Tragbarer Universum Plattenspieler sehr leise

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frontlinepunk
Neuling
#1 erstellt: 13. Sep 2010, 11:27
Hallo

Zuerst: Ich bin neu hier und weiß, dass Neulinge in Foren immer etwas schwierig sind. Trotzdem hoffe ich auf Kompetenz und Freundlichkeit ;-)

Folgendes: Ich habe mir auf einem Flohmarkt einen alten gebrauchten tragbaren Plattenspieler der Marke Universum zugelegt. Ich bin mir über den Typ gerade nicht ganz sicher, aber es kamen 00 und 66 vor, kann ich noch nachreichen. Sehr preiwert, orange und aus den 70er. Den möchte ich zu verschiedenen Gelegenheiten verwenden. Er funktiniert mit so einer Nadel: http://cgi.ebay.de/w...geName=STRK:MEWAX:IT
Ich habe ihn ausgepackt und gleich eine Single aufgelegt. Er läuft, die komplette Mechanik funktiniert einwandfrei. Nun ist es jedoch so, dass aus dem Monolautsprecher ein nur sehr leises und auch verzehrter Signal kommt, welches sich jedoch in der Lautstärke immer noch leicht verändern läßt. Da ich mit Platten keinerlei Erfahrung habe, bin ich mir nicht ganz sicher, wie ich vorgehen muss oder woran es liegen könnte. Habe mir schon ein bißchen was durchgelesen, aber die Themen haben sich mit Schallplattenspielerbausteinen für den Anschluss an Verstärkern bezogen.

Könnt ihr mir helfen, das Schätzchen wieder zu neuem Leben zu erwecken?
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 13. Sep 2010, 16:39
Hallo frontlinepunk,

willkommen im Forum. Ohne genaue Typbezeichnung ist es schwer überhaupt rauszufinden, um was für ein Gerät es sich handelt. Ich vermute aber mal, um einen Plattenspieler mit eingebautem Verstärker. Bei dem geschilderten Verhalten kommen mehrere Fehlerquellen infrage:

1. Lautsprecher kaputt (kann man vorsichtig an einem anderem Verstärker testen, nachdem man durch Messen sichergestellt hat, das die Spule nicht kurzgeschlossen ist)
2. Verstärker defekt (Halbleiter, Kondensatoren und Widerstände teilweise auslöten und nachmessen)
3. Entzerrerverstärker defekt, sofern er überhaupt vom Endverstärker getrennt ist. (Abhilfe siehe Punkt 2)
4. Stromversorgung / Netzteil defekt oder bringt keine Leistung. Du schreibst, das er tragbar ist. Sollte ein Batteriebetrieb möglich sein: wie verhält sich das Gerät dann? Ansonsten gilt, was ich bei Punkt 2 und 3 geschrieben habe: Messen, messen, ....

Hilfreich, aber nicht unbedingt nötig wäre ein Schaltbild dafür.

Meiner Meinung nach handelt es sich aber um einen (oder mehrere) Fehler, die man ohne jegliche Elektronikkenntnisse nicht ohne weiteres beheben kann - mal vom Austausch des Lautsprechers abgesehen.

Solltest Du aber mit einem Multimeter ausgerüstet sein, Löterfahrung und die nötige Ahnung haben, bleibt nur, die obige Liste abzuarbeiten.

Ach ja: ein Foto wäre nicht schlecht, damit wir wissen, um WAS es sich da genau handelt

Gruß
PBienlein
esla
Stammgast
#3 erstellt: 13. Sep 2010, 18:19
Hallo Punk,

bist Du überhaupt sicher, dass die Abtastnadel noch in Ordnung ist? Ich würde Dir empfehlen alle weiteren Versuche nur mit der Platte fortzuführen, die Du im Fall des Falles jetzt vielleicht bereits schon beschädigt hast.

Ein Plattenspieler dieses Jahrgangs wird sehr wahrscheinlich noch ein Keramik-Abtastsystem haben, so dass leider die schnell durchzuführende Brummprobe entfällt. Ansonsten erst einmal die Tipps von PBienlein befolgen und vor allem den Plattenspielertyp nachreichen. Dann sehen wir weiter.

Gruß Jens
Superhirn
Stammgast
#4 erstellt: 13. Sep 2010, 19:42
Ich würde die Brummprobe auf jeden Fall machen.
Mein Tip ist, dass das Kristallsystem feucht geworden ist, und das ist schlecht.
Die angeblich passende Nadel ist doch nie und nimmer aus den Siebzigern!!!
Nadellagerung nicht in Gummi, sondern nur geschränktes Blech!!!
Brummprobe: Mit den Fingern die Kontakte im Tonarm berühren. Müsste irgendwie relativ laut brummen.
Wenn nicht, dann Problem mit Verstärker, das wäre leichter lösbar.
Just do it!


