Telefunken HR 4000 Kanal knackt + Schaltplan

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jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 04. Mai 2008, 20:30
Hi,
mein HR 4000 hat angefangen auf dem linken kanal sporadisch zu kratzen/knallen. Ich kann die Störgeräusche mit den Höhen- und Tiefenreglern beeinflussen, ebenso mit der Balance, allerdings nicht mit dem Lautstärkeregler! Habe bereits alle Potis mehrfach mit Kontaktspray behandelt, ebenso den Modus-Wahlschalter und den Netzschalter - nix hat geholfen. Es tritt bei allen Betriebsarten gleich auf. Weiß vielleicht jemand von euch wo ich suchen muss?
Habe leider auch keinen Schaltplan, hat vielleicht jemand von euch noch einen?
viele Grüße
Jens
Monsterle
Inventar
#2 erstellt: 05. Mai 2008, 06:58
Hallo Jens,

das muß nicht unbedingt an den Poties liegen. Du solltest z.B. auch die Steckkontakte reinigen und/oder die verwendeten Lötnägel tauschen. Da wurden nämlich versilberte verwendet, die jetzt schwarz angelaufen sein dürften. Als nächstes würde ich mir die Lötstellen anschauen und gegebenenfalls nachlöten. Am besten das alte Zinn dabei absaugen und durch gutes Elektroniklötzinn ersetzen. Falls das noch nicht greifen sollte, könnten es auch Koppelkondensatoren (Elkos) zwsischen den einzelnen Stufen sein. Vorsicht, leider stimmt die angegebene Polarität auf dem Bestückungsdruck auf den Platinen und auch im Schaltplan in einzelnen Fällen nicht! Es deswegen ratsam, nicht mehrere gleichzeitig auszulöten, sondern immer einen nach dem anderen!

Gruß Heinz


[Beitrag von Monsterle am 05. Mai 2008, 07:17 bearbeitet]
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 05. Mai 2008, 08:24
Hi,
welche Steckkontakte meinst du? Die Klangregelplatine hatte ich schon ausgebaut und konnte da keine schlechten Lötstellen erkennen, dann werd ich wohl dem Rest mal zu Leibe rücken. Finde ich die Koppelkondensatoren in deinem Schaltplan? Habe mich damit bis jetzt nur beim Röhrenradio auseinandersetzen müssen
bis denn
Jens
Monsterle
Inventar
#4 erstellt: 05. Mai 2008, 17:09
Hallo Jens,

ich meinte speziell die Steckkontakte SV24 und SV34, eventuell auch SV23 und SV28. Die Stecker sind auf Lötnägel aufgesteckt, die sicherlich stark schwarz angelaufen sind (=Silberoxid).

Mit den Koppelkondensatoren meinte ich die Elkos, die im Signalweg liegen, also beispielsweise C325 und C326. Aber auch C313, C314, C321, C322, C319, C320, C323 und C324 könnten für das prasseln verantwortlich sein.

Gruß Heinz
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 06. Mai 2008, 22:14
So, die Steckkontakte habe ich jetzt auch mal mit Kontaktspray behandelt, so schlimm sahen die aber nicht aus - Hat auch nix geholfen Ich denke das Knacken kommt tatsächlich von einem Kondensator, da ich jetzt an beinahe jedem Bauteil (ok, übertrieben :D) gewackelt habe, und das Knacken kein bisschen beeinflussen konnte. Aufgequollen sieht allerdings keiner der Kondensatoren aus - kann man einen defekt noch anders als durch Ausbauen und Kapazität messen erkennen? Werde jetzt, um den Fehler einzukreisen, erstmal versuchen, den Signalweg nacheinander abzustecken, irgendwann muss das Knallen ja verschwinden...Vielen Dank schonmal für die Benennung der verdächtigen Kondensatoren


