alte Elkos messen?

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Alfredi
Stammgast
#1 erstellt: 08. Jun 2005, 09:50
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht bei alten Geräten die Elkos zu testen? Welche Messgeräte kann man da empfehlen?
marais
Stammgast
#2 erstellt: 08. Jun 2005, 10:33
Ich mache das einfach mit meinem Fluke 75 Digitalmultimeter. Damit kann ich zwar nicht die Kapazität bestimmen, weiss aber, ob das Ding sich überhaupt noch wie ein Elko verhält oder nicht. War bisher für mich ausreichend.

Andreas
Hörbert
Inventar
#3 erstellt: 08. Jun 2005, 12:41
Hallo!
Es gibt LCR Meßbrücken mit denen du auch Elkos bis 20 mF messen kannst (z.B. Mic-40700 LCR Meter) allerdings kann ich dir über die aktuellen Preise keine Angaben machen.
MFG Günther
ruesselschorf
Inventar
#4 erstellt: 08. Jun 2005, 14:06
Es gibt da Meßgeräte mit denen man den Scheinwiderstand im Eingebauten Zustand messen kann. Ich habe ein Multimeter mit dem ich Elkos bis 20.000uf messen kann. Für die dicken Netzteilelkos scheint mir diese Methode am aussagekräftigsten: Verstärker am Lastwiderstand mit Sinuston auf so auf mittlere Leistung bringen, dann mit Scope im Wechselspannungsbereich (AC) die ripplespannung an den Netzteilelkos messen, die sollte sowohl am positiven und negativen Elko etwa gleich sein.
Die kleineren Elkos messe ich nicht, die werden bei geringstem Verdacht durch neue ersetzt, ebenso Tantals

Gruß, Helmut
Alfredi
Stammgast
#5 erstellt: 08. Jun 2005, 17:04
Hallo,
ich habe ein Benning MM3 und kann damit halt die kleinen bis 20µF messen. Von Fluke gibt es 2 Geräte die bis 10000µF messen können, kosten aber schon ca. 400.-€.
Bei Elv gibt es einen Komponenten Tester KT 100 (5057823) der geht bis 100µF und einen Bausatz bis 1000000µF für 129.- im Metallgehäuse. Hat einer Erfahrung damit gemacht?
Gruß
Alfredi
pragmatiker
Administrator
#6 erstellt: 12. Jun 2005, 17:17

Alfredi schrieb:
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht bei alten Geräten die Elkos zu testen? Welche Messgeräte kann man da empfehlen?


Rohde & Schwarz "Großkapazitätsmeßgerät" (genaue Typenbezeichnung vergessen) oder HP4261A LCR-Meter (hab' ich hier da)...damit kann man dann messen...auch mit Gleichspannungsbeaufschlagung...und auch den Verlustwinkel (sofern der bei Elkos überhaupt von Interesse ist)...

Ansonsten halt: Bekannte Wechselspannung (50[Hz]) von höchstens 2...3[Veff] an eine Serienschaltung von Elko und einem relativ niederohmigen Widerstand anlegen, den Spannungsabfall (in [Veff]) über dem Widerstand messen, daraus den Strom durch den Elko ableiten, Spannung über dem Elko messen und anhand des so ermittelten Xc nach den bekannten Formeln die Kapazität berechnen....


[Beitrag von pragmatiker am 12. Jun 2005, 17:24 bearbeitet]
marais
Stammgast
#7 erstellt: 12. Jun 2005, 20:12
Für die kleineren Elkos, die man mit einfachen Mitteln nicht testen kann, ist der Komponententester an den Oszilloskopen von Hameg sehr gut: Ausbauen, anstrippen, und an der Signalform erkennt man, ob sich der Kondensator wie ein Kondensator verhält. Meine Erfahrung: Man hat es nur selten mit schleichendem Kapazitätsverlust zu tun, sondern viel häufiger mit Totalverlust. Und der ist messtechnisch einfach zu erfassen.
HinzKunz
Inventar
#8 erstellt: 12. Jun 2005, 21:07
Hallo,

ich vermesse Elkos mit einem Voltcraft (Jaja, ich weiss, aber so schlecht ist das garnicht) DMM M-4660 M und einem Tektronix DMM 912.
Eine RLC-Messbrücke ist natürlich das optimum, aber teuer...

