Dowland, John

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Martin2
Inventar
#1 erstellt: 30. Sep 2007, 01:01
Ich habe eine schöne CD mit Lieder für Laute und Lautenstücke.

Nämlich Ayres and Lute Lessons mit James Bowman ( Countertenor) und Robert Spencer ( Lute) - Saga Classics

Das schönste Stück darauf ist die Lachrima Pavane. Da ich selber Gitarre spiele habe ich mich an diesem Stück versucht - aber für mich unspielbar.

Mich würde es halt interessieren, ob ihr noch mehr von Dowland kennt - oder vielleicht von einem seiner Zeitgenossen.

Das ist natürlich alte Musik, aber diese alte Musik mit Laute hat zweifellos einen großen Charme.

Soweit ich Gitarre spiele, mochte ich eigentlich sowieso die Musik der Renaissance am liebsten. Deshalb frage ich: Gibt es da mehr?

Gruß Martin
nanesuse
Stammgast
#2 erstellt: 05. Okt 2007, 14:27
Hallo Martin2,

auf diesem Gebiet gibt es wirklich jede Menge zu entdecken.
Beispielsweise gibt es eine überaus empfehlenswerte Gesamteinspielung von Dowlands Kompositionen für Laute:

"Complete Lute Works, Volumes 1 - 5", Paul O'Dette, harmonia mundi, hmx 2907160.64 (Box mit einem sehr informativen, dicken Booklet, die für ca. 50€ zu bekommen sein sollte).

Alternativ gibt es auch eine - allerdings noch nicht abgeschlossene - Einspielung von Nigel North bei Naxos (bislang 2 CDs) sowie eine Aufnahme auf insgesamt 4 CDS von Jacob Lindberg bei BIS, um hier nur einige besonders herausragende Interpretationen der Lautenwerke zu nennen; es gibt darüber hinaus noch einen Haufen anderer Aufnahmen mit ausgewählten Stücken auf Einzel-CDs (einfach mal bei jpc suchen).
Für Komplettisten dürfte derzeit kein Weg an O'Dette, North und Lindberg vorbeiführen.
Mir persönlich gefällt übrigens O'Dettes Einspielung am besten, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack; die anderen kann ich auch besten Gewissens empfehlen, zumal die Unterschiede auf sehr hohem Niveau liegen.

Wenn Dir nun die "Lachrimae"-Pavane so besonders gut gefällt, höre Dir unbedingt "Lachrimae, Or Seven Teares" an, einen siebenteiligen Zyklus für Laute und Viole da Gamba bzw. Violinen, der das zentrale Motiv der "Lachrimae" in verschiedenen Variationen durchspielt. Besonders empfehlen würde ich, falls noch irgendwo zu bekommen, die Interpretation mit dem englischen Gamben-Ensemble Fretwork und dem Lautenisten Christopher Wilson (Virgin Classics, VC 724354500527).
Ein besonders preiswerter Tip und eine gute Einführung in weitere Aspekte von Dowlands Werk: "Consort Music and Songs" mit dem Rose Consort of Viols, Catherine King (Mezzo-Sopran) und Jacob Heringman (Laute) bei Naxos.

Wenn es nun auch Zeitgenossen Dowlands sein sollen - uff, da gibt es soviel, daß man seitenweise Empfehlungen geben könnte, und soviel Zeit habe ich im Augenblick leider nicht.
Aber suche mal gezielt - abgesehen von Paul O'Dette - nach Rolf Lislevand, Hopkinson Smith, Konrad Junghänel und José Miguel Moreno, überragenden Spezialisten für alte Zupfinstrumente, die wahre Unmengen an alter Musik für Laute, Theorbe, Vihuela, Renaissance- und Barockgitarre usw. eingespielt haben.

