Schmiermittel für Kassettendeck gesucht.

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OlafGünter
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Mai 2023, 01:16
Hallo,

Ich hätte mal eine Frage:

Was für ein Schmiermittel kann ich verwenden? (Absolutes Neuland)
Ich habe an ein Silikonspray von WD40 gedacht, bin aber für Empfehlungen offen.
Ebenso für etwaige Reinigungsmittel.

Ich habe ein CT-W550R, davon läuft die Mechanik nicht mehr ganz so optimal.
Den Riemen habe ich schon ausgetauscht, das hat schon viel geholfen aber manchmal hakt es noch etwas.
Deswegen will ich die Mechanik neu schmieren.

MfG.
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 29. Mai 2023, 01:31
Moin,

Teflonfett zur Schmierung und Isopropanol, Aceton (Bremsenreiniger) zum Reinigen/Entfetten.
OlafGünter
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Mai 2023, 13:25
Grüße,

Danke für die Antwort.

Bei Aceton bin ich etwas stutzig geworden, greift das zeug nicht das Kunststoff Getriebe an?

mfg
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 29. Mai 2023, 13:36
Ja, das hätte ich erwähnen sollen, aber irgendwie schwebten mir nur metallische Teile im Kopf herum.
Du sollst damit ja keinen Kunststoff entfetten. Aceton sollte nur an metallischen Teilen angewandt werden.
Es gibt aber acetonfreien Bremsenreiniger, welchen du dafür nehmen kannst.
CHICKENMILK
Inventar
#5 erstellt: 30. Mai 2023, 08:33
Hi.

Bremsenreiniger enthält in der Regel kein Aceton und greift Kunststoff nicht an.
Aber einige wenige enthalten Aceton, also prüfe das einfach vor dem Kauf.

Bremsenreiniger verwende ich schon ewig und dieser löst höchstens Klebstoff von Etiketten an.
Er wirkt sehr gut entfettend und verdunstet rasch. Altes Schmiermittel kann man somit sehr gut entfernen und auch Nikotin geht in der Regel sehr gut damit ab. Du kannst Platinen damit komplett "spülen".

Zur Schmierung von mechanischen Metall-Teilen würde ich anschließend Lithium-Fett verwenden.
Zur Schmierung von Kunststoff-Teilen verwende bitte Silikonfett, da andere Schmiermittel Kunststoffe angreifen/zerstören können.

Gutes Gelingen
Ton0815
Gesperrt
#6 erstellt: 30. Mai 2023, 08:42
Solange das Deck nicht in den 90gern in "zur Ritze" betrieben wurde (ö.ä.) wüsste ich nicht warum man da so hartes Zeug zum Reinigen der Mechanik nehmen sollte.

Zum Schmieren das nehmen was man auch für Kaffeevollautomaten nimmt. Silikonfett. Nicht unbedingt im 5€/5g Tübchen

Chichkenmilk hat soweit Recht. "Falsche" s.g. mineralölbasierte Schmiermitteln machen viele Kunststoffe im ersten Schritt an der Oberfläche rau, im zweiten spröde. Wirken also ENTGEGEN den Erwartungen. Nicht nehmen.

Ich weiß nur nicht, warum Silikonölspray von WD40 sein soll. Ballistol Silikonöl hat eine schöne Dose mit einem richtig langen Röhrchen fürs Hinfummeln
https://ballistol.de/produkte/technik/technik/49/silikon-oel

PS:
Absolutes Hightech für fast alles ist Molykote PG-54. So ein Hybridzeug, wenn die Bewegung nicht gleich zu derb ist. Die (Langzeit)Wirkung ist einfach nur der Hammer. Leider nur in 1kg und 25kg und damit sehr schweineteuer. Glücklicherweise habe ich das mal unseren Mechanikern empfohlen


[Beitrag von Ton0815 am 30. Mai 2023, 08:57 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#7 erstellt: 30. Mai 2023, 08:50
Naja, manchmal muss altes/verharztes Fett entfernt werden, damit die MEchanik wieder freigängig wird.

Der TE hat erwähnt, dass die Mechanik nicht mehr optimal läuft:

Ich habe ein CT-W550R, davon läuft die Mechanik nicht mehr ganz so optimal.
Den Riemen habe ich schon ausgetauscht, das hat schon viel geholfen aber manchmal hakt es noch etwas.
Deswegen will ich die Mechanik neu schmieren.


Molykote PG-54 ist auch sehr gut und sollte auf Kunststoff auch keine Probleme machen.
Zusammensetzung – Siliconöl, Lithium-Komplexverdicker; Festschmierstoffe; EP-Additive.


Beschreibung – Hochleistungsfett für Kunststoff/Kunststoff-, Kunststoff/Metall- und Gummi/Metall- Paarungen für langsame bis mittelschnelle Bewegungen und leichte bis mittlere Lasten.


