Zerbröselte Riemen-Werkstatt?

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UV-meter
Neuling
#1 erstellt: 11. Jul 2020, 19:04
Hallo

Mit den Jahren sind zunehmend mehr Tapes und Walkmänner vom Riemenfraß bedroht, nicht nur bei Ebay sondern auch bei mir. Mir fehlt die Kenntnis sowas zu reparieren, deswegen wäre es gut wenn jemand eine Möglichkeit wüßte wo man die Teile wieder repariert bekommt. Nen Plattenspielerriemen krieg ich grade noch hin, aber bei so einem komplexen Laufwerk geht die Wahrscheinlichkeit daß das was wird mehr oder weniger Richtung Null. Und dann würde mich noch interessieren obs Laufwerke gibt ohne Riemen, die evtl. „ewig“ halten könnten. Und wenn ja, welche wären das dann. Walkman hatten wohl alle Riemen?

MfG
Wuhduh
Gesperrt
#2 erstellt: 11. Jul 2020, 19:51
Für die Spulfunktion wurden im Grunde immer Riemen verwendet, die auch eine bremsende Funktion hatten und für eine gewisse Laufruhe sorgten.

Und wenn mal kein Riemen verwendet wurde, war ein sich drehendes Antriebselement sehr wahrscheinlich mit einem Riemen beschichtet, der den Kontakt zu einem weiteren Antriebselement herstellte. Artverwandt dem Reibrad eines Lenco oder Dual - Plattenspielers.

Soviel Theorie auf die Schnelle. Olle Technik.

Bei Stundensätzen von ca. 60,00 Euro aufwärts sollte jeder sehr genau überlegen, ob eine gewerbliche Restauration sich lohnt. Das ist vom Liebhaber- oder Zeitwert des Gerätes abhängig.

MfG,
Erik
UV-meter
Neuling
#3 erstellt: 11. Jul 2020, 20:25
Ich habe einige Geräte noch in OVP eingelagert, Baujahr Anfang der 80er.
Früher oder später sind die ja dann alle Schrott, wenn es keine Werkstatt mehr gibt die das Reparieren kann.
Ja es sind Liebhabergeräte, wie ALLE Bandmaschinen, Walkmänner, Tapedecks es sind.
Es geht nur darum daß es grundsätzlich jemanden gibt der sowas kann.
Ich denke mal bei Mediamarkt werden sie einen auslachen.
UV-meter
Neuling
#4 erstellt: 11. Jul 2020, 20:28
Es gab doch die hochwertigen Decks mit drei oder mehr Motoren. Waren da auch Riemen drin?

Mit Tapes hab ich mich vor Jahren bereits bis zu meinem Lebensende eingedeckt, nur theoretisch können ja irgendwann die Geräte ausgehen.
Das darf auf gar keinen Fall eintreten. Dieses "Worst-Case" Szenario muß abgewendet werden.


[Beitrag von UV-meter am 11. Jul 2020, 20:36 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#5 erstellt: 11. Jul 2020, 21:13
Leider haben auch die Geräte mit mehreren Motoren noch Riemen. Aber es gibt noch genug Menschen die diese Riemen erneuern können. Schwierig wird es wenn es die Riemen nicht mehre gibt. Ich fürchte das wird eher passieren. Oder die berüchtigten Idler Rollen. Wenn es diese Dinge nicht mehr gibt kann man mit vertretbarem Aufwand nichst mehr machen. Zahnräder und Plastikteile lassen sich ja inzwischen aus dem 3D Drucker erzeugen und nachfräsen. Das ist auch schon ein großer Gewinn.
Das ein MP3 Player billiger ist und mehr kann wissen wir alle. Es geht also hier um Liebhaberei und Freude an diesen Geräten.

Ich persönlich mache das Erneuern der zerbröselten Riemen in den Cassettendecks nicht so gern - ich habe aber hier ein Toshiba Aurex 15er Türmchen stehen wo mir das bevorsteht. Das Deck gehört da einfach dazu also muß es auch funktionieren.
Also keine Panik, die nächsten 5 Jahre wird noch alles möglich sein

Richard
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 11. Jul 2020, 21:53
Hallo


Es gab doch die hochwertigen Decks mit drei oder mehr Motoren. Waren da auch Riemen drin?