mfg
Martin
HinzKunz
Inventar
#9 erstellt: 12. Jun 2005, 23:20
Hallo nochmal,

ich hab gerade beim Conrad ein RLC-Hand-Messgerät gefunden:
Artikel-Nr.: 122211 - WD
Kostenpunkt: 40€

Das Ding geht vermutlich nachm Mond, aber für solche Zwecke sollte es reichen.

mfg
Martin
pragmatiker
Administrator
#10 erstellt: 12. Jun 2005, 23:24

HinzKunz schrieb:
Hallo nochmal,

ich hab gerade beim Conrad ein RLC-Hand-Messgerät gefunden:
Artikel-Nr.: 122211 - WD
Kostenpunkt: 40€

Das Ding geht vermutlich nachm Mond, aber für solche Zwecke sollte es reichen.

mfg
Martin



Ein vernünftiges, preißwertes LC-Meßgerät (allerdings geht's nur bis 1.5[µF] - und die C's müssen "nonpolarized" sein) gibt es hier:

www.aade.com

Ah, ich seh' grad, das Conrad-Teil geht auch nur bis 200[µF] und von Elko's steht da nix - reicht Dir das?

Gruß

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 12. Jun 2005, 23:28 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#11 erstellt: 12. Jun 2005, 23:35
In der Anleitung (gibts da als pdf) steht, dass es auch mit Elkos geht

Ein vernünftiges, preißwertes LC-Meßgerät (allerdings geht's nur bis 1.5[µF] - und die C's müssen "nonpolarized" sein) gibt es hier:

Ich glaube, dass $130 zu viel für jemanden sind, der nurmal eine Weiche testen will und das Ding dann in den Schrank legt.
Die 1,5 µF sind auch nicht gerade üppig (200 sind eigentlich schon zu wenig)

mfg
Martin


[Beitrag von HinzKunz am 12. Jun 2005, 23:38 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 12. Jun 2005, 23:40

HinzKunz schrieb:
In der Anleitung (gibts da als pdf) steht, dass es auch mit Elkos geht

Ein vernünftiges, preißwertes LC-Meßgerät (allerdings geht's nur bis 1.5[µF] - und die C's müssen "nonpolarized" sein) gibt es hier:

Ich glaube, dass $130 zu viel für jemanden sind, der nurmal eine Weiche testen will und das Ding dann in den Schrank legt.
Die 1,5 µF sind auch nicht gerade üppig (200 sind eigentlich schon zu wenig)

mfg
Martin



Hast Du völlig recht, aber das Ding zeigt gerade bei kleinen Größen keine absoluten Hausnummern an - und sowas braucht ja vielleicht der eine oder andere auch. Ich persönlich bevorzuge ja die 40+ Jahre alten R&S LARU und KARU, die bei eBay in der Regel für'n Appel und ein Ei hergehen (hab' ich schon für 10 Euro weggehen sehen, weil die meisten Menschen nicht mehr wissen, was das für Schätzchen sind) und auch dann noch was vernünftiges anzeigen, wenn klassische 1[kHz] Brücken schon lang keinen Mucks mehr machen....von diesen Dingern sind schon mehrere durch meine Hände gegangen...kaputt war noch keines....und die meisten hielten sogar noch die Herstellerspezifikation ein...bei dem massiven Aufbau auch kein Wunder....das war noch "Made in Germany" in Reinkultur...hmmm...man sollte eigentlich den Röhrenfreaks mal sagen, was für Röhren in diesen Geräten verbaut wurden....würde vielleicht die Gebote in die Höhe treiben....die Röhren sind ja in der Regel so gut wie neu, weil diese Geräte eher selten benutzt wurden....aber, lassen wir das, sonst werden noch LARU's und KARU's zum Ausschlachten gekauft....und das wär' nicht schön....

