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Revision Technics RS-AZ7 Vergleich zu Sony TC-K 770ES

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endur
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jun 2020, 21:01
Auf der Suche nach Neuem ersteigerte ich vergangene Woche ein Technics RS-AZ7. Es ist ein Dreikopf-Deck mit nur einem Kapstan und zwei Motoren. Ich wählte es als Alternative zu meinem revidierten Sony TC-K 770ES. Aufmerksam geworden war ich durch das positive Review auf tapeheads.com. Denn es hat einen sog. Amorphous-Z Wiedergabekopf.

Der Verkäufer gab in seiner knappen Beschreibung an, dass das Deck auf Grund seines Auslandsaufenthaltes 13 Jahre eingelagert worden sei, ansonsten kaum gelaufen ist, Zustand "äusserlich und technisch sehr gut, nur die Standby-LED leuchtet nicht". Ja, gut, um die Standby-LED leuchten zu sehen, braucht es die originale Technics-Fernbedienung, das schien mir kein wirkliches Problem. Habe knapp 200 EUR per PayPal bezahlt.

Erhielt das Technics gut verpackt, doch trotzdem war der erste Eindruck frustrierend und ernüchternd. Kratzer auf dem Tape-Deckel, Rückstände auf der Oberseite und Deckel, der gummiartige Unterboden links rausstehend, Deckel darüber schief aufgeschraubt. Den Kassettenfach-Deckel habe ich abgezogen und den Kratzer auspoliert, habe eine Optiker-Werkstatt, kann Plastik professionell polieren, diverse Schleif- und Poliermittel stehen zur Verfügung...

Mit "Standby-LED leuchtet nicht" war wohl die effektvoll grüne Schachtbeleuchtung gemeint. Die leuchtete nicht, da der Kapstan festgefressen war, nicht initial andrehte, die Logik geht dann auf off. (Er läuft nicht konstant, wie bei den Sony ES). Im Kassettenfach fand ich zerknitterte hellbraune Type1 Bandreste, der Kapstan war wie verharzt, rauh, scheinbar rostig. Habe gründlich gesäubert, die Andruckrolle mit feinem Schleifpapier und Walzenreiniger, den Kapstan mit dem Fingernagel, Mircofasertuch und Aceton. Kapstan-Lager wurde geölt mit Sinterlager-Öl vom Sony.

Ausserdem habe ich die beschlagene Anzeige demontiert und dann hinterrücks gerreinigt, sie war trüb vom Zigaretten-Rauch, ein gelblicher Belag innen, schlecht, alles insgesamt mit Spiritus gründlich entfernt. Grundplatte neu montiert, keine Ahnung, wieso diese so schief saß, eine "Nase" war nichgt eingerastet. Das Deck ist trotzt dieser Merkwürdigkeit innen unberüht, unverbastelt. Das Maschinchen läuft jetzt wieder, Köpfe wie neu, glaube, der Amorphous-Z Abspielkopf nutzt sich sowieso kaum ab, er ist winzig, fast unsichtbar. Der Aufnahmekopf ist aus Permalloy.

Im Fazit: Das Technics ist (als ES-Fan) mein erstes Gerät mit Plastikfront und Plastik-Reglern. Es wirkt im Vergleich zum Sony banal, fast schäbig. Die Mechanik klackert geräuschvoll, denn ein kräftiger Elekromagnet bewegt den Kopfschlitten. Das superschnelle Spulen ist allerdings sehr gut, die turbinenartig singende hohe Drehzahl wird vor dem Erreichen des Bandendes - sowie beim Umschalten nach Play - vorab sanft verringert. Ein "Skip" ist auf diese Weise beinahe so schnell wie bei einer CD möglich, aber das benutze ich nicht, um den Permalloy-Kopf nicht zu stressen. Es hat einen motorisch betriebener Kassettenfach-Deckel, wobei das Tape, intitial etwa 1,5 cm zum Anfassen herausstehend, zusätzlich nach unten eingezogen wird.

Der Klang ist sehr, sehr gut, im sog. Direkt-Modus (Signal direkt vom Amorphous-Z Kopf) ohne Dolby-C schlägt es gelassen das Sony, flach, unverfälscht, extrem gute Höhen, hell, allerdings dann mit leichtem Rauschen (Tape Sony UX-S, bei Klassik, Vorspiel Lohengrin, Wagner). Das ATC (BIAS, EQ und Level) ist visuell sichtbar und funktioniert sauber. Habe eine neue Andruckrolle bestellt, sie ist noch original verfügbar. Am Bandanfang, bei sehr glatten Bändern frissst es zur Zeit noch zuweilen das Band (Maxell UR), denn die Rolle ist zu glatt, zu hart, der Aufwickelmotor zieht am Anfang wohl zu kräftig. Der Gleichlauf ist zur Zeit nicht so perfekt wie beim Sony mit dessen Direktantrieb. Es gibt nur einen einzigen Riemen für den Kapstan, und der ist noch der Originale, er hat aber einen gutem Grip, ich warte erstmal ab, wie es sich mit der neuen Andruckrolle anhört. Was noch auffällig ist: Die Kassette fühlt sich deutlich erwärmt an nach Ausgabe, ein wenig wie ein Tape im Auto, doch geringer....

Trotzdem eine klare Empfehlung

Technics RS-AZ7 versus Sony TC-K770ES

Noch ergänzend: Das Deck ist kann mit der Logitech Harmony fernbedient werden (Es ist in der Logitech Datenbank vorhanden).


[Beitrag von endur am 21. Jun 2020, 10:26 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 21. Jun 2020, 00:38
Hallo

Da ich ein Technics-Fan bin, ist natürlich das Technics bei mir eher an erster Stelle
Die Tonkopftechnik wurde damals von den DCC-Decks übernommen und sind mit der Besten die es zuletzt gab. Daher ist der Klang beim Abspielen fast unerreicht.
Das ist leider auch der einzige Vorteil, wenn man von dem Einmesscomputer absieht, gegenüber der etwas älteren Deck-Generationen von Technics. Ich würde daher eher zu einem RS-BX 606 / 626 / 727 (ohne jeglichen Riemen) oder höher (Doppel-Capstan = einen Riemen und daher nicht "wartungsfrei") greifen.

Eine lange (stromlose) Standzeit kann auch negative Auswirkungen haben. Hier können Elkos und Fette austrocknen.

In meinem 626 habe ich letztens eine neue A-Rolle verbaut, aber nur weil sie optisch glatt war. Diese hat sofort die Bänder zerfressen. Auch eine zweite Neue war nicht besser. Bei einem Bekannten gab es das gleiche Problem.
Nachdem aber die alte Rolle gereinigt und wieder eingesetzt wurde, laufen die Decks wieder anstandslos

200,- € sind dazu auch recht "sportlich", wenn ich dabei bedenke, dass ich vor 2 Monaten noch ein AZ7 für 30,- € kaufte und dann, mit etwas Gewinn, weiter verscherbelte.

Die Maxell-UR ist leider in vielen Decks problematisch. Das liegt also nicht am Technics.
endur
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Jun 2020, 10:17

Rabia_sorda (Beitrag #2) schrieb:
Hallo

Da ich ein Technics-Fan bin, ist natürlich das Technics bei mir eher an erster Stelle
Die Tonkopftechnik wurde damals von den DCC-Decks übernommen und sind mit der Besten die es zuletzt gab. Daher ist der Klang beim Abspielen fast unerreicht.

Die Maxell-UR ist leider in vielen Decks problematisch. Das liegt also nicht am Technics.


Ja, bin von dem Technics nun begeistert! Habe die Andruckrolle noch ein paar mal satt mit Gummi-Walzen-Reiniger behandelt, dadurch wird sie wieder weicher, geschmeidiger, die UR knittert nun nicht mehr und ich traue mich, auch bessere Bänder abzuspielen. Hoffe, den Gleichlauf mit der neuen Rolle noch optimieren zu können, denn sie war ursprünglich wie "ausgeblüht", und sie eiert auch ein wenig, bewegt sich also minimal auf und ab. Deren genaue Typ-Bezeichnung ist übrigends RDP0055, sie wird in mehreren Technic-Decks eingesetzt.
endur
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 21. Jun 2020, 20:15
Ergänzend, als Nachtrag, vielleicht hilft die Info auch im Allgemeinen:

Der Azimut des Technic schwankt leider, am Ende der Kassette ist er konstanter als am Anfang. Die Köpfe beider Decks sind noch original versiegelt, doch das 770ES spielt auch diverse Fremdkassetten perfekt ab und knittert Bänder nie, auch nicht die MA 110...

