Problem mit Summit Frequenzweiche

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GrafZahl1
Neuling

#1 erstellt: 14. Jan 2009, 00:19

Hallo zusammen,

bei einer meiner Planet-Boxen PL704 war schon seit einiger Zeit der Baß kaputt.
Habe zur Sicherheit mal zwischen den Boxen getauscht.... ging an beiden Frequenzweichen nicht
Nun durch Zufall ein "neues" Chassis gefunden (4€).
Nach dem Einbau klang es aber immer noch nicht "richtig".
Habe mal das Chassis direkt an die LS-Eingänge der Box gehalten ... geht !
Also

Frequenzweiche für den Bass ist hin.
Habe mal 2 Bilder angehängt:

Kennt jemand diese Weichen ? (Nummer darauf ist 3.001.0)
Was könnte kaputt sein ? Spule ? Wenn ja, welche ist das dann bzw. welche könnte als Ersatz rein ? Wenn ich die Schaltung richtig interpretiere, sind die 2 unteren, grauen für den Baß zuständig. Zwischen beiden sitzt ein "kleiner roter Fingerhut" mit +/- und 100/40 Bezeichnung. Ich rätsele mal, daß das ein Kondensator ist...so einen habe ich aber noch nie nicht gesehen.
Kurios finde ich auch oben rechts das dings. Keramikfassung, messingschrauben und was gewickeltes drin... tippte erst auf seltsamen drahtwiderstand, müßte aber eher ein Bi-metall-sicherheitsschalter sein ...
Wenn ich die boxen nicht so gerne wieder "voll und ganz" hören wollte, wär das was für's Museum

Für jede Info dankbar
Christof

hf500
Moderator

#2 erstellt: 14. Jan 2009, 00:53

Moin,
es sollte nahezu unmoeglich sein, die Spulen der Bassweiche kaputtzukriegen. Eher raucht der Lautsprecher ab.

Hast Du ein Multimeter?
Dann pruefe mal alle Spulen und Widerstaende auf Durchgang.
Die Kondensatoren duerfen keinen Durchgang haben.
Die "roten Fingerhuete" sind auch Kondensatoren, Elkos mit 100µF fuer 40V.
Die sollte man vorsorglich ersetzen, durch 100µ/63V, die sind etwas belastbarer.

Das komische Ding im Keramikgehaeuse ist tatsaechlich ein Bimetallschalter. Wahrscheinlich soll er die Hochtoener vor Ueberlastung schuetzen.

73
Peter

GrafZahl1
Neuling

#3 erstellt: 14. Jan 2009, 23:38

Hallo Peter,
ja, Multimeter hab' ich. Der Elko lädt sich normal auf und sperrt dann wie erwartet, die Spulen sind durchgängig.
Hoch- und Mitteltöner tun ja normal, daher hätte ich nur die großen Spulen unten links und den kleinen ROE Elko daneben im Verdacht ... aber bei den großen Spulen steht eben nur BV 1268 drauf, sonst nichts ... weiß nicht, was/wie ich die prüfen sollte.
Achso...lese im Forum daß die weinroten Roedersteins altern und porös werden und generell ersetzt werden sollten. Frage: Da ist ja + / - drauf. Ist das also ein "echter" Elko ? Kein bipolarer (wie oben die silbernen ) ?

Gruß Christof

hf500
Moderator

#4 erstellt: 14. Jan 2009, 23:55

Moin,
wenn alle Spulen Durchgang haben, muss auf jeden Fall irgend etwas zu hoeren sein.

Oder liegt der Thermoschalter in einem anderen Schaltungszweig als HT?

Der muss natuerlich auch ueberprueft werden, die Heizwicklung auf Durchgang, der Schaltkontakt ebenso.

Auch auf kalte Loetstellen und Leiterbahnrisse achten. So eine Weiche ist ja noch nicht so kompliziert, als dass man sie nicht vollstaendig "durchklingeln" koennte.

Die Weinroten sind tatsaechlich gepolte Elkos, das wundert mich etwas. Warum man die verwenden kann, zeigt erst das Schaltbild der Weiche.
Unabhaengig von ihrer Spannungsfestigkeit, gepolte Elkos vertragen nur Wechselspannungen bis etwa 1Veff.
Gibt es eine Ueberlastungsanzeige, die mit gleichgerichteter Tonspannnung funktioniert? Die koennte so einen Elko als Ladekondensator gebrauchen.

73
Peter

[Beitrag von hf500 am 14. Jan 2009, 23:57 bearbeitet]

GrafZahl1
Neuling

#5 erstellt: 15. Jan 2009, 10:05

Hallo Peter,
achso, hatte ganz vergessen zu erwähnen, daß alle Lautsprecher gehen. Also Hoch- und Mitteltöner ganz normal und richtig, nur der Baß war erst ganz kaputt (Chassis) und das neue Chassis (Westa) klingt "nicht richtig". Es ist ziemlich leise und man hört fast keinen Baß.

Wenn ich das Baß-Chassis direkt an die Eingangsanschlüsse halte, geht es (dann klingt's eben wie ein Breitband-LS ...)

Wegen Schaltbild s. die Bilder unten mit Draufsicht und überlagerter Leiterbahnensicht ... der untere Teil ist für den Baß. Rechts sind die Pole vom Verstärker , links außen auf der Platine die +/- für Hoch und Mitten und unten links +/- Baß.

Die Schaltung für den Baß müßte dann laut Bild so laufen

[img=http://img502.imageshack.us/img502/7640/tiefpassdy4.th.jpg]

Wundere mich immer noch über den Elko. Die Weiche ist aber unverbastelt original wie von Hennel's/Summit gemacht

Gruß, Christof

WinfriedB
Inventar

#6 erstellt: 15. Jan 2009, 13:56

Der Elko im Tieftonzweig dient zum zusätzlichen "Abschneiden" der Höhen. D.h., der Übergang zwischen TT und MT/HT wird steilflankiger.

Denkbar wäre, daß dieser Elko durchgeschlagen ist, dann schließt er fast alles, was der TT abkriegen soll, kurz. Wenn du ihn komplett rausnimmst, sollten dann die Bässe wieder da sein. (Messung mit Ohmmeter ist nicht immer aussagekräftig, da manche Elko-Fehler erst bei anliegender Spannung auftreten.) Aber bitte nur mit geringer Lautstärke, da ohne diesen Elko evtl. der MT überlastet werden könnte. An den Drosseln kann es kaum liegen, es sei denn, sie haben ne Unterbrechung, ist aber bei den üblichen Drahtstärken kaum wahrscheinlich (Kurzschluß würde den Bass kaum beeinflussen).

Genau denselben Bassklang wirst du übrigens kaum hinkriegen es sei denn, du ersetzt in beiden Boxen die TT. Jeder TT-Typ ist etwas anders (Resonanzfrequenz, Dämpfung usw.).

Übrigens sieht es so aus, als ob in der Weiche Standardelkos (d.h. gepolte, mit rauhen Elektroden und großen Toleranzen) verbaut wurden. Wenn das ganze wieder halbwegs funktioniert, wäre es sinnvoll, bipolare Tonfrequenz-Elkos (glatte Folie) einzubauen, oder bei Werten bis 10uF gleich Kunststofffolien-Kondensatoren, die kosten heute nicht mehr die Welt.

[Beitrag von WinfriedB am 15. Jan 2009, 13:59 bearbeitet]

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