Sanyo DAD-8: Es geht immer nur ein Kanal (abwechselnd)

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fuzzylader
Neuling
#1 erstellt: 11. Mrz 2009, 01:04
Guten Abend allen Experten,

bei meinem (sehr, sehr) alten CD-Spieler Sanyo DAD-8 geht ein Kanal nicht. Das Komische daran: Es ist, nach dem Zufallsprinzip, einmal der rechte, einmal der linke! "Ausgewürfelt" wird jedesmal nach dem Einschalten; dann bleibt der ausgefallene Kanal bis zum Ausschalten tot (eben mal der rechte, mal der linke). Beim Neu-Einschalten wiederholt sich die Lotterie.

Hat irgendjemand eine Ahnung, welches Bauteil betroffen sein könnte? Ich bin mit meinem Latein am Ende (Service Manual ist vorhanden, hat mir aber nicht weitergeholfen).
Für jede Hilfe dankbar:
Fuzzy
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 11. Mrz 2009, 01:24
Hat der evtl. ein Relais am Ausgang? Nur so'ne Idee.

Ansonsten: Sind die Wandler kanalgetrennt, oder ist das so ein Patent mit nur einem Wandler und schneller Umschaltung zwischen links und rechts?
fuzzylader
Neuling
#3 erstellt: 11. Mrz 2009, 13:59
Am Ausgang sind zwei Relais.
Leider habe ich von der Materie nicht so viel Ahnung, dass ich sagen könnte, ob der Wandler kanalgetrennt ist oder nicht. Woran könnte man das erkennen? Laut Schaltbild gibt es einen "DA Converter", von diesem gehen, wieder laut Schaltbild, die Leitungen "symmetrisch" weg, d. h. alles ist doppelt vorhanden. Wie nun genau die Trennung im Wandler erfolgt, weiß ich leider nicht.
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 11. Mrz 2009, 23:36
Wenn es sich um ganz gewöhnliche Relais handelt (keine Reedrelais oder so), würde ich sagen, auslöten, aufmachen, reinigen (das Wie war hier schon öfter Thema) und retour. Die Chancen stehen nicht schlecht, daß es damit getan ist.

Was ist denn der verbaute DAC für ein Typ? PCM56 o.ä.? Sowas wäre einkanalig.
fuzzylader
Neuling
#5 erstellt: 12. Mrz 2009, 00:59
Der DAC ist ein "CX20017".

Das mit den Relais auslöten probiere ich gerne mal (wie erkenne ich eigentlich Reed-Relais?). Aber: Es sind ja zwei Relais, und es geht immer genau ein Kanal; nie zwei, nie keiner. Da kann es doch eigentlich an den Relais selbst nicht liegen, sondern eher an einem Teil, welches die Relais nicht bzw. falsch schaltet (nämlich immer nur zufällig eins, nie zwei zugleich)? Oder sehe ich das falsch?
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 12. Mrz 2009, 04:41

fuzzylader schrieb:
Der DAC ist ein "CX20017".

Ein "Dual 16 Bit 44kHz Multiplexed D/A", also wohl ein Wandler mit Multiplexer hinten dran. Das "Datenblatt" ist da nicht sehr ergiebig.

Das mit den Relais auslöten probiere ich gerne mal (wie erkenne ich eigentlich Reed-Relais?).

Das sieht man schon an der Bauform. Die großen Hochkant-Quader sind "normale" Relais.

Aber: Es sind ja zwei Relais, und es geht immer genau ein Kanal; nie zwei, nie keiner. Da kann es doch eigentlich an den Relais selbst nicht liegen, sondern eher an einem Teil, welches die Relais nicht bzw. falsch schaltet (nämlich immer nur zufällig eins, nie zwei zugleich)? Oder sehe ich das falsch?

Dazu müßte man schon die Schaltung mal sehen. Es hat eigentlich keinen großen Sinn, die Relais kanalgetrennt zu schalten - und eigentlich würde es ein Relais für beide Kanäle auch tun. Kontaktgüte nach dem Zufallsprinzip kommt dagegen durchaus vor, mein alter AV-Receiver macht das ganz hervorragend. Ein Klopftest beim Relais ist dann oft aufschlußreich.

