Lautstärkepoti für Pioneer A502R gesucht

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dodge454
Neuling
#1 erstellt: 04. Dez 2021, 12:05
Hallo zusammen,

der Lautstärkeregler bei meinem Pioneer A502R kratzt und rauscht ziemlich schlimm (auch wenn man gar nicht dran dreht kratzt es sporadisch immer wieder mal).

Nun dachte ich, das Teil wechsle ich einfach aus - halb ausgebaut ist es schon.

Jetzt google ich seit über einer Stunde und stelle fest, das gibt es wohl nirgends mehr (es ist ein Servopoti von Alps).

Trotzdem frage ich hier mal in die Runde, ob vielleicht doch jemand eine Bezugsquelle kennt?
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 04. Dez 2021, 16:13
Wie wär's mit einem Photo und präzisen Angaben ... z.B. 2x 50k log. 4-Pin ... ?
dodge454
Neuling
#3 erstellt: 04. Dez 2021, 19:42
Stimmt, etwas genauer wäre besser.

Kurze Vorgeschichte: Der Verstärker war einige Jahre nicht in Betrieb und vor 2 Jahren testhalber aufgebaut und das kratzen/rauschen festgestellt - daher stammt auch meine Schnelldiagnose "Lautstärkepoti verschlissen". Aus Zeitmangel wanderte das Gerät aber wieder in den Karton

Heute habe ich das nochmal in Angriff genommen und den Verstärker teilweise zerlegt, dabei zwei Fotos vom Motorpoti gemacht (s.u.)

Nun habe ich den Verstärker nochmal getestet und einen CD-Player angeschlossen (Pioneer PD-S502). Anfangs kam fast kein Ton aus den Boxen (extrem leise, stark verrauscht). Nach mehrmaligem betätigen des Eingangswahlschalters (CD, Aux, Tuner, usw), der ebenfalls motorgetrieben ist, wurde das Signal besser, war aber immer noch mangelhaft.

Dann habe ich die Cinch-Buchsen und das -Kabel mit Isopropanol gereinigt, mehrmals am Lautstärkeregler gedreht, mehrmals die Eingangsquellen durchgeschaltet und der Ton war fast astrein. Leider immer noch gelegentliches kratzen und rauschen mit Lautstärkeabfall vor allem im rechten Kanal.

Der CD-direct Wahlschalter am Verstärker (um die Klangregelung der Vorstufe zu umgehen) änderte leider nichts am Verhalten.

Ich habe dann eine CD komplett durchlaufen lassen und gelegentlich die Lautstärke verändert, die dann fehlerfrei durchlief. Bei der nächsten CD war dann wieder mal kurzes rauschen im rechten Lautsprecher, aber sonst ok.

D.h. ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob es wirklich das Lautstärke-Poti ist, oder ob nicht mehrere Fehlerquellen hier gleichzeitig vorliegen.

Das Lautstärkepoti hat die Pioneer Teilenummer ACX1083 (ich habe das Service-Handbuch mit Schaltplänen per Google gefunden), leider steht dort nichts über den genauen Typ und auch keine Spezifikationen.

Lautstärkeregler Pioneer A-502R

Lautstärkeregler Pioneer A-502R
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 04. Dez 2021, 20:00
Probleme können auch die Lautsprecher-Relais machen. Dies kann man bei diesem Modell aber gut prüfen, indem man zum einen Kopfhörer anschließt und zum anderen, die Lautsprecher versuchsweise am anderen Terminal betreibt (natürlich nur bei gezogenem Netzkabel an den Terminals hantieren).

Falls es doch am Volumenpoti liegen sollte, bleibt nur die Renigung. Wenn man die aufwändige Variante wählt, lötet man es aus und reinigt es im Ultraschallbad. Weil die Potis relativ große Öffnungen besitzen, funktioniert das ganz gut. Man muss nur eine Position bzw. Fixierung haben, die den Kontakt des Motors mit dem Wasser vermeidet. Nicht vergessen, die Welle ab und zu ein Stück weiterzudrehen. Aber mit den Fingern niemals während des Betriebs in das Bad hineinlangen. Hinterher mit dest. Wasser (=Bügeleisenwaaser aus dem Supermarkt) nachspülen und Tunerspray (Kontakt 61) zum Konservieren hineinsprühen.