[Beitrag von jenkie am 06. Mai 2008, 22:32 bearbeitet]
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 06. Mai 2008, 22:43
So, es kann meiner Meinung nach nur noch am NF-Schalter-Baustein oder der Endstufe liegen, denn wenn ich SV34 abziehe ist das Knacken immernoch da. Wenn ich aber SV33 abziehe zieht das Relais zwar an, ich höre aber kein Knacken mehr - ist damit die Endstufe ausgeschlossen und das Problem auf den NF-Schalter-Baustein BS 5317 eingegrenzt? Oder habe ich irgendwo nen Denkfehler?
Monsterle
Inventar
#7 erstellt: 06. Mai 2008, 23:40
Klingt plausibel.

Den Elkos sieht man übrigens nicht zwangsläufig an, wenn sie nicht mehr ok sind. Da es sich aber um Cent-Artikel handelt, würde ich alle auf der Schalterplatte kurzerhand tauschen. Es sind, wenn ich mich nicht verzählt habe, 9 Stück.

Der Schaltplan vom TR500 paßt zum HR4000?
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#8 erstellt: 06. Mai 2008, 23:52
So weit wie ich bis jetzt gekommen bin sind die Platinen sowohl von den Bezeichnungen als auch vom Layout identisch. Nur der Presence-Regler fehlt...Dann gehts morgen ans Löten und jetzt ins Bett
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 07. Mai 2008, 20:28
So, das Austauschen stellt kein Problem dar. Allerdings sind bei mir C310 und C312 Kondensatoren mit 10 µ, im Schaltplan steht aber 22µ. Auf meiner Platine steht auch BS5317 drauf, also denke ich mal dass sie wirklich identisch mit der Platine aus dem TR500 sein sollte. Kann ich die jetzt bedenkenlos in 22µ austauschen oder sollte ich doch lieber noch zwei 10µ besorgen?
Monsterle
Inventar
#10 erstellt: 08. Mai 2008, 00:30
Im TR550 wurde die selbe Platine (BS5317) verbaut, ebenfalls mit C310 / C312 = 22µF. Weshalb bei Deinem Gerät je 10µF verbaut wurden, verstehe ich allerdings nicht. Ich werde deshalb mal versuchen, die beiden Szenarien mit Spice zu simulieren.
Monsterle
Inventar
#11 erstellt: 08. Mai 2008, 02:16
Also: Mit C310 / C312 = 10µF fällt die Übertragung im Tieftonbereich doch so deutlich ab, so daß ich empfehlen würde, die im Schaltplan angegebenen 22µF einzusetzen.


[Beitrag von Monsterle am 08. Mai 2008, 07:18 bearbeitet]
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 08. Mai 2008, 22:33
So, mit 22µF klingt der echt voller - vielleicht ein Geheimtipp für HR4000-Besitzer?
Allerdings hat das Knallen nicht aufgehört Hatte ja geschrieben, dass das Knallen immernoch da ist, wenn ich SV34 abziehe - das muss ich zurückziehen. Das Geräusch was ich da gehört hatte war wohl ein anderes, denn wenn ich die Signalpins bei SV34 vertausche ist das Knacken auf dem anderen Kanal, d.h. das Knacken muss aus der Klangregler-Platine oder vorher stammen. Habe jetzt auch alle Elkos in der Klangregler-Platine getauscht, bin mir aber nicht sicher ob es jetzt weg ist, hatte zwischenzeitlich wieder so ein Knallen.
Können denn die Störgeräusche auch von den Transistoren T301-T306 verursacht werden? Das würde dazu passen, dass ich das Knallen nicht mit dem Lautstärkeregler, wohl aber mit Balance-, Höhen- und Bassregler voll beeinflussen kann, denn die Transistoren sind ja wenn ich den Plan richtig lese direkt hinter dem Lautstärkeregler.


[Beitrag von jenkie am 08. Mai 2008, 22:33 bearbeitet]
Monsterle
Inventar
#13 erstellt: 08. Mai 2008, 23:45
Die Transistoren hätte ich zunächst nicht im Verdacht. Was für Messgeräte hast du zur Verfügung? Mit einem Oszilloskop könntest du evtl. das Krachen einkreisen.