Möchte man nur Kunstoff schmieren, würde ich trotzdem reines Silikonfett nehmen.


[Beitrag von CHICKENMILK am 30. Mai 2023, 08:55 bearbeitet]
Ton0815
Gesperrt
#8 erstellt: 30. Mai 2023, 09:04
Ja. Ist halt wirtschaftlicher. Hat aber keine Chance gegen das Zeug. Das haftet auch anders und ist "trockener". Verdreckt also auch langsamer.

Da unsere Schlosser dann außer mir keinem mehr was abgeben wollten, haben andere Kollegen sich den 1kg zu SECHST mal geteilt. Das waren dann knapp über 166g für knapp über 18€. Die jodelten nach tagelang darüber was für ein Wunderzeug das ist. Mit der Menge kommt man auch echt EWIG aus. Je weniger man nimmt, desto besser läuft das.

Wer also in der Lage ist sich zu Mehreren zusammenzurotten KLARE EMPFEHLUNG. wenn es nicht rein Metall/Metall ist.
Ich bin aber auch der Meinung, daß man das früher einfacher bekam.

edit:
OHNE FRAGE aber funktioniert Silikonfett an den Plastikrädchen eines Decks oder eines CD-Laufwerks sehr gut. Darum ging es mir dann nicht mehr. Es funzt


[Beitrag von Ton0815 am 30. Mai 2023, 09:31 bearbeitet]
OlafGünter
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 30. Mai 2023, 21:39
Hallo,

Danke für die Rückmeldung

Ist Teflon-öl auch nur für Metal?

Nur gut das ich nicht aus Eifer einfach WD40 benutzt habe.

Viele Produkte werben damit dass sie Silikon frei sind. Warum?
Ton0815
Gesperrt
#10 erstellt: 31. Mai 2023, 06:54
Silikonfrei ist in dem Fall kontraproduktiv. Silikone machen wohl Probleme im Trinkwasser und man sagt sie seien eine der Ursachen für die kontinuierlich sinkende Anzahl der Spermien (?)
Wenn man damit rumwuchert. Bei mehr oder weniger, Feinmechnik, mit einem höheren Anteil an Plastikbauteilen, daheim, halten sich meine Bedenken diesbezüglich stark zurück.
Ich würde aber wie gesagt auch eher schmieren als ölen. Man kommt ja recht gut dran. Seh nur zu, daß es nicht an ggf. irgendwelche Riemen drankommt
Es gilt halt 1 zu 1 das gleiche wie beim CD-Antrieb.

PS:
WD40 verstehen irgendwie die meisten Leute nicht. Ich weiß nicht warum, weil gleich stark irreführend ist die PR dafür nicht. Es ist ein Rostlöser mit Schmiereigenschaften (wie die meisten solchen), ein Reinigungsöl und hat dabei die Fähigkeit Wasser/Feuchtigkeit zu verdrängen.
In der Liste der Eigenschaften steht die Wasserverdrängung auf dem ersten Platz, dann die Reinigung, dann das Rostlösen und ganz am Ende die Schmierfähigkeit.

Das nutzt man, bevor man etwas angegammeltes auseinanderbaut. Um es am Ende vor dem Zusammenbauen mit Bremsreiniger endgültig sauber macht und entfettet. Und um es anschließend mit passenden vernünftigen Sachen zu schmieren Taugt nur für Metalle.
Relativ billig mit wunderbaren Margen. Verstehst...

Wenn man obiges (das ab "PS") besser und für sich einfacher machen will, nimmt man nicht so eine Brühe aus den 50er, sondern z.B. den Universal-Compound von DebusSpray.


[Beitrag von Ton0815 am 31. Mai 2023, 09:55 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#11 erstellt: 01. Jun 2023, 08:55
In räumlich enger Vergesellschaftung von Feinmechanik aus unterschiedlichen Werkstofffamilien keine nicht-flüchtigen Sprays verwenden. Die bei der Verarbeitung zwangsläufig entstehenden Aerosole sorgen für eine unerwünschte Verteilung.


[Beitrag von Mechwerkandi am 01. Jun 2023, 08:56 bearbeitet]
Ton0815
Gesperrt
#12 erstellt: 01. Jun 2023, 09:19
Am besten eigentlich bei CD wie Deck garkeine Sprays nutzen.
CHICKENMILK
Inventar
#13 erstellt: 01. Jun 2023, 13:03

OlafGünter (Beitrag #9) schrieb:
Hallo,

Danke für die Rückmeldung

Ist Teflon-öl auch nur für Metal?

Nur gut das ich nicht aus Eifer einfach WD40 benutzt habe.

Viele Produkte werben damit dass sie Silikon frei sind. Warum?