Die andere Variante ist das Einsprühen mit Kontakt 60. Die Welle hin- und herdrehen. Nach mehreren Minuten den gelösten Schmutz ebenfalls mit Kontakt 61 herausspülen. Kontakt 60 niemals ohne Nachbehandlung mit Kontakt 61 benutzen.

p.s.
Hoffen wir einmal, dass es nicht der motorgetriebene Quellenwahlschalter ist. Das wäre dann ein Thema für sich.


[Beitrag von CarlM. am 04. Dez 2021, 20:43 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 04. Dez 2021, 21:28

Hoffen wir einmal, dass es nicht der motorgetriebene Quellenwahlschalter ist. Das wäre dann ein Thema für sich.


Bei den Yamaha und Pioneer Verstärkern die ich mit solchen Fehlerbildern hier hatte waren es immer nur die Quellenwahlschalter
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
dodge454
Neuling
#6 erstellt: 05. Dez 2021, 16:45
Ich schon wieder.. habe jetzt mal versucht den Fehler weiter einzugrenzen und Kopfhörer sowie einen relativ neuen Bluray-Player angeschlossen. Auch da gibt es hin und wieder rauschen, Lautstärkeabfall und Knackgeräusche

Vor allem beim umschalten der Quelle kann ich das Verhalten provozieren.

Habe auch mal den CD-Player probehalber an die Endstufe direkt angeschlossen (siehe Bild - "Adaptor"-Anschluss, soweit ich das noch weis verbinden die Drahtbrücken die Vor- mit der Endstufe?)

A502R rückseite

Jedenfalls erfolgt die Wiedergabe dann egal welche Quelle man vorne wählt. Aber auch da treten die Fehler auf (wieso?) Oder liegt es doch an meinem Cinch-Kabel (genauso alt wie das Gerät selbst, also 28 Jahre).

Falls es der Quellenwahlschalter eindeutig ist, kann man den überhaupt reinigen oder ersetzen? Oder ist das vergebliche Liebesmüh und das Gerät Elektroschrott?
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 05. Dez 2021, 16:58
"Adaptor" ist bei Pioneer kein "Pre-Out" und "Main-In", sondern eine Anschlussoption z.B. für Equalizer direkt nach den Cinch-Buchsen.
Deshalb sagt der Test nichts aus.
Zum Thema Quellenwahlschalter gibt es andere sehr umfangreiche Threads, die man mit der Forumssuchfunktion finden kann. Es gibt auch in anderem Forum eine sehr ausführliche bebilderte Anleitung zum Zerlegen des Schalters und Reinigung. (---> "gurgeln")
Zum Thema 35 Jahre altes Kabel ... da bekommst bei aller Hilfsbereitschaft von mir ein Kopfschütteln im Sinne von
Könnte es eine Option sein, ein anderes Kabel auszuprobieren?


[Beitrag von CarlM. am 05. Dez 2021, 16:59 bearbeitet]
dodge454
Neuling
#8 erstellt: 05. Dez 2021, 17:20
Aye, danke für die Tipps!

Habe mal gegoogled, ich vermute du meinst diesen Thread:

https://old-fidelity-forum.de/thread-26508.html ?

40 Lötstellen? Heiliger Bimbam...

Ja, ein neues Kabel ist schon bestellt - wobei ich das Kabel eher ausschließe - habe die Buchsen am Gerät und die Stecker des Kabels zigmal mit Isopropanol gereinigt, so geglänzt wie jetzt haben die noch nie! Wenn es mal störungsfrei läuft kann ich auch am Kabel wackeln und an den Steckern drehen ohne die Fehler zu provozieren. Aber gut, neues Kabel (vergoldet) ist unterwegs.
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 05. Dez 2021, 17:31
Ja, den Beitrag meinte ich. Es gibt noch einen Beitrag, wo es durch Kontaktspray an der richtigen Stelle (zuerst Reinigung mit Kontakt 60 - Auspülen und Konservieren mit Kontakt 61) zu einer akzeptablen Lösung gekommen ist. Ich selbst bin kein Freund vom Sprühen. Wenn aber das Risiko eines "Totalverlusts" groß ist, halte ich das Sprühen für akzeptabel. Es kann nur sein, dass der Effekt nicht lange anhält. Aber dann kann man immer noch die aufwändige Variante wählen.
Erkundige Dich aber in den gefunden Beiträgen, ob es Kunststoffteile gibt, die durch Spray geschädigt werden können.
the_reaper
Stammgast
#10 erstellt: 07. Dez 2021, 12:28
Ich hatte von der Vorgängerserie einen A-501 und habe noch einen A-701. Probleme waren dort immer die Quellenwahlschalter. Alle anderen Schalter / Dreher / Potis haben bei mir bisher noch keine merklichen Probleme gemacht. Also Poti auslöten, zerlegen, reinigen und wieder rein damit. Die Bilderanleitung im Nachbarforum dazu ist perfekt. Damit sollte es jeder hinbekommen, der mit einem Lötkolben umgehen kann und nicht grobmotorisch veranlagt ist.
dodge454
Neuling
#11 erstellt: 07. Jan 2022, 23:07
So, ich hatte endlich Zeit die Reparatur des Quellenwahlschalters durchzuführen. Operation (rund 4 Stunden, denn Entlötstation habe ich nicht, also mit Entlötpumpe und -Litze...) war erfolgreich, danke an alle für die vielen Tipps!

