Wunderkinder in der Musikgeschichte

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Fischreiher
Neuling
#1 erstellt: 06. Mai 2015, 23:27
Hallo!

„Die musikalischen Wunderkinder,“ sagte er [Goethe], „sind zwar hinsichtlich der technischen Fertigkeit heutzutage keine so große Seltenheit mehr; was aber dieser kleine Mann [Felix Mendelssohn Bartholdy] im Phantasieren und Primavistaspielen vermag, das grenzt ans Wunderbare, und ich habe es bei so jungen Jahren nicht für möglich gehalten!“ (Orthografie modernisiert)

Quelle: http://de.wikisource...Goethe&oldid=1852466

Solch einen Satz würde ich eher aus dem Mund eines heutigen Zeitgenossen erwarten. Man denke an die vielen Wunderkinder aus Ostasien.

Seit wann wird von musikalischen Wunderkindern berichtet?
Wer gilt als das erste musikalische Wunderkind?
Nahm die Zahl der Wunderkinder mit der Zeit zu?
Kreisler_jun.
Inventar
#2 erstellt: 07. Mai 2015, 10:11
Mendelssohn war ja ein kompositorisches Wunderkind (was Goethe jedenfalls im Ansatz (Fantasieren) bemerkt); deren Anzahl hat meinem Eindruck nach nicht zugenommen, obwohl es da diesen jungen Mann gibt, der u.a. von Brendel gefördert wurde.

Es gibt gar nicht so wenige Komponisten, die schon im Teenageralter beachtliche Werke komponiert haben. Die bekanntesten sind Mendelssohn und Mozart. Beethoven komponierte mit 13-15 je drei Sonaten ("Kurfürstensonaten") und Klavierquartette, ziemlich bemerkenswerte Stücke. Purcell soll mit neun Jahren komponiert haben, genauer datierbare Werke gibt es allerdings erst ab ca. 18-19. Ebenso hat Händel zahlreiche Werke im Teenageralter komponiert, eine später in op.2 publizierte Sonate soll er mit 14 komponiert haben (eine Anzahl weiterer Sonaten, die angeblich aus dieser Zeit stammen, ist aber sehr wahrscheinlich unterschoben). Etliches ist verloren oder nicht genau datierbar, aber er hat jedenfalls einiges komponiert, bevor er mit 18 nach Hamburg an die Oper ging.

Ähnlich wie Mozart und Mendelssohn war auch Saint-Saens schon im Kindesalter ein ausgezeichneter Virtuose und Komponist. Erste Kompositionen soll er mit sechs Jahren angefertigt haben, seine erste Sinfonie A-Dur schrieb er mit 15.

Das wohl berühmteste Wunderkind des 20. Jhds. war Korngold. Zemlinsky instrumentierte ein Ballett, das Korngold mit 11 komponiert hatte und das etwas später an der Wiener Staatsoper gegeben wurde. Er komponierte zahlreiche Klavier- und Kammermusik, auch Orchesterwerke als Teenager. Bei seinem größten Erfolg, der Oper "Die tote Stadt" war er 23.
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