Tritt das Problem eigentlich auch ohne Signal auf? Und was passiert, wenn du am Balance- und an den Klangreglern drehst? Ist möglicherweise die Versorgungsspannung 26V (und damit auch die Arbeitspunkte der einzelnen Transistorstufen) nicht stabil?
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#14 erstellt: 09. Mai 2008, 09:31
Oszilloskop ist kein Problem, habe ein altes RFT
Mit dem Balance-Regler kann ich das knacken auf dem linken kanal wegdrehen, mit dem Höhenregler höhenbetonen und mit dem Tiefenregler die Tiefen - So als wäre das knacken das eigentliche Signal.
Habe jetzt mal die Transistoren für linken und rechten Kanal paarweise getauscht, um zu sehen ob das Geräusch auf den anderen Kanal wechselt, aber es ist ganz weg Werde das gute Stück heut abend mal paar Stunden laufen lassen, und wenn das Knallen nicht wiederkommt lag es wohl doch an einer (für mich unsichtbaren) kalten Lötstelle, oder die Transistoren wurden durch die Lötzhitze geheilt
Bringt eigentlich der Presence-Regler am TR500 was? Habe mir mal die Schaltung für die Platine angeschaut, wäre kein Ding das beim HR4000 nachzurüsten...
Monsterle
Inventar
#15 erstellt: 09. Mai 2008, 12:31
Mmh, die Lötstellen altern schon auch. Bei einigen meiner Geräte haben die schon ziemlich spröde und matt ausgesehen, manchmal mit kleinen Poren. Kann also gut sein, daß das Problem mit dem Nachlöten passé ist.

Präsenzregler: Sowohl beim TR500 als auch beim TR550 steht der bei mir in Mittelstellung, spielt also keine große Rolle. Man kann damit halt mittlere Tonlagen um ca. 1...2kHz etwas anheben oder absenken. Nachrüsten ist prinzipiell natürlich möglich, aber für die Spulen des LC-Filter finden sich im Schaltplan leider keine Angaben.
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#16 erstellt: 18. Mai 2008, 23:06
So, danke nochmal für deine Hilfe, der Receiver funktioniert wieder wunderbar Allerdings gibts ein neues Problemchen: Wenn ich ihn einschalte und das Relais anzieht knackt es kurz in den Lautsprechern. Ist das normal? Und kann es etwas damit zu tun haben, dass ich ein paar Skalenlämpchen erneuert habe? Tritt nämlich meiner Meinung nach erst seit dem auf.


[Beitrag von jenkie am 18. Mai 2008, 23:11 bearbeitet]
hf500
Moderator
#17 erstellt: 18. Mai 2008, 23:15
Moin,
die Skalenbeleuchtung sollte mit dem Einschaltknacken nichts zu tun haben.
Aber bei TFK weiss man nie ;-)

Es kann sein, dass das Geraet etwas lange zum Einschwingen braucht. Um ihm die Zeit dafuer zu geben, solte man die Verzoegerungszeit des Lautsprecherrelais vergroessern.
Dazu verdoppelt man die Kapazitaet des zeitbestimmenden Kondensators in der Schaltstufe.
Welcher das ist, muss allerdings jemand mit Schaltplan sagen ;-)

73
Peter
Monsterle
Inventar
#18 erstellt: 18. Mai 2008, 23:56
Mit dem Skalenlämpchen hat das definitiv nichts zu tun. Das wird direkt von einer separaten Wicklung des Netztrafos gespeist.

Da das Knacken ja bei einem fabrikneuen Gerät ganz sicher nicht vorhanden war, ist keine Symptom- sondern Ursachenbekämpfung angesagt. Also: nicht einfach das Zeitglied der Einschaltverzögerung weiter vergrößern, sondern suchen, ob nicht irgendwo im Signalweg DC vorhanden ist, die dort nicht sein sollte!

