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Loewe QR 320 muckst sich (wenn auch sehr leise)

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Gockel92
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Okt 2022, 21:31
Guten Abend,
Wie im Hifi-Klassiker-Unterforum schon angekündigt - hier der Reparaturthread zu meinem neuesten Projekt: Loewe Sensotronic QR 320
20220929_193859

Dieser war mehr oder weniger ein Spontankauf aus der Bucht. Aktuell steht eigentlich im Urlaub erstmal die Revision der FW meiner Grundig Boxen 731 an.
Da ich da aber sowieso Elkos bestellen muss, passt das ja ganz gut.

Wie mir bereits nahegelegt wurde, steht ein Austausch sämtlicher Tantalkondensatoren im NF-Teil an. Im Tunerteil werde ich das mit entsprechender Vorsicht zu gegebener Zeit angehen. Hauptes Augenmerk liegt tatsächlich auf der Verstärker- und Dekoderfunktion.

Weiterhin ist ein Birnchen der Drehspulinstrumentenbeleuchtung durch, die Segmentanzeige tut auch keinen Dienst, wobei das vermutlich damit zusammenhängt, dass am Tunerteil keine brauchbare Spannung anliegt.
20220930_230357
Dementsprechend war auch mein Plan, zunächst am Netzteil zu starten. Hier wird ein Widerstand an den Siebelkos empfindlich heiß, was ich als Nicht-Stromer dann eventuell auf einen Kurzschluss in den Siebelkos zurückführen würde (?).
Die 30V- und 44V-Ausgänge liefern auch nur Spannungen im einstelligen Bereich. Hier liegt offenbar einiges im Argen.

Was ich bereits gemacht habe:
20220929_224116
Den Drehelko mithilfe einer Abwechselnden Spülung mit Spiritus und Teslanol wieder gangbar gemacht.
Der war bombenfest. Leider ist, nachdem ich in einstündiger Fummelarbeit wieder den Seilzug auf die Rolle gefädelt habe, scheinbar das eine Zahnrad zum Gewährleisten der Spielfreiheit am kleinen Zahnrad auf der Welle durchgerutscht, weshalb jetzt die Nulllage nicht mehr stimmt und natürlich Spiel vorhanden ist. Auch da muss ich nochmal ran.

Man erwarte keinen allzu schnellen Projektfortschritt, da meine Elektrokenntnisse im Bereich Hifi noch aufgefrischt werden müssen (möchte quasi an diesem Projekt "wachsen") und ich durch nebenberufliche Weiterbildung und Kleinkind aktuell recht viel eingebunden bin. Benötige ja aber eine Beschäftigung für den Winter.

Bin für alle Tipps, Hinweise, Warnungen dankbar!
Gockel92
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 15. Okt 2022, 01:31
Guten Abend, wollte mal ein kurzes Update mit Euch teilen:
20221015_003215
Nach der Beseitigung eines Kontaktproblems funktioniert jetzt immerhin die "Quadroleuchte"...

Habe mich zunächst nochmal anhand des Schaltplans mit dem Überhitzen von R395 befasst. Das "Kappen" der Verbindung zur Anzeigeplatine ändert, wie erwartet, nichts, sodass ich das Problem auf den Blauen 1000µF-Elko, welcher nicht im Schaltplan zu finden ist, zurückführen würde. Dieser hängt zwischen F5 und Masse.
20221015_003632

Weiterhin habe ich nochmal alle Ausgangspannungen am Netzteil gemessen und notiert:
H6 -35V und H5 +34,5V gehen zu den Endstufen (33V Soll)
T18 an Funktion -14,3V gegen Masse (-15V soll)

Dann wird es lustig:
F5 an Anzeigeeinheit 21V gegen Masse (7V soll!) Kann das mit einem Kurzen in dem blauen Elko zusammenhängen?
T15 0,6V gegen Masse (30V soll)
T16 3,3V gegen Masse (41V soll)
Die letzten Beiden Werte dürften maßgeblich zum Stummbleiben des Loewe beitragen.
Mit meinen beschränkten Elektrokenntnissen würde ich das Problem dann irgendwo in der Nähe des Gleichrichters B80 C800 vermuten.
Habe dementsprechend zunächst einmal die Wechselspannung von Trafo zum Gleichrichter geprüft. Hier liegen noch 35,9V~ an.
20221014_212631
Und da bin ich dann auch schon mit meinem Latein vorerst am Ende. Würde nun sowieso die verdächtigen Kondensatoren der Netzteilplatine tauschen und hoffen, dass da das Problem gelegen hat. Bzw. muss mir dann doch mal einen Komponententester zulegen...

Dann wollte ich noch die Ruheströme der Endstufen überprüfen. Hierzu sagt die Serviceanleitung folgendes:
20221014_213112
"Er kann an MP1 als Spannungsabfall gemessen werden."
Was zum Teufel ist MP1? Ein Kontakt am Poti R810?

Dabei kam ich direkt zum nächsten Problem:
20221014_212758
Die Schleifkonakte der Trimmer R810 der hinteren beiden Endstufen kamen mir entgegengefallen. Kann das materialermüdungs- bzw. bauartbedingt sein?

Vielleicht hat ja wer Anregungen, Ideen, etc. Heute kam jetzt erstmal das "zeitgenössische" Lot, sodass ich auch wieder anfangen könnte zu löten.


Ein schönes Wochenende!
gst
Inventar
#3 erstellt: 15. Okt 2022, 09:09
Solange die neuen Trimmpotis nicht eingebaut sind, die Endstufen nicht unter Strom setzen!
gst
Gockel92
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 15. Okt 2022, 11:29
Danke für den Tipp.
Dann habe ich mit dem Abstöpseln ja definitiv richtig gehandelt. Hoffe, dass da vorher noch genug Kontakt vorhanden war, dass nichts abgeraucht ist.
Gockel92
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 16. Okt 2022, 22:47
Guten Abend, kleines Update:
Habe heute mal am Netzteil angefangen zu demontieren und zu entlöten.
Dabei ging es mir Hauptsächlich um den 2200µF Frako Siebelko, bzw. ob ich dessen Lötbrücke (heißt das Teil so?) von ihm trennen und für einen Ersatz-Axialelko verwenden kann. Die Bauform scheint wohl nicht mehr allzu gängig zu sein...

Dabei fiel mir folgendes auf:
20221016_174328
Bei dem Trimmer R906 auf der Netzteilplatine ist der Schleifkontakt zwar noch fest, jedoch hat er keinen Kontakt mehr zur Widerstandsbahn. Habe ihn direkt ausgelötet und die Widerstände auf beide Kontakte bei heruntergedrücktem Schleifkontakt gemessen, um für den Ersatz einen Anhaltspunkt zum Einstellen zu haben.
20221016_174949
Von nun an ist also das mein heißester Kandidat für die Fehlende Spannung an Radtioteil und Funktionsplatine.
Elkos und Tantale werden bei der Gelegenheit selbstverständlich mitgetauscht. Lediglich die dicken 10.000µF-Frakos werde ich zunächst noch einmal mit dem Komponententester prüfen.

Ähnlich werde ich dann auch mit den Endstufen verfahren. Hier werden jeweils die Trimmer für die Offsetspannung getauscht, sowie jeweils ein Elko 100µF und ein Tantalkondensator.

Der Modulare Aufbau hält mich bei der Demontage bei Laune und ich verdränge den Gedanken an die unzähligen Tantale und Uralt-Trimmer im Tunerteil.

Die heutige Ausbeute:
20221016_194615
Compu-Doc
Inventar
#6 erstellt: 22. Okt 2022, 11:31
Respekt!!! Viel Erfolg.
Gockel92
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Okt 2022, 12:55

Compu-Doc (Beitrag #6) schrieb:
Respekt!!! Viel Erfolg.

Danke
Ein wenig Glück wäre ab jetzt auch nicht schlecht...

Gestern Abend kam ich beim Zerlegen zu den beiden Vorverstärkerplatinen:

20221019_225724

Es ist dank dieser äußerst besch...eiden positionierten Schraube kaum möglich, diese ohne Demontage der Tunereinheit zu entfernen.