Die Reinigung der Schalter habe ich simpel durchgeführt: Mit Kontakt WL und Q-Tipps habe ich die Kontaktflächen wieder blitzblank bekommen. Danach mit Electrolube Kontakfett 2GX dünn bestrichen. Hoffe das hält wieder rund 30 Jahre
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 07. Jan 2022, 23:10
Prima! So muss das ... ist zwar viel Arbeit, aber es lohnt sich (meistens).

Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 07. Jan 2022, 23:12
Glückwunsch

...und wieder war es der Selector
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 07. Jan 2022, 23:15

Rabia_sorda (Beitrag #13) schrieb:
Glückwunsch

...und wieder war es der Selector :.


#4 + #5 ---> High Five



[Beitrag von CarlM. am 07. Jan 2022, 23:16 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 07. Jan 2022, 23:24
Darauf ein kühles Nass
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 07. Jan 2022, 23:27

Rabia_sorda (Beitrag #15) schrieb:
Darauf ein kühles Nass :prost


Da kommt dann wiederum mein "Input Selector" zum Einsatz ...
dodge454
Neuling
#17 erstellt: 08. Jan 2022, 19:11
Ich habe die Reparatur-Anleitung aus dem old-fidelity-forum.de als Vorlage genommen und mit selbst gemachten Fotos ausführlicher (und mit farblichen Markierungen) aufbereitet, sowie weitere Erklärungen dazu geschrieben. Ausserdem die Reinigung der Kontakte nach dem "KISS-Prinzip" durchgeführt.

Dabei konnte ich es mir nicht verkneifen meine Meinung zum überall zu hörenden Thema "Nachhaltigkeit" auszukotzen (sorry).

Falls jemand ähnliches Problem mit Motorschaltern hat:

https://donmarcos2012.github.io/nachhaltig_reparieren/
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 08. Jan 2022, 19:42
Prima. Sicherlich sehr hilfreich für Hilfesuchende mit ähnlichen Problemen.


p.s.
Du scheinst ja auch eine Affinität zu "nachhaltig" wirksamen sportlichen Betätigungen zu haben ...
Roadfox
Stammgast
#19 erstellt: 09. Jan 2022, 13:28
Wenn es nur die Probleme mit den mechanischen Kontakten gab, dann ist man fein raus. Meinen A502 habe ich dann vor schon einigen Jahren entsorgt, der elektronische Quellenumschalterchip hat es nicht mehr gemacht, es waren mehrere Quellen gleichzeitig hörbar. Normalerweise werden damit nicht benötigte Quellen gegen Masse geschaltet, was aber nicht mehr passierte, aber sporadisch war es auch der Fall, daß mal ein Kanal gegen Masse gezogen wurde. Die Sache mit dem Reinigen des elektromotorisch betriebenen Eingangsschalter nebst Potiwechsel hatte ich schon hinter mir, aber für den Chip konnte ich damals leider keine Bezugsquelle finden. Damit habe ich dann die Einzelkomponenten Tuner und Verstärker durch einen Yamaha Sourroundreseiver ersetzt, nur mein Doppeldeck und 6fach-CD-Wechsler sind geblieben. Aber seit einigen Jahren sind die letztgenannten Geräte auch nicht mehr an der Anlage, weil ich meine Musik auf dem Server, einem Stick fürs Auto und auf meinem DAP habe. Letztes Jahr habe ich das Doppeldeck noch mal gängig gemacht, neue Riemen verbaut und anschließend als letzten Akt alle meine Kassetten dank hochwertiger Soundkarte ins digitale Zeitalter gehoben. Damit habe ich mit der analogen Speichertechnik und seinen Eigenheiten abgeschlossen.
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