Wega Concept 51 K - kleine Reparatur und Innenansichten

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Rohrpostix
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 03. Okt 2021, 15:11
Vor ein paar Monaten habe ich eine gut erhaltene Wega Concept 51 K erstanden. Im Laufe der Zeit fielen dann doch ein paar Defekte auf, die ich aus Respekt vor diesem 21 kg Trumm erst jetzt in Angriff genommen habe.

1. Schaltete man den Eingangswahlschalter auf Tuner, fiel die gesamte LED-Beleuchtung der Anlage sowie der Tuner nach ein paar Minuten aus, Plattenspieler, Tapedeck sowie Vor- und Endverstärker funktionierten weiterhin einwandfrei, wenn auch ohne LED-Anzeigen.
2. Das Tapedeck ließ sich nicht mehr richtig starten, irgendetwas in der Mechanik des Start-Tasters war wohl verbogen oder gebrochen.
3. Der Umschalter im Kassettenteil, der für den Vorrang des Kassettenteils vor allen anderen Eingängen sorgt, hatte Kontaktprobleme, nur ein sehr beherzter Druck auf die Stopp-Taste schaltete wieder auf den am eigentlichen Eingangswahlschalter gewünschten Eingang um.

Da ich im Netz keine aussagekräftigen Innenansichten der Wega Concept 51 K finden konnte, mach ich hier mal eine Art Fotodokumentation. Vielleicht hilft’s ja mal jemanden.

Wega Concept 51 K

Anhand des Schaltplans war schnell die Stelle gefunden, die für den Ausfall sämtlicher LED und den Tuner verantwortlich sein könnte: die stabilisierte Spannungsversorgung mit 15 V mittels eines MC78M15CT (kurz 7815) auf der Platine „N“ der Anlage. Irgendetwas in dieser 15 V Versorgung oder den nachfolgenden Bauteilen stimmte nicht.

Also erst mal aufmachen.

Die Servicehinweise zum Öffnen und Entfernen der einzelnen Komponenten im Service-Manual sind sehr genau. Die gute Nachricht: man muss die Anlage zum Entfernen des Gehäuse-Oberteils nicht drehen oder kippen. Es genügt, die Anlage etwas über die Tischkante zu platzieren und man kommt an die wenigen unteren Schrauben heran. Alles Weitere geschieht dann von oben. Etwas aufpassen muss man beim Anheben des Gehäuse-Oberteils. Vorne vorsichtig anheben und alle Verbindungskabel zu den LED-Anzeigen am Gehäuse-Oberteil abziehen. Verwechselungsgefahr der Kabel besteht nicht, die Kontakte sind alle unterschiedlich ausgeführt.

Wega Concept 51 K, Gehäuse-Oberteil

Und so präsentiert sich das Innenleben der Wega Concept 51 K: vorn ganz links die Bedienelemente des Plattenspielers, dann Tapedeck, Tuner und Vorverstärker, hinten die Endstufe, die 7-Segment-Frequenzanzeige des Tuners und der Trafo. Die „rumliegenden“ Kabel gehören zu den LED-Anzeigen im Gehäuse-Oberteil. Der Plattenspieler wurde nicht angerührt, dazu gab es keine Veranlassung.

Wega Concept 51, Innenleben

Wega Concept 51 K, Innenleben

Hier das Gehäuse-Oberteil mit den noch eingebauten LED-Anzeigen und dem Öffnungs-Mechanismus für die Kassette.

Wega Concept 51 K, Gehäuse-Oberteil

Was für ein Aufwand mit Federn, Umlenkrolle, Zahnrädern und Flügelrad. Funktioniert aber gut und effektvoll. Nach Betätigen der Eject-Taste öffnet sich das Kassettenfach langsam mit einem „vornehmen“ Surren.

Wega Concept 51 K, Kasseten-Öffnungs-Mechanismus

Von der gesuchten Platine „N“ aber keine Spur, das Ding muss sich irgendwo unter den vorhandenen Bauteilen befinden. Ein mögliches Zuleitungskabel zur Platine „N“ verliert sich unter den Vorverstärker, also muss der raus. Die Beschreibung zum Ausbau des Vorverstärkers ist im Service-Manual nachvollziehbar beschrieben, die vielen Kabelanschlüsse machen das Anheben des Vorverstärkers etwas schwierig. Kippt man den Vorverstärker vorsichtig etwas nach hinten, kommt darunter die gesuchte Platine „N“ zum Vorschein. Vorn rechts im Foto der Netzschalter, in der Mitte die Platine „N“, hinten die Platine des Netzteils mit Sicherungen und einem großen Glättungs-Elko.

Wega Concept 51 K, Platine N unter dem Vorverstärker

Die Platine „N“ ist mit einer Schraube gesichert und die Kabel sind lang genug, um sie auch bei wieder eingebautem Vorverstärker oben heraus zu führen. So lässt sich die gesamte Anlage wieder in Betrieb nehmen und man kann an der Platine „N“ Messungen vornehmen. Hier im Foto rechts vor dem Trafo die nach oben herausgeführte Platine „N“, mit einem Bierdeckel gegen Kurzschlüsse gesichert. Die LED-Anzeigen wurden aus dem Gehäuse-Oberteil entnommen (die LED-Anzeigen sind mit Metall-Klammern bzw. Widerhaken am Gehäuse-Oberteil befestigt; um an die Kassetten-Aussteuerung zu gelangen, muss auch der Öffnungs-Mechanismus für die Kassette entfernt werden) und provisorisch wieder angeschlossen, mit ein wenig Isolierband gegen Kurzschlüsse gesichert.