20221019_225738

Die beiden Platinen werden hauptsächlich durch den Eingangswahlschalter zusammengehalten. Aufgrund des nötigen Lötaufwandes und der großen Anzahl an (Tantal-)Elkos beschränkte sich hier dann vorerst die Behandlung auf Reinigung der Platinen, Blankmachen der Kontakte und Spülen des Drehschalters mit Teslanol.

Ich entschied mich jetzt, aufgrund des Aufwandes und der damit einhergehenden Kosten für die dutzenden Tantale, zunächst mal die Ersatzteile für Netzteil und Endstufen zu ordern:

-5x Piher PT10LH01-252A2020-PM-S Trimmer Miniatur linear 0.15 W 2.5 kΩ
-3x Thomsen 481726 Tantal-Kondensator radial bedrahtet 2.5 mm 10 µF 35 V/DC 10 %
-5x Thomsen 481700 Tantal-Kondensator radial bedrahtet 2.5 mm 4.7 µF 35 V/DC 10 %
-5x Panasonic EEU-FR1E101B Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 5 mm 100 µF 25 V 20 % (Ø) 6.3 mm
-1x Vishay 2222 021 15102 Elektrolyt-Kondensator axial bedrahtet 1000 µF 16 V 20 % (Ø x L) 10 mm x 30 mm
-1x Panasonic ECA-1JM222 Elektrolyt-Kondensator radial bedrahtet 7.5 mm 2200 µF 63 V 20 % (Ø) 18 mm

Sofern ich dadurch die bereits gefundenen Problemchen behoben wären und ich Spannung auf allen Platinen hätte, hoffe ich, dass mir da für einen kurzen Test jetzt einfach keine Elkos um die Ohren fliegen. Becherelkos sind immerhin kaum verbaut.

Nach der ersten Instandsetzung würde ich dann gerne den Receiver unter Strom setzen, die Endstufen und das Netzteil einstellen und schauen, ob denn ein Signal von irgendeinem Eingang an irgendeinen Ausgang kommt. Ansonsten müsste ich an der Stelle entscheiden, ob aktuell der Zeitaufwand und generell die Kosten der Instandsetzung lohnen würden. Es wird also spannend...
Compu-Doc
Inventar
#8 erstellt: 25. Okt 2022, 13:21
Jetzt bist du schon soweit vorgedrungen, da gibtzzz kein Zurück ...............
hf500
Moderator
#9 erstellt: 25. Okt 2022, 23:29
Moin,
die Tantalkondensatoren kann man auch mit normalen Elkos ersetzen. Ist meist billiger. Tantalkondensatoren sind da drin, weil es seinerzeit kaum kleine Elkos in Standardbauform gab. Ich wuerde die sogar erstmal ueberhaupt nicht ersetzen, sondern nur Netzteil und Endverstaerker sanieren, was besonders die zerfallenden Trimmpotis angeht. Dann hat man das Geraet erstmal wieder betriebssicher.
Und kann feststellen, ob man wirklich die Tantalkondensatoren tauschen muss.

Die 3,3V Rohspannung im Regelnetzteil sind schon verdaechtig: Wechselspannung direkt am Gleichrichter messen. Gleichspannung direkt am Gleichrichter messen, auf Unterbrechungen auf der Platine und kalte Loetstellen achten.
Wenn die Wechselspannung am Gleichrichter ok ist, die Gleichspannung nicht, Gleichrichter tauschen. die Bauform gibt es noch und inzwischen sind die auch staerker, bis 1500mA. Bei Kurzschluss nach dem Gleichrichter, z.B. der Ladekondensator, _muss_ die Sicherung durchbrennen.

Die Sicherungen koennen auch fies sein, wenn der Kreis unbelastet ist und man nach der Sicherung Spannung misst: Die Sicherung ist hochohmig geworden. An der Sicherung selbst messen und ihren Halter auf Kontaktschwierigkeiten untersuchen.

73
Peter
Gockel92
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Okt 2022, 23:57

Compu-Doc (Beitrag #8) schrieb:
Jetzt bist du schon soweit vorgedrungen, da gibtzzz kein Zurück ............... :prost


Da hast du wohl recht. Habe inzwischen Blut geleckt und bin fleißig am löten.


hf500 (Beitrag #9) schrieb:
Moin,
die Tantalkondensatoren kann man auch mit normalen Elkos ersetzen. Ist meist billiger. Tantalkondensatoren sind da drin, weil es seinerzeit kaum kleine Elkos in Standardbauform gab. Ich wuerde die sogar erstmal ueberhaupt nicht ersetzen, sondern nur Netzteil und Endverstaerker sanieren, was besonders die zerfallenden Trimmpotis angeht. Dann hat man das Geraet erstmal wieder betriebssicher.
Und kann feststellen, ob man wirklich die Tantalkondensatoren tauschen muss.

(...)


Das beruhigt mich jetzt tatsächlich ein wenig - bin ich doch eigentlich kein Freund solcher "Präventivschläge".

War der (vermutlich) etwas niedrigere ESR der Tantale gegenüber den Elkos also damals kein Kriterium? Dazu liest man ja allerhand widersprüchliches.

Wenn ich wirklich alle Tantale tauschen wollte/würde, wäre das schon ein nicht zu verachtender Kostenfaktor. Das sind im ganzen Gerät schon mehrere Dutzend. meine Hoffnung ist ja, dass der "Hauptdefekt" das Gerät schon vor einiger Zeit lahmgelegt hat und sich daher der "Verschleiß" der Bauelemente in Grenzen hält. Wenn man aber hie und da von Brandflecken durch abgerauchte Tantale liest, hat man eventuell beim Betrieb dann doch ein ungutes Gefühl....
Auf jeden Fall scheint dann mein erstes Etappenziel mit der Instandsetzung von Netzteil und Endstufen ja sinnvoll gewählt zu sein.

Nachdem endlich die Elkos und Trimmer angekommen sind, habe ich mich heute zunächst mal mit dem Netzteil befasst.
Es wurden 3 Tantale, das kontaktlose Trimmpoti und der 2200µF Becherelko getauscht. Letzterer leider nicht ganz originalgetreu aber sollte so funktionieren.
20221027_232535

Bei der Gelegenheit habe ich noch ein paar verdächtige Lötstellen und die "rissig" wirkenden Lotbahnen (keine Ahnung, wie hier der fachlich korrekte Ausdruck lautet) nachgearbeitet.
20221027_232624

Die Sicherungen samt Haltern hatte ich bereits geprüft - alles unauffällig.
Freitagabend/-nacht sind dann die Endstufen an der Reihe. Im Anschluss möchte ich das ganze erstmal provisorisch wieder verdrahten und die Spannungen einstellen. Sollte ich am Netzteil dann immernoch keine korrekten Spannungen an den Ausgängen für Tuner/Vorverstärker messen, werde ich dann mal direkt vor und nach dem Gleichrichter messen. Ich hoffe, dass es einfach mit dem fehlenden Kontakt des Trimmpotis zusammenhing.

Zum Einstellen der Spannungen hätte ich da noch eine Frage:
Im Servicehandbuch beziehen sich alle Sollspannungen auf eine anliegende Netzspannung von 220Volt. Diese bekomme ich, mangels Labornetzgeräts, leider nicht angelegt. Wie geht man in dem Fall vor? Peilt man ungeachtet der heute höheren Netzspannung die damaligen Sollwerte für die Ausgangsspannungen an oder sollte ich diese um denselben Faktor wie die Netzspannung nach oben korrigieren?



Ich danke Euch nochmals für die Ideen, Tipps und die Motivation!
Yamahonkyo
Inventar
#11 erstellt: 28. Okt 2022, 00:37
Hallo Felix,

bezüglich der geänderten Netzspannung musst du dir keine Sorgen machen:

Bis 1987 betrug die Netzspannung in Deutschland 220 V mit einer Toleranz von ±10 %. Danach erfolgte zunächst eine stufenweise Umstellung auf 230 V. Ab 2009 darf die Netzspannung von 230 V um ±10 % abweichen. Durch die Toleranz ist eine Benutzung von älteren Geräten mit einer Spannung von 220 V ohne Probleme möglich.