Schönen Abend und Gruß

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 12. Jun 2005, 23:58 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#13 erstellt: 12. Jun 2005, 23:49

Ich persönlich bevorzuge ja die 40+ Jahre alten R&S LARU und KARU, die bei eBay in der Regel für'n Appel und ein Ei hergehen und auch dann noch was vernünftiges anzeigen, wenn klassische 1[kHz] Brücken schon lang keinen Mucks mehr machen....

Das ist natürlich ne ganz andere Klasse und ich wär froh, wenn ich sowas mein Eigen nennen könnte

Viel spaß beim Messen

mfg
Martin
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 12. Jun 2005, 23:51

HinzKunz schrieb:

Ich persönlich bevorzuge ja die 40+ Jahre alten R&S LARU und KARU, die bei eBay in der Regel für'n Appel und ein Ei hergehen und auch dann noch was vernünftiges anzeigen, wenn klassische 1[kHz] Brücken schon lang keinen Mucks mehr machen....

Das ist natürlich ne ganz andere Klasse und ich wär froh, wenn ich sowas mein Eigen nennen könnte

Viel spaß beim Messen

mfg
Martin



Schau mal bei eBay nach...Stichwort "LARU" und "KARU"...gibt's immer wieder mal...die Geräte sind klein, nicht schwer und mit ca. 10[VA] Leistungsaufnahme auch keine Stromfresser...sollte keine Anleitung dabei sein...macht nichts....erstens sind diese Geräte (anders als heutige) problemlos ohne Handbuch betreibbar...und zweitens hab' ich die Originalhandbücher...Die Transistorvariante dieser Kisten hieß übrigens "LRT" und "KRT" - selbes Schaltungsprinzip, selbe Gehäusegröße, nur eben modernere Frontplatte....diese Geräte waren ansonsten (bis auf die "Q" Messung des LRT) nicht besser als ihre (billigeren) Röhrenvorgänger....


[Beitrag von pragmatiker am 12. Jun 2005, 23:54 bearbeitet]
EL3010
Stammgast
#15 erstellt: 13. Jun 2005, 00:15

ein...man sollte eigentlich den Röhrenfreaks mal sagen, was für Röhren in diesen Geräten verbaut wurden....würde vielleicht die Gebote in die Höhe treiben....die Röhren sind ja in der Regel so gut wie neu, weil diese Geräte eher selten benutzt wurden....aber, lassen wir das, sonst werden noch LARU's und KARU's zum Ausschlachten gekauft....und das wär' nicht schön....


Hallo Herbert ,
psssst ,ich habe auch noch ein R + S UVN NF - Millivoltmeter , da sind 5 oder 6 EFxxx drin . Für den Preis des ganzen Gerätes gibt es gerade mal eine oder zwei EFxxx . Ich benutze dieses alte Schätzchen nur noch selten , da ich jetzt ein Trio VT 150 habe , das ist eine Kiste mit 2 Kanälen und einem 2 - Zeigermeßwerk . Super für Kanalvergleiche und sehr platzsparend schmal .
Zum Ausschlachten gebe ich die alte Kiste aber auch nicht her .
MfG , Rudolf .
cr
Inventar
#16 erstellt: 13. Jun 2005, 00:53
Elko ausbauen (ein Kontakt trennen genügt), korrekt laden und über Widerstand entladen. Die Kapazität ergibt sich aus Widerstand, Entladezeit und Restspannung (Physikbuch oder Formelsammlung nachschauen)
pragmatiker
Administrator
#17 erstellt: 13. Jun 2005, 01:24

EL3010 schrieb:

ein...man sollte eigentlich den Röhrenfreaks mal sagen, was für Röhren in diesen Geräten verbaut wurden....würde vielleicht die Gebote in die Höhe treiben....die Röhren sind ja in der Regel so gut wie neu, weil diese Geräte eher selten benutzt wurden....aber, lassen wir das, sonst werden noch LARU's und KARU's zum Ausschlachten gekauft....und das wär' nicht schön....


Hallo Herbert ,
psssst ,ich habe auch noch ein R + S UVN NF - Millivoltmeter , da sind 5 oder 6 EFxxx drin . Für den Preis des ganzen Gerätes gibt es gerade mal eine oder zwei EFxxx . Ich benutze dieses alte Schätzchen nur noch selten , da ich jetzt ein Trio VT 150 habe , das ist eine Kiste mit 2 Kanälen und einem 2 - Zeigermeßwerk . Super für Kanalvergleiche und sehr platzsparend schmal .
Zum Ausschlachten gebe ich die alte Kiste aber auch nicht her .
MfG , Rudolf .