Wega Concept 51 K, Platine N herausgeführt

Man erkennt im Schaltplan, dass die stabilisierte Spannung von 15 V für alle LED-Beleuchtungen inklusive deren Ansteuer-ICs verwendet wird, das sind
• die Pegelanzeigen für das Tapedeck (2 x 10 LED für beide Kanäle),
• die Anzeige zur Signalstärke für den Tuner (insgesamt 9 LED)
• die drei Anzeigen zum Eingangswahlschalter (Phono, Tuner, Tape 2),
• die Anzeigen zu den Einstellungen am Tapedeck (Cassette, Record, Dolby, Limiter) und
• die Anzeige zur Plattenspielerdrehzahl.

Des Weiteren wird auch im Tuner die 15 V Spannung benötigt. Da kann je nach Betriebsart ganz schön was an Strom zusammen kommen, jede einzelne LED schlägt schließlich mit ca. 10 mA zu Buche.

Hier der Schaltplan-Ausschnitt zur Platine „N“. Aus der geglätteten Eingangsspannung von 36 V wird über einen Vorwiderstand R5 mit 39 Ohm / 4 Watt und dem Spannungsregler IC3 MC78M15CT eine stabilisierte Spannung von 15 V erzeugt. Man erkennt schon, dass hier laut Schaltplan 21 V über R5 und IC3 „vernichtet“ werden müssen.

Wega Concept 51 K, Schaltplan Platine N, Netzteil

Ein paar Messungen: R5 hat tatsächlich 42 Ohm, das liegt in der Toleranz. Die Eingangsspannung Uin liegt statt bei 36 V tatsächlich bei 38,8 V, das sind nahezu 3 V mehr als vorgesehen und mit dieser Überspannung muss allein der 7815 fertig werden. Diese Überspannung rührt sehr wahrscheinlich von der Erhöhung der Netzspannung in Europa Ende der 1980er Jahre her. Die stabilisierte Spannung Uout am Ausgang habe ich mit 15,2 V gemessen. Die Spannung bzw. Leistung an R5 wird im Folgenden als U5 und P5 bezeichnet, der Spannungsabfall und die Leistung am 7815 sind U78 und P78.

Geringer Stromverbrauch: Eingangswahlschalter auf Phono, kein Kassettenbetrieb, nur 3 LED für Dolby, dem gewähltem Eingang und der Plattenspielerdrehzahl leuchten:
U5 = 7,1 V; I = 7,1 V / 42 Ohm = 170 mA; P5 = 7,1 V x 170 mA = 1,2 W
U78 = 38,8 V – 15,2 V – 7,1 V = 16,5 V; P78 = 16,5 V x 170 mA = 2,8 W

Mittlerer Stromverbrauch: Eingangswahlschalter auf Phono, Kassettenbetrieb mit Austeuerungsanzeige (ca. 5 LED je Kanal an):
U5 = 10 V; I= 10 V / 42 Ohm = 240 mA; P5 = 10 V x 240 mA = 2,4 W
U78 = 38,8 V – 15,2 V – 10 V = 13,6 V; P78 = 13,6 V x 240 mA = 3,3 W

Maximaler Stromverbrauch: Eingangswahlschalter auf Tuner (+7 LED), Kassettenbetrieb mit Austeuerungsanzeige (ca. 5 LED je Kanal an):
U5 = 12,5 V; I= 12,5 V / 42 Ohm = 300 mA; P5 = 12,5 V x 300 mA = 3,75 W
U78 = 38,8 V – 15,2 V – 12,5 V = 11,1 V; P78 = 11,1 V x 300 mA = 3,3 W

Es fließen also durchschnittlich 170 mA bis 240 mA, maximal bis zu 300 mA. Was für den Vorwiderstand eine Leistung von bis zu 3,75 W bedeutet, damit wird dieser am Limit betrieben.

Der 7815 hat dauernd eine Leistung von ca. 3 W und teilweise mehr zu vertragen. Selbst gut gekühlt im TO-220 Gehäuse ist er damit am Limit, vielleicht auch darüber. Allein durch die höhere Eingangsspannung von 38,8 V statt der vorgesehenen 36 V hat der 7815 eine Mehrleistung von nahezu 1 W zu vertragen, das ist immerhin 1/3 seiner maximal möglichen Leistung, allein durch eine erhöhte Netzspannung von 220 V auf 230 V (und ggf. noch mehr) hervorgerufen. Bei Überlast/Überhitzung schaltet ein 78er einfach ab, das ist genau der Effekt, der Eingangs als Fehler beschrieben wurde.

Schlussfolgerung: die Wega-Entwickler haben damals am Limit dimensioniert, die Netzspannungserhöhung Ender der 1980er von 220 V auf 230 V war dann doch zu viel, hier muss also vor dem 7815 Spannung „vernichtet“ werden!

Die brachiale Lösung: vor R5 werden 10 Dioden 1n4001 in Reihe geschaltet und somit die Spannung am 7815 um ca. 7 V abgesenkt. Eine 1n4001 kann 1 A vertragen, kommt also mit max. 300 mA zurecht. Herausgekommen ist dieses „Lötkunstwerk“, welches auch als Übungsarbeit für Azubis herhalten könnte. Im Foto die wieder eingebaute Platine „N“, rechts unten auf der Platine die neue Diodenkaskade.

Wega Concept 51 K, Platine N mit 1n4001 Diodenkaskade

Fazit: der 7815 bleibt jetzt bei allen Betriebszuständen völlig cool, der Widerstand R5 wird nach wie vor an seinem Leistungslimit betrieben, die 10 Dioden 1n4001 werden warm, aber nur zu einem Drittel ihres maximal möglichen Stroms betrieben.

Nun kann der Vorverstärker wieder über die Platine „N“ verschraubt werden (das ist wegen der vielen und störrischen Kabel etwas schwierig). Im Foto der leicht angehobene Vorverstärker, darunter ist noch die Platine „N“ zu sehen.