Stell dir vor, wir müssten alle unsere alten Plattenspieler und sonstige HiFi Geräte umbauen.

Gruß Roland
hf500
Moderator
#12 erstellt: 28. Okt 2022, 20:13

Gockel92 (Beitrag #10) schrieb:

War der (vermutlich) etwas niedrigere ESR der Tantale gegenüber den Elkos also damals kein Kriterium? Dazu liest man ja allerhand widersprüchliches.


Moin,
die Tantalkondensatoren stecken ueberall dort, wo es auf den ESR nicht ankommt. Saemliche anderen Widerstaende in deren Zusammenhang sind groesser, da faellt der ESR ueberhaupt nicht auf.
Der ist vor allem da wichtig, wo der Kondensator grosse Wechselstroeme tragen muss, diese Anforderung stellt sich fuer Koppelkondensatoren etc. nicht.

Spannungen, die eingestellt werden muessen, sind von der Netzspannung unabhaengig, weil dann meist stabilisiert ;-)
Unstabilisierte Spannungen sind natuerlich von der Netzspanung abhaengig und heute meist etwas hoeher al im Schaltbild angegeben. Liegt die Netzspannung dauerhaft deutlich ueber 230V, sollte man das Geraet auf 240V einstellen, soweit moeglich.
Geraete fuer 220V mussten immer schon mit 230V zurechtkommen, denn mit dieser Spannung wurden die Niederspannungsnetze (220V) vom Trafo gespeist, und wer in dessen Naehe wohnte, hatte oft schon 230V.

73
Peter
Gockel92
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 28. Okt 2022, 23:59
Guten Abend zusammen

@Roland & Peter: Dann brauche ich mir da wohl in der Hinsicht keine Sorgen zu machen.

Meine Annahme, dass die Ausgangsspannung in dem Fall dann auch proportional zur Eingangsspannung steigen müsste, war einfach grundlegend falsch.
Jetzt verstehe ich auch, was mir folgende Passage des Servicehandbuchs sagen möchte:
Netzteil

Dann werde ich da am Sonntag über das neue Trimmpoti einfach die 30V einstellen, sofern der Gleichrichter nicht doch ein (Mit-)Übeltäter ist.

Heute Abend habe ich jetzt mal noch die Trimmpotis, sowie je einen Al- & Tantal-Elko auf den Endstufen getauscht:
20221028_231233

Hier müsste ich dann, wenn ich das richtig sehe, die Ruheströme vor der Inbetriebnahme einstellen - zu messen über den Spannungsabfall an R822.
Könnte ich hierzu die Endstufen auch kurz ohne die massiven Kühlkörper an den Transistoren in Betrieb nehmen? Die Messpunkte zu erreichen ist im eingebauten Zustand schwierig genug.
20221028_232636


hf500 (Beitrag #12) schrieb:

Moin,
die Tantalkondensatoren stecken ueberall dort, wo es auf den ESR nicht ankommt. Saemliche anderen Widerstaende in deren Zusammenhang sind groesser, da faellt der ESR ueberhaupt nicht auf.
Der ist vor allem da wichtig, wo der Kondensator grosse Wechselstroeme tragen muss, diese Anforderung stellt sich fuer Koppelkondensatoren etc. nicht.

Das ergibt jetzt sogar für mich als Laien Sinn. An den "kritischen" Stellen wurden dann vermutlich die auch zahlreich vorhandenen rechteckigen Folienkondensatoren verbaut, nehme ich an.

Sollte ich noch irgendwas beachten, wenn ich den Verstärker unter Strom Setze und zum ersten Mal Lautsprecher dranklemme?

Ich wünsche ein schönes Wochenende!
hf500
Moderator
#14 erstellt: 29. Okt 2022, 17:59
Moin,
die Endverstaerker einstellen:
Die Endtransistoren muesen auf die Kuehlkoerper montiert werden. Isoliert und mit etwas Waermeleitpaste.
Alles, was auf den Kuehlkoerper montiert wird, muss guten thermischen Kontakt mit diesem haben. Ich sehe jetzt auf den Bildern nicht den sog. "Ruhestromtransistor" oder eine Diode, die am KK montiert wird. Wo man auf solche Teile trifft, sie muessen zuverlaessig die Temperatur des KK annehmen koennen, denn ueber sie wird der Temperaturgang der Endstufe kompensiert. Transistoren leiten immer besser, je waermer sie werden, ohne entsprechende Massnahmen gehen sie durch, das kann ganz schnell gehen (und daher muessen die Endtransistoren auf den KK geschraubt sein, bevor man die Endstufen unter Strom setzt. Selbst eine versehentlich doppelt unterlegte Glimmerscheibe kann gefaehrlich werden.).

Damit es kein Unheil bei der Erstinbetriebnahme gibt, in die Netzleitung eine Gluehlampe 75-100W einfuegen. Sie begrenzt den Strom, den das Geraet aufnehmen kann und verhindert Schaeden vor allem in den Endstufen, wenn hier noch etwas "faul" sein sollte" Oder man hat die Ruhestromtrimmer auf "voll" eingestellt, bevor man sie einloetete. ...
Die Endstufen koennen mit Vorschaltlampe eingestellt werden, spaeter ohne Lampe, wenn alles OK war, nochmal nachkontrollieren.

73
Peter
hf500
Moderator
#15 erstellt: 29. Okt 2022, 18:03

Gockel92 (Beitrag #13) schrieb:

Das ergibt jetzt sogar für mich als Laien Sinn. An den "kritischen" Stellen wurden dann vermutlich die auch zahlreich vorhandenen rechteckigen Folienkondensatoren verbaut, nehme ich an.


Moin,
nein, die Folienkondensatoren haben Werte, die man mit Elkos, sei es Al oder Ta, nicht oder nur schlecht darstellen konnte. Zudem haben Elkos grossere Toleranzen als Foleinkondensatoren, die man mit kleineren Toleranzen fertigen kann.Wenn man also kleine Kapazitaeten und/oder kleine Toleranzen brauchte, findet man daher Folienkondensatoren, in der HF-Technik auch Keramikkondensatoren.

73
Peter
Gockel92
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 30. Okt 2022, 23:50

hf500 (Beitrag #14) schrieb:
Moin,
die Endverstaerker einstellen:
(...)
73
Peter


Guten Abend,
Endstufe
Wie ich hier den "Ruhestromtransistor" identifizieren kann, weiß ich allerdings auch nicht.
T809 & T810 hängen jeweils über WLP und Glimmerscheibe normalerweise an dem großen Kühlkörper.
Werde dann auf jeden Fall vor der Erstinbetriebnahme den Ursprungszustand wiederherstellen.
Habe irgendwo auch noch nichtleitende Wärmeleitpaste rumfliegen. Hätte nicht gedacht, dass da selbst sowas eine Rolle spielt. Man denkt ja zunächt mal nur, dass die Kühlkörper die überschüssige Wärme abtransportieren, sodass bei Last nichts durchbrennt.

Ich hoffe, irgendwann mal auch nur halbwegs verstehen zu können, was ein paar der Dioden und Transistoren da im Detail bewerkstelligen.
Die grundsätzliche Funktionsweise der einzelnen Komponenten ist mir zwar relativ geläufig aber gerade bei den Halbleitern hört's da im Schaltplan schon auf... Oder muss man da schon E-Technik studiert haben?

Das mit der Glühlampe als "Schutz" klingt sinnvoll - ich muss mal sehen, was da mein Keller noch hergibt. Habe hier nur die 40W-Glühbirne, welche ich zum Kondensatorentladen missbrauche. Die hat aber vermutlich einen zu hohen Widerstand (?).
Die Trimmer hatte ich vor dem Einlötem auf in etwa denselben Widerstandswert der beiden noch intakten ausgebauten Potis eingestellt. Sollte also so +-100Ohm passen. Könnte ich, anstelle der Glühlampe, auch die vorhandene Netzsicherung gegen eine empfindlichere tauschen?

Schönen Restsonntag!