Servus Rudolf,

ich bin mit (auch modernerem) Profimeßgerät gut versorgt....aber, wenn ich ein UVN hätte, würd' ich es auch nicht hergeben - nie und nimmer. Tatsache ist:

- Die alten Kisten gehen so gut wie nie kaputt.
- Die alten Kisten sind ohne Handbuch bedienbar.
- Die alten Kisten haben eine Meßgenauigkeit, die auch heute noch im Amateurbereich allemal ausreicht (wer braucht wirklich Meßergbenisse auf drei Stellen hinter dem Komma?)
- Die alten Kisten lügen einen seltener an, weil die Meßergebnisse nicht durch einen Rechenknecht interpretiert, sondern direkt angezeigt werden.
- Die alten Kisten sind nicht rechnersteuerbar - aber wann braucht man das als Hobbyist wirklich?
- Die alten Kisten sind noch reparierbar, weil die Schaltungen durchschaubar und die Bauelemente nicht mikroskopisch klein sind.
- Die alten Kisten haben in der Regel einen gediegenen mechanischen Aufbau, der eine Benutzbarkeit und eine ordentliche Meßgenauigkeit über lange Zeit erwarten läßt.
- Die alten Kisten halten aufgrund ihrer robusten Konstruktion die Herstellerspezifikationen oft über einen sehr langen Zeitraum ein, ohne je kalibriert worden zu sein.
- Die alten Kisten sind bezahlbar, weil mit fortschreitender "Digitalitis" immer weniger Menschen erkennen, welcher Wert in diesen (häufig sehr gut und aufwendig konstruierten) Geräten steckt.

Mir ist durchaus bewußt, daß ich mich mit dieser Meinung Angriffen aussetze - wie gesagt, hier wird auch mit höchst modernem, professionellem "Equipment" gemessen - aber trotzdem möchte ich die "alten Kisten" nicht missen - auch wenn's antiquiert klingt.

Herzliche Grüße

Herbert

P.S.: praktisches Beispiel: Wenn oszilloskopische Messungen mit digitalen LeCroy's, Gould's, Tek's und dergleichen nur noch verwirrende Ergebnisse liefern, greifen wir zu den guten, alten Tek 7000ern...und häufig klärt sich dann die Situation...

Womit - um mir Schadensersatzdinge vom Hals zu halten - nicht gesagt ist, daß die oben aufgeführten digitalen Geräte schlecht wären....wir setzen sie ja schließlich selbst ein....nur sie sehen eben nicht alles...nur: kauf' heute mal ein analoges Scope mit einer kleinsten, kalibrierten Zeitablenkung von 0.5[ns/Div]....irgendwelche Tip's, bei welchem Hersteller es sowas noch gibt?


[Beitrag von pragmatiker am 13. Jun 2005, 01:49 bearbeitet]
Alfredi
Stammgast
#18 erstellt: 13. Jun 2005, 15:50
Hallo,
ist das so ein Röhrenjockel?
http://www.jogis-roe...behoer/Laru/Laru.htm

Gruß
Alfredi


[Beitrag von Alfredi am 13. Jun 2005, 15:52 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#19 erstellt: 13. Jun 2005, 15:53

Alfredi schrieb:
Hallo,
ist das so ein Röhrenjockel?
http://www.jogis-roe...behoer/Laru/Laru.htm

Gruß
Alfredi




Ja, das ist das LARU von Rohde & Schwarz, also der Induktivitätsmesser des Gerätepärchens....eigentlich unkaputtbar...ein Geräte mit abgebranntem Netztrafo (wie in dem Link beschrieben) habe ich jedenfalls noch nie gesehen....wahrscheinlich hat der Selengleichrichter auf der Sekundärseite einen Kurzschluß gemacht....mit Siliziumbrücke (wie auf den Bildern zu sehen) wurden diese Geräte jedenfalls nie ausgeliefert....