Ursache ist die Andruckrolle des Technic. Unter dem sehr hellen LED-Licht meines Handys ist bei genauer Betrachtung zu sehen, dass der Gummi der Andruckrolle nicht mehr fest auf deren Kern (aus weissem Plastik) sitzt, hier ist ein sichtbares Spiel, der Gummi schrumpfte und wackelt, klappert auf dem Kern. Das ist es.

Doch das ändert nichts an meiner Begeisterung für das Technic RS-AZ7. Der neue Pinch-Roller kommt bald, werde weiter berichten.
endur
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 27. Jun 2020, 15:13
Wie erwähnt, das Ergebnis, die neue Andruckrolle kam heute, und ich habe sie sofort eingebaut. Es geht vom Kassettenfach aus recht einfach.
Die alte Rolle ist steinhart, glatt, und sie fühlt sich gar nicht wie aus Gummi an, eher wie aus Hartplastik. Zusätzlich ist der Gummi vom Kern gelöst, daher am Anfang das Bandknittern und der miese Gleichlauf.

Die sich einstellende Verbesserung ist grandios. Insgesamt ungeduldig, habe ich drei Rollen bestellt,
zuerst diese hier:
https://www.ebay.de/...=STRK%3AMEBIDX%3AIT&

Dieser Anbieter, welcher in Pfund auspreist und ausserdem angibt:
"Artikelstandort: Kolozsvár , Ungarn"
hat nach über einer Woche noch nicht geliefert. Kolozsvár ist übrigends nicht in Ungarn, sondern ist der ungarische Name für Cluj Napoca, und das liegt in Rumänien, allerdings nicht allzuweit von der ungarischen Grenze entfernt.. War vor vielen Jahren einmal dort, kenne die Stadt... Insgesamt eher weniger seriös, kann den Verkäufer nicht empfehlen.

Heute erhielt ich eine bereits die zweite Bestellung, eine Rolle aus England, Nottingham:

https://www.ebay.de/...p2057872.m2749.l2649

Deutlich später bestellt, netter Kontakt des Verkäufers, die Lieferung erfolgte per Ebay Global Shipping Programm, Laufzeit 7 Tage, Auslieferung in D per DHL, mit detaillierter Paketverfolgung.
Die Rolle ist original, Made In Japan by Panasonic Corporation, sie ist tatsächlich neu, makellos, und der Gummi ist wie Gummi ist, nämlich weich. Einwandfrei rund, leicht ballig, also konvex, funktioniert sie perfekt.

Testweise habe ich noch hier bestellt:
https://www.ebay.de/...p2060353.m2749.l2649

Kommt aus der Ukranine, die Rolle ist nachgebaut, hat einen Alukern, die Beschreibung ist vertrauenerweckend und sehr detailliert, besonders die Bemaßung.
Ist wahrscheinlich besser als das Original, mag den Metallkern und werde wohl diese schlussendlich einbauen.

Nur als Info, das hier gehört wohl eher in "Tapedeck-Reparatur".

Bild zeigt die Verpackung der Rolle aus Nottingham, mit Datum 05.08.2019, sowie die Reste der verschlissenen alten Rolle.

Originale Verpackung der neuen Andruckrolle mit Resten der verbrauchten Rolle

Noch als Ergänzung: Die Schrauben an den Tonköpfen des Sony TC-K770ES als auch am Technics RS-AZ7 sind noch original versiegelt. Der Azimut beider Geräte stimmt tatsächlich genau überein, habe ein sehr feines Gehör. Das Technics spielt besser ab, besonders im Bassbereich.
In der Aufnahme ist das Sony flexibler. Freue mich über den Erfolg mit dem Pinch-Roller!


[Beitrag von endur am 27. Jun 2020, 16:47 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 28. Jun 2020, 00:24
Das freut mich.

Dann noch viel Spaß ihr beiden
endur
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Jul 2020, 21:19

Rabia_sorda (Beitrag #6) schrieb:
Dann noch viel Spaß ihr beiden ;)


Nochmal verglichen, "Morning has broken" von Cat Stevens (nun Yusuf Islam) auf TDK-SAX100:
Hier ist die Dynamik, verglichen zu Wagner, Tannhäuser, Vorspiel, deutlich reduziert, so dass auf Dolby C verzichtet werden kann.

Mit "Play Direct" ist das Technics RS-AZ7 mit seinem vergleichweise billigem Display, mit seiner banalen grauen Plastikfront, seinem hässlichen Klackern durch den Elektromagneten, welcher den Kopfschlitten bewegt, viel, viel besser, eben direkter, es gibt die Höhen und Bässe wieder, genau wie die Quelle:

Transparent, klar, hell, es ist beeindruckend, man fühlt sich, als sei man der Musik näher... Es ist der spezielle "Technics AZ-Tonkopf, eine Magnetwiderstandsvorrichtung, ein Dünnfilmkopf, mit amorphem Material ausgestattet. Unter anderem kann damit die Wiedergabe einer größeren Anzahl von Tonquellen erfolgen. Es werden flache Frequenzmerkmale erzielt, da der Kontureneffekt nicht auftritt..."

Das Sony TC-770ES hat jedoch den besseren Gleichlauf und kommt mit problematischen Kassetten besser zurecht: Es ist wurde auch aufwendig revidiert.

Jedenfalls ist das Technics RS-AZ7 ein Erlebnis - und ich habe schon so einiges erlebt und verdauen müssen
Habe nachträglich ein Foto erstellt, der Grünstich kommt von der Beleuchtung des Kassettenfaches, der spezielle Tonkopf ist gut zu erkennen.
Links ein weiteres Lager, jedoch nicht gedacht als etwa zukünftiger "Closed Looped Capstan". Das Laufwerk hat Technics auch für Auto-Reverse-Decks benutzt. Eigentlich mag ich sowas Überflüssiges gar nicht... Aber der Klang bei Wiedergabe


Technics RS-AZ7 Tape Head

In diesem Sinne
Matthias


[Beitrag von endur am 06. Jul 2020, 21:44 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 06. Jul 2020, 21:56
Evtl ist es noch wichtig zu erwähnen, dass die AZ - Köpfe niemals entmagnetisiert werden dürfen - danach sind sie beschädigt oder ganz defekt.
endur
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 05. Aug 2020, 14:44

endur (Beitrag #5) schrieb:
Wie erwähnt, das Ergebnis, die neue Andruckrolle kam heute, und ich habe sie sofort eingebaut. Es geht vom Kassettenfach aus recht einfach.
Die alte Rolle ist steinhart, glatt, und sie fühlt sich gar nicht wie aus Gummi an, eher wie aus Hartplastik. Zusätzlich ist der Gummi vom Kern gelöst, daher am Anfang das Bandknittern und der miese Gleichlauf.

Testweise habe ich noch hier bestellt:
https://www.ebay.de/...p2060353.m2749.l2649

Kommt aus der Ukranine, die Rolle ist nachgebaut, hat einen Alukern, die Beschreibung ist vertrauenerweckend und sehr detailliert, besonders die Bemaßung.
Ist wahrscheinlich besser als das Original, mag den Metallkern und werde wohl diese schlussendlich einbauen.


Nach reichlich vier Wochen ist die nachgebaute Andruckrolle aus der Ukraine eingetroffen. Sie hat einen metallischen, gelblichen Kern aus Duralaluminium mit eingepresster Stahlachse. Der aufgezogene Gummi selbst ist dünner bei exakt gleichem Aussendurchmesser, er ist grau und matt, sehr griffig, leicht konvex. Die Rolle passt exakt in den Arm, das Einklicken erfordert minimal mehr Kraft, verglichen zur originalen mit Plastikkern und Achse.