[Beitrag von Gockel92 am 30. Okt 2022, 23:54 bearbeitet]
hf500
Moderator
#17 erstellt: 31. Okt 2022, 18:07
Moin,
statt des Bestueckungsplanes waere das Schaltbild des Endverstaerkers zweckdienlicher, um zu sehen, wie man den Temperaturgang in den Griff bekommen hat. Es gibt Konzepte, die nicht auf die direkte Erfassung der KK-Temperatur angewiesen sind.

Eine 40W-Lampe ist zu schwach, hier sollten es mindestens 75W sein.

73
Peter
Gockel92
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 01. Nov 2022, 01:40

hf500 (Beitrag #17) schrieb:
Moin,
statt des Bestueckungsplanes waere das Schaltbild des Endverstaerkers zweckdienlicher, um zu sehen, wie man den Temperaturgang in den Griff bekommen hat. Es gibt Konzepte, die nicht auf die direkte Erfassung der KK-Temperatur angewiesen sind.

Eine 40W-Lampe ist zu schwach, hier sollten es mindestens 75W sein.

73
Peter


Hallo Peter,
das Schaltbild hätte ich hier:
Endstufe
Leider nicht in bester Qualität...

Habe mal einen Satz 100W-Glühbirnen für Mittwoch geordert. Bis zum Wochenende will ich endlich Gewissheit.
gst
Inventar
#19 erstellt: 01. Nov 2022, 16:54
Toll, dass das Schaltbild da ist. Auch wenn es nicht in bester Qualität ist - wo ist denn die Tempraturregelung der Endstufe?
Nur über die Emitterwiderstände der Endtransistoren wäre nach meinem Eindruck etwas wenig - was übersehe ich?
gst
Gockel92
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 01. Nov 2022, 18:34

gst (Beitrag #19) schrieb:
Toll, dass das Schaltbild da ist. Auch wenn es nicht in bester Qualität ist - wo ist denn die Tempraturregelung der Endstufe?
Nur über die Emitterwiderstände der Endtransistoren wäre nach meinem Eindruck etwas wenig - was übersehe ich?
gst

Nabend,
vielleicht bringt folgende Passage Licht ins Dunkel: ( )
Endstufe2
für mich sind das größtenteils spanische Dörfer...

Die komplette Servicemanual ist glücklicherweise online: Hier
hf500
Moderator
#21 erstellt: 01. Nov 2022, 19:26
Moin,
sie erklaeren zwar, wie der Ruhestrom von der Betriebsspannung unabhaengig, nicht aber, wie er temperaturunabhaengig gemacht wird.
Das Temperaturverhalten von D804/805 geht direkt in den Ruhestrom ein. Bei Erwaermung sinkt die Flusspannung ueber den Dioden, damit der Basisstom fuer T805/806 und in Folge der Strom durch die folgenden Transistoren.
Anscheinend reicht das, zusammen mit der Konstantstromquelle T 803, um die Endstufen stabil zu halten, ohne dass die genannten Dioden thermisch mit dem Kuehlkoerper verbunden sind.

73
Peter
Gockel92
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 01. Nov 2022, 20:22
Scheinbar sind beim Ruhestrom Abweichungen zwischen 5 und 50mA in Ordnung.
Screenshot_20221101-181922_Office
Ist das dann einfach "billig" gelöst oder macht sich das im Betrieb nicht bemerkbar?


[Beitrag von Gockel92 am 01. Nov 2022, 21:18 bearbeitet]
hf500
Moderator
#23 erstellt: 01. Nov 2022, 21:48
Moin,
ist der Ruhestrom zu klein, sieht man im Ausgangssignal Uebernahmeverzerrungen. Die beiden Endtransistoren arbeiten abwechselnd fuer die positive und negative Halbwelle des Ausgangssignales. Damit die Uebernahme zwischen den beiden Transistoren "gelingt", muessen sie fuer einen Moment gleichzeitig arbeiten, das besorgt der Ruhestrom.
Ist er zu gross, verheizt der Verstaerker unnoetig Strom und wird auch in Ruhe warm. Konsequent durchgefuehrt, nennt man das Klasse-A Verstaerker. Der verheizt in Ruhe das Doppelte der Ausgangsleistung. Mit zunehmender Aussteuerung wird quasi ein Teil der Verlustleistung in den Lautsprecher umgeleitet, mehr als 50% Wirkungsgrad ist nicht drin.

Die Hoehe des Ruhestromes hat in einem recht weiten Bereich kaum einen Einfluss auf das Ausgangssignal, er ist daher unkritisch. Zu gross faellt durch die Waermeentwicklung auf, zu klein eigentlich nur, wenn er tatsaechlich schon (fast) Null ist.

73
Peter
gst
Inventar
#24 erstellt: 01. Nov 2022, 21:56
die zusätzliche Erläuterung vom TE Gockel92, dass der Ruhestrom temperaturbedingt zwischen 5 und 50mA schwanken darf, erklärt dann vieles.
hm...
wenn das mein Receiver wäre und ich würde ihn dauerhaft benutzen wollen, wäre ich arg versucht, statt der beiden Dioden einen Kleinsignal-Transistor mit hoher Stromverstärkung mit auf dem Kühlkörper anzubringen. Dort mit einem 2k-Widerstand zwischen Basis und Kollektor und einem Trimmpoti zwischen Basis und Emitter versehen, könnte er den Ruhestrom der Endstufe auch thermisch stabilisieren. Wenn man kein Oszi hat, würde ich den auf 10 mA einstellen und kontrollieren, dass er mir bei Hitze nicht wegläuft.
aber - es ist nicht meiner!
gst


[Beitrag von gst am 01. Nov 2022, 22:10 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#25 erstellt: 02. Nov 2022, 19:15
Nun, da das Gerät von Loewe ist und schon 40 Jahre überlebt hat, würde ich mir überhaupt keine Gedanken um Temperatureffekte machen. Die haben sich schon die Entwicklungsingenieure gemacht.
Gockel92
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 03. Nov 2022, 07:39

hf500 (Beitrag #23) schrieb:
Moin,
ist der Ruhestrom zu klein, sieht man im Ausgangssignal Uebernahmeverzerrungen. (...)

Die Hoehe des Ruhestromes hat in einem recht weiten Bereich kaum einen Einfluss auf das Ausgangssignal, er ist daher unkritisch. Zu gross faellt durch die Waermeentwicklung auf, zu klein eigentlich nur, wenn er tatsaechlich schon (fast) Null ist.

73
Peter

Guten Morgen, vielen Dank für die anschauliche Erklärung!
Dann mache ich mir da jetzt weiter keinen Kopf. Die massiven Kühlkörper wurden sicher mit genügend "Reserve" dimensioniert.

Weiterhin muss ich da Ingor auch beipflichten - die Ingenieure von Loewe haben sich seinerzeit darüber sicher auch ihre Gedanken gemacht. Klar muss die Lösung trotzdem nicht zwangsläufig perfekt sein, jedoch möchte ich ja einen möglichst zeitgenössischen Zustand wiederherstellen und betrachte den Istzustand dann als "Stand der Technik".


gst (Beitrag #24) schrieb:
die zusätzliche Erläuterung vom TE Gockel92, dass der Ruhestrom temperaturbedingt zwischen 5 und 50mA schwanken darf, erklärt dann vieles.
hm...
wenn das mein Receiver wäre und ich würde ihn dauerhaft benutzen wollen, wäre ich arg versucht, statt der beiden Dioden einen Kleinsignal-Transistor mit hoher Stromverstärkung mit auf dem Kühlkörper anzubringen (...)


Interessanter Lösungsansatz, jedoch für mein Vorhaben etwas "over-engineered". Der Verstärker würde zwar, sofern wirklich alles glatt läuft, mein Wohnzimmer im Alltagsbetrieb beschallen, jedoch bin ich davon gefühlt noch Meilenweit entfernt und würde, wie gesagt, auch gerne den zeitgenössischen Zustand erhalten.

Ich bin Euch für die Ideen und Analysen wirklich dankbar, auch wenn ich nicht alles 1:1 umsetzen kann.


Gestern kamen, nachdem mir im Keller tatsächlich noch Leuchtobst mit 100W in die hände fiel, noch 10 Glühbirnern aus Lagerbeständen an. Bin also für die nächsten paar Testläufe gerüstet.