Aber die Photo's sind gut - da kann sich jeder selbst ein Bild über die Aufbauqualität machen....Man beachte so Details wie z.B. die äußerst aufwendige keramische Meßklemme am heißen Anschluß des Meßobjektes, die Angabe der Meßfrequenz auf der Trommelskala unterhalb des Induktivitätswertes, den mehrstufigen Meßempfindlichkeitsschalter, um Induktivitäten unterschiedlichster Güten sauber messen zu können....die Riesen Schwingkreis-L's im Geräteinneren....den (feinabgleichbaren) Doppeldrehko mit frequenzlinearem Plattenschnitt...

Und wenn jetzt jemand sagt: Hmmm...das ist aber eine ziemliche Verhauverdrahtung...stimmt auf den ersten Blick...nur müssen im kritischen Teil der Kiste die Drähte und Bauteileanschlüsse so kurz, kapazitäts- und induktivitätsarm wie möglich geführt werden, und das läßt sich eben mit Kabelbäumen nicht machen.

Gruß

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 13. Jun 2005, 16:17 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#20 erstellt: 13. Jun 2005, 17:43
Hallo,

Die Adresse für gebrauchte Elektronik:
www.rosenkranz-elektronik.de/

Die haben z.Z. auch das Tektronix DMM 912 im Angebot (für 80€)... sicher eine Sünder wert

btw: Wenn man bei ebay nach LARU sucht kommte das
http://cgi.ebay.de/w...rd=1&ssPageName=WDVW

mfg
Martin


[Beitrag von HinzKunz am 13. Jun 2005, 17:44 bearbeitet]
doc_relax
Inventar
#21 erstellt: 13. Jun 2005, 18:40
Hallo zusammen,
ich als physikalisch unbedarfter hätte da mal eine Frage: warum soll man Elkos vor dem Messen der Kapazität ausbauen (bzw. einen Kontakt trennen), laden und wieder entladen?
Was passiert hingegen, wenn ich die Kapazität (darauf kommt es doch hauptsächlich beim Elko an, oder?) in eingebautem Zustand und bei angeschaltetem Gerät messe?
Gruß
doc
pragmatiker
Administrator
#22 erstellt: 13. Jun 2005, 18:50

doc_relax schrieb:
Hallo zusammen,
ich als physikalisch unbedarfter hätte da mal eine Frage: warum soll man Elkos vor dem Messen der Kapazität ausbauen (bzw. einen Kontakt trennen), laden und wieder entladen?
Was passiert hingegen, wenn ich die Kapazität (darauf kommt es doch hauptsächlich beim Elko an, oder?) in eingebautem Zustand und bei angeschaltetem Gerät messe?
Gruß
doc


Dann mißt Du die gesamte Schaltung, die an dem Elko dran hängt, mit...das Ergebnis kann dann nahe an einer Lottozahl dran sein....

Gruß

Herbert
HinzKunz
Inventar
#23 erstellt: 13. Jun 2005, 18:50

warum soll man Elkos vor dem Messen der Kapazität ausbauen (bzw. einen Kontakt trennen), laden und wieder entladen?

Ausbauen musst du sie, weil das Messgerät eine Spannung an den Kondensator anlegt. Das geht im eingebauten zustand nicht richtig, weil der Strom auchnoch andere "wege" findet (durch die Chassis z.B.).
Entladen muss man ihn, weil sonst das Messgerät geschichte ist

Was passiert hingegen, wenn ich die Kapazität (darauf kommt es doch hauptsächlich beim Elko an, oder?) in eingebautem Zustand und bei angeschaltetem Gerät messe?

Messgerät hinüber, zu messendes Gerät hinüber (wobei LS das vermutlich überleben würden)...

mfg
Martin
pragmatiker
Administrator
#24 erstellt: 13. Jun 2005, 18:51

HinzKunz schrieb:


btw: Wenn man bei ebay nach LARU sucht kommte das
http://cgi.ebay.de/w...rd=1&ssPageName=WDVW

mfg
Martin



Suuuper, der Link...sowas mußte ja kommen....

