Pro-Ject Debut III Usb brummt immer

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Doffy
Neuling
#1 erstellt: 15. Apr 2021, 11:48
Hallo zusammen,

ich habe den Auftrag bekommen zu schauen was mit dem Plattenspieler meiner Eltern nicht stimmt.
Das Gerät ist aus dem Hause Pro-Ject und ist das Model Debut III mit USB Ausgang und Vorverstärker.

Leider ist der Plattenspieler so nicht mehr bespielbar. Die Musik die heraus kommt ist einfach komplett schlecht, kann man sich nicht anhören.

Also habe ich mich dem ganzen annehmen dürfen. Habe erstmal sicher gestellt, dass die Erdung passt. Dies brachte aber leider auch keine Verbesserung.
Dann habe ich mir das ganze genauer angeschaut und bei dem letzten Umzug meiner Eltern hat das Gerät wohl ordentlich was abbekommen, zwei der käbelchen (grün und das schwarze für die Erdung vom Tonarm) waren abgerissen.
Diese habe ich wieder angelötet.
Das brachte allerdings auch keine Verbesserung.

Ich habe dann alle käbelchen auf Durchgang gemessen, die sind jetzt alle in Ordnung, soweit ich das beurteilen kann.

Ich habe als nächstes vermutet, dass die Nadel wohl auch etwas abbekommen hat. Also habe ich gleich das gesamte System vorne getauscht (ortofon OM5E).

Das brachte auch keine Verbesserung. Da ich gelernter Elektroniker bin, dachte ich mir ich schaue Mal ob es am Vorverstärker liegt und ob ich diesen nicht Brücken kann. Sollte ja nicht allzu schwer sein. Ich habe dann auf der Platine des Vorverstärkers auch Pins gefunden, die direkt auf die 2Channel vom System vorne führen. Dann habe ich mir eine kleine Platine gebaut mit cinch Buchsen und das ganze drauf geführt, wieder alles geerdet und dann probe gehört.
Auch dies brachte keine Verbesserung. Es brummt extrem und die Tiefen hören sich übersteuert, geradezu verzerrt an.
Als letzten Test habe ich dann direkt die Kabel (rot und weiß) auf die Platine geführt um so wirkliche nur das System zu hören. War auch immer noch Mist.

Da ich keinen Phono Vorverstärker besitze habe ich meine nKopfhörerverstärker benutzt, damit war es zwar auch auf full gain leise, doch selbst da war das brummen deutlich zu hören.

Ansonsten könnte ich lediglich noch die Erdungen extra führen, diese hatte ich am Vorverstärker gelassen, da ich nicht dachte, dass dies ein Problem darstellen sollte.

Ich habe alles gegengemessen und es gibt jetzt für mich keinen erkennbaren Fehler.
Also auch ob irgendwo Spannung anliegt wo keine sein sollte usw.
Andere cinch Kabel habe ich natürlich auch schon benutzt.
Auch Spannungsquellen habe ich verschiedene getestet. Erdung auch über verschiedene Wege ausprobiert, Heizkörper, an den Verstärker oder in die Steckdose an die Erde.

Vielleicht hat hier noch jemand eine Idee oder kann mich auf Fehler in meinem vorgehen hinweisen. Auch wenn ich selbst gerne Musik höre, bin ich eher digital als analog unterwegs, kenne mich daher mit Plattenspielern wenig aus.

Vielen Dank im vorraus!
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 15. Apr 2021, 17:39
Hallo,

Was soll man dir nun noch raten, denn anscheinend hast du ja schon alles mögliche gemessen und unternommen ...

Schließe den Plattenspieler wie er soll an.
Zudem nimm eine lange Litze und schließe es zusätzlich an den Ground-/GND-Anschluß des Verstärkers an.
Nun halte das andere (blanke) Ende der Litze an allen möglichen metallischen Teilen (Teller, Tonarm usw.) des Plattenspielers.
Wenn nun auf einmal das Brummen an einer Stelle verstummen sollte, solltest du da dann genauer nachforschen.
Doffy
Neuling
#3 erstellt: 15. Apr 2021, 23:10
Hallo,

das habe ich tatsächlich noch nicht geprüft.
Ich werde dies am Wochenende mal in Angriff nehmen und Feedback geben.

Vielen Dank!
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 16. Apr 2021, 10:53
Ich habe den Teil mit dem Überbrücken des Vorverstärkers so verstanden, dass es trotz Überbrückung stark gebrummt hat. Wenn dem so war hast du einen Fehler in der Verdrahtung. Denn wenn man an einen normalen Verstärker ein Magnetsystem anschließt ist der Eingang nicht empfindlich genug, dass es stark brummen könnte, auch wenn die Nullung nicht ok ist. Überprüfe mal, ob die Kabel vorne am System alle an der richtigen Stelle sind und prüfe nochmal, ob du nichts vertauscht hast beim Anlöten. Ist das Brummen auf beiden Kanälen? Brummt es auch, wenn der Plattenspieler nicht in die Netzsteckdose eingesteckt ist? Mache mal ein paar Fotos, von den relevanten Stellen.
Doffy
Neuling
#5 erstellt: 17. Apr 2021, 13:21
Hallo,

bitte entschuldige die späte Antwort, hatte gestern nach der Arbeit keine Lust mehr mich mit dem Plattenspieler zu beschäftigen.