Aber zeig vielleicht einfach mal einen Schaltungsauszug. Kann ja sein, daß es doch in der Ansteuerung klemmt (zuwenig Strom oder wasweißich). Das müßte man dann aber auch hören oder fühlen können.
fuzzylader
Neuling
#7 erstellt: 12. Mrz 2009, 23:40
Ich habe mit der Digitalkamera mal ein Bild von der Schaltung gemacht. Es ist leider etwas dunkel, aber, glaube ich, noch ausreichend.

Schaltplan D/A Converter Circuit Sanyo DAD 8

Ich habe mit dem Oszilloskop mal das Audiosignal verfolgt: Bis zum Pin 1 von IC 702 gehen noch beide Kanäle. Ab welchem späteren Punkt dann jeweils der zufällige Kanal genau ausfällt, habe ich leider noch nicht herausfinden können; jedenfalls tritt der Fehler ab TP11 bzw. TP12 auf, d. h. irgendwo dazwischen "passiert's".


[Beitrag von fuzzylader am 13. Mrz 2009, 00:01 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 13. Mrz 2009, 22:20
Aha, das bringt uns doch schon weiter - auch wenn die Relais damit definitiv draußen sind. Der CX20017 hat also einen Wandler und zwei Ausgänge und steuert einen Analogschalter dahinter an, vermutlich ein 4066 o.ä.. Hast du dir mal das LRCK-Signal angesehen?
fuzzylader
Neuling
#9 erstellt: 13. Mrz 2009, 23:20
Vielen Dank, Du hast mich drauf gebracht: An PIN 7 von CX20017 geht ein Rechteck-LRCK-Signal rein, aber an PIN 11 (laut Schaltbild LRCK-out), geht nur eine glatte Linie raus.
Müsste da auch ein Rechtecksignal rauskommen? Wohl ja. Und ist dann definitiv der IC (teilweise) kaputt, oder kann es auch an etwas anderem liegen?
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 13. Mrz 2009, 23:42

fuzzylader schrieb:
Vielen Dank, Du hast mich drauf gebracht: An PIN 7 von CX20017 geht ein Rechteck-LRCK-Signal rein, aber an PIN 11 (laut Schaltbild LRCK-out), geht nur eine glatte Linie raus.
Müsste da auch ein Rechtecksignal rauskommen? Wohl ja. Und ist dann definitiv der IC (teilweise) kaputt, oder kann es auch an etwas anderem liegen?

Möglichkeit 2 wäre ein Kurzschluß am Eingang des Schalt-ICs, aber dann wären wohl kaum die Kanäle abwechselnd zu hören. Schalte Ozzy mal auf DC, wenn da unterschiedliche Pegel auftreten, fällt das raus. Vielleicht floatet die Spannung irgendwo in der Mitte und der Schalter kann sich nicht recht entscheiden.

Bleibt die Frage, wie man den kaputten LRCK-Ausgang jetzt am besten ersetzt. Viel mehr als ein Puffer bzw. Pegelwandler wird wohl kaum dahinterstecken. Was für Pegel hat denn das ankommende LRCK-Signal, und was ist der Schalt-IC (IC704) für ein Typ?
fuzzylader
Neuling
#11 erstellt: 14. Mrz 2009, 00:23

audiophilanthrop schrieb:

Schalte Ozzy mal auf DC, wenn da unterschiedliche Pegel auftreten, fällt das raus.

Wo genau könnten unterschiedliche Pegel auftreten? Ich habe auf DC geschaltet; am LRCK-Ausgang von CX20017 liegen ca. -4V an, das Gleiche an den Pins 9 und 11 von IC 704 (der ein "D4053BC" ist).
Es kommen allerdings am CX20017 schon keine DCL- und DCR-Signale (Pin 23 bzw. 15) raus. Vielleicht ist das schon der Fehler?

Das ankommende LRCK-Signal hat (AC gemessen) +1,8 V bzw. -1.9 V (abwechselnd).
audiophilanthrop
Inventar
#12 erstellt: 14. Mrz 2009, 16:39

fuzzylader schrieb:

audiophilanthrop schrieb:

Schalte Ozzy mal auf DC, wenn da unterschiedliche Pegel auftreten, fällt das raus.