Für Dich als Gitarristen könnte übrigens vielleicht das Repertoire für Vihuela (ein gitarrenförmiges Instrument, das aber wie eine Laute gestimmt wurde und besonders während des 16. Jahrhunderts in Spanien äußerst beliebt war) von Interesse sein.
Ich werfe mal mit ein paar Namen von Komponisten um mich: Miguel de Fuenllana, Diego Pisador, Luys Milán, Enríquez de Valderrábano, Luys de Narvaez.
Eine - auch klanglich - ausgezeichnete Einführung in dieses sehr spezielle und hochvirtuose Repertoire wäre: "Canto del Cavallero" mit José Miguel Moreno, Glossa, GCD 920101 (ich weiß aber nicht, ob die noch erhältlich ist). Ansonsten:
Enríquez de Valderrábano, "Silva de Sirenas" mit dem Ensemble Armoniosi Concerto und dem phantastischen Countertenor Carlos Mena sowie "Zarambeques", ebenfalls mit Armoniosi Concerto (beide bei harmonia mundi france; letztere wurde gerade preiswert in der Reihe "musique d'abord" zum Spottpreis wiederveröffentlicht).

Nun noch speziell etwas für Laute: suche mal nach Sylvius Leopold Weiß, einem Zeitgenossen Johann Sebastian Bachs, der geradezu überirdisch schöne und sehr komplexe Musik komponiert hat - viel mehr ist auf der Laute wohl kaum noch möglich (sehr empfehlenswerte Interpretationen gibt es von Hopkinson Smith, Nigel North, Jacob Lindberg, Konrad Junghänel, und, und, und ...).

So, leider muß ich mich nun ausklinken (habe noch einiges um die Ohren), aber bei Gelegenheit bin ich gerne bereit, weitere Empfehlungen zu geben, falls gewünscht .

Gruß,
nanesuse


[Beitrag von nanesuse am 05. Okt 2007, 14:28 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#3 erstellt: 06. Okt 2007, 10:32
Hallo Nanesuse,

vielen Dank für Deinen äußerst informativen Beitrag. Die Naxoseinspielungen klingen schon sehr interessant, wenn ich mal wieder beim Saturn bin, werde ich danach sehen.

Von dem Ensemble Fretwork habe ich allerdings auch schon mal gehört, allerdings habe ich längst vergessen, in welchem Zusammenhang, jedenfalls war dies eine sehr dringende Empfehlung.


Ein besonders preiswerter Tip und eine gute Einführung in weitere Aspekte von Dowlands Werk: "Consort Music and Songs" mit dem Rose Consort of Viols, Catherine King (Mezzo-Sopran) und Jacob Heringman (Laute) bei Naxos.


Das könnte unbedingt etwas für mich sein. Ich habe vom Ensemble "Spectre des la Rose" eine sehr schöne Naxos CD von Marin Marais und Sainte-Colombe "The greatest Masterworks". Sind "Rose concert of Viols" und "Spectre des la rose" identisch? Ist das auch Gambenmusik? Ich muß ja sagen, ich mag den Klang der Gambe wirklich sehr gerne.

Also danke noch mal für Deine Tips.

Gruß Martin
AladdinWunderlampe
Stammgast
#4 erstellt: 06. Okt 2007, 16:54
Hallo Martin,

wenn Du englische Musik für Gamben-Consort magst, solltest Du neben Werken von John Dowland unbedingt auch mal die Fantasien und Consort Sets von Dowlands Zeitgenossen Orlando Gibbons und William Laws hören. Auch hier sind die Einspielungen des Ensembles "Fretwork" sowie des "Rose Consorts" höchst empfehlenswert.

Die betreffenden Werken von Orlando Gibbons habe ich übrigens vor längerer Zeit einmal in dem mittlerweile leider ziemlich eingeschlafenen Thread Alte Musik - Komponisten und Werke vorgestellt.


Herzliche Grüße
Aladdin
nanesuse
Stammgast
#5 erstellt: 07. Okt 2007, 20:03
Hallo Martin,

schön, daß Du mit meinen Empfehlungen etwas anfangen kannst; ich wünsche Dir jedenfalls wirklich viel Spaß.