Die Rolle gleitet leicht und gleichmäßig, hier ist der Nachbau eindeutig besser, wertiger als das Original. Subjektiv, ohne exakte Messung erscheint mir bei der Wiedergabe der Azimut damit stabiler als beim Original, inbesondere bei Aufnahmen der letzten Maxell UR90.
Das ist mit Sicherheit auf die etwas erhöhte, wohl auch unter dem Anpressdruck des Armes beständigere Balligkeit (Konvexität) in Verbindung mit dem dünnerem Gummi zurückzuführen. Das Band läuft besser in die Mitte der Rolle, auf deren höchsten Punkt. So ist es auch bei der originalen Rolle des TC-K770ES.

Also keine Frustration, sondern Erfolg... Sieht auch besser aus, in den Gummi wurde seitlich "JAPAN" geprägt. Das hat jemand prazise und mit viel Liebe zum Detail gearbeitet.


[Beitrag von endur am 05. Aug 2020, 14:48 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 07. Aug 2020, 09:28

Die Rolle gleitet leicht und gleichmäßig, hier ist der Nachbau eindeutig besser, wertiger als das Original.

Andruckrolle
endur
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Aug 2020, 17:47
Muss mich leider korrigieren... Nach einiger Zeit bemerkte ich damit ein erhöhtes Flutter. Flutter hasse ich besonders, es führt zu einer häßlichen Rauhigkeit der Töne, inbesondere Klavier, Oboe, ist man einmal daraufhin sensibilisiert, stört das geringste bisschen. Habe die orginale Rolle von Panasonic zurück gewechselt und das Flutter verschwand sofort wieder.

Die Rolle aus der Ukraine mit dem schönen Duraluminium-Kern hat sich geringfügig verändert. Die anfänglich recht rauhe, fast körnige Oberfläche des grauen Gummi hat sich im Gebrauch geringfügig geglättet, dadurch verliert die Rolle leider an Griffigkeit.

Die originale Rolle von Panasonic / Technics zeigt dieses Problem nicht, der Gummi ist scheinbar irgendwie prägniert, die Oberfläche bleibt rauh, der Grip bleibt erhalten. Diese Prägnierung verflüchtigt sich vermutlich über die Jahre hinweg, und die Rolle wird letztlich steinhart. Ist nur eine Vermutung, aber es ist wahrscheinlich, dass die Rolle über die Zeit irgend etwas ausschwitzt, denn das Metal in direkter Nähe um die Rolle ist leicht korrodiert (Braunfärbung).

Habe ausserdem noch den Capstan-Riemen gewechselt, er war minimal gelängt und schlaff. Ist relativ aufwendig, man muss die Anschlüsse des Servo-Motors und des Capstan-Motors entlöten, um die Motor-Platine abnehmen zu können. Doch dadurch konnte ich den Capstan ziehen und das Lager über die gesamte Fläche mit Sinterlager-Öl versehen, dafür hat sich der Aufwand jedenfalls gelohnt.

Also, für das Maschinchen hat sich die Anstrengung jedenfalls gelohnt


[Beitrag von endur am 16. Aug 2020, 17:49 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 19. Sep 2020, 20:53
Tapedeck Technics RS-AZ7

Ergänzende Beobachtungen, nach längerer Zeit...

Nach beschriebenen Riemenwechsel (Thakker) und Schmierung des ausgebautem Kapstan mit Sinterlageröl ist das Flutter vollkommen weg. Mit sensiblen Musiker-Ohren höre ich keinerlei Unterschied zum Gleichlauf / Flutter des direkt angetriebenen 770ES (Klassik, Klavier).

Das Flutter war vorher ein echtes, frustriendes Problem...

Die Qualität der Aufnahmen ist absolut atemberaubend, besonders mit Maxell XLII-S. Die Höhen gleissen und glitzern, die Bässe sind straff und klar. Im Gegensatz zum Sony ES schalte ich das Dolby nun immer aus für das "Direkt" des AZ7.

Ein absolut großartiges Deck, nicht vom Design, Handling, Display, Gewicht und der Schwere des Gehäuses her gesehen, doch, was den Klang angeht, das betreffend, was aus den Cinch-Anschlüssen nach Aufnahme oder auch beim Abspielen wieder rauskommt, kaum zu erreichen. Natürlich fehlt die automatische Einstellung auf einen eventuell fehlerhaften Azimut


[Beitrag von endur am 19. Sep 2020, 21:03 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 19. Sep 2020, 21:51
Schön das es dir immer noch so gefällt.

Leider mochte ich die letzten Geräte-Serien von Technics optisch nicht mehr. Diese "doppelt" runden Drehregler fand/finde ich ganz widerlich und die gab es ja nicht nur an Tapedecks. Aber auch mittige Kassettenlaufwerke...brrr, da schüttelt´s mich
endur
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Sep 2020, 11:06

Rabia_sorda (Beitrag #13) schrieb:
Leider mochte ich die letzten Geräte-Serien von Technics optisch nicht mehr. Diese "doppelt" runden Drehregler fand/finde ich ganz widerlich und die gab es ja nicht nur an Tapedecks. Aber auch mittige Kassettenlaufwerke...brrr, da schüttelt´s mich :Y


Vom Äusseren her finde ich das Sony viel, viel besser, die Auflösung der Aussteuerung ist feiner, beim AZ7 wird links viel Platz verschenkt...
Die "doppelt" runden Drehregler wirken vergleichsweise simpel, der Aussteuerungs-Regler reagiert übersensibel, zudem befinden sich an der Kassettenklappe unten zwei stillose Imitationen von Befestigungsschrauben...

Das simple Laufwerk funktioniert aber recht gut, es existiert nur ein einziger, recht kurzer Flach-Riemen zwischen Motor-Pulley und metallischer Schwungmasse / Kapstan.

Auf Tapehead ist jemand auf die Idee gekommen, geräuschdämpfende, kleine Filzplättchen auf die Anschläge des Elektromagneten, welcher den Kopfschlitten bewegt, anzubringen. Das dämpft das laut vernehmbare Klack-Klack.

Gut gelöst finde ich die Fachbeleuchtung, das elektrische Kassettenfach, was sogar das Tape zum Anfassen nach dem Öffnen knapp 2 cm nach oben bewegt. Das superschnelle Spulen beeindruckt, das Eigenrauschen ist wirklich minimal, die Qualität der Wiedergabe des Amorphous-Z-Kopfes absolut bestechend, Aufnahmen sind allerdings etwas leiser, als mit anderen Decks, hier scheinbar speziell für den eigenen Wiedergabekopf optimiert.

Gut finde ich auch das Fehlen jeglicher Potentiometer für Bias und Level, da gibt es nichts zu verkurbeln, diese Werte sind digital im beschreibbaren ROM abgelegt und können im Service-Mode, ohne das Gerät zu öffnen, ggf. manuell überschrieben werden.

Hatte über die Jahre einige hochwertige Decks, das RS-AZ7 jedoch übertrifft gelassen und sicher alle im Klang, auch, was die Wiedergabe von über 30 Jahre alten BASF Chrome Tapes betrifft
Bollze
Inventar
#15 erstellt: 21. Sep 2020, 07:48
Der Kopf allein macht hier nicht den Klang aus. Auch die Elektronik ist daran beteiligt.
Ich nutze ein Technics RS-B565 Deck, u.a. es produziert mit einer Maxell SQ ( Lidl) Aufnahmen, die kaum eine klangliche Verfärbung haben und lebendig wirken. Das DD-Laufwerk dieses Decks ist typisch für Technics, innovative und gute Technik aus wenig Material herzustellen, so dass diese Technik schon in den mittleren Preissegment eingebaut werden konnte. Die MASH-Technologie (DAC) wurde von Technics in ICs gegossen und selbst in den billigsten CD-Playern eingebaut, somit war wohl Technics der erste Hersteller, der endlich ausgereifte DA-Wandler in den Billigbereich der CD-Player einführte, die mit der heutigen Qualität mithalten können. Und so weiter.
Bollze


[Beitrag von Bollze am 21. Sep 2020, 07:58 bearbeitet]
ikrone
Stammgast
#16 erstellt: 13. Dez 2020, 16:31
Hallo zusammen,

irgendeiner der High-End-Päpste hat mal in einer Fachzeitschrift (Stereo, Stereoplay, Audio etc.) geschrieben, sowohl beim Tape-Deck als auch beim CD-Player hätte es klangliche Vorteile, wenn die Laufwerke mittig wären.
Wo da der physikalische Grund sein soll, erschließt sich mir nicht. Meine RS-BX747 und RS-AZ7 haben ja mittiges Laufwerk, das RS-BX626 hat das Laufwerk links. Außer optisch kann ich keine Unterschiede erkennen.