Wega Concept 51 K, Platine N unter dem Vorverstärker

Damit ist dieser Teil der Reparatur abgeschlossen. Es folgt die Behebung der Defekte am Kassettenteil.
Rohrpostix
Schaut ab und zu mal vorbei
#2 erstellt: 03. Okt 2021, 15:26
Zweiter Teil

1. Das Tapedeck ließ sich nicht mehr richtig starten, irgendetwas in der Mechanik des Start-Tasters war wohl verbogen oder gebrochen.
2. Der Umschalter im Kassettenteil, der für den Vorrang des Kassettenteils vor allen anderen Eingängen sorgt, hatte Kontaktprobleme, nur ein sehr beherzter Druck auf die Stopp-Taste schaltete wieder auf den am eigentlichen Eingangswahlschalter gewünschten Eingang um.

Um an die Tasten des Kassettenteils zu gelangen, kann das Kassettenteil in der Anlage verbleiben. Es genügt, die schmale Schiene zur Verriegelung der Tastenreihe mit der kleinen Schraube am linken Ende der Schiene und noch zwei weitere Klipse der Schiene zu lösen. Danach kann man die einzelnen Tasten nach oben entnehmen, dabei das Federblech der jeweiligen Taste etwas zusammendrücken.

Wega Concept 51 K, Kassettenteil mit Tasten

Hier das Übel, der Taster ist gebrochen. Man erkennt im linken Foto den Riss innen an der linken Seite. Damit kann der Taster nicht mehr die notwendige Kraft zur Betätigung der Mechanik aufbringen. Dass es ausgerechnet den Start-Taster erwischt hat, ist nicht weiter verwunderlich, dieser Taster hat zum Anlegen von Ton- und Löschkopf sowie Andruckrolle die größte Kraft aufzubringen. Ich habe den gerissenen Taster mit 2-Kompomenten-Kleber etwas stabilisiert und an die Position für den Rücklauf verlegt, dort ist weit weniger Kraft aufzubringen.

Wega Concept 51 K, Kassettenteil, gebrochene und geklebte Start-Taste

Der gesuchte Umschalter im Kassettenteil, der für den Vorrang des Kassettenteils vor allen anderen Eingängen sorgt, liegt zwischen oberer Mechanik und unterer Platine des Kassettenteils. Um daran zu gelangen muss das gesamte Kassettenteil entnommen werden. Laut Service-Manual muss dafür auch die Frequenz-Kanal-Anzeige (Zählerbaustein) entnommen werden. Das ist noch einfach, der Zählerbaustein ist mit zwei Schrauben befestigt und über zwei Kabel mit dem Tuner und der Spannungsversorgung verbunden.

Wega Concept 51 K, gelöster Zählerbaustein

Die Entnahme des Kassettenteils gestaltet sich wegen der zahlreichen und störrischen Kabel etwas schwieriger. Vor allem der spätere Wiedereinbau verlangt etwas Fingerspitzengefühl beim Verlegen der Kabel. Zudem muss zeitgleich die Trägerplatine der Mikrofonbuchsen unter dem Kassettenteil gelöst, bzw. später wieder befestigt werden.

Wega Concept 51 K, Kassettenteil entnommen

Trennt man dann am ausgebauten Kassettenteil die obere Mechanik von der unteren Platine kommen dazwischen der Antrieb mit den Antriebsriemen und der gesuchte Umschalter auf einer kleinen Platine zum Vorschein. Wegen der Verbindungskabel bekommt man die beiden Hälften nicht viel weiter auseinander, als im folgenden Foto dargestellt. Für eine Reinigung des Schalters mit Elektronik-Feinreiniger reicht das aber. Wer die Antriebsriemen tauschen muss/will kann das an dieser Stelle auch tun. Das war in meinem Fall aber nicht notwendig, weil es ganz offensichtlich in früheren Zeiten mal erledigt wurde.

Wega Concept 51 K, Kassettenteil geöffnet

Hier noch zwei Ansichten des ausgebauten Kassettenteils.

Wega Concept 51 K, Kassettenteil

Wega Concept 51 K, Kassettenteil

Und weil bei ausgebautem Kassettenteil der Blick auf die Endstufenplatine und die Plattenspieler-Tasten so gut sichtbar wird, hier noch zwei weitere Fotos vom Innenleben der Concept 51 K.

Wega Concept 51 K, Endstufe

Wega Concept 51 K, Plattenspielersteuerung

Nun kann das Kassettenteil wieder eingebaut und verkabelt werden. Das ist, wie bereits erwähnt, wegen der vielen und störrischen Kabel und der Mikrofon-Platine nicht ganz einfach. Zuletzt das Gehäuse-Oberteil an der hinteren Seite ansetzen, die Kabel zu den LED-Anzeigen anschließen und sorgsam verlegen und zuletzt das Gehäuse-Oberteil schließen und verschrauben.

Wega Concept 51 K, Gehäuse-Oberteil

Das war’s, wie Eingangs schon gesagt: vielleicht hilft‘s ja irgendwann jemanden.

Links:
Technische Daten
Bedienungsanleitung (als einzelne JPG-Dateien)
Service-Manual (der Download-Link-dauert etwas länger)
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 03. Okt 2021, 16:07

Die Eingangsspannung Uin liegt statt bei 36 V tatsächlich bei 38,8 V, das sind nahezu 3 V mehr als vorgesehen und mit dieser Überspannung muss allein der 7815 fertig werden


C15/16 sind mit 35V angegeben. Die hätte ich dann aber auch noch in 50 V erneuert.
Merkwürdig ist dabei aber, dass sie damals schon mit den 36 V (- 0,7 V der Diode) eigentlich schon sehr knapp bemessen wurden.


vor R5 werden 10 Dioden 1n4001 in Reihe geschaltet und somit die Spannung am 7815 um ca. 7 V abgesenkt.