Ich als Technics-Fan kann da also weitgehendst nur von Technics-Decks sprechen die damals den "Quartz-Direct-Drive" besaßen. Die Decks der RS-BX Serie (606 / 626 / 707 und 727) besaßen 2 Motoren und der Capstan war ein Direktantriebsmotor. Diese Decks kamen ohne Antriebsriemen und auch ohne jegliche anderen Gummiteile (Andruckrolle ausgenommen) aus. Daher sind sie im Grunde "wartungsfrei".
Die größeren Decks besaßen Dual-Capstans, wodurch der der linke Capstan aber mit einem Riemen angetrieben wurde.

Von anderen Herstellern (Sony, Kenwood, ...) gab es natürlich auch Decks mit einem Direktantrieb, nur weiß ich nichts über dennoch verbaute Riemen.

Gruß
Karsten


[Beitrag von Rabia_sorda am 11. Jul 2020, 22:05 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#7 erstellt: 12. Jul 2020, 10:22

Rabia_sorda (Beitrag #6) schrieb:
Die Decks der RS-BX Serie (606 / 626 / 707 und 727) besaßen 2 Motoren und der Capstan war ein Direktantriebsmotor. Diese Decks kamen ohne Antriebsriemen und auch ohne jegliche anderen Gummiteile (Andruckrolle ausgenommen) aus. Daher sind sie im Grunde "wartungsfrei".

Soweit ich erinnere schwächeln diese Decks dafür an anderer Stelle umso mehr: Der 1-motorige Umspulmechanismus hat altersbedingt einige kariöse Zahnräder, deren Erneuerung praktisch unmöglich bzw. sehr aufwändig ist.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 12. Jul 2020, 12:27
Nur weil man vereinzeln davon hörte? Dieses Problem kenne ich selbst nicht und habe es auch nur mal gelesen.
Diese Zahnräder sind noch neu zu bekommen und auch im Handumdrehen getauscht. Ein servicefreundlicheres Laufwerk ist mir noch nicht begegnet.
K.A. wie du zu dieser Annahme kommst.....nur darüber gelesen?

Technics/Panasonic RDG0034 Gear
Technics/Panasonic RXG0009 Gear


[Beitrag von Rabia_sorda am 12. Jul 2020, 12:28 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#9 erstellt: 12. Jul 2020, 13:29
Allein schon die Tatsache, dass der Anbieter gleich eine ganze Latte von Technics/Panasonic Modellen aufzählt zeugt ja von deren systematischen Unzulänglichkeit. Das Problem ist demnach wohlbekannt.
Bei den Ersatz 3d Printteilen bin ich bzgl. deren Langlebigkeit aber skeptisch. Der originale Spritzguss ist aus einem homogenen Stück, ohne Mikro-Poren etc. Gerade in den filigranen Zahnbereichen ist das kritisch, weil dort die höchste Beanspruchung auftritt. Jedenfalls scheint sich das Geschäft damit zu lohnen, natürlich auch weil es 3d Druckteile sind.
In der Fachbranche bezeichnet man solche Probleme wahlweise als Serienfehler oder als geplante Obsoleszenz ab Hersteller.
Schade, denn eigentlich wäre es ein leichtes gewesen gleich zwei getrennte Motore statt Zahnräder usw. für die Wickeldorne zu verwenden.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 12. Jul 2020, 14:03
Dir ist aber schon klar, dass man für fast kein Tapedeck mehr originale Ersatzteile findet und auch die Riemen / Andruckrollen Nachbauten sind? Wenn man einen Oldtimer fährt, dann muss man sich dessen auch bewußt sein und in den sauren Apfel beißen.
Daher würde ich auch immer zwei Satz von den Nachbauten kaufen. Die originalen Teile halten bei mir nun 30 Jahre (bei mehreren Decks) und wenn man ein Zahnrad als Nachbau nimmt, kann das durchaus auch nur 5 oder 10 Jahre halten.....oder sogar länger als 30 Jahre?!....man weiß es nicht.
Dann baut man halt den anderen Satz ein. Bei dieser Deck-Serie dauert das eigentlich keine 20 min.


In der Fachbranche bezeichnet man solche Probleme wahlweise als Serienfehler oder als geplante Obsoleszenz ab Hersteller.


So wird es dort bezeichnet - wenn auch an der Realität vorbei gedacht.
Technics gab damals 2 Jahre Garantie / Gewährleistung und war so mit einer der Wenigen die nicht bloß ein halbes Jahr vergaben. Nach nun knapp 30 Jahren laufen die meißten Decks noch und das auch von anderen Herstellern.
Von einer "geplanten Obsoleszenz" sind wir da weit entfernt.


Schade, denn eigentlich wäre es ein leichtes gewesen gleich zwei getrennte Motore statt Zahnräder usw. für die Wickeldorne zu verwenden.