Zu Fretwork: Ja, gerade dieses Ensemble kann ich auch nur ganz dringend empfehlen. AladdinWunderlampe hat ja noch Gibbons und Lawes ins Spiel gebracht; die entsprechenden Einspielungen mit Fretwork sind wirklich überragend - ich besitze sie auch, ebenso wie Fretworks Aufnahmen mit Consort-Musik von William Byrd und John Jenkins, die ich, ergänzend zu Aladdins Tip, ebenfalls nur empfehlen kann.
Und es gibt wirklich sehr gute Aufnahmen von Gibbons, Lawes, Byrd und Jenkins bei Naxos mit dem Rose Consort; da kann ich Aladdin nur voll und ganz zustimmen. Außerdem wäre in diesem Zusammenhang noch Thomas Tomkins zu nennen (Rose Consort, Naxos; das Label hat wirklich so manche phantastische Scheibe im Sortiment).

Das Rose Consort ist in der Tat personell weitgehend identisch mit Spectre de la Rose (das wechselt halt mal so hier und da und über die Jahre ein wenig von Aufnahme zu Aufnahme; das Niveau ist aber stets sehr hoch), und genau die Marais- und Sainte Colombe-Einspielung bei Naxos, die auch Dich so begeistert, war eine der allerersten CDs, die ich mir überhaupt angeschafft habe - die rotiert auch heute noch, Jahre später, nicht gerade selten im Player .
Wenn Dir diese Aufnahme und wenn Dir besonders Marais so gut gefällt, dann besorge Dir auch unbedingt noch "Viol Music for the Sun King" (mit, na rate mal ... genau: Spectre de la Rose, und ... genau, auch bei Naxos erschienen). Besonders das letzte Stück, die "Couplets de folies", haut mich jedesmal wieder um, obwohl ich das Stück nun schon so oft gehört habe und so gut kenne, daß ich es schon beinahe auf dem Kamm blasen könnte. Obwohl, das lasse ich, glaube ich, dann lieber doch bleiben .

Außerdem, falls Du ihn nicht ohnehin schon kennen solltest: Jordi Savall. Was der Mann auf der Gambe macht, ist wirklich atemberaubend. Wenn Du ihn nicht kennen solltest: Unbedingt hören, egal, was!

Dann hoffe ich mal, daß der Saturn bei Dir besser sortiert ist als der hiesige; die paar CDs, die in der hiesigen Filiale ganz verschämt in einer unübersichtlichen Ecke unter dem Etikett "Klassik" eher versteckt als gut sortiert ihr kümmerliches Dasein fristen müssen, sind eher eine Schande bzw. ein schwaches Alibi (und das nicht nur in bezug auf Alte Musik). Hier gibt es jedenfalls nichts von Spectre de la Rose, dem Rose Consort oder gar von Savall. Und ansonsten: Zwar jede Menge laute Musik, aber keine Lautenmusik.

Also: Viel Spaß, und halte uns auf dem Laufenden über Deine Entdeckungen. Ich gebe, wie gesagt, wirklich gerne noch weitere Tips, aber ich bin andererseits auch selber immer dankbar für weitere Empfehlungen. Aladdin kennt sicherlich auch so einiges, was er mit Hilfe seiner Wunderlampe herbeizaubern könnte.

In diesem Sinne:

Beste Grüße an Euch,
nanesuse


[Beitrag von nanesuse am 07. Okt 2007, 20:05 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#6 erstellt: 08. Okt 2007, 17:41
Hallo Nanesuse,

na da scheine ich ja jetzt mal wieder eine große Diskussion losgetreten zu haben. Ich muß aber dazu sagen, ich bin kein Spezialist für alte Musik, im Grunde genommen beginnt für mich die Musik mit Purcell, von dem ich einiges habe, von noch älterer Musik verstehe ich im Grunde herzlich wenig.

Ich habe im übrigen noch soviel Musik bei mir, die ich noch gar nicht gehört habe, ich fürchte mit Deinen Empfehlungen wird es noch eine ganze Weile dauern.