So kenne ich es auch
Rohrpostix
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 14. Okt 2022, 14:26
Spätes update:
vor einigen Monaten hatte ich nach der hier beschriebenen schwarzen "Darth Vader" auch eine graue "Luke Skywalker" zur Reparatur. Beide Reparaturberichte habe ich als PDF-Datei abgelegt, zu finden unter
http://dlok.de/wega/...aturbeschreibung.pdf
http://dlok.de/wega/...aturbeschreibung.pdf
Bei der grauen "Luke Skywalker" musste ich bis zu den Aufnahme-Schaltern auf der sogenannten GP-Platine des Kassettenteils vordringen, die Schalter auslöten und reinigen. Vielleicht hilft die Beschreibung ja irgendwann mal jemanden.

Unter
http://dlok.de/wega/...brauchsanweisung.pdf
ist eine PDF-Datei der mir vorliegenden DIN A5 Gebrauchsanweisung der Concept 51 K zu finden. Diese habe ich gescannt und um die Ansichten der grauen Anlage mit Nummerierung der Bedinelemente ergänzt. Im Original ist diese DIN A5 Anleitung (ohne Gerätadraufsicht) in einen DIN A 4 Umschlag (mit der Draufsicht) eingeheftet. Letzterer ist ein wenig schwierig zu scannen.

Unter
http://dlok.de/wega/
sind zudem Schaltpläne der Wega Concept 51 K zu finden, die im Servicemanual über zwei Seiten reichen. Diese sind hier auf je eine JPG-Datei zusammen montiert.

Wie gesagt: vielleicht hilft dies alles ja irgendwann mal jemanden.
Compu-Doc
Inventar
#5 erstellt: 14. Okt 2022, 17:18
Respekt für die viele Arbeit und danke für die Bereitstellung deiner Reparatur...anleitungen/Erkentnisse.
DocMarten
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 28. Nov 2022, 15:09
Hallo Rohrpostix,
habe gerade Deine Beiträge entdeckt - wow, endlich noch jemand, der sich mit ähnlicher Begeisterungen mit der Wega beschäftigt wie ich. Vielen Dank für die tollen Infos und die Aufbereitung von Handbuch und Schaltplänen.
Ich habe vor einigen Jahren eine der hellgrauen bekommen und hergerichtet. Dazu habe ich
- zwei weitere als Teilespender besorgt ( 1 x schwarz, 1 x hellgrau); eine der beiden versuche ich gerade als Zweitgerät wieder zusammenzusetzen.
- Diverse Teile erneuert (etwa die Riemen des Tape Deck, die Nadel usw.)
- Mir die hellgraue Farbe im Baumarkt scannen, analysieren und mischen lassen, um verkratzte Teile neu zu lackieren.
- Einen Alu-Tulpenfuß mit rechteckiger Basis (verbreitet bei Grundig-Fernsehern aus den 1970/1980ern) besorgt, dessen Säule mit einem selbst kreierten 3D-gedruckten Teil auf angemessene Höhe verlängert und das Ganze mit der erwähnten hellgrauen Farbe lackiert. All dies, weil mir der Originalfuß der Wega Concept 51k nie gefallen hat, da er für meinen Geschmack aus dem eigentlich grazilen Gerät einen optisch massigen Block macht.
Grundig Tulpenfuß mit Extension
- Da ich die Anlage ohne Boxen und Lautsprechkabel mitten im Raum stehen habe: Eine sehr kleine Elektronik gebastelt, bestehend aus einem Raspberry Pi Zero W mit einem IQAudio-Hat und (u.a.) der Picoreplayer-Software. Diese ermöglicht es mir, das Signal der Wega (ich greife es intern am Kopfhörerausgang ab) über WLAN(Airplay an den vorhandenen Denon AVR (und an alle anderen Player in der Wohnung) zu streamen.
Wenn jemand Interesse an einer der Maßnahmen hat, kann ich gern noch etwas mehr dazu sagen bzw. Fotos suchen.
Ein paar Sachen muss ich noch machen. So funktioniert etwa die Repeat-Funktion des Plattenspielers nicht, und jetzt sind auch gerade die Komponenten-LEDs ausgefallen.
wega concept 51k
Da Ihr Euch - im Gegensatz zu mir - auch hervorragend mit den Komponenten und Betriebsspannungen des Systems auskennt, hätte ich eine Frage. Derzeit betreibe ich den erwähnten Raspberry Pi Zero W wie vorgesehen über ein separates USB-Netzteil. Eleganter wäre es allerdings, wenn der sich mit der Wega ein- und ausschalten ließe. Da die Software kpl. im RAM läuft, ist hierbei auch kein Datenverlust zu befürchten.
Jetzt die Frage: Spricht aus Eurer Sicht etwas dagegen, eine der Gleichspannungen der Wega abzugreifen, etwa die 36 Volt des Netzteils oder eine der anderen Spannungen, diese mit einem Stepdown-Wandler auf 5V (bzw. 5,19V) zu bringen und damit den Raspi zu versorgen? Der braucht ca. 120mA plus ein bisschen für die Soundkarte (s. https://www.bitbloke...-bluetooth-gemessen/). Die Wega selbst benötigt, so wie ich sie betreibe (Lautstärke auf ca. 3, ohne Boxen) vermutlich sehr wenig (außer für die Beheizung des Wohnzimmers durch das Netzteil )
Für Tipps wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Martin
Rohrpostix
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 28. Nov 2022, 17:23
Hallo Martin,

eine gute Idee, die Farbe mischen zu lassen. Kannst du mir die Daten zur Farbe zukommen lassen? Ich besitze nur den schwarzen Fuß und würde den vielleicht mal für meine graue Concept 51 K umlackieren. Nur vielleicht. Die Lösung mit dem Grundig-Fuß finde ich auch sehr gelungen. Mit der richtigen Farbe eröffnen sich ja jede Menge Möglichkeiten.

