Revox B77 spult nicht richtig

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Kleinlaut
Stammgast
#1 erstellt: 30. Sep 2008, 15:24
Hallo liebe Gemeinde,
ich habe noch eine B77-HS hier stehen, die gelegentlich noch zum Einsatz kommt. Eigentlich ist an der Maschine alles in Ordnung, Aufnahme, Wiedergabe, Lampen , Potis usw. und sie klingt auch richtig gut.
Das einzige Problem ist, daß sie etwas schwächlich beim Spulen ist. Das äußert sich wie folgt : Bei vollen 26,5cm Metallspulen schafft sie es nicht bis zum Bandanfang bzw. Bandende, bei ca. 5 Minuten vor Schluss wird sie immer langsamer und bleibt schließlich stehen. Ich drehe dann immer die Spulen von Hand auf Anfang, aber das kann es ja auf die Dauer nicht sein. Da jetzt der Herbst vor der Tür steht , wollt ich da ma bei gehen, wie man im Norden sagt. Bevor ich das Teil jetzt aber planlos zerlege, wollte ich mal fragen, ob jemand von Euch das Problem kennt oder weiß, welche Teile da betroffen sein könnten ?
Wie gesagt, sonst läuft alles.
Vielen Dank im Voraus schon mal,
Michael
Toni_
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 30. Sep 2008, 17:51
Hallo Michael,

ich habe zwar auch eine B-77 , aber noch nie aufgeschraubt
kenne deshalb die Maschine nicht von innen.

Hier ein paar Anregungen :

Ich vermute das der Treibriemen oder eine Gummirolle
nichts mehr hergibt.

Natürlich könnte es auch ein Elektronikfehler sein,
ich kenne es von einem ASC-Tapdeck dort hat jeder
Wickelmotor einen Tacho.

Wenn jetzt die Elektronik das Tachosignal nicht richtig
verarbeiten kann, weil sie defekt ist, kann es passieren
das der Wickelmotor zu wenig "Schub" bekommt.

Der abwickelende Motor wird auch angesteuert
( zumindest bei ASC )um das Band beim spulen
und bei der Wiedergabe leicht auf Zug zu halten.
Wenn dieser Motor zuviel "Saft" bekommt, muß
sich der aufwickelnde Motor um so mehr anstrengen.
Aber dann würde das Band überdehnt und könnte reissen.


Viel Erfolg bei der Fehlersuche !


Gruß
Toni
hf500
Moderator
#3 erstellt: 30. Sep 2008, 18:05
Moin,
als Dreimotorengeraet mit direkten Amtrieben hat das Revox keinen Riemen und nur noch die Andruckrolle, die zum Antrieb gehoert. (Zaehlwerkriemen mal aussen vor)

Wenn die Wickelmotoren schlapp machen kommen nur zwei Ursachen infrage.
Unwahrscheinlich: Motorkondensatoren taub (Die Motoren sind alles Wechselstrom-Asynchronmaschinen mit Hilfsphase).

Wahrscheinlich: Betriebsspannung im Umspulbetrieb wird nicht erreicht, die Motorsteuerung untersuchen.
Die Wickelmotoren werden mit abhaengig von der Betriebsart unterschiedlichen Spannungen betrieben.

73
Peter
Kleinlaut
Stammgast
#4 erstellt: 30. Sep 2008, 18:20
Vielen Dank schon mal für die Antworten. Ich hatte sie vor Jahren schon mal aufgemacht, und da war ausser dem Riemen fürs Zählwerk wirklich nichts mechanisches. Die Motorspannung werd ich mal überprüfen, weil ich denke , wenn die Motoren laufen, sind sie ja nicht kaputt. Sie spult sonst ja auch recht schnell, nur zum Ende hin eben nicht mehr.
Gruss Michael
hf500
Moderator
#5 erstellt: 30. Sep 2008, 18:38
Moin,
ach ja, loesen die Bremsen korrekt, ist der Bandlauf sauber?

73
Peter
Kleinlaut
Stammgast
#6 erstellt: 30. Sep 2008, 19:09
Der Bandlauf ist sauber, sie wickelt auch korrekt, die Bremsen habe ich jetzt noch nicht kontrolliert, sitzen die manchmal fest ?
Gruss Michael
hf500
Moderator
#7 erstellt: 30. Sep 2008, 20:31
Moin,
sie koennen nach langer Standzeit kleben, aber das merkt man sofort ;-)

Trozdem sollte man zunaechst sicherstellen, dass mechanisch alles in Ordnung ist.

(Highspeed? Wenn ich an die Bandkosten denke.. ;-)

73
Peter
esla
Stammgast
#8 erstellt: 01. Okt 2008, 03:29

hf500 schrieb:
Wenn die Wickelmotoren schlapp machen kommen nur zwei Ursachen infrage.
Unwahrscheinlich: Motorkondensatoren taub (Die Motoren sind alles Wechselstrom-Asynchronmaschinen mit Hilfsphase).


Hallo Peter,

nichts für ungut, ich glaube eigentlich auch nicht daran, dass es an der B77 die Hilfsphasenkondensatoren sein könnten, andererseits: warum nicht? Eine B77 ist ja noch recht "neu" im Gegensatz zu meinem Sabafon TK125-4. Und da litt der Hilfsphasenkondensator definitiv und messbar unter Kapazitätsverlust. Auch hatten wir in einem anderen Forum erst vor wenigen Tagen den Fall, dass ein 0,15 Mikrofarad-Phasenhilfskondensator eines Thorens-Drehers nicht mehr wollte. Ich würde diese Kondensatoren schon überprüfen bzw. probeweise ersetzen.