Es sind bei mir häufig auch äußere Anregungen, die dazu führen, daß ich mich mit einer gewissen Musik auseinandersetze, bei Dowland war es ein Science Fiction Roman eines gewissen Philipp K. Dick "Flow my tears, the policeman said". Dowland spielt in diesem Roman eine gewisse Rolle, der Titel des Romans spielt wohl auf ein berühmtes Lied von Dowland an, "Flow my tears", von dem ich nun wieder gehört habe, daß dieses Lied eigentlich eine vokale Fassung der Laccrima Pavan ist. Übrigens glaube ich ein ganz guter Roman, den ich irgendwann mal wieder lesen möchte.

Bei Marais und Sainte Colombe war es möglicherweise sogar ein Film, der über diese Komponisten gemacht wurde und den ich noch nicht mal gesehen habe. Aber ich hatte über diesen Film gelesen und auch, daß auf der Naxos CD alle Stücke drauf sind, die in diesem Film eine Rolle spielen, das war möglicherweise der Auslöser, diese CD zu kaufen.

Sei also nicht böse, wenn ich jetzt nicht losstürme, um alle von Dir empfohlenen CDs zu kaufen. Es ist ganz allgemein meine Haltung zu Klassikforen, daß ich dort alles, was dort geschrieben wird, mit Aufmerksamkeit lese und diese Informationen auch in den Tiefen meines Gedächtnisses verschwinden. Irgendwann einmal führen diese "angesammelten Informationen" vielleicht auch mal zu einer Kaufentscheidung.

Der Saturn in Hamburg ist übrigens gar nicht mal schlecht, die Klassikabteilung ist relativ groß und man findet dort doch so einiges. Wenn ich mal wieder da bin, werde ich die Augen offen halten nach dem Marais "Viol Music for the Sun King", die Du empfiehlst.

Im übrigen muß ich auch sagen, daß mir viele der angesprochenen Namen wirklich auch sehr wenig sagen, von Gibbons und Byrd habe ich vermutlich mal den Namen gehört, das wars. Es kann sogar sein, daß ich Byrd auf irgendeiner Scheibe doch habe. Andere Namen wie Lawes oder Jenkins sagen mir nun wieder grundsätzlich überhaupt nichts.

Ganz grundsätzlich ist es meine Haltung, daß ich wirklich nur die größte Musik der größten Komponisten hören möchte und es ist mir da gleichgültig, welcher Epoche ein Komponist angehört. Ein Komponist muß mich schon überzeugen. Im moment höre ich z.B. sehr viel Johann Sebastian Bach. Er war eben ein großes Genie, aber waren diese Komponisten, die Du empfiehlst, alle so große Genies? Mein Gott, ich kenne nicht einmal den Monteverdi wirklich vernünftig und der ist schon sehr berühmt.

Trotzdem denke ich, daß sehr alte Musik ( Musik vor dem Hochbarock) sicher ganz bestimmt ihren Reiz hat. Und ich finde es schon sehr schade, daß es zum Beispiel keine Radiosendungen gibt, die einen mit alter Musik vertraut machen und Interesse wecken.

Ansonsten: Was ich natürlich auch an alter Musik liebe, sind die Reize einer uns fremd geworden Instrumentation. Laute und Gambe etwa sind zwei wirklich reizvolle Instrumente, aber sie sind uns irgendwie fremd geworden.

Wie auch immer: Sehr alte Musik und sehr neue Musik stehen bei mir nicht so im Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit. Damit stehe ich sicherlich nicht alleine. Ich glaube viele Klassikliebhaber hören nur Purcell bis Schostakowitsch ( oder vielleicht auch nur Bach bis Richard Strauss). Älteres wie neueres hat es schwer. Deshalb finde ich die entsprechenden Threads sehr verdienstvoll, aber ich hoffe, daß die, die in diesen Threads schreiben, nicht allzu frustriert sind, wenn da nicht immer die interessierte Resonanz findet, die man sich erhofft. Man lernt in jedem Fall viel dazu, ich glaube, diese Threads werden auch wirklich gelesen, und es kann ja immer sein, daß diese Bemühungen auf lange Sicht bei dem einen oder anderen doch auch einen Erfolg zeitigen.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#7 erstellt: 10. Okt 2007, 21:08

nanesuse schrieb:
Hallo Martin2,

auf diesem Gebiet gibt es wirklich jede Menge zu entdecken.
Beispielsweise gibt es eine überaus empfehlenswerte Gesamteinspielung von Dowlands Kompositionen für Laute:

"Complete Lute Works, Volumes 1 - 5", Paul O'Dette, harmonia mundi, hmx 2907160.64 (Box mit einem sehr informativen, dicken Booklet, die für ca. 50€ zu bekommen sein sollte).