Und hätte mein Auto damals serienmäßig zwei Motoren verbaut gehabt, dann würde er heute noch laufen. Vmtl wäre dann aber so ein popel-Golf nur "dezent" teurer gewesen und keiner hätte ihn gekauft .... (nur so als Metapher).


[Beitrag von Rabia_sorda am 12. Jul 2020, 14:09 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#11 erstellt: 12. Jul 2020, 14:18
Also soll ich folgern:

Wenn es für ein Gerät viele Ersatzteile gibt liegt ein Serienfehler vor und das Problem ist wohlbekannt?

Ich halte mich da eher an den erfahrenen Praktiker:"Diese Problem kenn ich selbst nicht und habe es auch nur einmal gelesen"

Meine Erfahrung mit Teilen aus dem 3D Drucker habe ich die letzten Jahre mehrfach revidieren müssen. Wir fertigen bei unseren OEM Produkten für Wohnmobil- und Camping Interieur und Exterieur inzwischen häufig die ersten Serien mit Teilen aus dem 3-D Drucker weil die Werkzeuge nicht rechtzeitig fertig werden oder weil wir noch Änderungen an der Geometrie erwarten. Diese Vorgehensweise ist in der Automobilbranche, und nicht nur dort, nicht unüblich Das Problem ist schon lange nicht mehr die Haltbarkeit der so gefertigten Teile sondern der hohe Preis bei hohen Stückzahlen.

Und das Problem bei Kunststoffspritzguß ist auch nicht die homogenität der Kunststoffmasse. Das ist völliger Quatsch und zeigt mir nur daß da jemand keine Ahnung hat. Aber ich mache jetzt hier keine Abhandlung von rheologischen Vorgängen in Spritzgußwerkzeugen. Das sprengt den Thread.

Außerdem kann man das ja auch alles nachlesen

Richard
Valenzband
Inventar
#12 erstellt: 12. Jul 2020, 14:45

Rabia_sorda (Beitrag #10) schrieb:
Dir ist aber schon klar, dass man für fast kein Tapedeck mehr origiale Ersatzteile findet und auch die Riemen / Andruckrollen Nachbauten sind? Wenn man einen Oldtimer fährt, muss man dazu auch in den sauren Apfel beißen.

Das dürfte jedem Oldie-Nutzer klar sein, spätestens wenn "es" mal wieder soweit ist. Im Zweifel würde ich Geräte vorziehen, die mit so wenig wie möglich Spezialteilen auskommen. Zahnräder, kunstvoll gestaltete Winke-Winke-Hebelchen aus Plastik gehören garantiert dazu. Aber auch Gummis und Rollen werden im Zeitalter hochintegrierten Siliziums eher früher als später vom (Rest-) Markt verschwinden, wie überhaupt die ganzen mechanischen Klapperatismen aus alten Tagen. Egal wie man dazu steht, was der Eine bedauert belächelt der Andere.


Technics gab damals 2 Jahre Garantie / Gewährleistung und war so mit einer der Wenigen die nicht bloß ein halbes Jahr vergaben. Nach nun knapp 30 Jahren laufen die meißten Decks noch und das auch von anderen Herstellern. Von einer "geplanten Obsoleszenz" sind wir da weit entfernt.

So weit auch wieder nicht. Wenn man wirklich an der Langlebigkeit interessiert gewesen wäre, also mehr als zwei Jahre zum Ablauf der Garantie, bis vielleicht auch fünf Jahre, dann hätte man schon sicherheitshalber ein solideres Material (Metall, ist aber um ein Vielfaches teurer) oder ein robusteres Design (Direktantriebe) gewählt.
Aber glaubt irgend wer im Ernst, dass die Hersteller damals an einen Käufer dachten, der das Teil mehr als zehn Jahre nutzen will ???
Das wäre auch damals schon geschäftsschädigend. Der Produkt lifetime cycle wurde auch zu jenen Zeiten schon vom Takt immer schneller aufeinanderfolgender "neuer" Serien geprägt. Jedes Jahr mindestens eine neue Sau durch den Ort zu jagen war das Motto der Marketing-Fuzzies, nebenbei sehr zur Freude labernder Schreiberlinge aus den einschlägigen Hifi-Gazetten (quasi die "Otto-Kataloge" für Männer, bzw. solche, die sich dafür hielten).