Zum Thema Optik, mir gefallen die kantigen Technics auch besser, wenn man allerdings auf Fernbedienung angewiesen ist, landet man leider bei den Rundlichen.

Bei mir läuft das AZ7 noch mit allen original Teilen. Ich hattes es 1998 neu gekauft.
Nach dem Lesen dieses Berichts habe ich mir die Andruckrolle in England (aus dem Link hier) bestellt.
Den Riemen von Thakker hatte ich mir schon besorgt.

Ich traue mich nicht so richtig an das Zerlegen des Laufwerks, ohne ist Riemen wechseln aber nicht möglich.

Jedenfalls ein toller Bericht, vielen Dank dafür.
Bollze
Inventar
#17 erstellt: 13. Dez 2020, 21:38
Hängt das Laufwerk in der Mitte so ist es weiter entfernt von den Füssen des Gerätes. So können Schwingungen die über die Füsse aufgenommen weniger Einfluss auf das Laufwerk haben, als wenn das Laufwerk rechts oder links über einen Fuss hängt. Praktisch fällt das in den Bereich Voodoo. Mögliche Unterschiede vielleicht nur z.B: im vibrationsstarken Diskothekenbetrieb hörbar und dort stört es Keinen. Das Ganze ist vergleichbar mit einer Fahrt in einen Zug, sitzt man auf einen Fahrgestell, bekommt man mehr heftigere Schwingungen ab, als wenn man in der Mitte zwischen zweier Fahrgestelle sitzt.
Bei den CD-Playern dürften das heute keine Rolle mehr spielen. vielleicht noch bei den ersten Geräten, die mangels ausgereifter Technik und zu wenig RAM zwecks Pufferung zur Jitterunterdrückung, wo der Klang noch von den Eigenschaften das Laufwerks abhängig war , also wo das Laufwerk einen möglichst gleichmässigen Datenstrom liefern musste.
So meine Theorien dazu, was nicht stimmen muss.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 14. Dez 2020, 10:11 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 13. Dez 2020, 21:38
Mag das Laufwerk auch lieber links und eine hochauflösendes, langes Display für die Aussteuerung dann rechts nachfolgend.

Die Andruckrolle aus England funktioniert perfekt, sie ist ein originales Ersatzteil und sie läßt sich auch von aussen, nach dem Abziehen des Kassetten-Deckels, leicht wechseln.

Nur wenn du dann noch ein erhöhtes Flutter hast (Stimmen klingen "rostig", Oboen klingen rau, es ist ist nicht der Gleichlauf, sondern ein häßliches "Zittern" im Ton) wechsele dann noch den einzigen Riemen. Dazu müssen die Anschlüsse beider Motoren von deren Platine entlötet werden. Du brauchst eine Entlötpumpe oder Entlötlitze. Bei mir war der originale Riemen jedenfalls noch straff, aber verhärtet. Habe den Kapstan nach der Demontage der entlöteten Motorplatine rausgezogen und dessen Lager mit neuem Sinterlager-Öl versehen. Der Riemen wurde durch einen neuen von Thakker ersetzt.

Nach dieser Aktion funktioniert mein Technics RS-AZ7 fehlerfrei. Ich bin nicht sicher, ob das "Flutter", der "rostige" Klang allein nur am Riemen lag oder vielleicht auch am Lager. Es gab Ablagerungen am Kapstan, die ich mit einer weichen Schwabbel entfernt hatte.


[Beitrag von endur am 13. Dez 2020, 21:41 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 13. Dez 2020, 21:50
Noch als Hinweis: Mein RS-AZ7 stand vorher bei einem Raucher. Deshalb hab' ich u.a. die Front, insbesondere das Tastenfeld rechts mit Spiritus, mit einem Microfaser-Tuch abgewischt. Das löst leider die Bedruckung von Play / Stop usw. Ist nur kosmetisch, jedenfalls ist der aufgetragene Druck von geringer Haltbarkeit


[Beitrag von endur am 13. Dez 2020, 21:51 bearbeitet]
ikrone
Stammgast
#20 erstellt: 13. Dez 2020, 21:58
Vielen Dank, endur, für die Erläuterungen.
Wird ein paar Tage dauern, bis die Andruckrolle aus England da ist. Solange werde ich auch mit dem Riemen warten.

Ich bin dann mal gespannt. Den rauhen Klang habe ich besonders bei meinem RS-BX747, aber auch nicht immer.
Mir fiel das bei klaren Frauenstimmen, bei Klavier und verschiedenen Flöten auf. Den Ausdruck Flutter dafür kannte ich noch nicht.

Jetzt bin ich sehr neugierig, wie es nach der Wartung bei dem RS-AZ7 sein wird, dann kann ich das ja auf das 747 übertragen. Treibriemen ist da ja keiner wegen Direktantrieb, aber Andruckrolle ist ja noch ein paar Jahre älter als beim AZ7.

Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 13. Dez 2020, 22:55

ikrone (Beitrag #20) schrieb:
Ich bin dann mal gespannt. Den rauhen Klang habe ich besonders bei meinem RS-BX747, aber auch nicht immer.
Mir fiel das bei klaren Frauenstimmen, bei Klavier und verschiedenen Flöten auf. Den Ausdruck Flutter dafür kannte ich noch nicht.
Ingo


Ingo, das Flutter kann auch am Band liegen, wenn es wellig, beschädigt ist am Rand. Der Dual-Closed-Loop Kapstan mit Direktantrieb meines Sony TC-K 770ES glättet das, aber das Technics RS-AZ7 fluttert dann doch noch. Ist man einmal sensibilisiert, ist das "Flutter" wirklich ekelhaft.
ikrone
Stammgast
#22 erstellt: 13. Dez 2020, 23:01
Die Bänder kann ich ausschließen.
Tritt bei verschiedenen Cassetten auf, verschiedene Typen, verschiedene Marken, gebrauchte, NOS und ganz neue Fox C-60 bzw. C-90.
Das Band habe ich mir jedes mal genau angesehen, da hab ich keine Welligkeit sehen können.

Ich mache jetzt erstmal das Gleiche wie bei Deinem AZ7. Dann werden wir sehen, was es bringen wird.

Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 15. Dez 2020, 19:20

ikrone (Beitrag #22) schrieb:
Ich mache jetzt erstmal das Gleiche wie bei Deinem AZ7. Dann werden wir sehen, was es bringen wird.


Ja, die Rolle kann allein das Flutter verursachen. Hier noch ein paar Links zum Technics RS-AZ7, ein Vergleich

Technics RS AZ7 vs Nakamichi BX300
http://www.tapeheads...ight=Technics+RS-AZ7

und ein sehr detaillierter Test
http://www.tapeheads...ight=Technics+RS-AZ7
ikrone
Stammgast
#24 erstellt: 15. Dez 2020, 21:52
Vielen Dank für die Links.
Der Tester ist ja auch recht angetan vom AZ7.
Die Play Direct Funktion wird darin so beschrieben, wie ich auch die Erfahrung gemacht habe.
Bei Diskussionen an anderer Stelle auch hier im Forum habe ich den Eindruck, dass die Leute nicht so recht glauben können, dass das zum einen gut bzw. neutral klingt und zum anderen wenig rauscht.

England braucht immer ein paar Tage. Ich glaube, vor Weihnachten wird's nix.
Mit meinem Bericht wird es also noch ein paar Tage dauern.

Grüße
Ingo
ikrone
Stammgast
#25 erstellt: 22. Jan 2021, 01:09
Jetzt konnte ich das AZ7 machen.
Bericht dazu hier: Tape-Deck Reparatur Thread

Ob das mit dem Link so richtig ist? War der erste Versuch damit.

Das Ergebnis ist so semi-erfolgreich. Mit der schon mehrfach getesten Maxell MX-S 60 und einer Sony MR war der Flutter besser aber nicht 100% weg.
Bei Maxell XL-II S und einer TDK SA-X war alles in Ordnung.

Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 22. Jan 2021, 11:47

ikrone (Beitrag #25) schrieb:
Jetzt konnte ich das AZ7 machen.

Das Ergebnis ist so semi-erfolgreich. Mit der schon mehrfach getesten Maxell MX-S 60 und einer Sony MR war der Flutter besser aber nicht 100% weg.
Bei Maxell XL-II S und einer TDK SA-X war alles in Ordnung.


Guten Morgen, Ingo,

habe Deinen ausführlichen und gründlichen Bericht über das AZ7 mit großem Interesse gelesen.
Schade, dass es nicht zu 100% erfolgreich war. Bevor ich heute morgen in die Firma ging, habe ich deshalb eine Maxell MX-S60, welche ich am 12.12.2020 mit dem AZ7 bespielt hatte, nochmal kritisch angehört. Es eine Auswahl aus den Liedern von Jacques Brel, mit großem Orchester. Es fluttert nichts! An der Bandsorte liegt das nicht. Habe u.a. auch TDK-MA 110, ein dünnes Band, es läuft auch fehlerfrei.

Sicher hast Du die Ablagerungen von Kapstanwelle gründlich entfernt? Es war bei mir ähnlich, wenn auch weniger. Die Welle war sogar festgefressen, die dunkle Ablagerung: Wahrscheinlich eingetrocknetes, originales Fett. Die Beleuchtung des Kassettenfaches blieb deswegen dunkel...

Ich hatte deshalb die Welle kurz an eine sanfte, weiche, sehr schnell rotierende Woll-Polierscheibe gehalten.
Aber, wenn Du neu gefettet hast, sollte das Lager leichtgängig genug sein.

Die Geschwindigkeit hatte ich nach dem Riemenwechsel nicht nachgestellt. Vorher erschien sie mir, mit dem alten Riemen, minimal zu schnell. Merke keinen Unterschied in der Geschindigkeit, verglichen zum Sony ES, was direktgetrieben, quarzgesteuert ist, bekannt ist für seine korrekte Geschindigkeit.

Es könnte auch tatsächlich an Deinen beiden Metallbändern liegen. Vielleicht ist die Trägerfolie irgendwie unegal, auch wenn man es nicht sieht. Das Band ist ja doch auch > 25 Jahre alt.

Das 770ES kommt völlig problemlos mit welligen, stark abgenutzen Bändern klar. Es fluttert niemals hörbar. Mit dem AZ7 hört man so etwas sofort. Mit neuem oder NOS Tapes jedoch mit dem AZ7 keinerlei Auffälligkeiten.

Beobachte es mal kritisch längerfristig mit verschiedenen Bändern. Das AZ7 spielt hier unerreicht klar und präzise, es macht richtig Spass! Testweise Aufzeichnungen auf 'runtergerissen, stark abgenutzen Bändern mit dem 770ES ohne Dolby klingen auf dem AZ7 (mit Direkt = On) brilliant. Flutter ist nicht zu hören, es wird nur hörbar, falls Aufnahme UND Wiedergabe mit AZ7, so verdoppelt sich der Effekt.


Beste Grüße
Matthias


[Beitrag von endur am 22. Jan 2021, 11:57 bearbeitet]
ikrone
Stammgast
#27 erstellt: 22. Jan 2021, 20:00
Hallo Matthias,

die Welle habe ich mit Display-Politur bearbeitet, die im Forum für das Polieren der Tonköpfe empfohlen wurde.
Die dunklen Ablagerungen gingen damit nicht komplett weg, aber fast. Vorne im Bereich des Bandes bleibt die Welle aber matt. Ob das Technics so gewollt hat?
Ist jedenfalls bis jetzt die einzige Welle, die nicht blitzblank ist.

Aber die Welle läuft einwandfrei. Nachdem ich sie und auch das Auflager gefettet hatte, drehte sie mehrere Umdrehungen nach, wenn ich sie angeschubst habe.

Das wird so sein mit der MX-S. Mich wundert dass, die Sony auch nicht frei von Mucken war. Sind allerdings beides Bänder, die ich nicht neu gekauft habe. Wer weiß, wo die überall gelegen haben.

Für einen Misserfolg waren die Aufnahmen auf der XL-II S zu gut. Die waren top.
Das war vorher nicht.

Ich werde das genauso machen, wie Du geschrieben hast, über längere Zeit mal kritisch beobachten.
An die Geschichte hätte ich mich ohne Deinen Thread nicht rangetraut.
Den Riemen hatte ich schon ein paar Monate hier. Hab mal den Deckel auf- und schnell wieder zugemacht.
Erst durch Deine Berichte hab ich dann den Mut gefunden, es auch mal zu machen.

Macht viel Spaß mit den Cassetten.

Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 23. Jan 2021, 13:44

ikrone (Beitrag #27) schrieb:
Ist jedenfalls bis jetzt die einzige Welle, die nicht blitzblank ist.


Meine glänzt, siehe Bild oben. Das war wahrscheinlich original so, hatte nur für etwa 2 mm, dort, wo bei anderen Laufwerken der sog. Washer sitzt, dunkle Ablagerungen abpoliert.


[Beitrag von endur am 23. Jan 2021, 13:44 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 01. Feb 2021, 12:51

endur (Beitrag #11) schrieb:

Die Rolle aus der Ukraine mit dem schönen Duraluminium-Kern hat sich geringfügig verändert. Die anfänglich recht rauhe, fast körnige Oberfläche des grauen Gummi hat sich im Gebrauch geringfügig geglättet, dadurch verliert die Rolle leider an Griffigkeit.


Angeregt durch die Empfehlungen anderer Technics-Tapedeck-User auf http://www.tapeheads.net habe ich diese Rolle nochmals gereinigt und erneut eingebaut, das ist ja einfach von vorn per ClickOn erledigt: Kein Flutter! Mit ihrem Metallkern und Stahlstift gleitet sie besser als die Originale in der Halterung.

Habe ganz wenig Vaseline in das Armlager gegeben. Werde es beobachten. In der Zwischenzeit hatte ich das Kapstan-Lager nachgefettet. Die Rolle mit dem Metallkern, obwohl sehr leichtgängig, wird etwas straffer geführt, und vielleicht es lag überhaupt nicht, wie ich oben schrieb, etwa an einer verlorenen Griffigkeit.


[Beitrag von endur am 01. Feb 2021, 12:54 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 01. Feb 2021, 22:28
Habe heute abend versucht, die Unterschiede der Andruckrollen zu definieren...

Die W&F Software läuft nur unter Windows, benutze seit vielen Jahren, nach dem Ende von IBM OS/2, Unix-artige Betriebssysteme, also Linux Fedora, FreeBSD und MacOS. Bin nicht sicher, ob W&F in einem emuliertem Win* (mit Oracle VirtualBox unter MacOS Big Sure) sinnvolle Ergebnisse anzeigt. Deshalb anstatt also ein "aaaaaaaaaaa" 440Hz, von Youtube, dann Wechsel Vorband nach Hinterband, Einschätzung subjektiv nach Gehör.

Es ergaben sich für
Technics RS-AZ7: Ein geringes Vibrato Hinterband mit originalem Technics Pinch-Roller, nur zu hören mit sehr sensiblen Musiker-Ohren.
Technics RS-AZ7: Ein sehr geringes Vibrato, Hinterband mit dem Pinch-Roller mit Metall-Kern aus der Ukraine
Sony TC-K 770ES: Ein sehr geringes Vibrato trotzt quarzgesteuertem Direktantrieb mit "Closed Loop Dual Capstan", obwohl im laufenden Betrieb nie hörbar, die Frequenz dieses Vibratos ist höher als die des Technics, welches scheinbar die Umdrehung des Kapstans abbbildet.

Getestet mit einer Fox C90, neu.

Fazit:
Das W&F kann mit einer mechanischen Maschine scheinbar nie wirklich Null erreichen. Das ist nur digital möglich. Die Angaben für W&F der Hersteller bestätigen den gewonnenen subjektiven Eindruck.
ikrone
Stammgast
#31 erstellt: 01. Feb 2021, 23:09
Hallo Matthias,

das ist ja sehr interessant!
Das muss ich mal testen.
Vielleicht habe ich eine CD mit dem 440 Hz Ton.
Muss es genau 440 Hz sein? Weißt Du das?

Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 02. Feb 2021, 11:38

ikrone (Beitrag #31) schrieb:
Muss es genau 440 Hz sein? Weißt Du das?


Guten Morgen, Ingo,

nein, muß nicht unbedingt 440 Hz sein. Die Frequenz ist hier nicht wichtig, denn wir wollen ja nicht nach Tonhöhe die Bandgeschwindigkeit einstellen.
Das 440 Hz auf Youtube hat kaum Obertöne, es ist ein gleichmäßiges "Fiepen", wie ein Testbild-Ton aus vergangenen Zeiten.

Ein Tremolo, Vibrato, also ein schnelles Schwanken der Geschwindigkeit, mechanisch verursacht, das "Fluttern" eben, kann man mit diesem einzelnen, simplen Ton - zwar nur subjektiv - durch Wechsel von Vor- nach Hinterband mit sehr erhöhter Sensibilität feststellen. Das Flutter des 770ES höre ich z.Bsp. selbst bei Klassik nie.


[Beitrag von endur am 02. Feb 2021, 11:41 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 02. Feb 2021, 19:47
Hallo,

habe heute nachmittags nochmals die Pinch-Roller verglichen. Die Rolle aus der Ukraine verursacht - jedoch nicht bei allen Tapes - sporadisch ein deutliches Flutter, welches nach Frequenz eindeutig der Umdrehung der Rolle zugeordnet werden kann.

Bei leichtgängigen Tapes, wie Maxell UR90 oder BASF Referenz II tritt das Problem nicht auf. Diese Rolle gleitet sehr leicht und präzise, sitzt deutlich straffer im Halter, doch kommt sie unter Last, hat sie die Tendenz, seitlich die Halterung mit ihrem Metallkern geringfügig zur berühren.Vaseline hilft hier nicht. An dieser Stelle ist die geringste Reibung extrem kritisch für den Gleichlauf.

Die originale Rolle von Panasonic sitzt zwar deutlich lockerer in der Halterung, loser, beinahe klappert sie ein wenig darin. Doch ihre Achse ist nicht einfach rund, wie die des Nachbaues aus Metall, sondern hat eine Vertiefung, welche sie auch horizontal fixiert. Damit wird ausgeschlossen, daß ihr Plastik-Kern über seine seitliche Fläche die Halterung berühren kann.

So bleibe ich beim Original, es ist besser. Eventuell ist die nachgebaute Rolle mit dem Metallkern für einen anderen Rollenhalter besser, für das AZ7 jedoch, obwohl ausdrücklich als passend angegeben, nicht wirklich geeignet.

Vielleicht könnten zwei winzige, dünne Scheiben das Problem beseitigen. Die Berührung des Metallkernes, im Halter, weit außen, peripher, reibt durch den Hebel zu stark. Doch das lasse ich nun besser auf sich beruhen.

Wenigstens konnte die genaue Ursache gefunden werden, das ist auch gut!


[Beitrag von endur am 02. Feb 2021, 20:07 bearbeitet]
endur
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 03. Feb 2021, 13:51

endur (Beitrag #33) schrieb:
Die Rolle aus der Ukraine verursacht - jedoch nicht bei allen Tapes - sporadisch ein deutliches Flutter, welches nach Frequenz eindeutig der Umdrehung der Rolle zugeordnet werden kann.
Vielleicht könnten zwei winzige, dünne Scheiben das Problem beseitigen. Die Berührung des Metallkernes, im Halter, weit außen, peripher, reibt durch den Hebel zu stark. Doch das lasse ich nun besser auf sich beruhen.


Der Nachbau aus der Ukraine ist inzwischen scheinbar überarbeitet worden.

https://www.ebay.de/...349624.m46890.l49292

Seitlich ist der Metallkern nicht mehr plan, wie bei meinem, sondern im Bereich der Achse nun etwas verdickt. Das verhindert, daß der Kern an der Halterung des Andruckrollen-Halters schleifen kann.
ikrone
Stammgast
#35 erstellt: 03. Feb 2021, 14:14
Hallo Matthias,

ich kann nicht mehr ganz folgen.
Du hattest doch ursprünglich eine neue Andruckrolle aus England, oder nicht?
Da habe ich ja auch bestellt, sieht ja nach NOS aus. Ist wohl ein originales Panasonic-Tütchen.

Hast Du diese Andruckrolle nochmal gegen eine aus der Ukraine getauscht?

Ich hatte zwischenzeitlich auf Ebay noch ZWEI komplette Andruckrollen bekommen, und zwar eine linke und eine rechte, komplett mit Arm.
Es ist ohne Zweifel ein Arm, wie er auch im AZ7 ist. Es gab aber doch nach dem RS-BX828 gar keine Decks mit Doppelcapstan mehr. Wovon mag das sein?
Hatte das RS-DC8 Doppelcapstan und stammt das daher?

So sieht's aus:
16123507319192130094186
16123507911722065770248

Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 03. Feb 2021, 14:24

ikrone (Beitrag #35) schrieb:
Du hattest doch ursprünglich eine neue Andruckrolle aus England, oder nicht?
Da habe ich ja auch bestellt, sieht ja nach NOS aus. Ist wohl ein originales Panasonic-Tütchen.

Hast Du diese Andruckrolle nochmal gegen eine aus der Ukraine getauscht?

Ja, testweise. Danach bekam ich die nachgebaute Rolle aus der Ukraine mit Metall-Kern. Die habe ich nun gestern gegen die originale Rolle im Plastik-Tütchen von Panasonic aus England nochmals verglichen.

Die NOS, genau jene, die Du hast, funktioniert fehlerfrei. Die mit dem Metall-Kern aus der Ukraine, welche deutlich besser scheint, erzeugt Flutter. Habe begründet, warum.
ikrone
Stammgast
#37 erstellt: 03. Feb 2021, 14:28
Finde ich brennend interessant, das Ganze.
Da lernt man viel...

Dann bin ich jetzt wieder auf dem Pfad...

Vielen Dank und Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 03. Feb 2021, 14:39

ikrone (Beitrag #37) schrieb:
Finde ich brennend interessant, das Ganze.


Es kann aber auch sehr frustrierend sein, die Fehlerquellen sind vielfältig...

Deine zwei Rollenhalter sind nicht für einem Doppelkapstan, sondern von eher für Autoreverse.
Das AZ7 hat links auch noch ein unbenutztes Lager, Laufwerke prinzipiell identisch um diese Zeit...
Rabia_sorda
Inventar
#39 erstellt: 03. Feb 2021, 15:01
Hallo Ingo,


Es gab aber doch nach dem RS-BX828 gar keine Decks mit Doppelcapstan mehr. Wovon mag das sein?
Hatte das RS-DC8 Doppelcapstan und stammt das daher?


Ja, deine Rollen + Arme stammen aus einem RS-DC8 (Autoreverse).
Schau mal hier:

RS-DC8 Laufwerk


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Feb 2021, 15:02 bearbeitet]
ikrone
Stammgast
#40 erstellt: 03. Feb 2021, 15:06
Da hast Du Recht, wenn man es nicht findet, sehr nervig...

Beim AZ7 hatte ich ja schon Deinen Bericht.

Dass beim 747 der Flutter durch das Ersatzzahnrad vom Idler-Antrieb kam, hat zwar auch gedauert, bis ich darauf kam.
Es hat mir zumindest zusammen mit den Arbeiten am AZ7 aber viel gebracht.

Dann sind die Rollen vielleicht vom BX501, das hat ja Autoreverse.

Ich hab bis jetzt außer bei den beiden AZ-Decks noch keine eingeclipste Capstanrolle gesehen. Aber das muss ja nichts heißen.

Grüße
Ingo
ikrone
Stammgast
#41 erstellt: 03. Feb 2021, 15:11
Hallo Karsten,

vielen Dank. Das DC8 kenne ich bis jetzt nur von Bildern.

Die beiden Arme waren inseriert für das AZ7.
Macht aber nichts, der rechte Arm ist mit dem AZ7 identisch, das hatte ich geprüft, und die linke Rolle würde ja auch passen.

Jetzt bin ich wegen was anderem verwirrt.

Roman schrieb mal, die AZ-Köpfe stammen von den DC-Decks.
Auf dem Bild ist aber kein AZ-Kopf?