Habe mir dann einen kleinen Zwischenstecker gebastelt (nicht schön aber selten).
20221102_235132

Das weitere Vorgehen sähe folgendermaßen aus:
-Montage der Netzteilplatine und der Endstufen
-Einschalten ohne Vorschaltlampe, Endstufen nicht verbunden
-Einstellen der stabilisierten Spannung am Netzteil und Kontrolle der übrigen Spannungen
-Unter-Strom-Setzen der Endstufen mit Vorschaltlampe im Netzkabel
-Einstellen des Ruhestromes
-Nachjustieren des Ruhestromes ohne Lampe

Ich bin gespannt!
Ingor
Inventar
#27 erstellt: 03. Nov 2022, 13:53
Damit du dich nicht allzu sicher mit der Glühlampenschutzschaltung fühlst.- Dieser Trick ist eigentlich für Schaltnetzteile gedacht. Die Glühbirne begrenzt im Fehlerfall den Strom durch den Primärkreis und schützt so den Gleichrichter und den Schalttransistor, sollte der nicht korrekt angesteuert werden. Bei einem konventionellem Netztrafo hilft das natürlich nicht so toll, denn auch mit der Hälfte der Betriebsspannung hat man auf der Sekundärseite schon erhebliche Ströme, die die Endstufentransistoren schmoren können. Eigentlich müsstest du je eine Glühlampe pro Railspannung auf der Sekundärseite in Reihe mit der Endstufe schalten. Da die Endstufe komplett Gleichstrom gekoppelt ist, musst du höllisch aufpassen, wenn du Bauteile tauschst. Ein Fehler führt dann oft zum Tod vieler Transistoren. Schon alleine deshalb würde ich keine Schaltungsveränderungen vornehmen und nur tauschen, was unbedingt notwendig ist. Oft wird nämlich übersehen, dass die Bauteile durchaus selektiert sein können.
hf500
Moderator
#28 erstellt: 03. Nov 2022, 19:35
Moin,
Mit passend gewaehlter Gluehlampe habe ich noch keinen Endtransistor "geschmort". Wenn beim Einschalten des Geraetes die Lampe mehr oder weniger "voll leuchtet", schaltet man erstmal wieder aus. Die Lampe kann kurz "aufblitzen" (Netzteilkondensatoren werden geladen) und sollte dann schwach weiterglimmen.

Schaltnetzteile moegen die Gluehlampenmethode oft genug gar nicht, weil sie durch Unterspannung und den hohen "Netzinnenwiderstand" in Betriebszustaende geraten koennen, die sie nur schlecht ueberleben.

73
Peter
Gockel92
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 04. Nov 2022, 01:44

hf500 (Beitrag #28) schrieb:
Moin,
Mit passend gewaehlter Gluehlampe habe ich noch keinen Endtransistor "geschmort". Wenn beim Einschalten des Geraetes die Lampe mehr oder weniger "voll leuchtet", schaltet man erstmal wieder aus. Die Lampe kann kurz "aufblitzen" (Netzteilkondensatoren werden geladen) und sollte dann schwach weiterglimmen.

Guten Abend,
genau dieses Verhalten hat die Lampe beim Test des Netzteiles gezeigt. Erst kurz aufgeblitzt, danach ein ganz leichtes Glimmen.

Darauf folgte ein leichtes Erfolgserlebnis: Der R395 wird nur noch gut handwarm.

Danach die Ernüchterung: Die Spannungen +30V und +41V passen nachwievor nicht.
Mit angestöpselter Verbindung zu "Funktion" und "Tuner" messe ich noch immer 0,6 und 3,3V.
Stöpsele ich diese ab, steigt die Spannung von T15 & T16 gegen Masse nach etwa 10sek auf etwa 16V & 19,5V an.
Verstellen des neuen Trimmpotis R906 ändert daran nichts.
Vor dem Gleichrichter D902 messe ich noch immer knapp 36V Wechselspannung.

Spricht das für einen Defekt in diesem?
Zumindest die +41V müssten ansonsten ja anliegen.

Wie ist dieses Ansteigen der Spannung zu erklären? Aufladen von C909?

WIN_20221103_23_42_17_Pro

Frustrierte Grüße

Edit: kann ich den ausgelöteten Gleichrichter aufndem Komponententester prüfen?


[Beitrag von Gockel92 am 04. Nov 2022, 07:17 bearbeitet]
gst
Inventar
#30 erstellt: 04. Nov 2022, 10:43
Das hörst sich schon gut nach einem defekten Gleichrichter (B80 C800) im Netzteil an. Ich würde den schon auf Verdacht austauschen.
Wenn danach nicht die Spannungen erreicht werden, müsste herausgefunden werden, wer denn "die Spannung so herunterzieht."
Da die Schmelzsicherungen offenbar nicht ausgelöst worden sind, muss der Defekt nicht unbedingt schwerwiegend sein.
gst
Gockel92
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 04. Nov 2022, 11:01
Das klingt nach einem Plan.
Die Sicherungen sind in der Tat noch heil.

Habe mal Ersatz geordert, direkt mit erhöhter Nennstrombelastbarkeit (B80C1500).
Kommen angeblich morgen...
Gockel92
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 06. Nov 2022, 03:41
So, nachdem der neue Brückengleichrichter heute nicht angekommen ist, mir es aber trotzdem unter den Fingern gejuckt hat, habe ich den mutmaßlichen Übeltäter ausgelötet und mit dem Komponententester bekanntgemacht:
20221106_004952
20221106_01151620221106_01155220221106_01162020221106_011730
Da liegt offenbar etwas im Argen...

Kurios finde ich mittlerweile, dass die mechanischen Defekte an den Trimmpotis mit einem defekten Gleichrichter zusammenkommen.
Wirkt auf mich fast, als hätte ein Simpel mit noch weniger Ahnung von Elektrotechnik als ich den Defekt gesucht und nicht gefunden - und bei der Lösungsfindung mehr kaputtgemacht als instandgesetzt
Gockel92
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 08. Nov 2022, 00:12
Guten Abend,
heute kam dann endlich der neue Brückengleichrichter.
Direkt eingelötet und die Spannungen kontrolliert: 29,9V an T15 und 43V an T16 - passt!

Auch am Tunerteil regt sich jetzt etwas:
20221107_215628
Die Frequenzanzeige bleibt auf Anschlag. Kann sein, dass ich beim Gangbarmachen des Drehelkos da was geschrottet habe...

Als nächstes werde ich jetzt die Endtransistoren auf die Kühlkörper montieren und die gesamte Endstufeneinheit wieder einbauen.
Danach Ruhestrom einstellen und eine erste Klangprobe durchführen, wenn (wider Erwarten) alles klappen sollte.
gst
Inventar
#34 erstellt: 08. Nov 2022, 10:31
Es geht voran, meinen Glückwunsch!
gst
hf500
Moderator
#35 erstellt: 08. Nov 2022, 19:51

Gockel92 (Beitrag #33) schrieb:
des Drehelkos da was geschrottet habe... :


Moin,
nicht, dass sich da was festsetzt:
Ein Dreh-Elko waere ein aeusserst ungewoehnliches Bauteil ;-)
Das Ding heisst demnach "Drehkondensator", kurz: "Drehko".

Am Abstimmkondensator ist hinten das Haupt-/Handabstimmpoti angebracht. Das mal ueberpruefen, ob es funktioniert.
Dann: Aendert sich die Frequenzanzeige, wenn man die Stationstasten durchprobiert?
Wenn nicht, dann ist die ganze Sensormimik zu ueberpruefen.

Das Stichwort ist "Abstimmspannung", ihre Erzeugung, Umschaltung etc. muss ueberprueft werden.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 08. Nov 2022, 19:53 bearbeitet]
Gockel92
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 08. Nov 2022, 20:35

gst (Beitrag #34) schrieb:
Es geht voran, meinen Glückwunsch!
gst

Danke! Immerhin ist ein Etappenziel erreicht.


hf500 (Beitrag #35) schrieb:

Moin,
nicht, dass sich da was festsetzt:
Ein Dreh-Elko waere ein aeusserst ungewoehnliches Bauteil ;-)
Das Ding heisst demnach "Drehkondensator", kurz: "Drehko".
(...)