Und hätte mein Auto damals serienmäßig zwei Motoren verbaut gehabt, dann würde er heute noch laufen. Vmtl wäre dann aber so ein popel-Golf nur "dezent" teurer gewesen und keiner hätte ihn gekauft .... (nur so als Metapher).

Dieser Vergleich hinkt aber sehr, denn beim Auto ist der Motor eben ein ganz wesentliches Element, auch was den Gesamtpreis bestimmt.
Bei einem Kassettengerät für einige Klara's wäre dagegen so ein Motörchen für ein Paar DM (HK/EK) inkl. Ansteuerung kaum ins Gewicht gefallen. Außer man fängt zwecks Gewinnmaximierung an zu knausern.
Valenzband
Inventar
#13 erstellt: 12. Jul 2020, 16:05

Broesel02 (Beitrag #11) schrieb:
Wenn es für ein Gerät viele Ersatzteile gibt liegt ein Serienfehler vor und das Problem ist wohlbekannt?

Bitte erst richtig lesen und verstehen: Nicht ein Gerät, sondern viele. Das erhöht dann zwangsläufig den Bekanntheitsgrad

Meine Erfahrung mit Teilen aus dem 3D Drucker habe ich die letzten Jahre mehrfach revidieren müssen. Wir fertigen bei unseren OEM Produkten für Wohnmobil- und Camping Interieur und Exterieur inzwischen häufig die ersten Serien mit Teilen aus dem 3-D Drucker weil die Werkzeuge nicht rechtzeitig fertig werden oder weil wir noch Änderungen an der Geometrie erwarten. Diese Vorgehensweise ist in der Automobilbranche, und nicht nur dort, nicht unüblich Das Problem ist schon lange nicht mehr die Haltbarkeit der so gefertigten Teile sondern der hohe Preis bei hohen Stückzahlen.

Das wird man immer häufiger genau so machen, vor allem wenn keine allzu hohen Beanspruchungen zu erwarten sind und die spezielle Formgebung im Vordergrund steht. Im Fall dieser Minizahnräder ist der wesentliche Einsatzgrund für 3D Druck aber ein Problem der Nicht-Verfügbarkeit von Ersatzteilen in einem schwindenden Markt, in dem kein normaler Mensch mehr auf die Idee käme einen Spritzguss für ein Paar Teile neu aufzulegen.
Eben aus Kosten- und Zeitgründen wurden die urspünlichen Teile massenhaft per Spritzguss hergestellt und gleichzeitig in vielen ähnlichen Geräten verwendet. Das Problem von einem unerkannten Serienfehler in einem einzigen Teil verteilt sich entspreched auf viele Geräte.

Und das Problem bei Kunststoffspritzguß ist auch nicht die homogenität der Kunststoffmasse. Das ist völliger Quatsch und zeigt mir nur daß da jemand keine Ahnung hat. Aber ich mache jetzt hier keine Abhandlung von rheologischen Vorgängen in Spritzgußwerkzeugen. Das sprengt den Thread.

Und ich dachte, du kennst dich hauptsächlich mit Dale Widerständen und solchen Kram aus. So kann man sich täuschen . Aber trotz des Gebrauchs eines zutreffenden Fremdwortes hast du den Spritzguss wohl weder erfunden noch perfektioniert, oder etwa doch? Ein Problem ist übrigens nie die "Homogenität" sondern die Inhomogentität, in beiden Verfahren mit unterschiedlichen Einflußgrößen und Konsequenzen für das verwendete Material. .

Außerdem kann man das ja auch alles nachlesen
.
Wenn man muss/will. Auf dem hier erforderlichen Niveau reicht aber doch schon der gesunde Verstand.


[Beitrag von Valenzband am 12. Jul 2020, 16:21 bearbeitet]
hf500
Moderator
#14 erstellt: 12. Jul 2020, 21:45
Moin,
ich hatte auch schon mit Technics-Decks (Doppeldecks) mit karioesen Zahnraedern in den Wickelantrieben zu tun.
Ich dachte, das gaebe es nur bei Grundig, wude aber eines Schlechteren belehrt.
Ist aergerlich, hat aber nichts mit "geplanter Obsoleszenz" oder Konstrulktionsfehler zu tun.
Das Problem sind diese graesslichen Kunden, die ein leise laufendes (spulendes) Geraet haben wollen ;-)
Daher sind die Raeder aus einem weichelastischen Kunststoff, der irgendwann einmal aufgibt. Nach 30 Jahren darf man sich darueber zugegebenermassen nicht beschweren, denn die etwa 10 Jahre, die der Hersteller als "normale Gebrauchsdauer" hineinkonstruiert, haben sie in aller Regel gehalten, ein Grossteil davon auch noch laenger. Irgendwann ist dann aber Schluss mit den Elastomeren (Riemen, Weichkunststoffzahnraeder etc.).
Fuer diverse Grundiglaufwerke werden Raeder nachgefertigt, die Matsushitaraeder sind problematischer, zumindest die, die ich gesehen habe. Die Grundig waren naemlich "grobmotorig" dagegen und sind daher leichter nachzufertigen. Die muessen in Spritzguss gefertigt oder aufwendig gefraest werden, 3D-Druck geht hier nicht; wer Geduld hat, kann es mit den Methoden der Uhrmacherei versuchen ;-)