[Beitrag von Superhirn am 13. Sep 2010, 19:45 bearbeitet]
hf500
Moderator
#5 erstellt: 13. Sep 2010, 20:23
Moin,
die Nadel gehoert definitiv zu einem Piezosystem, wahrscheinlich Keramik. Das ist zum Glueck feuchtigkeitssicher, jedenfalls bestaendiger als die alten Seignette-Kristallsysteme.

Der Nadel nach kommt das System aus der DDR.
Und wenn der Plattenspielerorange ist, dann auch aus den 70ern. Man kennt doch das schoene 70er-Jahre-Orange, das eine Zeilang fuer _Alles_ verwendet wurde ;-)

Es gibt also keinen Entzerrervorverstaerker, aber die Brummprobe funktioniert trotzdem, weil der Verstaerker einen hochohmigen Eingang haben muss (0,5-1M Ohm).

73
Peter
esla
Stammgast
#6 erstellt: 13. Sep 2010, 20:29
Aufgrund der Hochohmigkeit des Eingangs - stimmt - ihr habt Recht! Also "brummproben".

Gruß Jens


[Beitrag von esla am 13. Sep 2010, 20:30 bearbeitet]
frontlinepunk
Neuling
#7 erstellt: 13. Sep 2010, 21:06
Hallo

Vielen Danke für die Antworten. Also ich schiesse mal los:
1. Brummprobe positiv. Mit dem Finger die Konakte im Arm berührt. Brummt.

2. Schild sagt: Universum FV 6132 Plattenspieler mit Verstärker, 220 V, max. 8 W

3. Die Platte war Peter Maffay "Du bist anders" und an der hänge ich so mal überhaupt nicht - also, keine Sorge!

4. Die Nadel... ich bin mir nicht sicher, aber schön sieht sie nicht mehr aus...

5. Der Lautsprecher ist optisch ok

6. Durchmessen ist kein Problem, Multimeter ist in Rechweite.

7. Schaltplan könnte schwierig werden - apropos ich suche noch einen für einen Pioneer SA 710 ;-)

Fotos:
frontlinepunk
Neuling
#8 erstellt: 13. Sep 2010, 21:09








[Beitrag von frontlinepunk am 13. Sep 2010, 21:18 bearbeitet]
frontlinepunk
Neuling
#9 erstellt: 13. Sep 2010, 21:15
jetzt dreht er sich auf einmal garnicht mehr! und jetzt wieder? das ist neu, woran kann das auf einmal liegen?
frontlinepunk
Neuling
#10 erstellt: 13. Sep 2010, 21:36
ok... ich habe gerade einfach mal die besagte Platte ein wenig laufen lassen. Auf einmal war es laut...

Möglich, dass doch einfach die Nadel hinüber ist? Ein bißchen verzehrt ist der Klang schon...
hf500
Moderator
#11 erstellt: 13. Sep 2010, 22:29
Moin,
das "verzehrt" ist doch wohl ein "Freud'scher Verschreiber" ;-)

"Verzehren" tut da wohl am ehesten die in ihrem Halter korrodierte Netzsicherung. Gruendlich saubermachen.

Die "DDR" stelle ich erstmal zurueck, auf dem Motor steht "Lenco", das muss man genauer abklaeren.
Hilfreich waere eine Ansicht der Bestueckungsseite der Verstaerkerplatine. Viel ist zwar nicht drauf, aber es kann Rueckschluesse auf die Herkunft geben. Der Motor ist uebrigens gleichzeitig der Netztrafo fuer den Verstaerker. Eine damals haeufig angewandte Methode.

73
Peter
esla
Stammgast
#12 erstellt: 13. Sep 2010, 23:33

frontlinepunk schrieb:
jetzt dreht er sich auf einmal garnicht mehr! und jetzt wieder? das ist neu, woran kann das auf einmal liegen?



Schau Dir mal die völlig vergammelte Sicherungsfassung an! Die muss gereinigt werden, besser gleich ganz neu gemacht. Netzstecker vorher ziehen!!!

Gruß Jens

P.S. Die Platte würde mir auch nicht gefallen...
frontlinepunk
Neuling
#13 erstellt: 14. Sep 2010, 09:48
Die Sicherung habe ich gereinigt, nachdem ich die Bilder gemacht habe, ist mir dabei auch aufgefallen, natürlich habe ich den Netzstecker gezogen: Das er mal dreht und dann mal wieder nicht ist nach einer ausführlichen Versuchsreihe damit zu begründen, dass es auf die Position des Netzstecker, also der Phase, ankommt. Er geht also!