Autsch - da hast du natürlich Recht. Das letzte Bisschen Elektrolyt wäre jetzt nach der Spiritus- & Teslanolspülung dann auch ausgewaschen.

Das Handabstimmpoti werde ich dann mal als Erstes prüfen, wenn verstärkerseitig die Funktion hergestellt ist.
Bei betätigen der "Sensor"tasten tut sich aktuell noch nichts, daher vermute ich, dass der Tunerteil noch eine größere Sache wird.

In der Serviceanleitung sind allerhand Daten zur Abstimmung enthalten, jedoch müsste ich dann mein Arsenal erstmal um Oszi, etc erweitern.
Vielleicht gibt es aber ja auch im Tunerteil ein paar offensichtliche Defekte, welche ich nach genauerer Inspektion dann beheben und ausschließen kann. Aktuell traue ich mich da nicht mal wirklich an die Reinigung der Platine, aus Angst, irgendein Poti zu verstellen...

Heute kamen jetzt noch zwei längere Abgreifklemmen, mithilfe derer ich dann auch die Messpunkte für den Ruhestrom der Endstufen erreichen kann. Wenn im Anschluss dann ein Ton rauskommt, bin ich schon mal froh.
hf500
Moderator
#37 erstellt: 08. Nov 2022, 23:19
Moin,
bevor man im Empfangsteil nach Fehlern mit einem Oszilloskop sucht, muessen erstmal alle Betriebsspannungen und die Abstimmspannung fuer UKW in Ordnung sein. Ein Oszilloskop ist ohnehin kaum erforderlich.
Leider ist das Schaltbild etwas unuebersichtlich, weil es in Funktionseinheiten aufgeteilt ist. Fuer die Fehlersuche an der Frequenzanzeige auch T215 und seine Umgebung ueberpruefen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 08. Nov 2022, 23:20 bearbeitet]
Gockel92
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 10. Nov 2022, 02:21
Einen wunderschönen guten Abend

Der Loewe hat sich gerade gemuckst.

Aber mal von vorne:
Habe heute Abend den Endstufenteil wieder eingesetzt und verkabelt (Drecksarbeit).
Ging im Anschluss dann an das Einstellen der Ruheströme mit noch vorgeschalteter Glühbirne. Hier war bei den ersten beiden Endstufen (HL und VL, glaube ich) die einzige Auffälligkeit, dass der Spannungsabfall nach dem Anschalten mit abnehmender Geschwindigkeit steigt, bis er nach etwa einer Minute fast stabil bleibt. Habe mir das jetzt, in Mangel besseren Wissens, durch die Erwärmung erklärt und etwa 8mV angepeilt.

Bei Endstufe Nr. 3 (VR) dann die erste größere Unregelmäßigkeit:
Ich muss den Trimmer viel weiter aufdrehen, um den Sollwert zu erreichen. Woran kann das liegen? Muss hier direkt ein defekt an entsprechender Endstufe zugrunde liegen oder gibt es hier eine gewisse "Toleranz"?
20221109_234605
Die letzte Endstufe ließ sich wieder wie Nr. 1&2 einstellen.

Im Anschluss habe ich sogleich den CD-Spieler an Reserve und die Lautsprecher an die Ausgänge A+B angeschlossen...
Und siehe da: Aus den Grundigboxen ertönt Whole Lotta Love. Leider mit deutlich zu geringem Pegel. Für Zimmerlautstärke hätte ich das Poti auf Anschlag drehen müssen. Können das Kontaktschwierigkeiten an irgendwelchen Potis an der Front sein?


hf500 (Beitrag #37) schrieb:
Moin,
bevor man im Empfangsteil nach Fehlern mit einem Oszilloskop sucht, muessen erstmal alle Betriebsspannungen und die Abstimmspannung fuer UKW in Ordnung sein. Ein Oszilloskop ist ohnehin kaum erforderlich.
Leider ist das Schaltbild etwas unuebersichtlich, weil es in Funktionseinheiten aufgeteilt ist. Fuer die Fehlersuche an der Frequenzanzeige auch T215 und seine Umgebung ueberpruefen.

73
Peter


Das hatte ich mir tatsächlich aufwändiger vorgestellt. Dann sollte ich ja noch für eine Weile mit meinem bescheidenen Equipment klarkommen.

Sowieso muss ich hier beim Tunerteil teilweise etwas zurückrudern:
Zwar passiert Im MW-Modus nicht wirklich etwas, jedoch scheint im FM-Teil noch einiges zu funktionieren.
20221109_23323220221109_233246
Ich hatte beim letzten Test die Platine "Anzeige", an welcher auch die Segmentanzeige hängt, nicht angeschlossen. Scheinbar ist dies jedoch notwendig, um die Senderwahltasten benutzen zu können.
Beim Umschalten der Sender ändert sich die Frequenzanzeige, Schalte ich auf "U" lässt sich auch über das "Rädchen" die Frequenz wählen.
Auf den Lautsprechern immerhin Rauschen, was an der nicht-angeschlossenen Antenne hängen sollte. Letztere muss ich zunächst noch besorgen.

Alles in allem gibt es noch viele Problemchen, welche es zu beheben gilt, jedoch glaube ich mittlerweile, dass das zu schaffen sein sollte.

An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Euch, die ihr mir bis hier hin mit Rat und Tat zur Seite gestanden habt!

Morgen werde ich die "Mängelliste" nochmal ergänzen zusammenfassen, jedoch brauche ich jetzt erstmal Schlaf!
Gockel92
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 10. Nov 2022, 20:30
So, nochmal ein kleiner Nachtrag:
Der gefühlt "zu heiße" Widerstand R395 von Netzteil zur Anzeigeanheit wird nachwievor unangenehm heiß. Da an der Anzeigeanheit, außer einer Hand voll defekter Birnchen, die Funktion gegeben zu sein scheint - ist das vielleicht normal? Je nach Quelle dürfen Widerstände ja auch heißer werden...

Da die Regler für Lautstärke und Klang, sowie die Contour-Funktion augenscheinlich ohne größeres Kratzen, o.ä. ihren Dienst verrichten (sofern das bei dem geringen Pegel zu beurteilen ist), vermute ich da nicht die Ursache für die geringe Lautstärke.
Endstufen sind ja im Grunde auch fein raus, da diese Saft bekommen und alle Vier einen zu geringen Pegel liefern.

Könnte der Balancejoystick hier eventuell der Übeltäter sein? Betätige ich diesen, passiert nämlich garnichts.
Eventuell könnte ich den ja auch sicher testweise irgendwie überbrücken.

Ich hoffe, meine Gedankengänge sind teilweise nachvollziehbar...
hf500
Moderator
#40 erstellt: 10. Nov 2022, 22:24

Gockel92 (Beitrag #39) schrieb:

Könnte der Balancejoystick hier eventuell der Übeltäter sein? Betätige ich diesen, passiert nämlich garnichts.
Eventuell könnte ich den ja auch sicher testweise irgendwie überbrücken.


Moin,
das ist zumindest mal ein Anhaltspunkt. Zielfuehrend waere jetzt hier Signalverfolgung, um festzustellen, wo das Signal verlorengeht.
Das kann man mit einem Oszilloskop machen, wenn man eins hat ;-)
Praktischer ist hier aber ein Signalverfolger. Das ist ein kleiner Verstaerker, meist mit einem in dB geeichten Eingangsabschwaecher und Instrument zur Pegelanzeige, ein Lautsprecher gehoert auch dazu, mit dem man den Signalpfad im Geraet Stueck fuer Stueck durchgeht und feststellt, wie "laut" es am jeweiligen Messpunkt ist. Hat den Vorteil, dass man nicht wie beim Scope, hingucken muss.

Vorerst tut es auch ein kleiner Monoverstaerker mit Lautstaerkepoti und Lautsprecher, der einen hinreichend hohen Eingangswiderstand hat.
Tastkopf ist dann am Ende eines Koaxkabels ein axialer 1µF-Folienkondensator fuer auf jeden Fall 100V.

Ausserdem gibt es da noch eine elektrische Mutingstufe, T706-709, diese Gegend mal ueberpruefen.