73
Peter
Broesel02
Inventar
#15 erstellt: 12. Jul 2020, 21:56
Es gibt schon so kleine Modul- Teilaparate. So etwas hatte ich mal in der Lehrwerkstatt. Aber aktuell habe ich da leider keine passenden Barbeitungsmaschinen mehr auf die ich noch Zugriff habe. Zum Glück habe ich aber im Moment auch keinen Bedarf an solchen kleinen Kunststoff- Zanhrädchen

Richard
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 13. Jul 2020, 12:49
Hallo zusammen,


Wenn man wirklich an der Langlebigkeit interessiert gewesen wäre, also mehr als zwei Jahre zum Ablauf der Garantie, bis vielleicht auch fünf Jahre, dann hätte man schon sicherheitshalber ein solideres Material (Metall, ist aber um ein Vielfaches teurer)

Gibt es irgendein Gerät im Bereich Hifi, das Metall-Zahnräder verwendet? Ich habe das noch nie gesehen.
Daraus schließe ich, dass es eben nicht nur eine Frage des Preises sein kann, sondern schon auch andere Gründe dafür gibt. Z.b. die Schmierung. Oder die Laufgeräusche. Oder der Abrieb.
Also ich kann im übrigen nicht erkennen, dass bei einem Gerät, das 30 Jahre gehalten hat, der Hersteller vor allem auf "geplante Obsoleszenz" geachtet haben soll ....

Gruß
Bernhard
UV-meter
Neuling
#17 erstellt: 13. Jul 2020, 16:18
Aktuelle Geräte haben zwar meistens keine beweglichen Teile mehr integriert die defekt gehen könnten, werden aber mit Sicherheit trotzdem nicht so lange halten wie die Geräte der Jahre bis ca.2000.
Die Geräte früher waren sozusagen "dumm", und konnten nur eine Sache.
Neue Geräte sind zunehmend "smart" und verlieren aus dem Grund vergleichsweise schnell an Funktionalität alleine schon dadurch, daß das Netz permanent anspruchsvoller wird, und alte Geräte einfach nicht mehr mit können.
Siehe alte Rechner.
Schön zum Anschauen, aber ins Netz damit geht nicht mehr.
Oder es werden einfach Dienste abgeschaltet, ohne die die Geräte nicht oder nur noch eingeschränkt funktionieren,etc.......
Diese neue Art der Obsoleszenz ist nicht nur geplant, sondern sie wird freundlicherweise auch gleich beim Kauf klar kommuniziert.
Jeder der ein neues MacBook, Iphone, (smartes)TV, (smartes) Hifigerät,oder sonstige vernetzte Hausgeräte etc. für 2,5k kauft weiß ja schon im voraus wie lange das Gerät in etwa unterstützt werden wird, und danach sieht es eben schön aus, aber es muß trotzdem ein Neues her.

Mein Plattenspieler ist von '83 und funktioniert perfekt, und da gibts noch weitaus Ältere, ebenso Tuner Verstärker usw.
In demselben Zeitraum hab ich bestimmt mindestens 5 bis 6 Rechnergenerationen verschlissen, ohne die Smartphones mitzuzählen.

Was heute länger hält als früher sind, wie ich finde die Autos.
Früher waren zehn Jahre ein stolzes Alter für ein Fahrzeug,heute sind es zwanzig.

Soviel zur geplanten Obsoleszenz.

Trotzdem wäre es schön eine Liste mit den haltbareren Geräten, in Bezug auf kaputte Riemen, zu haben, ebenso wie eine Fachwerkstatt die im Fall eines Falles so einen Riemen auch mal wechseln kann, ohne daß es gleich in die Hunderte geht.

An wen schicke ich z.B. meinen defekten Walkman.
(der funktionsfähig ca. 50 bis 70.- Euro "wert" wäre)?