Gruß

Herbert
HinzKunz
Inventar
#25 erstellt: 14. Jun 2005, 00:18

pragmatiker schrieb:
Suuuper, der Link...sowas mußte ja kommen....


ebay schrieb:
Sehr guter Zustand!

Na das is doch schonmal was
Ich weiss garnicht, was du willst

mfg
Martin
marais
Stammgast
#26 erstellt: 14. Jun 2005, 08:23
Weil in eingebautem Zustand weitere Bauelemente parallel geschaltet sein können, deren eigene Impedanz das Messergebnis verfälschen würde. Ein Widerstand parallel - und schon entlädt sich der Kondensator deutlich schneller. Für eine grundsätzliche Funktionsprüfung ist es egal, aber wenn DU den genauen Kapazitätswert willst, musst Du ausbauen.
doc_relax
Inventar
#27 erstellt: 14. Jun 2005, 20:08
Ok, alles klar, vielen Dank... mein Meßgerät sowie die Geräte haben bisher allerdings alle meine Meßversuche überlebt
Ich finde bei den kleinen C´s lohnt sich daher die Mühe gar nicht, wenn man die schonmal zum messen ausgelötet hat, kann man auch gleich neue reinsetzen
Gruß
doc
Alfredi
Stammgast
#28 erstellt: 19. Jun 2005, 13:37
Hallo,
ich habe mir jetzt folgendes Messgerät gekauft
http://cgi.ebay.de/w...y_Pr4_PcY_BIN_Stores
und nach ersten Versuchen an alten und neuen Elkos war ich von der guten Funktion überrascht.
Gruß
Alfredi
HinzKunz
Inventar
#29 erstellt: 26. Jun 2005, 23:27

pragmatiker schrieb:
hab' ich schon für 10 Euro weggehen sehen

mich hat jetzt doch das LARU-Virus gepackt und ich hab mitgesteigert.
Als ich mit 35€ überboten wurde, hab ich mir gedacht "Was solls" und hab mich rausgehalten, aber diese preislichen Dimensionen hätte ich nicht erwartet:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=6540869400

mfg
Martin


[Beitrag von HinzKunz am 26. Jun 2005, 23:29 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#30 erstellt: 27. Jun 2005, 00:40

HinzKunz schrieb:

pragmatiker schrieb:
hab' ich schon für 10 Euro weggehen sehen

mich hat jetzt doch das LARU-Virus gepackt und ich hab mitgesteigert.
Als ich mit 35€ überboten wurde, hab ich mir gedacht "Was solls" und hab mich rausgehalten, aber diese preislichen Dimensionen hätte ich nicht erwartet:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=6540869400

mfg
Martin


Ja, da bin ich allerdings auch überrascht....vielleicht ist der Markt jetzt langsam ausgetrocknet und das Militär hat sich von seinen letzten Geräten getrennt...aber, wie gesagt: Diese Dinger liefern auch dann noch eindeutige und in der Genauigkeit völlig ausreichende Ergebnisse, wenn digitale Kisten keinen Piep mehr sagen....angesichts dieser Preise werd' ich meine LARU / KARU Pärchen sehr hüten....

Grüße

Herbert
HinzKunz
Inventar
#31 erstellt: 29. Jun 2005, 18:14
Puuh... ich bin doch froh, überboten worden zu sein...
Da ist wohl was Faul.
pragmatiker
Administrator
#32 erstellt: 29. Jun 2005, 21:55

HinzKunz schrieb:
Puuh... ich bin doch froh, überboten worden zu sein...
Da ist wohl was Faul.


Na, ob an dem Angebot was faul war, weiß ich nicht....optisch zumindest sah' das Gerät gut aus (und es hatte keinen der üblichen "BWB" - also Bundeswehrbeschaffungsamt - Aufkleber auf der Frontplatte, ist also möglicherweise kein Militärgerät). Aber 100,-- Euro sind dann schon ein Haufen Geld...zumindest für's Hobby....ich nutz' die Dinger hin und wieder dann beruflich, wenn ich vermute, von rechnergesteuerten Meßgeräten angelogen zu werden....und dafür sind sie sehr, sehr hilfreich...immer wieder....