R395 ist so normal. In ihm werden 33V zu 7V eingedampft, und das im Wortsinn. Er setzt dabei eine Leistung von 4,2W um und ist nach Schaltbild und Stueckliste fuer 5W bemessen. Das reicht bei einer Netzspannung von 220V knapp aus, bei heutigen Netzspannungen steht der Widerstand annaehernd unter Vollast.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 10. Nov 2022, 22:31 bearbeitet]
Gockel92
Ist häufiger hier
#41 erstellt: 11. Nov 2022, 01:10

hf500 (Beitrag #40) schrieb:

Moin,
das ist zumindest mal ein Anhaltspunkt. Zielfuehrend waere jetzt hier Signalverfolgung, um festzustellen, wo das Signal verlorengeht.
Das kann man mit einem Oszilloskop machen, wenn man eins hat ;-)
(...)
R395 ist so normal. In ihm werden 33V zu 7V eingedampft, und das im Wortsinn. Er setzt dabei eine Leistung von 4,2W um und ist nach Schaltbild und Stueckliste fuer 5W bemessen. Das reicht bei einer Netzspannung von 220V knapp aus, bei heutigen Netzspannungen steht der Widerstand annaehernd unter Vollast.

73
Peter


Guten Abend Peter,

Leg den Finger doch in die Wunde! (Mit dem Oszi)

Vielen Dank auch hier für die ausführliche Erläuterung! Die Funktionsweise eines solchen Signalverfolgers habe ich damit, glaube ich, soweit verstanden.
Der Folienkondensator dient dann quasi im Tastkopf als Koppelkondensator (?) und ist notwendig, um die auf unterschiedlichen Potentialen liegenden Kreise zu trennen? Wieso verwendet man hier dann ein Koaxialkabel? Bzw. wohin mit der Masse?

Als ich schon nach Komponenten für eine kleine Bastelei gegoogelt habe, stieß ich auf diesen Bausatz.
Wäre das in diesem Fall zweckdienlicher und ein Eigenbau mehr Liebhaberei bzw. sinnvoll zum "Lernen"? Immerhin müsste ich dann das Testsignal nicht mit Tablet o.ä. erzeugen und einspeisen, was mir ganz symphatisch wäre.

Den Bereich um die Mutingstufe werde ich dann mal ausfindig machen und freilegen. Vielleicht ist da schon was offensichtlich faul.

Bzgl des R395 möchte ich mich an der Stelle mal entschuldigen. Da hätte ich wirklich, trotz lückenhafter Kenntnisse, drauf kommen müssen.
Kann ja sonst nochmal ganz vorne mit dem Ohmschen Gesetz anfangen.
33V-7V machen 26V Spannungsabfall,
U/R=I, also 26V/160Ohm=0,163A
P=U*I, machen 26V*0,163A und damit 4,23W
Ich schiebe es mal darauf, dass das Werkeln an dem Projekt meist auf die späteren Abendstunden fällt...

Noch ein kleiner Nachtrag:
Die Mutingschaltung mit T706-T709 habe ich jetzt im Schaltplan gefunden. Kann ich mir das so vorstellen, dass da das Signal der 4 Kanäle über die Transistoren auf Masse gelegt wird, wenn an der Basis dieser eine Schaltspannung angelegt wird? Wenn ja - wo erkennt man hier den Muting-Schalter im Plan?


[Beitrag von Gockel92 am 11. Nov 2022, 07:27 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#42 erstellt: 11. Nov 2022, 16:42

Als ich schon nach Komponenten für eine kleine Bastelei gegoogelt habe, stieß ich auf diesen Bausatz.


Als schnelle und einfache DIY-Alternative ginge es auch mit wenigen Bauteilen.

Tastkopf ...

... im Kugelschreiber

Anstatt des Klinkensteckers kann auch ein Cinch-/DIN-Stecker angebracht werden, sodass er an handelsüblichen (Hifi-)Verstärkern angeschlossen werden kann.
Der serielle Kondensator ist dabei unbedingt Pflicht!
hf500
Moderator
#43 erstellt: 11. Nov 2022, 21:32
Moin,
wobei der Koppelkondensator des "simpel-Tastkopfes" mit 4,7nF sehr klein ist. Das funktioniert nur gut an Verstaerkern mit 1M+ Eingangswiderstand vernuenftig.
Geht man damit an die relativ niederohmigen Eingaenge von Verstaerkern mit RCA (vulgo Cinch)-Eingaengen, muss der Kondensator grosser sein. Daher habe ich da 1µF genannt, damit ist man auf der sicheren Seite.
Der Kondensator ist wichtig, weil man beim Stochern nie weiss, was da noch fuer Gleichspannungen anliegen.

Ein Koaxkabel/abgeschirmtes Kabel muss es sein, weil man sich sonst nur Brummen und andere Stoerungen einfaengt.

Den ELV-Bausatz habe ich auch gesehen. Funktioniert, finde ich aber unpraktisch, weil zu gross, um an, besonders bei Klassikern, gerne tiefer steckende Messpunkte erreichen zu koennen. Daher schlankerer Tastkopf.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 11. Nov 2022, 21:40 bearbeitet]
Gockel92
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 12. Nov 2022, 02:42

Rabia_sorda (Beitrag #42) schrieb:

Als schnelle und einfache DIY-Alternative ginge es auch mit wenigen Bauteilen.
Tastkopf ...
... im Kugelschreiber
Anstatt des Klinkensteckers kann auch ein Cinch-/DIN-Stecker angebracht werden, sodass er an handelsüblichen (Hifi-)Verstärkern angeschlossen werden kann.
Der serielle Kondensator ist dabei unbedingt Pflicht!


Guten Abend,
also diese Lösung ist natürlich auch klasse. Wollte sowieso zeitnah mal den Schreibtisch ausmisten - da findet sich sicher auch ein dickes Kugelschreibergehäuse, in welchem ich den Koppelkondensator unterbringen kann.
Dann wäre das Ganze aber immer noch schlanker als der ELV-Bausatz.

Prinzipiell könnte ich ja tatsächlich eine Klinke an das Koaxialkabel löten und dann den AUX-Eingang des Kassettenradios meines Sohnemannes nutzen. Oder spräche da etwas dagegen? Kompaktere Verstärkerlösungen habe ich nicht wirklich im Arsenal.


hf500 (Beitrag #43) schrieb:
Moin,
wobei der Koppelkondensator des "simpel-Tastkopfes" mit 4,7nF sehr klein ist. Das funktioniert nur gut an Verstaerkern mit 1M+ Eingangswiderstand vernuenftig.
Geht man damit an die relativ niederohmigen Eingaenge von Verstaerkern mit RCA (vulgo Cinch)-Eingaengen, muss der Kondensator grosser sein. Daher habe ich da 1µF genannt, damit ist man auf der sicheren Seite.
Der Kondensator ist wichtig, weil man beim Stochern nie weiss, was da noch fuer Gleichspannungen anliegen.
Ein Koaxkabel/abgeschirmtes Kabel muss es sein, weil man sich sonst nur Brummen und andere Stoerungen einfaengt.
Den ELV-Bausatz habe ich auch gesehen. Funktioniert, finde ich aber unpraktisch, weil zu gross, um an, besonders bei Klassikern, gerne tiefer steckende Messpunkte erreichen zu koennen. Daher schlankerer Tastkopf.
73
Peter


Für den Koppelkondensator hatte ich an sowas gedacht. Die 250V Nenngleichspannung sollten dann ja dicke ausreichen. Muss sowieso nochmal einige Birnchen bei Conrad ordern.

Die Krokoklemme für die Masseverbindung mit der zu untersuchenden Schaltung verbinde ich dann mit der Abschirmung des Koaxkabels auf der Kondensatorseite. Richtig?

Was mir gerade noch nicht ganz einleuchtet: Der Pegel des Signals ändert sich ja grundsätzlich von Stufe zu Stufe. Im Grunde kann ich durch den ausgegebenen Ton über den 2. Verstärker ja nur in etwa abschätzen, ob der Pegel für den jeweiligen Schaltungsteil passt, oder? Ist das nicht eher subjektiv?

