Akai GX-266 D Capstan dreht nicht

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DaPickniker
Inventar
#1 erstellt: 20. Okt 2010, 17:26
Servus Hififans

Ich habe eine Akai GX 266 bei welcher der Capstanmotor nicht mehr drehen will. Spannungen sind lt. Schaltplan an Pin 48,47,49 und 52 ( jeweils 80V AC ) vorhanden.

Hatte die Anschlusskabel vom Capstanmotor abgelötet und beide Wicklungen des Motors ohmisch durchgemessen.Diese betragen jeweils 100 und 180 Ohm. Die Unregelmäßigkeit macht mich allerdings ein bischen stutzig oder ist das so gewollt:? .

Vor und Rückspulen funktioniert einwandfrei. Auch die Wiedergabe ist vom Band jaulend über Kopfhörer zu hören ( VU Meter schlagen aus ) wenn ich den Capstanmotor von Hand drehe.

Habe sämtliche Halbleiter auf der Motorsteuerplatine mit dem Diodentest überprüft und für gut befunden.( auch D9 sowie TR11-14 und TR901 ). Der GR D6 macht auch das wass er soll.
Den Autoreverseschiebeschalter habe ich mit Kontakt Wl behandelt . Dieser funktioniert nun wieder.

Allerdings bin ich jetzt ein wenig ratlos und überlege grade wie ich weiterkommen soll.. Vielleicht haben die Akaikenner hier noch nen Tipp ;)... Ich hoffe zumindest mal nicht das der Capstanmotor hinüber ist welcher sehr schwer zu beschaffen wäre.
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 20. Okt 2010, 19:25
Ist der Capstanmotor so ein großer dicker Klotz, der mit Wechselstrom direkt aus dem Trafo läuft? Dann solltest du mal die Kondensatoren überprüfen. Wird der Motor warm? Was meinst du mit: an allen Pins sind 80 Volt? An mindestens einem sollte ja schon mal 0 Volt sein. Wie wird die Drehzahl im Tonband umgeschaltet? Durch Umschaltung der Wicklungen?
DaPickniker
Inventar
#3 erstellt: 20. Okt 2010, 20:16
Ja der Motor ist ein dicker grosser Klotz der an einer Anzapfung direkte Verbindung zum Trafo hat. Der Motor bleibt kalt.
Das Tonband ist ein Autoreverse Gerät. Je nach Laufrichtung links oder rechts werden über 4 Relais (CR1-CR4)die Wicklungen des Capstanmotors umgeschaltet, so dass der Motor links oder rechtslaufen muss.
Der Motor wird an Pin 49 direkt vom Trafo gespeisst ( also AC ).
Dazwischen hängt noch ein grosser dicker Elko mit zwei Anzapfungen (1,5 und 3,5µF )um zwischen 50 und 60 Hz Betrieb ( damit die Drehzahl stimmt ).

Der Capstanmotor ist übrigens servogesteuert und hat dazu eine eigene Generatorwicklung. Diese habe ich auch ohmisch durchgemessen und scheint ok zu sein.Könnte mir noch vorstellen das mit der Servoelektronik irgendwas nicht stimmt.


Achja ich habe mal jetzt vorhin von jeder Motorwicklung ein Kabel gegen Gehäusemasse gelegt... Dann brummt der Motor und dreht sich langsam.Also scheint diesser vielleicht doch ok zu sein.

Du hast schon recht... An jeweils zwei Pins liegen die 80 V ( je nachdem in welcher Laufrichtung das Tonband geschaltet is )...

Ich vermute den Defekt schon irgendwo in der Motorelektronik... Den dicken Kondensator hab ich nur mit dem Ohmmeter überprüft.... Nen Schluss hat er keinen und der grosse Elko wird vom Multimeter aufgeladen, also scheinbar in Ordnung.
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 20. Okt 2010, 22:12
Ich vermute die Motorelektronik ist ähnlich der GX-630 oder GX-635.
Der GR dessen Pluspol vom Leistungstransistor auf Masse gezogen wird
ist eine Art geichspannungsgesteuerter Wechselstromschalter.
Wenn Plus UND Minuspol des GR direkt
mit Masse verbunden sind, läuft der CapsMot volle Drehzahl.
Der Transistor zieht den Pluspol des GR mehr oder weniger
gegen Masse und regelt so die Drehzahl.
Evtl fehlt dem Motorservokreis die Betriebsgleichspannung,
die u.A. den GR-Steuertransistor aufsteuert.
Damit sind nicht die 80V Motor-AC gemeint.
Schließe testweise Plus und Minuspol des GR kurz (beide auf Masse).
Der Capsmot sollte dann laufen.
Die Relaiskontakte des reversierenden Capsmot reinigen schadet nicht.
! Bei den GX-63X Modellen wird die Masse der Platinen durch eine Chassisschraube hergestellt !
Wegen Service abgeschraubten Platinen fehlt die Masse und die Laufwerkslogik spinnt dann.
Verbinde die MasseSchraubPunkte der Platinen zusätzlich sicher mit Litze zum Chassis.
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 20. Okt 2010, 22:16
Nachtrag: Achte auf Funkenbildung an den Relaiskontakten.
Könnte an defekten RC-Funkenlöschgliedern liegen.
bukongahelas
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 20. Okt 2010, 23:37
Wenn der Motor kalt bleibt, dann bekommt er nicht ausreichend Strom. Der Fehler liegt dann wohl in der Steuerelektronik. Ich habe nur das GX 215, das hat keinen Servokreis.
DaPickniker
Inventar
#7 erstellt: 22. Okt 2010, 01:00
@bukongahelas

