Telefunken Concerto hifi 404 Grundrauschen

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Linus112
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 31. Dez 2011, 01:22
Hallo,

habe mir oben genanntes Gerät für kleines Geld bei Ebay ersteigert. Optisch in einem fantastischen Zustand und für mich daher absolut erhaltenswert! Das gute Stück sollte an meinem Pc mit Dual Cl 136 Lautsprechern betrieben werden. Leider hab ich im Betrieb ein deulich hörbares Grundrauschen. Habe das Gerät heute geöffnet und mit Druckluft gereinigt. Anschließend die Lautsprecherkontakte (Ausgangsseite) Mit Kontakt 60 und 61 behandelt. Der Linke Kanal scheint nun etwas besser zu sein. Der Rechte rauscht allerdings fröhlich weiter...Habt Ihr konkrete Ideen, wie ich den Fehler beheben kann? Sind es die Elkos von denen ich in diesem zusammenhan immer lese? Und wenn ja welche? Ich weiß, Ferndiagnosen sind immer ein wenig Kaffeesatzleserei, aber eventuell hatte hier schon mal jemand das Vergnügen .

p.s.: Das Schmuckstück hat mich 17€ inklusive versand gekostet. Die eventuellen Reparaturkosten sollten also einigermaßen im Rahmen bleiben. So denn möglich...

Gruß
Stefan
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 31. Dez 2011, 10:49
Alle relevanten Kontakte sollten natürlich gereinigt werden. Bei Kontaktspray ist es nicht falsch, mit Spiritus nachzuspülen. Dann an den Lautsprecherausgängen messen, ob ein Gleichstrom vorliegt. Bei über 0,1 Volt Gleichstrom ist es schon sinnvoll, zumindest an der Endstufe die Elkos zu tauschen. Elkos, die ausgebeult sind, sollten ohnehin ersetzt werden. Bei Rauschen nur auf 1 Seite kann diese Seite mit der anderen im Vergleich durchgemessen werden. Optische Auffälligkeiten suchen, wie Korrosion oder dunkle Bereiche durch Überhitzung.
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 31. Dez 2011, 13:23
"Rauschen" meint, dass es ohne Bedienung von Schaltern oder Reglern von selbst Geräusche erzeugt, richtig?

Ursache von Eigengeräuschen wie Rauschen sind meistens Transistoren, ICs oder Dioden, also Halbleiter. In manchen Fällen auch kalte Lötstellen oder auch Bauteile wie Kondensatoren.

Man kann in vielen Fällen die Verursacher finden, wenn man das Gerät im laufenden Zustand offen betreibt und dann einzelne Bauteile, Komponenten, Regler oder Kontakte abklopft mit einem nicht-leitenden Stöckchen (z.B. Pinselstiehl aus Holz).

ACHTUNG, der übliche Hinweis: Das ist etwas für Spezialisten, weil sich imm Inneren der Geräte gefährliche Netzspannung befindet.

Gelegentlich geben sich solche Fehler auch erst dann zu erkennen, wenn man mit Elektronik-Kältespray auf entsprechende Bauteile sprüht.

Verdächtig sind besonders solche Komponenten, die heiß werden und dadurch porös werden und altern.

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 31. Dez 2011, 13:25 bearbeitet]
Linus112
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 31. Dez 2011, 18:04
Vielen Dank für die guten Vorschläge und Anregungen. Dann werde ich morgen mal die Lautsprecherausgänge durchmessen und die Ergebnisse dann hier posten. Allerdings erst später am Tage um messfehler durch zittrige hände zu vermeiden ...

Sollte das Nichts entscheidendes zu tage fördern, werde ich die Operation am offenen herzen wagen und die Klopfmethode mit dem Holzstab ausprobieren.

@Shabbel
Nach der Behandlung mit Konatkt 60 habe ich das ganze mit Kontakt WL gespült und anschließend mit Kontakt 61 konserviert.

Gruß und einen guten Rutsch
Stefan
Linus112
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 03. Jan 2012, 19:18
So, habe jettz die Elkos der Endstufe getauscht. Jetzt läuft alle wieder wunderbar! Vielen Dank für eure Hilfe! Habe schon die nächste Baustelle an einem Sony Tc K6B Tapedeck, aber da versuche ich mich erstmal selbst, bevor ich das Forum belästige ...

Gruß
Stefan
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2012, 21:27
Na dann...
____GRATULATION____
zur gelungenen Reparatur


Ich hoffe, der Fehler bleibt dann verschwunden.

- Poetry2me
Christian_Aßmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 15. Mrz 2021, 20:58
Hallo ! Ich bin Christian und lese hier schon lange mit.