Alternativ gibt es auch eine - allerdings noch nicht abgeschlossene - Einspielung von Nigel North bei Naxos (bislang 2 CDs) sowie eine Aufnahme auf insgesamt 4 CDS von Jacob Lindberg bei BIS, um hier nur einige besonders herausragende Interpretationen der Lautenwerke zu nennen; es gibt darüber hinaus noch einen Haufen anderer Aufnahmen mit ausgewählten Stücken auf Einzel-CDs (einfach mal bei jpc suchen).
Für Komplettisten dürfte derzeit kein Weg an O'Dette, North und Lindberg vorbeiführen.
Mir persönlich gefällt übrigens O'Dettes Einspielung am besten, aber das ist nur mein persönlicher Geschmack; die anderen kann ich auch besten Gewissens empfehlen, zumal die Unterschiede auf sehr hohem Niveau liegen.



Die Einspielung mit dem O'Dette, die Du hier so lobst, und die Du mit ca. 50 Euro kalkulierst, habe ich heute bei Zweitausendeins für 26 Euro gesehen. Nun hatte ich unglücklicherweise nicht genug Geld bei mir. Ich glaube, die hole ich mir mal.

Gruß Martin
nanesuse
Stammgast
#8 erstellt: 12. Okt 2007, 14:55
Hallo Martin,

so, jetzt komme ich endlich dazu, mich wieder einmal hier zu melden.

Selbstverständlich bin ich nicht böse, wenn Du nicht sofort losrennst, um alle empfohlenen CDs sofort zu kaufen - das wäre ja noch schöner, und das ist ja auch wirklich nicht der Sinn von Empfehlungen. Der Sinn von Empfehlungen besteht doch vielmehr darin, gewisse Anregungen zu geben, auf die bei Gelegenheit und Interesse zurückgegriffen werden kann. Und selbstverständlich solltest Du diese Empfehlungen auch prüfen, z.B. durch Reinhören vor dem Kauf (das geht ja, sofern diese CDs nicht bei den Händlern vor Ort vorhanden sind, auch ganz gut mit den Hörproben bei Amazon und jpc). Ich habe auch noch einige Empfehlungen auf meiner "Irgendwann-habe-ich-hoffentlich-mal-die-Zeit-mich-mit-diesem-und -jenem-näher-auseinanderzusetzen"-Liste.

Klar, manchmal habe ich aus irgendwelchen Gründen zu lange gewartet; die entsprechenden Scheiben wurden mittlerweile aus dem Sortiment gestrichen, und ich weiß nicht, was ich da möglicherweise für Schätze verpaßt habe - schließlich werden ja nicht nur schlechte CDs gestrichen. In manchen Fällen habe ich aber auch Glück gehabt, weil bestimmte CDs nach einiger Zeit zum Mid- oder Lowprice wiederveröffentlicht wurden, so daß ich sie nun erheblich billiger bekommen kann :).

Grundsätzlich finde ich Deinen Ansatz jedenfalls sehr gut und richtig. Meine Tips, und auch die von Aladdin, sollten halt das Umfeld von Dowland noch etwas näher beleuchten, da Du ja gerade danach gefragt hattest. Dieses Umfeld ist allerdings zugegebenermaßen noch weitaus größer als das, was wir genannt haben.
Versenke unsere Tips also ruhig erst einmal in Deinem Gedächtnis, laß' sie sich dort setzen und reifen, und vielleicht kommt irgendwann der rechte Augenblick. Gerade bei den Naxos-CDs kann man sich Zeit lassen; da wird kaum etwas aus dem Programm genommen, und die genannten Aufnahmen waren kommerziell recht erfolgreich; die werden höchstwahrscheinlich auch noch in einigen Jahren zu bekommen sein.