Habe heute noch den Plus und Minuspol des GR versuchsweisse gegen Masse verbunden. Der Capstanmotor läuft somit auf vollen Touren ;)... Also schon mal sehr positiv das der CapstanMotor funktioniert ;).

Natürlich spielt die Maschine dann mit gefühlten 38 cm/s .. Aber egal. Der Fehler muss somit in der Steuerelektronik des CM liegen.
Die Schaltung habe ich mal mit dem Schaltplan von der GX-535 verglichen.. Diese scheinen wirklich fast identisch zu sein.

An den Relais konnte ich beim Anziehen wirklich eine leichte Funkenbildung erkennen. Die Relaiskontakte werde ich auf jeden Fall noch reinigen. Bei den zuständigen RC-Funkenlöschgliedern werden wahrscheinlich die Kondesatoren in diesen RC Gliedern nimmer die besten sein

Die Betriebsspannung des GR D1 von der Motorelektronik habe ich noch kurz gemessen... Diese stimmt mit dem Schaltplan überein... Weiter bin ich heute aus Zeitmangel noch nicht gekommen aber es wird schon werden :).
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 22. Okt 2010, 21:42
Im Servicemanual der GX-635 ist die CapsMot Servoelektronik
vom Drehimpulsgeber (Tacho) bis zum CapsMot selbst recht gut erklärt.
Mit Oszillogrammen der einzelnen Transistorstufen.
Zunächst aber die Betriebsspannungen der Servoeinheit kontrollieren.
Bei der 635 wurde TR13, der T, der das
Plus des GR auf Masse zieht, so wie er auf einem dünnen
Kühlblech zusammen mit anderen LeistungsT montiert war,
sehr heiß --> brannte langsam aus.
Akai hat in einem Rework den T vom Blech aufs Chassis verlagert und den T mit Litzen an der Platine angeschlossen.
Ich würde zumindest den T11 erneuern, in der 635 war
2SC2362 verbaut, ersetzbar durch BUX84 oder BUX85.
Isolationsscheibe und Wärmeleitpaste nicht vergessen.
Sicherheitshalber habe ich bei der 635 alle GR erneuert.
bukongahelas
DaPickniker
Inventar
#9 erstellt: 23. Okt 2010, 19:44
Die Schaltpläne von der GX 266 und der GX 635 unterscheiden sich doch ein wenig. Habe nochmal genau verglichen

Hier der Plan von meiner Maschine ;).

http://forum2.magnetofon.de/bildupload/GX266DNetzMotor.pdf

Ich habe jetzt noch TR19 (TYP47)...in Verdacht. Diesen werde ich gegen einen BUX85 ersetzen. An Wärmeleitpaste und Glimmerscheibe denk ich natürlich auch.
Ich hatte testweisse zwischen Collector und Basis von TR19 ein 100 kohm Poti geschaltet. So sollte sich zumindest die Geschwindigkeit des CM grob regeln lassen. Das war aber auch nicht der Fall... Hinzukommt dass an der Basis von TR19 0 V anliegen, was mir auch auffällig vorkommt.
Außerdem verhält sich der TR19 lt. Diodentest ( Multimeter ) ein bischen seltsam.. Er hat zwar keine Schluss in alle Richtungen und die Schleussenspannungen ( Diodenstrecken, normaler NPN Leistungstransistor ) betragen 1,5 V und nicht 0,7 V so wie ich es von normalen Transen gewohnt bin .

Achja wenn ich Pin 55 vom Gleichrichter D6 auf Masse ziehe läuft die Maschine Vollspeed und Autoreverse funktioniert auch :).


[Beitrag von DaPickniker am 23. Okt 2010, 19:48 bearbeitet]
DaPickniker
Inventar
#10 erstellt: 25. Okt 2010, 01:58
Gute Nachrichten Leute

Habe die Maschine wieder hinbekommen. GR D6 war kaputt und hatte nen Schluss zwischen den Gleichspannungsausgängen. Allerdings verhielt sich dieser im ausgebauten Zustand ( lt. Diodentest ) völlig ok. Habe sicherheitshalber GR D1 auch gleich mitgewechselt.

Desweiteren hatte R39 ( Verbunden mit der Basis von Tr13 ) ne kalte Lötstelle. Das habe ich durch Zufall rausgefunden als ich an diesen ne Schaltstrippe angelötet hatte um die Spannung an der Basis von TR13 zu messen....Lange Rede kurzer Sinn.. Die Maschine läuft wieder einwandfrei mit sauberem Klang

Danke nochmal an bukongahelas und alle anderen
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