Nun habe ich auch eine Frage: Wo kauft Ihr Eure Kondensatoren und anderes ein ?

Ich habe gerade ein Concerto 404 hifi gereinigt, alle Kontakte gereinigt und geschützt.
Neues Stromkabel, etc.
Läuft gut.
Nur : es knackt in den LS beim Anschalten.
Ich möchte auch die Kondensatoren der Endstufe neu machen.
Schaltplan habe ich mir eben bei Ebay käuflich erworben.

Meine weiteren Geräte sind ein Telefunken W250 Plattenspieler.
Akai GX-95 Cassettendeck
Akai GXC-709 D Cassettendeck
Akai Verstärker
Thorens TD160 MK2 Plattenspieler
CD und Verstärker von Kenwood
Lautsprecher Eigenbau und auch die Telefunken TL710, wie noch andere.
Siemens Röhrenradio M22 Super

Concerto 404 hifi

Danke und VG
Christian
Ingor
Inventar
#8 erstellt: 16. Mrz 2021, 14:12
Ich kaufe bei Reichelt oder Pollin ein. Die sind recht preiswert. Das es in den Laustprechern beim EInschalten knackt ist eigentlich nichts ungewöhnliches, wenn kein Ausgangsrelais vorhanden ist. Wenn ein Ausgangsrelais vorhanden ist, würde ich mal die Gleichspannung am Lautsprecherausgang messen.
Christian_Aßmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 16. Mrz 2021, 14:43
Ah, okay, vielen Dank. Bei Reichelt habe ich glaub ich sogar ein Konto.

Ein Ausgangsrelais ist bei dem 404 nicht verbaut, habe schon mal geschaut, ob man da was nachrüsten kann.
Sehe mich mal bei Reichelt um, vielleicht haben sie so etwas als Bausatz oder sogar fertig.

VG
Christian
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 16. Mrz 2021, 20:52
Meinst du eine Lautsprecher Schutzschaltung mit Einschaltverzögerung?

Z.B. sowas:
Klick!
hf500
Moderator
#11 erstellt: 16. Mrz 2021, 22:40
Moin,
das Geraet hat kondensatorgekoppelte Lautsprecherausgaenge.
Das "Plopp" beim Einschalten ist daher normal, es ist der Ladestromstoss der Koppelkondensatoren.

Schaltbild gibt es auch hier:
https://elektrotanya...pdf/download.html#dl

Eventuell koennte helfen, C428/1428 (je 10µ) in der Kapazitaet zu vergroessern. Muesste man ausprobieren. Die Idee dahinter ist, den Endverstaerker langsamer "hochlaufen" zu lassen, was die Wirkung des Ladevorganges der Auskoppelkondensatoren abschwaecht.

Der Ladekondensator des Netzteiles ist mit 2200µF ungewoehnlich klein. Dieser Kondensator sollte so gross wie der Auskoppelkondensator sein, denn fuer den Ausgangswechselstrom liegen beide in Reihe. Fuer einen Verstaerker ist die Bedingung erfuellt, hier haben wir aber zwei Verstaerker, die sich diesen Kondensator teilen muessen. Man kann ueberlegen, fuer den Ladekondensator C435 4700µF einzusetzen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 16. Mrz 2021, 22:48 bearbeitet]
Christian_Aßmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#12 erstellt: 17. Mrz 2021, 14:12
Hallo zusammen,

als LS Schutz wollte ich das hier verbauen.
https://www.hs-sound...ng-Relai-2-Kanal-12V

Das mit den größeren Kondensatoren schaue ich mir an, daß ist eine gute Idee. Vielen Dank !

Werde nachher eine Bestellung zusammen stellen.

"C428/1428 (je 10µ) in der Kapazitaet zu vergroessern"
Hast Du einen Vorschlag, wie groß die Kapazität sein sollte ?

DANKE !!!