Heute habe ich dann die Bilder gemacht und noch einmal Probe gehört, ich muss sagen, es ist um Welten besser!
Vielleicht habe ich beim wieder-anlöten doch einen Fehler behoben, den ich vorher so nicht gesehen oder gemessen hatte.
Der Spieler hat noch ein gewisses Grundrauschen, aber das ist bei weitem nicht so schlimm wie vorher.

Ich habe die Bilder einfach mal bei mir auf meine Homepage geladen.
Ihr dürft diese gerne ignorieren, nicht dass es noch als Werbung gesehen wird.

Plattenspieler Bilder und Audio

Das Brummen ist nun weitaus leiser, fast nicht mehr zu hören, die Aufnahmen stammen direkt aus dem USB-Ausgang des Plattenspielers.

Selbst mir meinen guten Kopfhörern kann man dem jetzt ganz gut lauschen, auch wenn ich sagen muss, dass die Qualität über Foobar2000 mit Flac weitaus besser ist.

Ich glaube fast, dass es doch noch die Spannungsquelle ist, die Probleme macht, ich werde mir eventuell doch noch eine besorgen, vorher mit meinem einstellbaren Netzteil brachte es keine Verbesserung, aber man weiß ja nie, so ein Werkstatt-Teil ist jetzt auch nicht unbedingt das Beste.

Die Lötstellen werde ich vielleicht noch einmal neu machen auf der Platine, da ich beim letzten zurücklöten echt keine Lust mehr hatte, dass die Lötstellen perfekt sind

Danke euch!
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 17. Apr 2021, 15:14
Du musst natürlich unterscheiden zwischen der Wiedergabe über USB oder direkt vom System. Über USB spielt die Qualität des Netzteils eine große Rolle, bei Wiedergabe direkt vom System nicht, da ja dann das Netzteil nur den Motor versorgt. Digitale Schaltungen an analogen Quellen mit niedrigen Signalpegeln erfordern immer serh viel Sorgfalt, ansonsten hat man schnell Störungen im Signal. Die Qualität bezüglich Rauschen mit einer guten digitalen Quelle zu vergleichen wird mit Sicherheit zu Gunsten der digitalen Quelle ausgehen.
Doffy
Neuling
#7 erstellt: 17. Apr 2021, 20:05
Ja das stimmt wohl, ist ja auch kein super high end Plattenspieler.
Ich werde noch einmal ein anderes Netzteil testen, muss ich aber erst bestellen.
Ist es eigentlich normal, dass es sehr laut ist (kann das Geräusch schwer beschreiben, so bisschen Finger auf Kontakt drücken ähnlich, nur viel lauter) wenn man das Netzteil in die Steckdose steckt? Sobald es drin ist, ist das Geräusch weg.

Ohne Stromversorgung brummt jetzt auch nichts mehr.
Aber sobald er saft bekommt, ist es kurz arg laut.


[Beitrag von Doffy am 17. Apr 2021, 20:05 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 17. Apr 2021, 23:09
Wieviel Volt und Ampere liefert das Netzteil und was sagen die technischen Daten des Plattenspielers dazu (BDA)?
Doffy
Neuling
#9 erstellt: 17. Apr 2021, 23:50
Das sollte das Original Netzteil sein. 16V und 500mA.
Das zweite getestete hatte ich auf 16V eingestellt und 1A eingestellte.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 17. Apr 2021, 23:57
Dann sollte zumindest das nicht das Problem sein.


Ohne Stromversorgung brummt jetzt auch nichts mehr.
Aber sobald er saft bekommt, ist es kurz arg laut.


Das wird eher normal sein.
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 18. Apr 2021, 08:23
Hallo zusammen,

hoffen wir mal, das Pro-Ject inzwischen auf der Elektronik-Seite aufm Stand der Zeit ist.
Ich hatte mal ein Gerät zur Reparatur, da war eine einfache Steuerung für Stop/Play/Ton-Arm-Lift mit einem OP-Grab (als Flipflops, NANDs, ...) realisiert, ein Vorwiderstand völlig unterdimensioniert und von EMV hatte man offenbar noch nie etwas gehört .... :-)

Gruß
Bernhard
Doffy
Neuling
#12 erstellt: 18. Apr 2021, 17:04
Ich werde vielleicht einfach mal einen anderen Vorverstärker testen.
Der Plattenspieler hat durchaus schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

Ich glaube fast, das Sinnvollste ist es sich was neues anzuschaffen.
Oder was gebrauchtes qualitativ hochwertiges.

Da meine Eltern vermutlich einen alten Plattenspieler von meinem Onkel zwischenzeitlich nutzen werden (der hat hochwertigen kram, da er das auch beruflich gebraucht hat), brauchen sie für diesen sowieso einen entsprechenden Phono-Vorverstärker.
Das wird dann vermutlich mein letzter Versuch den Pro-Ject gut wieder zum spielen zu bringen.

Ich muss auch sagen, dass die Verdrahtung und der Aufbau im Inneren eher an Zuhause gebaut erinnern.
Normalerweise wird viel mit kleinen Platinen gearbeitet, Pro-Ject lötet aber gerne viel aneinander und die Beinchen der Kondensatoren werden auch mal über Luft von einer Klemme an die andere gespannt und angelötet.

Das heißt nicht, dass es schlechter funktioniert, nur optisch kenne ich sowas aufgeräumter.
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