Mit ÖL würde ich ebenso etwas vorsichtig sein, da es kriechfähig ist.
Und gerade bei der Mechanik von Tape-Decks kricht ÖL am Staub nur so dahin und versifft dir alles.
gst
Inventar
#14 erstellt: 02. Jun 2023, 09:05
Die einzige Stelle für Öl ist im Kassettendeck der Bereich der Sinter-LagerBuchsen und dann nur Sinterlager-Öl. Davon bracht man aber nur Kleinst-Tropfen, d.h. Zuführung über eine Spritze mit Nadel. Alles andere lockt da nur den Staub an oder verbreitet Öl auf Flächen, wo es schädlich ist. Gleitflächen gehören deshalb niemals geölt, sondern nur sparsam gefettet.
Mechwerkandi
Inventar
#15 erstellt: 03. Jun 2023, 12:35

gst (Beitrag #14) schrieb:
Sinterlager-Öl

Sehr brauchbar an dieser Stelle ist das Produkt: "Schmieröl, Universal-", Bw-Code O-190. Der Kram wird just von einigen Surplus-Firmen preiswert angeboten, weil die Bw das Produkt durch ein synthetisch hergestelltes ersetzt hat und die Altbestände über die VEBEG vertickt hat.

Was für ein MG3 gut ist, reicht für ein Tape-Deck allemal.
Obwohl ich mir vorstellen kann, das es die Liebhaber von Heavy-Metal-Musik besonders anspricht.
gst
Inventar
#16 erstellt: 03. Jun 2023, 15:39
nee, das Öl für das G3 (war das nicht früher auch immer leicht rötlich?) ist nicht richtig für Sinterlager im Capstan-Antrieb. In diesem Messing-Lager ist Öl "eingeschwitzt", das dann aus dem Lager austreten soll, wenn die Umgebung zu trocken bzw zu heiß ist..
Das G3 war ja für ein Gewehr recht anspruchsvoll im Gegensatz zur Kalaschinikov, aber das brauchte nur "irgendein" Öl.
kadioram
Inventar
#17 erstellt: 04. Jun 2023, 12:29

Molykote PG-54


Kann man sicher machen, eine Tube Labelle 106 (ggf. 206) tut es aber sicher auch
Mechwerkandi
Inventar
#18 erstellt: 05. Jun 2023, 14:04

gst (Beitrag #16) schrieb:

nee, das Öl für das G3

Ich schrieb: MG3. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied.

gst (Beitrag #16) schrieb:

(war das nicht früher auch immer leicht rötlich?)

Nein, naturfarben.

gst (Beitrag #16) schrieb:

In diesem Messing-Lager

Kein Messing, sondern Bronze. Nicht CuZn, sondern CuSn(Pb).

gst (Beitrag #16) schrieb:

"eingeschwitzt"

Da wird nichts "geschwitzt". Die Lager werden in einem Unterdruck-Behälter mit dem niedrig-viskosen Schmierstoff getränkt.

gst (Beitrag #16) schrieb:

Das G3 war ja für ein Gewehr recht anspruchsvoll im Gegensatz zur Kalaschinikov, aber das brauchte nur "irgendein" Öl.

Janee, is klar. Aber sonst war's gut.
btt.
hf500
Moderator
#19 erstellt: 06. Jun 2023, 19:27
Moin,
macht die Sache doch nicht so kompliziert.
Da es kaum um grosse Kraefte geht, ist die Schmierung in Cassettengeraeten weitgehend anspruchslos.
Alles, was gefettet werden soll, erhaelt ein Kleckschen Vaseline. Die ist stabil, weil kein verseiftes Mineraloel und chemisch "solide", sie greift kaum etwas an.
Sinterlager bekommen Sinterlageroel oder vollsynth Motoroel 0W20, 0W30. Sinterlager nehmen nicht jedes Oel an, daher kann man hier nicht irgendwelches "Naehmaschinen-"Oel nehmen.

Zum Reinigen/Entfetten nimmt man Kontakt WL. Greift nur sehr wenige Materialien an (Vorsicht bei einigen Lacken) und verdunstet langsamer als die meisten anderen Reinigungsmittel (Bremsenreiniger, Tuner-/Videospray). Ist daher in der Anwendung auch sparsamer.
Mit WL (und Wattestaebchen) kann man so ziemlich alles an Magnetbandgeraeten aller Art reinigen. Koepfe, Bandfuehrungen, Antriebe. Ich habe da noch nichts gefunden, was wirklich besser funktioniert.

WD40 ist was fuer rostige Tuerschloesser, Silikonfett eher fuer Feuchtigkeitsverdraengung, dessen Schmierwirkung ist auch begrenzt.
Ballistol ist ein basisches Schutzoel und vertraegt sich nicht mit Sinter(bronze)lagern. Die habe ich dann naemlich gruen werden sehen... Die Schmierwirkung ist auch nicht so ueberragend.

73
Peter
OlafGünter
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 24. Jun 2023, 22:41
Danke für eure Hilfe.

Ich werde mir entsprechendes zeug kaufen.
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