Grüße
Ingo
Rabia_sorda
Inventar
#42 erstellt: 03. Feb 2021, 16:57

Roman schrieb mal, die AZ-Köpfe stammen von den DC-Decks.
Auf dem Bild ist aber kein AZ-Kopf?


In einem DCC-Deck wurde ein Dünnfilm-Tonkopf verbaut. Diese Technik wurde dann später ausschließlich für das AZ6/7 verwendet. Da allein nur die Technik Einzug nahm, ergab es dazu nun auch keine optische Ähnlichkeit.

Hier mal ein Zitat:

" Der Dünnschichtkopf, auch bekannt als Amorphous-Z oder Magneto-Resistive Head, wie er in den Techniken RS-AZ6 und RS-AZ7 eingesetzt wird:

Kombinierte Dünnschichtköpfe und Dünnschicht-Wiedergabeköpfe wurden von der Matsushita Corporation und gemeinsam mit Philips finanziert und entwickelt, mit einigen technischen Hilfestellungen der Sharp Corporation. Die ursprüngliche Absicht war es, einen stationären Kopf für das magnetische Aufnehmen und Wiedergeben von Datenströmen für die damals neue Digital Compact Cassette herzustellen.

Von Anfang an war vorgesehen, dass das neue DCC-Format abwärtskompatibel mit gewöhnlichen Kompaktkassetten ist und einen starken Fokus auf tragbare Produkte hat.
DCC verwendete einen magnetoresistiven (MR) Kopf, der am Mechanismus des Players / Recorders befestigt war, im Gegensatz zu Rotationsköpfen, die in Helix-Scan-Systemen wie DAT oder VHS verwendet werden, um die Geschwindigkeit von Kopf zu Band zu erhöhen. Die Vorteile eines stationären Kopfes liegen auf der Hand: DCC-Spieler waren äußerst unempfindlich gegen Stöße und Vibrationen, und im Vergleich zu einem auf Rotationskopf basierenden Mechanismus waren die DCC-Mechanismen billiger herzustellen. Tatsächlich könnten vorhandene Auto-Reverse-Audiokassettenrekorder-Mechanismen leicht für die Verwendung in DCC-Rekordern angepasst werden, indem einfach ein DCC-Kopf anstelle eines analogen Stereokopfs montiert wird.
Anfänglich konnten magnetoresistive Köpfe nicht aufzeichnen, daher musste für diese Aufgabe ein separater Aufzeichnungskopf verwendet werden. Diese Anordnung gilt für RS-AZ7 und RS-AZ6.
Magnetresistente Köpfe verwenden kein Eisen, sodass sie keinen Restmagnetismus aufbauen. Sie müssen niemals entmagnetisiert werden. Sollten Sie einen Kassettenentmagnetisierer (wie im Handbuch und auf dem Deck selbst angegeben) oder ein ähnliches Gerät verwenden, würden Sie wahrscheinlich die MR-Köpfe beschädigen oder zerstören.

Schließlich wurde auch ein kombinierter Dünnschichtkopf für die Aufzeichnung von Digital-Compact-Cassetten (DCC) entwickelt. In diesem Kopf befindet sich der induktive Aufzeichnungskopf hinter dem magneto-resistiven (MR) Wiedergabekopf vom Joch-Typ. Dieses Design vereinfacht die Herstellung erheblich, indem die Anzahl der Schichten verringert wird. Daher sind seine strukturelle Stabilität und Produktivität denen anderer Kopfkonstruktionen überlegen.

Auf einen Blick und in der Praxis und in Bezug auf die analoge Amortisation weisen Dünnschicht- oder MR-Köpfe ungewöhnliche Eigenschaften auf. Der Dünnschichtkopf mit niedriger Impedanz soll bis zu 10 dB leiser als andere Köpfe im Bereich unter 500 Hz und etwa 6 dB leiser im Bereich von 1 kHz bis 5 kHz sein. Darüber hinaus behaupten sie, eine bessere Unterdrückung von Übersprechen zu bieten. Das Design mit niedriger Induktivität reduziert den Bedarf an Wiedergabeausgleich und eliminiert den Kontureffekt, der typischerweise zu einer wellenförmigen Basswiedergabe führt. Da die Köpfe auf den Flusspegel und nicht auf Änderungen der Flussdichte reagieren, erstreckt sich die Reaktion theoretisch bis auf Gleichstrom.

Dünnschichtköpfe verfügen über ungewöhnliche Fähigkeiten bei niedrigen Frequenzen und können saubere, kopffreie Bässe bis zu den niedrigsten Pegeln liefern. Sie zeichnen sich (über eine große Bandbreite) durch Bänder vom Typ II und IV aus. Insbesondere die Metallleistung übertrifft den digitalen Standard des roten Buchs für den Frequenzgang deutlich, und der Unterschied im absoluten Dynamikbereich (unter Verwendung eines gut implementierten Dolby C) ist ausreichend vernachlässigbar, um nicht bemerkenswert zu sein. Die Ausgangspegel sind einige Dezibel niedriger als bei Standardsystemen. Die Überwachung außerhalb des Bandes ist einfacher und genauer durchzuführen, da das System den Lautstärkepegeln der Quelle und der Aufzeichnung genau entspricht. "
endur
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 12. Feb 2021, 23:06
Noch als Ergänzung...

...bekam ein Akai GX75 MKII, fast NOS, ja, habe jetzt drei Tapedecks, das ist (für mich Minimalisten) schon fast ein bisschen "Messi" Habe dessem Mechanik von altem Fett befreit, und mit Vaseline nachgeschmiert, beide Kapstans wurden mit frischen Sinterlager-Öl versehen. Riemen und Andruckrollen sind noch original. Alles funktioniert, wie Akai GX75 MKIIes soll. Es fluttert Null, der Test mit dem a = 440Hz von Youtube im Hinterband ist fehlerfrei, noch besser als mit 770ES. Kein Unterschied, keinerlei häßliches, hinzugefügtes Vibrato.

Das GX75 MKII (ca.10 kg schwer) ist so recht das Gegenteil zum leichten Technics RS-AZ7.

Doch Aufnahmen damit klingen auf dem AZ7 mit Direct-Switch enabled noch besser, als mit dem GX75 selbst, es rauscht auch deutlich weniger, Dolby muß dazu natürlich ausgeschaltet sein...

Was mir noch aufgefallen ist: Die Dolby C-Aufnahmen des 770ES klingen dumpfer auf dem GX75 MKII. Am Azimut liegt das nicht, denn ohne Dolby ist es perfekt.

Gut, nur ein paar - vielleicht hilfreiche - Reflexionen an diesem Freitag-Abend voller Schnee, Dunkelheit und Kälte hier im Erzgebirge.


Matthias


[Beitrag von endur am 12. Feb 2021, 23:20 bearbeitet]
ikrone
Stammgast
#44 erstellt: 13. Feb 2021, 00:04
Hallo Matthias,

wir sind in der Voreifel und Umgebung zur Zeit der einzige Fleck in Deutschland ohne Schnee. Aber das nur am Rande.

Das GX-75 hatte ich leider noch nicht. Ich kenne aus der ersten Lehre die Akai-Geräte bis 1985. Die waren solide gebaut, es gab nichts zu meckern, aber sie waren nie meins. Schon damals war ich eher auf Technics gepolt.

In den letzten Jahren habe ich das AZ7 mit meinen OnkyoDecks verglichen, TA-2870, 2850 und 2051.
Alle Doppelcapstan, das 2850 als Zwei-Kopf-Deck, die beiden anderen Drei-Kopf-Decks. Das 2051 habe ich noch. Es macht wirklich gute Aufnahmen.

Das AZ7 aber macht noch bessere.
Ich verstehe sehr wohl, dass Doppelcapstan mechanisch einfach genauer arbeitet. Herausgehört habe ich aber bis jetzt nicht, ob ein Deck das hat oder nicht.

Ich glaube, viele Leute unterschätzen das AZ7. Vielleicht weil sie Technics nicht mögen oder es ihnen zu "neu" ist.
Es ist sicher schon erkennbar im Aufbau, dass die große Zeit der Tape-Decks schon vorbei war.
Die Ergebnisse vom AZ7 finde ich jedenfalls klasse.