An meiner schwarzen Concept 51 K sind ebenfalls die Komponenten-LEDs ausgefallen, scheint eine Kinderkrankheit zu sein. An der LED-Anzeige ist zudem ein Digit defekt, auch dies habe ich bei ebay-Angeboten jetzt schon öfter gesehen. Ich habe aber für kleines Geld die komplette schwarze Abdeckung inkl. aller LED-Platinen und Anzeigen bekommen können, das wird demnächst mal alles getauscht.

Spannung für den Raspberry Pi? Es gibt da eine Spannung von 8 V, die scheinbar nur für den Motor des Kassettenteils gebraucht wird. Du müsstest mal messen, was sich der Motor an Strom nimmt und ob das noch für den Raspberry Pi genügt. Abgesichert sind die 8 V mit einer 800 mA Sicherung. Mit einer typischen 7805-Schaltung nach den geglätteten 8 V könntest du hier deinen Raspberry Pi versorgen. Ich würde die Spannung aber keinesfalls von den stabilisierten 15 V am MC78M15 abgreifen, dieser scheint mir bereits sehr belastet zu sein (siehe mein Reparaturbericht zur schwarzen Concept 51 K).

Wega Concept 51 K, Netzteil, hier ließen sich ggf. 8 V abgreifen

Das Verbindsproblem zu modernen Komponenten habe ich übrigens mit einem sehr preisewerten BT-Sender-Empfänger mit Akku gelöst; angeschlossen an die TA DIN-Buchse, der Akku hält mehrere Stunden, das klappt ganz hervorragend.

Gruß
Andreas
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 28. Nov 2022, 17:36
Die Idee mit den 8 VDC hatte ich auch verfolgt. Die Absicherung erfolgt aber bereits auf der Seite der Trafo-Sek.-Wicklung.
Somit werden dort weniger als 6 V~ x 0,8 A = ca. 5 W abgegeben. Das ist für einen Standard-Capstanmotor aber schon wenig (beim Start/Anlaufen).

Desweiteren muss man immer prüfen, ob die - häufig unbeachtete - Masse-Verbindung Probleme bereiten kann. Kommt die Masse (GND) des Rasberry wiederum mit anderen Gerätschaften und deren Masse in Kontakt?

Wenn man eine sichere Lösung haben will, sollte man an eine geeignete Spannung im Gerät ein Schaltrelais anschließen (Diode nicht vergessen!).
Die geschalteten Kontakte kann man mittels einer Buchse nach außen führen. Darüber lässt sich dann die 5 V-Spannung des USB-Netzteils ein- und ausschalten.

Es ist ein ähnliches Konzept wie bei vielen Receivern, die an der Gehäuserückseite (geschaltete) Buchsen für weitere Geräte bereitstellen.


[Beitrag von CarlM. am 28. Nov 2022, 17:45 bearbeitet]
DocMarten
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 28. Nov 2022, 17:52

Rohrpostix (Beitrag #7) schrieb:

eine gute Idee, die Farbe mischen zu lassen. Kannst du mir die Daten zur Farbe zukommen lassen?

Die Daten selbst habe ich nicht bekommen. Aber das geht einfach so: Du gehst mit einem Teil in der gewünschten Farbe (ich habe den Deckel des Kassettenfachs mitgenommen) ins Bauhaus - da habe ich es zumindest machen lassen. Dort, an der Farbmischstation, misst man es aus und mischt auch gleich ein Döschen der entsprechenden Farbe. Nicht erschrecken, wenn es beim Ausprobieren vor Ort (wie bei mir) zunächst zu hell erscheint. Nach dem Trocknen hat der Farbton zu praktisch 100% gestimmt. Kostet auch ziemlich kleines Geld, ich glaube, ich habe weniger als 10 Euro für Analysieren und die Farbdose bezahlt.


Das Verbindsproblem zu modernen Komponenten habe ich übrigens mit einem sehr preisewerten BT-Sender-Empfänger mit Akku gelöst; angeschlossen an die TA DIN-Buchse, der Akku hält mehrere Stunden, das klappt ganz hervorragend.

Das hatte ich zunächst ähnlich gelöst. Das schicke an der Streaming-Lösung ist aber in meinem Fall, dass, sobald ich am Raspberry (bzw. auf der Audiokarte) den Taster drücke
1. Der Denon AVR (der bei mir in einem anderen Raum steht) eingeschaltet, und
2. auf Airplay umgeschaltet wird, und
3. Der Stream vom Raspberry gestartet wird.
Und nach einem langen Tastendruck auf besagten Taster fährt der Raspi runter und der Denon schaltet sich nach einer Weile wieder aus.
Das mal ganz abgesehen von der (zugegebenermaßen in Verbindung mit der Wega eher selten genutzten) Möglichkeit, den Stream simultan im ganzen Haus, auf der Dachterrasse usw. laufen zu lassen.
Ich habe BTW auf den Headphone-Ausgang statt auf die DIN-Buchse gesetzt, weil ich so die Klangoptionen (Filter, Tiefen/Mitten/Höhen) der Wega mitnehme, was m.W. über die DIN Buchse mit purem Line Out nicht geht.
Viele Grüße
Martin
DocMarten
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 28. Nov 2022, 18:01

CarlM. (Beitrag #8) schrieb:
Die Idee mit den 8 VDC hatte ich auch verfolgt. Die Absicherung erfolgt aber bereits auf der Seite der Trafo-Sek.-Wicklung.
Somit werden dort weniger als 6 V~ x 0,8 A = ca. 5 W abgegeben. Das ist für einen Standard-Capstanmotor aber schon wenig (beim Start/Anlaufen).

Danke für den Hinweis, damit dürfte dieser Weg nicht zuverlässig nutzbar sein.