Wo genau könnten unterschiedliche Pegel auftreten? Ich habe auf DC geschaltet; am LRCK-Ausgang von CX20017 liegen ca. -4V an, das Gleiche an den Pins 9 und 11 von IC 704 (der ein "D4053BC" ist).

Ich meinte, ob der Spannungspegel unterschiedlich ist, je nachdem welcher Kanal durchschaltet.

Der IC müßte ein µPD4053BC sein, eine von offenbar zahlreichen Varianten des 4053B. Als Digitalniete kann ich allerdings nicht so recht erschließen, was so ein Ding an Signalpegeln braucht. An Versorgungsspannungen gibt es offenbar Vdd (Pin 16), Vss (Pin 8) und Vee (Pin 7).

Es kommen allerdings am CX20017 schon keine DCL- und DCR-Signale (Pin 23 bzw. 15) raus. Vielleicht ist das schon der Fehler?

Die sind bloß für die Deemphasis zuständig. Nachdem die in den seltensten Fällen benötigt wird (CDs mit Preemphasis sind nicht allzu häufig und stammen primär aus den Anfangstagen der silbenen Scheibe), sollten die FETs (Q701, Q702) eigentlich immer durchgeschaltet sein.

Das ankommende LRCK-Signal hat (AC gemessen) +1,8 V bzw. -1.9 V (abwechselnd).

Also wohl TTL-Pegel oder sowas.


[Beitrag von audiophilanthrop am 14. Mrz 2009, 16:40 bearbeitet]
fuzzylader
Neuling
#13 erstellt: 14. Mrz 2009, 23:04
Zunächst, audiophilanthrop, einmal ganz herzlichen Dank für Deine bisherigen Bemühungen! Ich habe schon unendlich viel gelernt; auf die Preemphasis wäre ich NIE gekommen!

Falls Du noch weitermachen willst - es ist so:
Der Spannungspegel am Schalt-IC ist, was die Eingangs-Pins 4 und 14 angeht, in allen Fällen der gleiche. Es funktioniert offenbar die Umschaltung im Schalt-IC selbst nicht: Wenn der linke Kanal geht, schaltet Pin 14 auf Pin 13 durch, aber nicht Pin 4 auf Pin 3; wenn der rechte Kanal geht, schaltet Pin 4 auf Pin 3, aber nicht Pin 14 auf Pin 13.
Da laut Schaltbild die Umschaltung durch die LRCK-Leitung erfolgen soll, muss es wohl an dieser liegen.
Ich bin stark in Versuchung, am CX20017 einfach LRCK-in (Pin 7) mal mit LRCK-out (Pin 11, wo ja nichts rauskommt, nur eine glatte Minusspannung, aber keine Pegel mehr) zu verbinden. Darf man das, oder geht dadurch der IC kaputt?
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 16. Mrz 2009, 00:55

fuzzylader schrieb:
Ich bin stark in Versuchung, am CX20017 einfach LRCK-in (Pin 7) mal mit LRCK-out (Pin 11, wo ja nichts rauskommt, nur eine glatte Minusspannung, aber keine Pegel mehr) zu verbinden. Darf man das, oder geht dadurch der IC kaputt?

Da wäre ich vorsichtig. Wenn dir eine notfalls rückgängig zu machende Möglichkeit einfällt, die Verbindung von LRCK-out zum Eingang des 4053B zu unterbrechen, würde ich das auf jeden Fall machen.
fuzzylader
Neuling
#15 erstellt: 17. Mrz 2009, 00:29
Ich war einfach zu neugierig und habe die Verbindung LRCK-in /LRCK-out zwischenzeitlich schon versucht, hat aber leider nichts gebracht.

Was würde denn die Unterbrechung LRCK-out zum Eingang des 4053B bewirken? Ich könnte, mit etwas Mut, schon den entsprechenden Pin des 4053B kappen (und später wieder anlöten), aber dann kommt ja definitiv gar kein LRCK-Signal mehr am 4053B an!?


[Beitrag von fuzzylader am 17. Mrz 2009, 00:30 bearbeitet]
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