Oder bei Ebay stehen so viele wirklich tolle Radiorecorder zum Verkauf, da ist bei 80% das Laufwerk "defekt", sprich der Riemen gerissen.
Dagegen werden für reparierte gute Geräte Preise verlangt das geht schon fast ins Astronomische.
Valenzband
Inventar
#18 erstellt: 13. Jul 2020, 17:03

Bertl100 (Beitrag #16) schrieb:
Gibt es irgendein Gerät im Bereich Hifi, das Metall-Zahnräder verwendet? Ich habe das noch nie gesehen.
Daraus schließe ich, dass es eben nicht nur eine Frage des Preises sein kann, sondern schon auch andere Gründe dafür gibt. Z.b. die Schmierung. Oder die Laufgeräusche. Oder der Abrieb.

Ich kenne auch keines, würde aber annehmen, dass 1-2 filigrane Uhrmacherzahnräder ohnehin schon wieder teurer wären als ein zusätzlicher (Direkt-) Antriebmotor.
Die Plastikteile sind oft aus PA, also "Nylon" (gibt einige Unterklassen). Wie auch einige andere Kunststoffe ist das Zeug in begrenztem Maße selbtschmierend, kann also auch trocken laufen, zumindest bei geringer Beanspruchung.
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 13. Jul 2020, 18:38

Was heute länger hält als früher sind, wie ich finde die Autos.
Früher waren zehn Jahre ein stolzes Alter für ein Fahrzeug,heute sind es zwanzig.


Das halte ich für ein Gerücht.
Ich schraube seit 25 Jahren an alten Autos (damals schon 30 Jahre +) und dort war im Grunde immer nur der Rost das Problem. Technisch gab es hin und wieder zwar ein paar Ausfälle und Wehwechen, aber das ist eigentlich eher zu vernachlässigen.
Heutzutage ist es genau umgekehrt...
....und man kann da als Hobby-Autoschrauber fast nichts mehr daran ausrichten. Nicht selten ist gerade dann ein wirtschaftlicher Totalschaden der Tenor, auch wenn er optisch noch gut da steht.
Ich habe nun schon mehrere Golf 2 besessen und kaum ein Benziner würde heutzutage knapp 1.000.000 km schaffen, wie es meine schafften. Leider kamen da immer nur Unfälle ins Spiel, wodurch sie verschrottet werden mussten.
UV-meter
Neuling
#20 erstellt: 13. Jul 2020, 19:59
Genau das mit dem Rost war ja früher DAS Problem weswegen man zum Teil schon nach acht Jahren anfangen hat müssen zu spachteln. Die heutigen teil-oder vollverzinkten Karossen halten da bedeutend länger.
Und daß man technisch gar nichts mehr machen kann halte wiederum ich für ein Gerücht. Die Standardwartungsarbeiten sind bei fast keinem Auto ein Problem, bis hin zu Bremsen Achsmanschetten Auspuff etc.
Selbst Radlager kann man teils noch selber machen.
Aber einige Dinge gibts natürlich schon für die man heutzutage Spezialwerkzeug braucht, das der Hobbyschrauber in der Regel nicht besitzt. Das ist auch wieder richtig.


[Beitrag von UV-meter am 13. Jul 2020, 20:56 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#21 erstellt: 13. Jul 2020, 21:21
Letzten Samstag beim TÜV mit einem Golf 3, 75PS, BJ1992, 390Tkm. Prüfung ohne Mängel bestanden. Prüfer mit Plakette in der Hand: "Fahren Sie den bloß weiter, die neuen Autos schaffen das nie und nimmer." Letzter check-up war ein Ölwechsel vor knapp einem Jahr. Außer Bremsscheiben/Belägen, ein Paar Zahnriemen (in 1 h selbst zu wechseln) einem einzigen Endschalldämpfer und Kleinteilnippes wie Scheibenwischer ist m.W. noch nie was ausgetauscht worden. Das billigste Auto.
UV-meter
Neuling
#22 erstellt: 13. Jul 2020, 22:43
Ein Golf 3 also ca. 30 jahre alt ist jetzt das Nonplusultra an dem man Alles festmachen kann?
Entschuldige bitte daß ich einfach nicht gewillt bin diese spezielle Situation für allgemeingültig zu erklären.
Bitte verzeiht Euer Ehren.
Dagegen is mein Braun C2V3 js direkt fein raus. Denn, oh Wunder, es läuft in 2020 noch immer.


[Beitrag von UV-meter am 13. Jul 2020, 22:46 bearbeitet]
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