Pegeldiagramm QR320


[Beitrag von Gockel92 am 12. Nov 2022, 02:45 bearbeitet]
hf500
Moderator
#45 erstellt: 12. Nov 2022, 23:36

Gockel92 (Beitrag #44) schrieb:

1.:
Prinzipiell könnte ich ja tatsächlich eine Klinke an das Koaxialkabel löten und dann den AUX-Eingang des Kassettenradios meines Sohnemannes nutzen. Oder spräche da etwas dagegen? Kompaktere Verstärkerlösungen habe ich nicht wirklich im Arsenal.

2.: Für den Koppelkondensator hatte ich an sowas gedacht. Die 250V Nenngleichspannung sollten dann ja dicke ausreichen. Muss sowieso nochmal einige Birnchen bei Conrad ordern.

3.:Die Krokoklemme für die Masseverbindung mit der zu untersuchenden Schaltung verbinde ich dann mit der Abschirmung des Koaxkabels auf der Kondensatorseite. Richtig?

4.:Was mir gerade noch nicht ganz einleuchtet: Der Pegel des Signals ändert sich ja grundsätzlich von Stufe zu Stufe. Im Grunde kann ich durch den ausgegebenen Ton über den 2. Verstärker ja nur in etwa abschätzen, ob der Pegel für den jeweiligen Schaltungsteil passt, oder? Ist das nicht eher subjektiv?


Moin,
1.: Ja, das sollte gehen.

2.: Geht grundsaetzlich, aber man weiss nicht, wie gross der Kondensator ist. Die 1µ/100V, die ich in der Schublade habe, sind schon etwas dick....
Es ginge auch dieser hier, die 1µ sind nur ein relativ grober Anhaltswert:
https://www.pollin.d...kt1813-680-nf-200410
Das waeren dann knapp 0,7µ.
ist auch _etwas_ guenstiger... ;-)

3.: Ja, die Masseleitung kommt aus dem Tastkopf.

4.: Um das Pegeldiargramm korrekt zu verwenden, braucht es wirklich einen Signalverfolger mit Anzeigeinsrument, das den Pegel anzeigt. Oder ein Tonfrequenzvoltmeter. Das ist hier jetzt aber nicht notwendig, da es erstmal darum geht, festzustellen, wo das Signal auf seinem Weg "versackt". In der Regel genuegt das.
An allen Pegelmesspunkten ausser 2 und 3 sollte man mit der Einfachloesung etwas hoeren koennen. 2, 3 haben "Mikrofonpegel" und brauchen daher einen empfindlichen Verstaerker. Man wird was hoeren, aber sehr leise. Das macht nichts, solange an 4 wieder etwas herauskommt.

73
Peter
Gockel92
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 13. Nov 2022, 02:26
Guten Abend Peter,

dann klingt das ganze ja schon nach einem Plan.
Laut Conrad hat der 1µF-Kondensator einen Durchmesser von 9,5mm. Das könnte ich gerade noch so in einem Kugelschreibergehäuse unterbringen.
Sollte der Platz nicht ausreichen, wird der 3D-Drucker reaktiviert und ich drucke mir was passendes. Wäre vielleicht eh noch einen Tick eleganter.

Der Kondensator von Pollin wäre in der Tat günstiger, jedoch müsste ich dann zwei Bestellungen machen und hätte zweimal 5,95€ Versand. Benötige ja noch Miniaturglühbirnen für die Anzeige (6V, 40mA & 80mA) , welche ich bei Pollin so leider nicht finden kann.

Muss die Tage ohnehin mal die Front abnehmen und mir die Bauform der Birnchen für die Instrumentenbeleuchtung und die Segmentanzeige nochmal anschauen. Dann sollte ich auch an die Funktionsplatine kommen und könnte mir mal die Mutingschaltung ansehen.

Vielleicht läuft das Teil ja bis Weihnachten. Dann wünsche ich mir vom Christkind ein zweites Paar Grundigboxen und eine Auswahl an SQ-Platten.

Schönen Sonntag!
Gockel92
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 17. Nov 2022, 21:06
So, Glühbirnchen und Teile für den Tastkopf sind heute gekommen:
20221117_180452

Bei der Abschirmung bin ich mir noch etwas unschlüssig:
Ist es für einen NF-Tastkopf notwendig, die Abschirmung bis über den Koppelkondensator gehen zu lassen?
Oder Reicht es, die Abschirmung des Koaxkabels hinter dem Koppelelko mit dem Massekabel an die Krokoklemme zu verbinden?

Habe da sogar Lösungen mit Kupferrohr gesehen
hf500
Moderator
#48 erstellt: 17. Nov 2022, 23:31
Moin,
die "heissen" Teile sollten soweit als moeglich geschirmt werden. Tastkopf provosorisch aufbauen, an dem Verstaerker, der dafuer verwendet werden soll, anschliessen und dann durch Beruehren des Tastkopfes feststellen, wo man noch Brumm einstreut. Der Kondensator wird wahrscheinlich auch noch geschirmt werden muessen.
Den TK in ein Kupferrohr (anderes loetbares Materiel geht auch) einbauen, gibt natuerlich eine gute Schirmung, der Schirm muss natuerlich mit dem Schirm des Kabels verbunden sein.

Wegen Kurzschlussgefahr nach aussen muss das dann auch als Griff diendende Rohr isoliert werden (in Schrumpschlauch einschrumpfen).

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 17. Nov 2022, 23:33 bearbeitet]
Gockel92
Ist häufiger hier
#49 erstellt: 20. Nov 2022, 05:40

hf500 (Beitrag #48) schrieb:
Moin,
die "heissen" Teile sollten soweit als moeglich geschirmt werden. Tastkopf provosorisch aufbauen, an dem Verstaerker, der dafuer verwendet werden soll, anschliessen und dann durch Beruehren des Tastkopfes feststellen, wo man noch Brumm einstreut. Der Kondensator wird wahrscheinlich auch noch geschirmt werden muessen.
Den TK in ein Kupferrohr (anderes loetbares Materiel geht auch) einbauen, gibt natuerlich eine gute Schirmung, der Schirm muss natuerlich mit dem Schirm des Kabels verbunden sein.

Wegen Kurzschlussgefahr nach aussen muss das dann auch als Griff diendende Rohr isoliert werden (in Schrumpschlauch einschrumpfen).

73
Peter

Nabend,
Habe das jetzt mal versucht, umzusetzen:
20221120_02292120221120_024936

Die Lösung mit dem Kupferrohr als Abschirmung war mir irgendwie zu klobig. Habe mir dann Kupferband besorgt, welches sich zwar besch... verarbeiten - jedoch hervorragend an die Masse löten ließ.

Habe das ganze mal an Sohnemanns Kassettenspieler und dem DVD-Spieler ausprobiert - kein Brummen. Zumindest bei dem Pegel des Spielers.
Sollte also funktionieren.
Werde morgen noch ein Gehäue modellieren und drucken, sofern mein 3D-Drucker nach einem Jahr Stillstand noch will...

Die Spitze möchte ich möglichst schlank gestalten, ohne Einbußen bei der Stabilität.
Gockel92
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 27. Nov 2022, 02:50
Guten Abend - wollte mich mal zum aktuellen Zwischenstand melden:
20221127_003415
Der Tastkopf ist eingehaust und morgen habe ich endlich mal wieder die nötige Zeit und Ruhe (!), um am Verstärker zu werkeln.

Ich habe noch etwas Bedenken, was die Zugänglichkeit der Messpunkte angeht. Wollte mir da vorher eine Art "Schlachtplan" erstellen.

Versuchsaufbau sähe folgendermaßen aus:
-Smartphone speist mittels Tongeneratorapp ein Signal von 1kHz über einen Klimke-DIN-Adapter in den Loewe ein
-Tastkopf gibt das abgegriffene Signal über das Kassettenradio des Sohnemannes aus

Bin gespannt.


[Beitrag von Gockel92 am 27. Nov 2022, 02:52 bearbeitet]
hf500
Moderator
#51 erstellt: 27. Nov 2022, 18:46
Moin,
sieht doch aus, wie dafuer gemacht ;-)

73
Peter
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