Gruß

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 29. Jun 2005, 21:58 bearbeitet]
HinzKunz
Inventar
#33 erstellt: 29. Jun 2005, 21:57
Das meine ich nicht
Schau dir das Angebot nochmal an und sag mir, was dir am Verkäufer auffällt.

mfg
Martin
pragmatiker
Administrator
#34 erstellt: 29. Jun 2005, 22:02

HinzKunz schrieb:
Das meine ich nicht
Schau dir das Angebot nochmal an und sag mir, was dir am Verkäufer auffällt.

mfg
Martin


Ok, ok, kapiert....Mitgliedschaft zwei Tage vor Auktionsende beendet....auch nicht die feine englische Art....

Na, dann ein auf Deine Intuition....

Grüße

Herbert
cheops1230
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 29. Jun 2005, 22:03

doc_relax schrieb:
Hallo zusammen,
ich als physikalisch unbedarfter hätte da mal eine Frage: warum soll man Elkos vor dem Messen der Kapazität ausbauen (bzw. einen Kontakt trennen), laden und wieder entladen?
Was passiert hingegen, wenn ich die Kapazität (darauf kommt es doch hauptsächlich beim Elko an, oder?) in eingebautem Zustand und bei angeschaltetem Gerät messe?
Gruß
doc

Es kommt nicht nur auf die Kapazität an sondern auf den ESR eines Elkos.
Den ESR kannst du allerdings mit einem passenden Messgerät im eingebauten Zustand messen.
Die Kapazität sagt nicht viel aus.
z.B kannst du volle Kapazität haben und der ESR stimmt nicht dann bricht dir der Elko bei Belastung oder Erwärmung zusammen.
Lg. Cheops
Infos unter anderem hier http://www.stayathome.ch/Kondensatoren.htm
oder google und esr
pragmatiker
Administrator
#36 erstellt: 29. Jun 2005, 22:08

cheops1230 schrieb:

Es kommt nicht nur auf die Kapazität an sondern auf den ESR eines Elkos.
Den ESR kannst du allerdings mit einem passenden Messgerät im eingebauten Zustand messen.
Die Kapazität sagt nicht viel aus.


Ich lern' ja immer gern dazu...wie und mit welchem Meßgerät kann man denn den ESR zweifelsfrei, nicht doppeldeutig und korrekt in eingebautem Zustand messen? Unter eingebautem Zustand verstehe ich, daß beide Anschlüsse des Elko's mit der Schaltung wie vom Entwickler vorgesehen verbunden sind - sollte ich hier was mißverstanden haben, ist Aufklärung hochwillkommen.

Und warum sagt denn die Kapazität nicht viel aus?

Wie gesagt, wißbegierig, wie ich nun mal bin, freu' ich mich sehr auf die kompetente Beantwortung dieser Fragen - Danke hierfür im voraus.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 29. Jun 2005, 22:12 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#37 erstellt: 29. Jun 2005, 22:58
Hallo,

wenn man mal die Kapazität messen will, muss man sich nicht unbedingt eine zusätzliches Messgerät anschaffen. Ein Multimeter reicht aus. Man schließt einfach den ausgebauten entladenen Kondensator über einen Widerstand an eine Gleichspannungsquelle an und misst die Zeit bis der Elko den 0,67-fachen Wert der Spannungsquelle erreicht hat. Mit folgender Formel lässt sich dann die Kapazität berechnen:

Kapazität[uF] = Zeit[Sekunden] / Widerstand[kOhm] / 1000

Viele Grüße

Uwe
cheops1230
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 30. Jun 2005, 00:03

pragmatiker schrieb:

cheops1230 schrieb:

Es kommt nicht nur auf die Kapazität an sondern auf den ESR eines Elkos.
Den ESR kannst du allerdings mit einem passenden Messgerät im eingebauten Zustand messen.
Die Kapazität sagt nicht viel aus.


Ich lern' ja immer gern dazu...wie und mit welchem Meßgerät kann man denn den ESR zweifelsfrei, nicht doppeldeutig und korrekt in eingebautem Zustand messen? Unter eingebautem Zustand verstehe ich, daß beide Anschlüsse des Elko's mit der Schaltung wie vom Entwickler vorgesehen verbunden sind - sollte ich hier was mißverstanden haben, ist Aufklärung hochwillkommen.