Desweiteren muss man immer prüfen, ob die - häufig unbeachtete - Masse-Verbindung Probleme bereiten kann. Kommt die Masse (GND) des Rasberry wiederum mit anderen Gerätschaften und deren Masse in Kontakt?

Nun ja, am Eingang des Audio Hat natürlich mit der Masse des Kopfhörerausgangs der Wega. Mir fehlen die Kenntnisse, um abzuschätzen, ob und wenn ja welche Auswirkungen das haben könnte.


Wenn man eine sichere Lösung haben will, sollte man an eine geeignete Spannung im Gerät ein Schaltrelais anschließen (Diode nicht vergessen!).
Die geschalteten Kontakte kann man mittels einer Buchse nach außen führen. Darüber lässt sich dann die 5 V-Spannung des USB-Netzteils ein- und ausschalten.
Es ist ein ähnliches Konzept wie bei vielen Receivern, die an der Gehäuserückseite (geschaltete) Buchsen für weitere Geräte bereitstellen.

Hmm... dann könnte ich wohl am Einfachsten so etwas einbauen, falls ich ein Plätzchen finde, und direkt mit dem Einschalter der Wega koppeln. Oder?
Viele Grüße
Martin
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 28. Nov 2022, 18:10
Grundsätzlich ist das verlinkte Teil eine gute Lösung, weil man dann auf das USB-Netzteil verzichten kann.
Andererseits muss die elektrische Anbindung an die 230 V~ im Gerät und die mechanische Anbringung absolut sicher sein.
Die Buchse für den 5V-Ausgang sollte vertauschungssichere Kontakte haben (female).


[Beitrag von CarlM. am 28. Nov 2022, 18:12 bearbeitet]
DocMarten
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 28. Nov 2022, 18:17
Ja, das ist selbstverständlich. Aber in meiner Erinnerung (ich hatte die Wega schon länger nicht mehr auf) müsste da es noch ein paar "luftige Ecken" geben, wo man eine Mini Lochrasterplatine samt Halterung und den Wandler unterbringen könnte, natürlich mit Abdeckung an der Unterseite der Platine.
Habe ich das im Schaltplan richtig identifiziert, dass A301 und A302 Nullleiter bzw. Phase sind?
Vielen Dank & viele Grüße
Martin
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 28. Nov 2022, 18:25
Das Gerät ist ja Schutzklasse 2 (siehe Typenschild zwei Quadrate). Es gibt also ein zweiadriges Kabel, dessen Stecker man beliebig in die Steckdose einführen kann.
Wenn man es korrekt macht, orientiert sich sich an der Farbcodierung des Netzkabels:
braun: Phase
blau: Neutralleiter
DocMarten
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 28. Nov 2022, 19:08
Danke! Ich habe jetzt mal ein Doppelpack https://www.ebay.de/itm/162749610331 geordert. Werde Euch wissen lassen, wenn ich es eingebaut habe.
Man könnte den Pi natürlich auch einfach 24/7 durchlaufen lassen, aber das widerstrebt mir irgendwie. Zumal ich heute gelernt habe, dass die Ersatzbirne für unsere nach 20 Jahren durchgebrannte Kühlschrankbeleuchtung 89% weniger Energie verbraucht! Das wird sich bestimmt auf der Stromrechnung bemerkbar machen. Kennt Ihr ja sicher: die langen, gemütlichen Leseabende, Im Winter, vor der geöffneten Kühlschranktür
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 28. Nov 2022, 20:10

Hmm... dann könnte ich wohl am Einfachsten so etwas einbauen, falls ich ein Plätzchen finde, und direkt mit dem Einschalter der Wega koppeln. Oder?


Das Ding (+ Lochraster + Verkabelungen) muss, wie schon erwähnt, ABSOLUT nach der SK2-Richtlinie verbaut werden!
Zudem muss zumindest auf der Primärseite eine Sicherung vorhanden sein. Entweder nutzt du eine schon vorhandene Primärsicherung des Wegas oder du musst selbst eine setzen.
gst
Inventar
#16 erstellt: 29. Nov 2022, 10:13
Eine alternative Idee:
Beim China-Menschen zwei einstellbare Spannungswandler erwerben. Der eine kommt anstelle von R5 in die Spannungsversorgung und wird auf 18Volt Ausgang eingestellt und der andere macht aus den 36V 5Volt für den Rasperry. Insgesamt wird das Gerät dann weniger Strom als vorher verbauchen, da man kaum noch Hitze produziert. (natürlich schlecht für die Wohnzimmerbeheizung)
gst
Rohrpostix
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 29. Nov 2022, 21:58

gst (Beitrag #16) schrieb:
Eine alternative Idee:
... Der eine kommt anstelle von R5 in die Spannungsversorgung und wird auf 18Volt Ausgang eingestellt ...
gst

Eine sehr gute Idee, über R 5 und IC 3 wird nämlich ordentlich Leistung verbraten. Da sind die Wega-Ingenieure wohl mit der Holzhammer-Methode dran gegangen. Da mein 7815 schon mal die Flügel streckte und abschaltete habe ich das bei meiner schwarzen Wega brachial mit 10 x 1n4001 in Reihe vor R 5 gelöst. Deine Lösung ist natürlich viel eleganter und vor allem stromsparender.
DocMarten
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 30. Nov 2022, 15:06

gst (Beitrag #16) schrieb:
Eine alternative Idee:
Der eine kommt anstelle von R5 in die Spannungsversorgung und wird auf 18Volt Ausgang eingestellt und der andere macht aus den 36V 5Volt für den Rasperry.
Danke für den Tipp! Step-Downs müsste ich in verschiedenen Ausführungen noch in der Bastelkiste haben.
Wäre das so korrekt?
Step-Downs
Habe übrigens die Bedienung nochmal umgebaut und statt des Tasters einen Rotary Encoder mit Schalt-Funktion (Taster) eingebunden. Damit kann ich die w.o. geschilderten Funktionen auslösen, und durch Drehen in Echtzeit die Lautstärke des Denon AVR regeln! Den Encoder werde ich mit dem Raspilein unsichtbar an der Rückseite der Wega platzieren - so kann ich direkt am Gerät alles kontrollieren, ohne Notwendigkeit von Apps, Fernbedienungen usw. Finde ich extrem praktisch und unkompliziert.
Werde jetzt noch etwas recherchieren, ob ich den endlos drehenden Encoder nicht durch einen Schieberegler ersetzen kann. Gibts ja für ein paar Cent für Arduino & Co., allerdings mit analogem Output. Einbindung in LMS/Picoreplayer scheint auf den ersten Blick nicht ganz trivial... Wenn also jemand was weiß...?