VG
Christian
Ingor
Inventar
#13 erstellt: 17. Mrz 2021, 14:33
Du brauchst keinen Lautsprecherschutz bei diesen Geräten. Der Kondensator entkoppelt den Gleichstrom vom Lautsprecher. Du kannst auch mit den üblichen Schaltungen das Einschaltknacken nicht verhindern. Um das zu tun, musst du ein Umschaltrelais nehmen, dass in der Aussposition den Ausgang an einen Widerstand von 100 Ohm legt. Wird das Gerät eingeschaltet, wird der Kondensator über diesen Widerstand geladen, da der Strom beim Einschalten über den 100 Ohm Widerstand gegem Masse fließt. Nach ein paar Sekunden, schaltet das Relais auf den Lautsprecher um. Da der Kondensator nun aber schon den richtigen Zustand hat, fließt kein Strom mehr durch den Lautsprecher und es knackt nicht. Bei den heutigen Schutzschaltung wird nur der Lautsprecher zugeschaltet, das hätte dann zur Folge, dass es trotzdem knackt, weil der Kondensator sich umlädt.
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 17. Mrz 2021, 14:38
Ist denn hier eine nachträgliche Einschaltverzögerung überhaupt technisch sinnvoll? Die Koppelkondensatoren liegen ja weiterhin seriell zwischen den LS Ausgängen und eine spätere Zuschaltung verhindert das Ploppen ja nicht - es verzögert sich nur.

Zudem dürfte der Offset auch höher liegen (deshalb die Kondensatoren) und die verbaute Schutzschaltung würde dadurch dauerhaft angesprochen sein.

Edit:
Ingor war etwas schneller ...


[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Mrz 2021, 14:40 bearbeitet]
Christian_Aßmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#15 erstellt: 17. Mrz 2021, 17:00
Hallo !
Habe mir jetzt alle großen Kondensatoren rausgesucht.

Den C435 mit 2200µ finde ich an der Netzteilplatte nicht.
C435 Netzteil fehlt
C435 fehlt
sollte ich hier einen nachrüsten ?

Es gibt drei Kondensatoren an den Endstufen... 2x 2200/35 und 1x2200/50.
2200/35_2200/50
3x2200µ

Diese Kondensatoren würde ich erneuern, plus die beiden 1000/50 und 470/50 an der Netzteilplatte.
Und noch ein paar kleinere.

Was meint Ihr ?

Danke und VG
Christian
Ingor
Inventar
#16 erstellt: 17. Mrz 2021, 17:39
Nö. Ist in der Regel nicht nötig. Miss sie doch mal nach. Die dicken Dinger verlieren kaum Elektrolyt und ein bisschen höhere Leckstrom macht hier gar nichts. Kondensatoren in Netzteilen herkömmlicher Bauart sind kaum belastet, die werden nicht warm und sind meistens gut dimensioniert. Auch die höhere Netzspannung ist selten ein Problem. Das sind keine Kondensatoren in Schaltnetzteile, die extrem belastet werden und wo ständig ein hoher Impulsstrom fließt.
Christian_Aßmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 17. Mrz 2021, 18:13
Okay, dann mache ich nur die drei großen an den Endstufen neu ?
Ist der große "2200/50 stehend" der Ladekondensator C435, von dem Peter spricht ?
2200/35_2200/50
ladekondensator

Weil an der Netzteilplatte finde ich nur die beiden axialen C702/C703 mit 1000/50 und 470/50 vor.

Die beiden C702/C703 im Netzteil lasse ich drin.
netz C435 fehlt


Die C428 / C 1428 ersetze ich durch 22µF/50 anstatt jetzt verbaute 10µF/50, wie Peter schrieb.

Danke !

VG
Christian
hf500
Moderator
#18 erstellt: 17. Mrz 2021, 19:16

Christian_Aßmann (Beitrag #17) schrieb:

Ist der große "2200/50 stehend" der Ladekondensator C435, von dem Peter spricht ?


Moin,
scheint so. Es gibt 2x 2200µ/35V und 1x 2200µ/50V. Nach dem Ausschlussprinzip und der technischen Logik ist er es ;-)
Mit 22µ statt 10µ kann man es bei den beiden kleinen Kondensatoren erstmal versuchen.

73
Peter
Christian_Aßmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#19 erstellt: 17. Mrz 2021, 20:09
Danke Dir und Euch !

VG
Christian
Bertl100
Inventar
#20 erstellt: 17. Mrz 2021, 20:24
Hallo zusammen,


Zudem dürfte der Offset auch höher liegen (deshalb die Kondensatoren) und die verbaute Schutzschaltung würde dadurch dauerhaft angesprochen sein.

üblicherweise haben Endstufen mit Koppelkondensator am Ausgang keine symmetrische Versorgung.
Daher gibt es auch keinen Offset im bekannten Sinne. Am Ausgang der Endstufe (vor dem Elko) liegt ca. Ub/2 an.

Gruß
Bernhard
Christian_Aßmann
Schaut ab und zu mal vorbei
#21 erstellt: 12. Apr 2021, 14:05
Hallo zusammen !

Habe die Kondensatoren getauscht, läuft einwandfrei !

Vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben.
Das bollern, knacken beim einschalten ist auch weniger geworden.

VG
Christian
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