Luxman L-30 - Heftiges krachen im linken Kanal

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elia-luca
Neuling
#1 erstellt: 02. Mai 2012, 14:29
Hallo alle zusammen,

bin seit kurzem Besitzer eines Luxman L-30, in einem optisch tadellosem zustand :P, aber leider hat der Klassiker ein Problem. Als ich das gerät bekommen habe ging der linke Kanal überhaupt nicht, nur der rechte funktioniert einwandfrei. Aufgeschraubt, nach Sicherungen gesucht und fündig geworden.

Ich habe 3 Schmelzsicherung ausgetauscht ( 1,6A 250V ) und nun funktioniert der rechte Kanal wie vorher schon einwandfrei, aber der linke kratzt beachtlich! ( und mit beachtlich meine ich kein starkes rauschen sondern starkes kratzen ), habe mich auch schon um die Fehler Begrenzung bemüht, ich kann mit Gewissheit sagen das nicht an den boxen liegt, ( habe sie beide am funktionierenden Kanal angeschlossen und sie funktionieren perfekt). Was ich auch ausprobiert habe, habe die boxen an den zweiten Ausgang angeschlossen ( von Main System auf Remote System ) aber es hat sich nicht gebessert...

Link zu Luxman L-30

Werde wenn ich zeit habe noch ein bisschen tüfteln habt ihr eine Idee was es sein könnte?

MfG Elia
elia-luca
Neuling
#2 erstellt: 02. Mai 2012, 14:47
PS: wenn nichts als Input angeschlossen ist kracht es ebenfalls, alle Regler ausprobiert, und das krachen verändert sich nicht...
georgy
Inventar
#3 erstellt: 02. Mai 2012, 14:50
Klangbeschreibungen zu deuten ist schwierig, was für den einen ein Kratzen sind für den anderen Verzerrungen.
Ich würde auf defekte Leistungstransistoren tippen, zusätzlich kann auch die Schaltung drumrum einen weg haben, also Widerstände und Kondensatoren in Nähe der Leistungsttansistoren prüfen, dann noch die Treibertransistoren u.s.w.
elia-luca
Neuling
#4 erstellt: 02. Mai 2012, 17:59
Vielen dank für die schnelle Antwort!

Ich habe Neuigkeiten, ich habe fleißig treble und bass hin und her gedreht und das kratzen ist ein sauberes starkes summen/brummen geworden... hat ungefähr 2-3 Minuten angehalten und dann sind die zwei Sicherungen des linken Kanals erneut durchgebrannt...
georgy
Inventar
#5 erstellt: 02. Mai 2012, 18:28
Wieviel Ahnung hast du denn von Elektronik und hast du Messequipment?
Ein Servicemanual könnte auch nicht schaden.
elia-luca
Neuling
#6 erstellt: 02. Mai 2012, 19:12
Hallo, leider habe ich nur wenig Ahnung von Elektronik, und Messequipment habe ich auch keines...(multimeter von obi (14€...... ))

Aber habe das Manual gefunden (im web): Manual Luxman L-30

Was bräuchte ich den an Messequipment um der Fehlerquelle auf den Grund zu gehen?
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 03. Mai 2012, 08:07
Hallo elia-luca,

möglicherweise sind nicht nur die Leistungstransistoren (Q207, Q208) verdächtig, sondern auch die Eingangstransistoren (Q201, Q202) der Endstufe. Jedenfalls habe ich das schon mal erlebt. Diese Kleinsignaltransistoren entwickeln manchmal Fehler, wodurch sie von alleine Rauschen und/oder Krachen erzeugen.

Da Du durch Betätigung der Klangregler eine Veränderung bewirkt hast, kann der Fehler auch in der Klangregelstufe oder in dessen Nähe sein. Deine mechanische Belastung der Platine kann das fehlerhafte Bauteil beeinflusst haben.

Schaltplan der Endstufe (nur linker Kanal?):

Luxman L-30 Schematic Detail Power Amp Section

Liste der Transistoren auf der Endstufenplatine:

Luxman L-30 List of Transistors Power Amp Section

Schaltplan der Klangregelstufe (Q105) und eines davor gelegenen Aufholverstärkers:

Luxman L-30 Schematic Detail Tone Amp Section

Die gute Nachricht:
Die Bauteile, welche den Fehler auslösen, sind in ca. 80% der Fälle berührungsempfindlich, bzw. der Fehler verändert sich, wenn man diese Bauteile abklopft oder daran leicht zerrt. Die Reparaturprofis verwenden dazu im laufenden Betrieb einen isolierenden Stab, z.B. Pinselstiel und klopfen die Geräte ab. Wenn der Fehler so nicht gefunden werden kann, kommt ggf. Kältespray zum Einsatz, weil auch das eine Reaktion hervorrufen kann.


- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 03. Mai 2012, 08:10 bearbeitet]
elia-luca
Neuling
#8 erstellt: 03. Mai 2012, 21:28
Vielen dank für deine sehr ausführliche Antwort, leider habe ich (noch) kein Messequipment um alles auf Hertz und Nieren zu testen. Das mit dem klopfen oder zerren an den Bauteilen funktioniert aber nur bis die Sicherungen nicht wieder durchgebrannt sind (2-3) Minuten, dann ist es aus mit den Geräuschen aus den boxen...

Diese zwei sind die Durchbrennen..
Luxman l-30
hf500
Moderator
#9 erstellt: 03. Mai 2012, 21:40
Moin,
bei solchen Fehlerermittlungen kann es nuetzlich sein, sich eine Vorrichtung su bauen, mit der eine Gluehlampe in die Netzzuleitung geschaltet werden kann. Fuer einen so kleinen Verstaerker sollte eine 40W-Lampe genuegen. Sie schont die Sicherungen, denn sie begrenzt den Strom, den der Verstaerker aufnehmen kan. Im Normalfall sollte die Lampe schwach glimmen, im Fehlerfall wird sie mehr oder weniger stark leuchten (oder man hat sie zu schwach gewaehlt. Dann nimmt man eine 60W Lampe).

73
Peter
Poetry2me
Inventar
#10 erstellt: 03. Mai 2012, 23:03
Hallo elia-luca,

die Sicherungen, die bei Dir durchbrennen, sind F203 und F201 (gelb gekennzeichnet). Diese sind jeweils in der (+) und (-) Versorgung der linken Endstufe.
Mir fällt übrigens auf, dass die Beschriftung auf der Platine etwas von 1,6 A (T)räge sagt, aber im Schaltplan 2,5 A (F)link. Ein Fehler im Service Manual. Beides könnte aber funktionieren. 2,5A (F) macht für mich mehr Sinn.

Zum Fehler:
Offensichtlich kommt es durch den Fehler auch zu einer Fehlfunktion der Endstufe, so dass sie zu viel Strom zieht und die Sicherungen durchfliegen.
Wenn es stimmt, dass gleich beide Sicherungen durchbrennen, dann könnte der Fehler bei der Einstellung des Ruhestroms liegen, also evtl. bei einem fehlerhaften Einstell-Poti für den Ruhestrom VR202 oder bei dem Ruhestrom-Transistor Q204.

Das Poti könnte die üblichen Kontaktschwierigkeiten habe, welche auch Lautstärke- oder Klangregelpotis haben, Durch Verschmutzung der Schleiferbahn entstehen kurze Unterbrechungen. Kann es sein, dass Du dieses Poti evtl. sogar mal etwas verdreht oder auch nur angestoßen hast?
SOwas passiert aber gelegentlich auch spontan.

Es gäbe nach wie vor auch andere Erklärungen.

Der Tipp von hf500 ist gut. Das Einschleifen einer Glühbirne geht am einfachste, wenn man die Sicherung auf Primärseite des Trafos (also in der Nähe des Ein/Aus-Schalters) entfernt und stattdessen eine Glühbirnenfassung aus dem Haushalt einschleift.
Damit kann man ein Durchbrennen von Leistungstransistoren, oder eben auch Sicherungen auf Sekundärseite, verhindern, weil dei Glühbirne bei ansteigendem Strom anfänt stärker zu leuchten und dadurch ihren Widerstand erhöht.

Luxman L-30 Schematic Detail Power Amp Section _marked

- Poetry2me
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 04. Mai 2012, 12:38
Ich hatte mal einen L-31 (fast baugleich zum L-30) der mir die gleichen Probleme gemacht hat.
Ursache hierführ waren in meinem Fall einige Koppelelkos im Vorstufenzweig die für Radau gesorgt haben.
Ich würde an deiner Stelle erstmal die Signalverbindung zur Endstufe trennen, um zu sehen ob die Endstufe nun ruhe gibt.
Der Lux verbrät übrigens gerne mal Sicherungen, da reicht schon das Einschalten bei zu laut aufgedrehtem Lautstärkepoti und entsprechenden Eingangsignal aus um die beiden Feinsicherungen über den Jordan zu schießen.

Der Tipp mit der Glühbirne ist aber Gold wert. Ich habe das früher auch immer so gelöst, und so einige Halbleiter schon vor dem Tod bewahrt
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