Und warum sagt denn die Kapazität nicht viel aus?

Wie gesagt, wißbegierig, wie ich nun mal bin, freu' ich mich sehr auf die kompetente Beantwortung dieser Fragen - Danke hierfür im voraus.

Grüße

Herbert

Hallo Herbert,
mit diesem Messgerät kannst du den ESR messen.
Hat mir schon viele Stunden des suchens erspart.
Da es schon spät ist gehe ich gerne morgen näher auf das thema esr ein.
Link ESR Messgerät: http://www.elv.de/Ma...00184791080167171657
lg.cheops
PS: Im Suche feld ESR eingeben


[Beitrag von cheops1230 am 30. Jun 2005, 00:04 bearbeitet]
konga
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 23. Sep 2011, 22:15
hallo,

ich habe das elv messgerät, wenn ich einen optisch defekten elko (trockenes Elektrolyt) z.B. 1000uF 6,3V messe, erhalte ich einen ESR von 0,02.

das kann doch etwas nicht stimmen oder?

mfg,
konga
oldiefan1
Inventar
#40 erstellt: 23. Sep 2011, 23:57
Hallo Konga,

wenn das ELV Gerät mit niederohmigen Widerständen nach Anweisung korrekt kalibriert ist, misst es sicher richtig. Wenn also ein 0,2 OHM Widerstand damit gemessen auch 0,2 Ohm anzeigt und ein 1 Ohm Widerstand 1 Ohm, dann wird auch der ESR bei den Elkos richtig angezeigt.

Wenn Dein Elko ausgetrocknet ist, kann entweder die Kapazität weg sein oder der ESR hoch oder beides. Es gibt auch Fälle, wo die Kapazität noch gut ist, aber ESR hoch oder auch umgekehrt, Kapazität fehlt, aber ESR ist noch OK. Die beiden Grössen hängen nicht direkt voneinander ab.

Das ELV Gerät kann schon richtig messen!

Herzlichen Gruss,
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 23. Sep 2011, 23:59 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#41 erstellt: 24. Sep 2011, 18:02
Hallo zusammen,

der Elko könnte auch noch kurzgeschlossen sein!
Hast du das mal ihm Ohmbereich nachkontrolliert?

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#42 erstellt: 24. Sep 2011, 19:11
Moin,
das ELV-Messgeraet hat doch schon einen Ohmbereich, allerdings nur einen bis 20 Ohm.
Aber ich weiss, was Du meinst. Die ESR-Messgeraete messen mit einer kleinen Wechselspannung, im Falle des ELV mit 60kHz.
Wenn man sichergehen will, ob man den Wechsel- oder Gleichstromwiderstand eines Elkos misst, sollte man im Verdachtsfall immer mit einem normalen Multimeter, das mit Gleichstrom misst (so ziemlich alle) die ESR-Messung gegenpruefen.

Das ESR-Messgeraet ist ziemlich zuverlaessig und die Messung im eingebauten Zustand ist auch kein Problem. Die Messpannung liegt so niedrig, dass Halbleiter im Kreis nicht "geoeffnet" werden, ausserdem geht Die Messung davon aus, dass der zu messende Elko den kleinsten Widerstandswert im Kreis hat. Parallelwiderstaende, die wesentlich groesser als ein Ohm sind, fallen da kaum noch auf.

Man muss bei der ESR-Messung allerdings Erfahrungswerte aufbauen, um schliesslich zu wissen, fuer welche Typen von Elkos und in welchen Kapazitaetsbereich die gemessenen Werte noch "Gut" oder "Defekt" bedeuten.

73
Peter
konga
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 26. Sep 2011, 09:19
Hallo,

ja für einen 1000uF mit 16V ist das ein gängiger Wert.

Wie kann ich mit dem Multimeter die ESR Messung gegenprüfen?


Mfg,
Konga
Bertl100
Inventar
#44 erstellt: 26. Sep 2011, 15:58
Hallo Konga,

ihm Ohmbereich messen, ob der Elko nicht vielleicht auch dort schon <1 Ohm hat!

Gruß
Bernhard
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