Der Ton ist aber immer noch nicht wirklich sauber, würde eine neue Nadel abhelfen? Wobei mir schon klar ist, das der Plastekasten mit seinem kleinen 8 Watt Speaker nicht die große Anlage ersetzen kann!
Eine andere Ansicht der Platine werde ich nachliefern, geduldet euch bitte, heute ist es stressig!


[Beitrag von frontlinepunk am 14. Sep 2010, 10:51 bearbeitet]
frontlinepunk
Neuling
#14 erstellt: 17. Sep 2010, 13:41
Mal eine ganz blöde Frage nebenbei, meine Freundin hat sich irgendwie nicht so gefreut, als ich ihn angeschleppt habe. Meint ihr, ich habe einen guten Fang gemacht? Sehe nur gerade, dass einige tragbare Geräte aus der Zeit für einen Haufen Geld weggehen. Nebenbei: Denke nicht daran, ihn zu verkaufen, er ist genau das, was ich gesucht habe *freu*

Wie gesagt, ich sende nochmal ein Bild von der anderen Seite der Platine, bin nur gerade mit umziehen beschäftigt.
cmoss
Inventar
#15 erstellt: 17. Sep 2010, 13:46
Hallo,


Meint ihr, ich habe einen guten Fang gemacht?


diese Frage kann niemand objektiv beantworten.
Für mich ist das ein absolutes Schrott-Plastik-Ding, das ich nie und nimmer in meiner Wohnung haben wollte und das Platten eher vernichtet als abspielt. Also ICH bin da ganz bei Deiner Freundin, aber das sagt gar nichts, wenn man diese Dinge mag, sieht man sie eben ganz anders.

Jedenfalls haben diese ganzen tragbaren Geräte mit HiFi überhaupt nichts zu tun, nicht mal mit LoFi, eher mit NoFi. Die Tatsache, daß ein Liebhaber dafür viel bezahlt, ändert nichts an der nicht vorhandenen Qualität(?) des Gerätes.

Gruß
Claus


[Beitrag von cmoss am 17. Sep 2010, 14:16 bearbeitet]
Wraeththu
Inventar
#16 erstellt: 17. Sep 2010, 14:11
also ich würde sagen nein.
Wenn einem das Design gefällt, ist das eine Sache, aber ein richtiger Plattenspieler ist etwas anderes.

Das Teil war und ist auf jeden fall ein reines Billig(Fun)Produkt, wirklich guter akzeptabler Klang wird dort vermutlich nie rauskommen und für die Platten dürfte es auch alles andere als gut sein.

Ich persönlich würde da nicht mehr so viel Energie und Zeit hineinstecken
frontlinepunk
Neuling
#17 erstellt: 17. Sep 2010, 14:44

Wraeththu schrieb:
...
Wenn einem das Design gefällt, ist das eine Sache, aber ein richtiger Plattenspieler ist etwas anderes.

Das Teil war und ist auf jeden fall ein reines Billig(Fun)Produkt, ...


Ja. Durchaus verständliche Aussagen. Und ich gebe völlig recht. Nicht umsonst nutze ich zum Musikhören die große Anlage mit den alten IQ-Boxen und dem Pioneer SA 710 - Verstärker (nur geht der gerade auch nicht mehr...)

Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt: Die Dinger gehen für 40 Euro und weitaus mehr weg, ich habe gerade mal 5 Euro mit ein paar Platten gezahlt... So wars gemeint ;-)
hf500
Moderator
#18 erstellt: 17. Sep 2010, 18:12
Moin,
sagen wir mal so, es ist ein typisches 70er Jahre "Kultobjekt" fuer Diejenigen, die sowas moegen.
Das Design und das 70er-Jahre-Orange ist typisch fuer eine ganze Reihe von Geraeten und anderen Gebrauchsgegenstaenden jener Zeit.
Das faengt mit Handtuchhaltern an und hoert bei Fernsehern (noch nicht) auf...
Ach ja, Autos wurden zumindest von schrillen Farben auch nicht verschont ;-)

73
Peter
cmoss
Inventar
#19 erstellt: 17. Sep 2010, 18:51
Hallo,


Ach ja, Autos wurden zumindest von schrillen Farben auch nicht verschont


man erinnere sich an die grüngelben BMW 2002 - heute undenkbar.

Gruß
Claus
Wraeththu
Inventar
#20 erstellt: 18. Sep 2010, 00:57
Stimmt..die heutigen Design-Matsch-Einheitseier scheint es auch nur noch in Farben zwischen Silber und Schwarz zu geben
hf500
Moderator
#21 erstellt: 19. Sep 2010, 00:17
Moin,
ich will das OT jetzt nicht zu sehr auswalzen, aber heute habe ich auf dem Flohmarkt eine recht grosse Bontempi-Orgel in 70er-Jahre-Orange gesehen. Wirkte irgendwie seltsam...

73
Peter
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