Gruß Jens
Kleinlaut
Stammgast
#9 erstellt: 01. Okt 2008, 09:10
Ja, das ist auch eine gute Idee, die werde ich dann sowieso gleich wechseln. Ich denke mal, am WE geht´s los, dann hab ich ein bisschen mehr Zeit.
Zu den Bandkosten : Das hält sich in Grenzen, ich hab da noch ne Menge Band aus unserem alten Studio, wo wir früher viel gebunkert hatten und das dann doch nicht mehr brauchten.
Gruss Michael
Audire500
Stammgast
#10 erstellt: 01. Okt 2008, 09:44
Hallo, ich hatte das gleiche Problem an meiner B77 (auch HS).
Überprüfe mal bitte das Kugellager der linken Umlenkrolle, wenn das nämlich nicht mehr locker dreht, ist das die Ursache, war jedenfalls bei mir so. Solltest Du rechts auch ein Kugellager drin haben - nachgerüstet! - dann ebenfalls.
Und Dein Bandmaterial ist noch OK ? wenn nämlich ein altes Band z.B. Langspielband von BASF zum Schmieren neigt wird das Umspulen auch immer langsamer.
Kleine Ursache - große Wirkung.
op111
Moderator
#11 erstellt: 01. Okt 2008, 10:03

Audire500 schrieb:
Und Dein Bandmaterial ist noch OK ? wenn nämlich ein altes Band z.B. Langspielband von BASF zum Schmieren neigt wird das Umspulen auch immer langsamer.

Das war auch bei meinen A/B77 oft der Fall.
Da müsste sich auch Abrieb an den Bandführungen finden lassen.
Kleinlaut
Stammgast
#12 erstellt: 08. Okt 2008, 09:45
Guten Morgen,
erstmal vielen, vielen Dank für eure Tipps. Ich habe letzten Freitag nochmal nachgesehen und was soll ich sagen? Audire500 hat völlig recht:das linke Kugellager ist fest, dreht sich zwar die äussere Platte, aber nicht der innere Ring. Das habe ich auch nicht zum Laufen gebracht , habe daher in der Bucht 4 von diesen Lagern für 7 Euro abgestaubt und warte jetzt auf dei Lieferung. Das wär ja Wahnsinn, wenn ich den Fehler ohne Öffnen der Maschine beheben könnte.
Zum Thema Bandmaterial: Ich habe da nur minimalen Abrieb, benutze aber auch nur dieses Studiobandmaterial Agfa PER, dass sehr dick und nur einseitig beschichtet ist. Die Maschine ist auch darauf eingemessen.
Noch eine Frage an Audire500:
Die rechte Rolle ist bei mir fest, also wohl nicht "nachgerüste". Wenn ich jetzt 4 neue Lager bekomme, kann ich dass rechte dann einfach tauschen, dann müsste es ja eigentlich noch leichter laufen oder muss ich zusätzlich was beachten ?

Gruss Michael
Audire500
Stammgast
#13 erstellt: 08. Okt 2008, 10:48

Die rechte Rolle ist bei mir fest, also wohl nicht "nachgerüste".

Dann würde ich es auch so lassen, die haben sich bei REVOX schon was dabei gedacht "NUR" links ein Kugellager einzusetzten,
anders bei der PR99, die hat auch rechts einen Bandfühlhebel, da ist dann auch rechts ein Kugellager drin.
Ich hatte mir auch mal rechts ein Kugellager eingebaut, das Ergebnis war Schlaufenbildung und unsauberer Bandwickel.

daher in der Bucht 4 von diesen Lagern für 7 Euro abgestaubt

VORSICHT ! da sind einige die minderwertige Kugellager verramschen, da ist die Oberfläche nicht vergütet, d.h. nach ca. 2 Monaten hast Du Rost auf der Oberfläche der Lager. Lieber bei einem REVOX-Servicehändler kaufen, da hast Du die Gewißheit Qualität z.B. von SKF zu bekommen.
Viel Glück!
Kleinlaut
Stammgast
#14 erstellt: 08. Okt 2008, 11:41
Danke für die Info.
Dann werde ich rechts so lassen und hoffe, das es die guten Lager sind. Wenn nicht, besorge ich mir ein "echtes" Ersatzteil.
Gruss Michael
Kleinlaut
Stammgast
#15 erstellt: 20. Okt 2008, 15:34
Zum Abschluss nochmals ein grosses Dankeschön.
Lager sind eingebaut und die B77 spult wie am ersten Tag
Gruss Michael
hf500
Moderator
#16 erstellt: 20. Okt 2008, 17:44
Moin,
bei festen Lagern hilft wohl nur Austausch ;-)

Wenn es nur laermt beim Umspulen, kann Folgendes helfen:

Lager ausbauen und mit Kontakt WL, Aceton oder Waschbenzin auswaschen. Trocknen lassen und mit etwas Kontakt 61 "traenken".
Wieder trocknen lassen, aeusserlich mit Kontakt WL abwischen und wieder einbauen.

Weil dieses Lager nicht hoch belastet wird, kann es auch kaum verschleissen. Der Laerm ist meist Kaefiggeraeusch, weil das Schmiermittel der Erstbefuellung eingetrocknet ist. Das K61 liefert einen feinen neuen Schmierfilm und auch Korrosionsschutz, ausserdem ist es frisch aus der Dose so duennfluessig, dass es an den Abdeckscheiben vorbei in das Lager kommt.

73
Peter
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