PS. Die Forensoftware hat mich wiedermal nicht über neue Antworten informiert :/


[Beitrag von DocMarten am 30. Nov 2022, 15:11 bearbeitet]
gst
Inventar
#19 erstellt: 30. Nov 2022, 16:05
nee, so meinte ich das nicht, das gibt Ärger. Die -36Volt musst du völlig in Frieden lassen.

1. ein Schaltnetzteil mit Eingang +36V hinter D12 und Ausgang mit 18 V vor dem 7815. Seine Masse ist die Gleiche wie die von C13. Der 7815 macht daraus saubere 15 Volt, ohne groß schwitzen zu müssen, wird aber 50 oder 100µF am Eingang brauchen. Auf dem Oszi habe ich bei manchen Schaltnetzteilen am Ausgang Sachen gesehen, die der 7815 so gut wegbügeln kann.
2. ein Schaltnetzteil mit Masse an die Masse von dem 7815 und der Eingang plus besser noch direkt vor D12. der Ausgang 5 Volt kommt an dien Raspi, Masse bleibt. Der kleine Raspi braucht ja nicht soviel Strom, max 0,5 A und der Schaltregler braucht dann am Eingang weniger als 0,15A.
Insgesamt gesehen dürfte dann die 36V-Leitung weniger Leistung abfordern als vorher. Diese Spannung könnte dann auf 37-38 V steigen, da müsstest du dann schauen, ob deine Spannungsregler das überhaupt können.
Gutes Gelingen wünscht
gst


[Beitrag von gst am 30. Nov 2022, 16:06 bearbeitet]
DocMarten
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 30. Nov 2022, 17:39

gst (Beitrag #19) schrieb:
nee, so meinte ich das nicht, das gibt Ärger. Die -36Volt musst du völlig in Frieden lassen.

Gut, dass wir darüber gesprochen haben
So?
Step-Downs 2


wird aber 50 oder 100µF am Eingang brauchen.

Statt C13 oder parallel dazu? Welche Specs mus der Kondensator haben?
Danke & Grüße
Martin
Rabia_sorda
Inventar
#21 erstellt: 30. Nov 2022, 19:36
Soll laut deiner Zeichnung ein negativer Spannungsregler (- 18 V) den RPI versorgen, oder wie soll ich das verstehen?
+ 5 V wärn doch super ...


Statt C13 oder parallel dazu?


Statt C13.
Wenn du ihn parallel dazu schalten würdest, dann ergibt das eine Kapazität von nur 0,33 µF mehr = Irrelevant!
Ich würde dazu eher zu 100 µF tendieren.

Auch am Spannungsregler des RPI sollte direkt am Eingang ein 100 µF verschaltet sein.
Am Ausgang würde ich dann nochmals so um 1 µF verschalten.

Zur Erinnerung:


Diese Spannung könnte dann auf 37-38 V steigen, da müsstest du dann schauen, ob deine Spannungsregler das überhaupt können.



1. ein Schaltnetzteil mit ...


Ich bin kein Freund von diesen neumodischen Spannungsreglern auf PWM-Basis in Verbindung mit NF-Schaltkreisen.
Nicht selten baut man sich damit einen Störsender ins Gerät und stört somit das Frequenzband des Radios. Auch können sich weitere Zwitscher-/Pfeiftöne auf die restlichen NF-Signale legen.
Sowas damit absolut ruhig zu bekommen, hat mich schon etliche Std. an Basteleien gekostet.
gst
Inventar
#22 erstellt: 30. Nov 2022, 20:23
Rabia schrieb:

Nicht selten baut man sich damit einen Störsender ins Gerät und stört somit das Frequenzband des Radios. Auch können sich weitere Zwitscher-/Pfeiftöne auf die restlichen NF-Signale legen.


Deshalb sollen auch die 78XX nicht übergangen werden. Wenn die PWM-Schaltnetzteile wirklich Ärger machen, schmeiß sie raus - aber wenn du eh' welche da hast, ist es einen guten Test wert.
gst
DocMarten
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 01. Dez 2022, 13:52

Rabia_sorda (Beitrag #21) schrieb:
Soll laut deiner Zeichnung ein negativer Spannungsregler (- 18 V) den RPI versorgen, oder wie soll ich das verstehen?
+ 5 V wärn doch super ...