Als Ursache könnte ich mir beispielsweise C318 / C319 auf der Schalterplatte BS5317 oder C326 / C327 auf der Drehschalterplatte BS5319 vorstellen - aber auch C402 / C404 auf der Endstufenplatte. An diesen Stellen einfach mal nachmessen.


[Beitrag von Monsterle am 19. Mai 2008, 00:01 bearbeitet]
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 19. Mai 2008, 08:21
Hmm ich hatte mal irgendwo gelesen, dass die Skalenlämpchen zur Knackunterdrückung dienen (beim Umschalten der Sender z.B.) deshalb hatte ich daran gedacht Die Gleichspannung sollte dann auch nach dem Anziehen des Relais mit angeschlossenen Lautsprechern anliegen oder?
Monsterle
Inventar
#20 erstellt: 19. Mai 2008, 10:34

dass die Skalenlämpchen zur Knackunterdrückung dienen (beim Umschalten der Sender z.B.)

Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Was du meinst, sind die Lämpchen der Stationstasten! Beim Rundfunkteil gibt es die Muting-Funktion, die das Aufrauschen während des Abstimmens unterdrückt. Wird nun eine Stationstaste betätigt, schaltet der Sensorbaustein (SAS580/SAS590) die die entsprechende Abstimmspannung durch und das zur Taste gehörende Lämpchen ein. Dabei nutzt TFK aus, daß Glühlämpchen ein PTC-(Kaltleiter-)Verhalten haben, um über ein Zeitglied 1. die AFC vorübergehend auszuschalten und 2. das Radioteil während der Änderung der Abstimmspannung stumm zu schalten. Und deshalb hört man den Umstimmvorgang auch, wenn die Lämpchen der Stationstasten durch LEDs ersetzt wurden.

Falls ein Elko einen Leckstrom verursacht - wie ich vermute - sollte dieser auch nach Anziehen des Relais messbar sein. LS brauchen nicht unbedingt angeschlossen zu sein, da der Knacks höchstwahrscheinlich bereits vor der Endstufe erzeugt wird.
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 19. Mai 2008, 20:11
Also es scheint wieder die NF-Einsteller-Platte zu sein: SV34 ab/umgepolt kein knacken, SV24 ab/umgepolt: knacken ändert den Kanal nicht. Das Knacken ist diesmal nur auf dem rechten Kanal zu hören, allerdings kann ich an den Pins vom SV34 nach dem Einschalten keine Gleichspannung messen. Wenn ich aber den rechten Kanal beim Einschalten kurzschließe fließt über den Kurzschluss (d.h. Amperemeter :D) kurz ein Strom, wenn das Relais anzieht - das ist beim linken Kanal nicht der Fall. Wenn ich dann im laufenden Betrieb den Kurzschluss entferne knackt es nicht, d.h. es liegt keine permanente Gleichspannung an und es sieht in meinen Augen so aus, als würde beim Anziehen des Relais eine Gleichspannung über dem rechten Kanal aufgebaut werden, die sich dann beim Knacken entlädt und nicht permanent vorhanden ist. Wofür/gegen spricht das? Können es dann auch die Kondensatoren sein?
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#22 erstellt: 22. Mai 2008, 23:21
So, alle Kondensatoren und Transistoren auf der Platine getauscht und das Knacken ist auch weg. Ich denke damit sind alle meine HR4000-Betreffenden Probleme gelöst. In Verbindung mit den TLX2 ein für meine Ohren echt guter Klang
Monsterle
Inventar
#23 erstellt: 23. Mai 2008, 07:31
Gratulation! Dann können die nächsten 30 Jahre kommen
jenkie
Schaut ab und zu mal vorbei
#24 erstellt: 23. Mai 2008, 09:17
Jepp, denke auch die sollte er durchstehen
Und danke nochmal für die kompetente Hilfe
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