschreiten.

Widerstände mit veränderten Werten:
Wie Richard schon schreibt. Die sollten getauscht werden, denn sie driften durch Alterung (besonders durch Hitze) weiter ab, besonders wenn es Fuse Resistors sind. Man kann sie durch normale Widerstände ersetzen.

Transistoren TR505, TR509, TR511, TR513 gehören zu Stufe 2 (orange) und Stufe 3 (rot). Bei Stufe 3 darf es schon mal etwas mehr Wärme geben, wenn auch nicht extrem. Bei Stufe 2 ist es etwas überraschend, wenn dort große Hitze auftritt.


Zur Erleicherung der Fehlersuche habe ich hier im Schaltplan der linken Endstufe die Stufen farblich markiert und auch die Messwerte der Spannungen hellgrün markiert. Ebenso die beiden Testpunkte (TP) in Stufe 5 (blau) für die Ruhestromeinstellung.

Denon PMA-920 schematic detail power amp section stages and voltages marked

Die Beschreibung der Ruhestromeinstellung hat Carl oben schon eingestellt.
KU-9137 bezeichnet die Hauptplatine des Verstärkers, auf der auch die Leistungtransistoren und die Ruhestrom-Potis sitzen.
Die beiden Testpunkte liegen dort in der Nähe. Das Voltmeter wird zwischen die beiden TP eines Kanals geklemmt.
Im Schaltplan sind Beispielwerte für Gleichspannungs-Offset (-8,3mV) und die Werte oberhalb (-3,9mV) und unterhalb (-12,4mV) der Emitterwiderstände angegeben. Das ist ein in sich plausibles Beispiel, bei dem der Einstellwert zwischen den TP 8,5mV beträgt.

Laut Service Manual soll ohne Signal 5mV eingestellt werden. Das wird aber auf jeden Fall im Laufe der ersten 15min Driften und man muss sich Zeit nehmen. Es hilft auch, realistische Wärmeverhältnisse herzustellen, also den Deckel mal zwischendurch auf das Gerät zu legen.

5mV Spannungsabfall über 2 x 0,22 Ohm = 0,44 Ohm entsprechen einem Ruhestrom von 11,4mA.

Durch ein Sinussignal 1kHz (Pegel 100mV am CD-Eingang, 2V am Ausgang des Verstärkers) simuliert man Musiksignal. Dann schaltet die analoge Ruhestrom-Berechnung (zwei Doppel-OpAmps) via Optokoppler den Ruhestrom um und nun muss nochmals mit dem andere Poti eingestellt werden:

50mV Spannungsabfall über 2 x 0,22 Ohm = 0,44 Ohm entsprechen einem Ruhestrom von 114mA.


- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 20. Jun 2020, 12:07 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 20. Jun 2020, 13:29
Du hast zwar alle Bauteile abgeklopft wie Du schreibst, aber ich will es trotzdem mal anregen:

Es könnte nicht zufällig ein schlechter Kontakt im Lautsprecher-Schutzrelais oder im Umschalter für die Lautsprechergruppen sein?
Dort könntest Du jeweils noch mal nachsehen bzw. abklopfen.

Deine linke Endstufe hat wohl ursprünglich (vor Deinem Bauteiletausch) ein Schwingen/Oszillieren produziert. Zumindest verstehe ich es so, wenn Du von "Sirren" schreibst. So etwas belastet evtl. auch die Schaltkontakte und es könnte etwas korrdiert sein.

Alternativ kann nach wie vor auch etwas in der Schaltung darunter gelitten haben.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 20. Jun 2020, 13:29 bearbeitet]
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