Sorry, hatte ich vergessen zu löschen aus v1 der Grafik - das Gesagte hatte ich so verstanden, dass der Negativ-Ausgang des Reglers überhaupt nicht verbunden werden sollte (der ist, wenn ich es richtig erinnere, intern sowieso mit dem Negativ-Eingang verbunden)

Ich werde am WE mal schauen, welche Stepdowns ich habe. Da ich aber eh keine Kondensatoren besitze und mit etwas Glück heute die 230 -> 5V-Wandler ankommen, und da eine Umrüstung mit Stepdowns und zu tauschenden Kondensatoren und zu entfernenden Widerständen ja doch (zumindest für mich) etwas größere "Eingriffe" auf der Platine verlangen, werde ich das bei Gelegenheit erst einmal an einer der Teilespender-Wegas ausprobieren.
Die "Graue mit dem Tulpenfuß" möchte ich gern so weit als möglich im Originalzustand belassen bzw. nur mit zu 100 Prozent reversiblen Upgrades versehen.
DocMarten
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 01. Dez 2022, 13:58

DocMarten (Beitrag #18) schrieb:
Eine alternative Idee:
Werde jetzt noch etwas recherchieren, ob ich den endlos drehenden Encoder nicht durch einen Schieberegler ersetzen kann. Gibts ja für ein paar Cent für Arduino & Co., allerdings mit analogem Output. Einbindung in LMS/Picoreplayer scheint auf den ersten Blick nicht ganz trivial... Wenn also jemand was weiß...?

Ich weiß mittlerweile, auch durch erneutes Nachdenken ;), dass meine Idee nicht trivial ist. Denn der Schieberegler müsste ja beim Hochfahren des Raspis auf den aktuellen Lautstärkestatus des Denon springen, der zuvor über alle möglichen anderen Devices hätte geändert werden können.
M.a.W. müsste ich also einen motorisierten Linearpoti einbinden wie die von Alps/Alpine, der den Regler auf den vom LMS übermittelten aktuellen Lautstärkestatus des Players (hier: Denon) schubst.
Erinnert mich an meinen alten Denon-Receiver aus den 1980ern, bei dem sich bei Betätigen der Lautstärketasten der Fernbedienung der Lautstärke-Drehknopf am Gerät dreht.
Gehen tut das bestimmt irgendwie auch mit dem Raspi, und wenn ich mal ganz übermütig bin, mache ich mich vielleicht mal dran...


[Beitrag von DocMarten am 01. Dez 2022, 14:00 bearbeitet]
gst
Inventar
#25 erstellt: 01. Dez 2022, 17:25
Motorpotis gibt's heute noch zu kaufen, die dafür verwendet werden können.
gst
DocMarten
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 01. Dez 2022, 17:29
Yep, es gibt auch einige, die schon Anbindungen an 1-Platinen-Rechner gemacht haben - u.a. hier beschrieben: https://www.adafruit.com/product/5466
DocMarten
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 01. Dez 2022, 18:43

Rabia_sorda (Beitrag #15) schrieb:

Zudem muss zumindest auf der Primärseite eine Sicherung vorhanden sein. Entweder nutzt du eine schon vorhandene Primärsicherung des Wegas oder du musst selbst eine setzen.

Die Teilchen sind gerade gekommen. Auf der Suche nach der Berechnung einer geeigneten Sicherung habe ich primär Threads gefunden, bei denen sich die Leute furchtbar in die Haare bekommen haben.
Das steht auf dem Netzteil:
IMG_0542

Was nehme ich denn da für eine Feinsicherung?
Rabia_sorda
Inventar
#28 erstellt: 01. Dez 2022, 19:49

... das Gesagte hatte ich so verstanden, dass der Negativ-Ausgang des Reglers überhaupt nicht verbunden werden sollte (der ist, wenn ich es richtig erinnere, intern sowieso mit dem Negativ-Eingang verbunden)


Das kommt ganz auf den Reglertypen an.
Bei den altertümlichen LM78XX/79XX muss zwingend eine (DIE!) Masse angeschlossen sein, denn ansonsten steuern sie die volle Eingangsspannung durch, was dann natürlich zu Zerstörungen der Geräte führt.
Da ist beim Basteln also Vorsicht geboten.

Und ja, das Massepotential sollte natürlich überall gleich sein.


Die Teilchen sind gerade gekommen. Auf der Suche nach der Berechnung einer geeigneten Sicherung habe ich primär Threads gefunden, bei denen sich die Leute furchtbar in die Haare bekommen haben.
Das steht auf dem Netzteil:


Primär werden 100 bis 240 V angegeben.
Die 0,2 A werden da wohl bei 100 V fliessen (können) und bei 240 V könnten es theoretisch um 0,08 bis 0,1 A sein.

Ich, also ICH würde dazu zwar einen Testaufbau vornehmen, indem ich das Ding sekundär max. belaste und dann den Primärstrom messe, aber sowas sollte/darf nur eine Elektrofachkraft durchführen.

Nimm erstmal eine T100 mA und wenn sie nach einigen Tagen oder "sofort" durchbrennen sollte, erhöhe sie auf die nächst-höhere Stromstärke T160 mA.
DocMarten
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 02. Dez 2022, 13:37
Vielen Dank für die handfesten Infos!
Sicherungen und geschlossener Halter sind geordert. Ich werde für das Netzteilchen eine Wanne 3d-drucken und die Lochplatine mit Kunststoffschrauben befestigen, sodass keine Kontakte offen sind (im Gegensatz zum Innenleben der Wega ) und so hoffentlich die SK2-Sicherheitsbedenken ausräumen.
Rabia_sorda
Inventar
#30 erstellt: 02. Dez 2022, 16:16

Ich werde für das Netzteilchen eine Wanne 3d-drucken...


Ist das Druck - "Zeug" denn schwer entflammbar?
Die "Spannungsdurchschlagskraft" (Isolation bei SK II ≥ 2,0MΩ) wird damit sicherlich nicht geprüft sein aber vmtl. wohl dennoch im Rahmen bleiben.

Informativ:
Selbstbau_und_Sicherheit
DocMarten
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 02. Dez 2022, 17:36

Rabia_sorda (Beitrag #30) schrieb:

Ist das Druck - "Zeug" denn schwer entflammbar?

Ich drucke mit PLA, dazu findet man:

Zudem gilt PLA als nicht brennbar und erfüllt je nach Farbe die Brandschutzklasse UL94.

Es schmilzt bei großer Hitze halt dahin...
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