Grüße
Ingo
Rabia_sorda
Inventar
#45 erstellt: 13. Feb 2021, 00:49

... Vielleicht weil sie Technics nicht mögen ...


So sah es "damals" (und auch heute noch) aus.
Vor etwa 30 Jahren fing ich mit Technics an. Ich mochte den Namen, die Farbe und deren Philosophie. Dieses ganze "Mainstream" wie Sony und schwarz mochte ich überhaupt nicht und genau alle meine Kumpels waren deren verfallen. Meine Kumpels waren aber auch selbst "Mainstream" und ich war immer irgendwie "anders". Daher passte das ganz gut .
Vielen schreckte erstmal das "kack"-braun ab und auch der Name, denn Technics gab es nicht in jeder "Tankstelle" und Werbung, wie Sony es machte, gab es auch nicht wirklich = „was soll das für ein Zeug sein!?"
Nachdem nach etwa 3 - 4 Jahren sämtliche Sony-Geräte ausfielen, meine Technixe aber immer noch liefen (bis heute ), wurden deren Vorzüge doch nur "minimal" geändert .

Ein AZ gab es dann aber nach meinem BX626 nicht, denn ich bin Anfang der 90er dann noch auf das DCC-10 und dann recht zeitig auf den ersten Philips CD Recorder ausgewichen und habe dann nur noch digitale Aufnahmen gemacht.
Seit letzter Woche bin ich aber um ein B-755 reicher und erfreue mich daran (auch wenn ich es eigentlich nicht brauche) und bin über dessen Aufnahmequalität überrascht. Wenn ich das damals schon gewusst hätte ...
ikrone
Stammgast
#46 erstellt: 13. Feb 2021, 01:22
Karsten, einen CD-Recorder habe ich auch, einen Pioneer PDR-609. Der hat im Moment komplett Pause, an seiner Stelle steht derzeit das 270X.

Den CD-Recorder habe ich Anfang der 2000er gekauft.
Das Gerät ist ok. Wie oft aber gab es Schwierigkeiten mit den CD-R oder CD-RW. Manchmal lesen sie gar nicht ein oder noch besser, ich hatte mehr als die Hälfte aufgenommen, dann hat die CD-RW nicht mehr mitgespielt. Das kam zig-mal vor.

Die digital aufgenommene Musik habe ich dann ordentlich auf einen NAS-Server gespeichert.

Den wollte ich dann sichern auf einem zweiten, ging nicht. Brach immer wieder ab.
Eines Tages ging dann ohne Vorwarnung der NAS-Server in Rente. 10 Jahre Musik und Bilder futsch.
Seitdem hatte ich die Nase von dem Digitalkram voll.

Und nun wieder analog wie früher hab ich einen Bärenspaß an den Tape-Decks.
Aber das sind meine Erfahrungen, das muss ja jeder für sich entscheiden.

Dein 755 ist doch ein tolles Gerät.
Muss ja kein AZ sein.

An das bin ich eigentlich nur gekommen, weil ich mir 1998 eine neue Technics-Anlage gekauft habe. Und da gab es eben das AZ7 als größtes Deck.
Das war also damals keine "bewusste" Entscheidung.

Wie gut das Gerät ist, habe ich dann erst später richtig gemerkt.

Grüße
Ingo
Rabia_sorda
Inventar
#47 erstellt: 13. Feb 2021, 01:39
Den PDR-609 hatte mein Kumpel irgendwann mal erworben. Das war aber viel später. Ich hatte damals (obwohl ... den habe ich ja heute noch irgendwo versteckt ) den aller ersten CD-Recorder, den Philips CDR 880. Daran gab es noch den "PC Rohling - Trick" .


Wie oft aber gab es Schwierigkeiten mit den CD-R oder CD-RW


Mit Verbatim-Rohlinge kamen nicht so viele CD-Recorder zurecht. Habe sogar damit am PC-Brenner Probleme.
Waren es die zufällig?
ikrone
Stammgast
#48 erstellt: 13. Feb 2021, 01:57
Verbatim hab ich keine.
Maxell und TDK. Wobei die TDK etwas besser waren als die Maxell.
No-Name-Discs haben meist gar nicht funktioniert.

Ich will hier nicht zu ausführlich werden, weil das nichts mit dem Thema hier zu tun hat.

Grüße
Ingo
Rabia_sorda
Inventar
#49 erstellt: 13. Feb 2021, 02:18
Kannst mir ja auch per PM schreiben.
TDK-Rohlinge kamen optisch (blau) schon der Verbatim recht nahe.
Rohling-Hersteller gab es damals eigentlich nicht so viele und oftmals wurden sie daher auch unter einem anderen Label verkauft. Würde mich nicht wundern wenn ...
Es gab auch mal eine Liste wo der Hersteller verschiedener Rohlinge aufgeführt war, sowie auch eine Software zum auslesen.
ikrone
Stammgast
#50 erstellt: 13. Feb 2021, 17:16
Hab jetzt mit konstantem Testton geprüft.
400 Hz habe ich 5 Minuten lang.

War leider ernüchternd beim AZ7. Vibrato zu hören. Nicht superstark, aber hörbar. Im direktem Vergleich mit dem RS-BX727 hörbar schlechter. Das macht keinen Vibrato.
2 Cassetten habe ich genommen, eine Maxel MX 90 und eine Maxell XL-II S 90.
Bei derXL-II S war es nicht so stark.
Diese Erfahrung hatte ich vorher ja auch schon gemacht, dass es mit Typ II Bändern besser ist.

Was mich wundert, dieser und auch andereTesttöne z.B 333 Hz klingen im Ton Hinterband anders als Vorband. Das allerdings auf allen Geräten gleich, auch beim 270X.

Bin ich leider noch nicht fertig mit dem AZ7.
Mir gehen aber die Ideen aus, was ich noch machen könnte.

Grüße
Ingo
endur
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 13. Feb 2021, 18:40

ikrone (Beitrag #50) schrieb:
Mir gehen aber die Ideen aus, was ich noch machen könnte.


Hallo, Ingo,

der Test ist, hat man gute Ohren und ist musikalisch, sehr sensibel. Kannst Du das Vibrato in der Frequenz irgendwie einer mechanischen Rotation zuordnen? Bei mir fluttert das AZ7 geringfügig analog zur Rotation des Kapstan. In den Specs des AZ7 ist für Wow & Flutter 0,07% angegeben.
Das ist kein besonders grandioser Wert. Bei Musikwiedergabe fällt das aber nicht weiter auf. Das Laufwerk wurde genauso auch in Technics einfacheren Doppeldecks mit Autoreverse eingesetzt. Vermutlich gibt die eher simple Konstruktion nicht mehr her.

Wie schon geschrieben, auch mein 770ES fluttert ein wenig bei diesem Test, laut dessen Specs: Wow & Flutter 0.025%. Es hat einen Zahnrad-Idler.
Nur bei meinem neuen - alten GX75 MKII - höre ich absolut keine Veränderung des Sinus-Tones, es ist daran noch alles original, ist praktisch NOS, es hat auch zwei riesige Schwungmassen und Direktantrieb. Specs: Wow & Flutter 0.02%. Es hat außerdem einen gummierten Idler. Das 770ES hat allerdings bei mir schon - über die Jahre - hunderte von Kassetten gesehen. Den Schleppriemen für den doppelten Kapstan habe ich ersetzen müssen, ebenso die linke Andruckrolle. Der Tonkopf (Permalloy) hat einen geringen, aber spürbaren Einschliff.

Zum verändertem Klang: Hast Du eventuell Dolby bei dem Test an? Das könnte irgendwelche Obertöne addieren.
Hört man das Flutter bei Aufnahme von Musik im Hinterband, dann ist etwas nicht in normal, man hört es wohl ab etwa 0,1%.
Mache hören es gar nicht. Bin sensibilisiert darauf, es stört mich ganz extrem und nimmt mir jede Freude an der Musik.

Du könntest hilfsweise das Idler-Ritzel des AZ7 mit Vaseline schmieren. Ob es innerhalb seiner Spezifikationen liegt, kann man nur mit einem W&F Meter zweifelsfrei prüfen.


[Beitrag von endur am 13. Feb 2021, 18:42 bearbeitet]
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