Was deine Frage nach der Genialität dieser Komponisten betrifft: Schwierig, schwierig! Zu ihrer Zeit jedenfalls galten zumindest einige von ihnen schon als Genies; einige hatten hochbezahlte Ämter als Musiker und Komponisten bei Hofe oder bei adligen Gönnern inne, die sie natürlich nicht bekommen hätten, wenn sie bloß - gewissermaßen - als die Dieter Bohlens ihrer Epoche gegolten hätten
.
Schließlich spielten und komponierten sie speziell für ein gebildetes Publikum bei Hofe und in den Kirchen, ebenso auch bei offiziellen Anlässen wie fürstlichen Hochzeiten, diplomatischen Verhandlungen etc. Da mußte dem zum großen Teil gebildeten Publikum schon etwas geboten werden, und es gab ja noch keine Computer und Programme, mit deren Hilfe auch der unbegabteste Kasper und Stümper sich einfach etwas hätte zusammenstoppeln können. Man mußte, abgesehen von der Beherrschung eines oder mehrerer Instrumente, üblicherweise das Komponieren von der Pike auf lernen. Komponisten mußten musikalische Formen und Mittel wie Kontrapunkt, Fuge, Kanon etc. selbstverständlich beherrschen und wurden auch an ihrer Souveränität im Umgang damit gemessen. Hätten die nicht mehr bieten können als 1-3-Akkord-Geschrammel und die Drei-Ton-Musik, mit der man es heutzutage schon zum "Superstar" und Millionär bringen kann, dann wären sie wohl eher öffentlich verbrannt worden, als daß sie Ämter bei Hofe bekommen hätten und als daß man das damals doch nicht ganz billige Papier benutzt hätte, um ihre Werke zu drucken; ganz abgesehen von der Mühe des Notenstechens in jener Zeit.

Ja, viele dieser Musiker und Komponisten galten schon als Genies, mindestens aber als Vorbilder. Daß sie heute nur noch eher einem kleineren Kreis von Spezialisten bekannt sind, hat auch sehr viel mit dem veränderten Geschmack im Laufe der Zeiten zu tun.
Die Frage wäre also: Welches Kriterium könnte man überhaupt heranziehen, um Genialität zu messen bzw. zu beurteilen? Das Urteil welcher Menschen in welcher Epoche wäre hier maßgeblich? Auch Johann Sebastian Bach und Monteverdi galten zeitweilig als Langweiler, zeitweilig als Genies. Wer weiß, in fünfhundert Jahren gilt vielleicht Dieter Bohlen als Genie, Purcell und Mozart hält man dagegen für gänzlich unbegabte Fatzkes (will ich mir lieber nicht ausmalen, aber man kann ja nicht wissen, was die Zeit bringen wird - aber da werde ich ja glücklicherweise schon längst tot und vermodert sein).

Der Geschmack hat sich verändert, und das hat auch weitere Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Musik und Musikern. In der Renaissance und bis in das Barock hinein galten etwa die Gambe, die Laute und der Zink als besonders geeignete Instrumente, um alle Regungen, zu denen die menschliche Stimme fähig ist, zu imitieren und darzustellen. In späteren Zeiten verloren diese Instrumente bekanntlich ihre Bedeutung, und damit wurden auch Kompositionen für diese Instrumente und ihre Schöpfer weniger, um nicht zu sagen: kaum noch wahrgenommen. Sagt das aber etwas über die Qualität dieser Musik als solcher aus?

Irgendwann wurde diese Musik dann wiederentdeckt (es war z.B. Strawinski, der Gesualdo wiederentdeckte - noch ein Tip übrigens für die Tiefen Deines Gedächtnisses), und in gewissen Kreisen gelten viele dieser Komponisten eben wieder einmal als Genies, was eben die oben schon angedeutete Frage aufwirft: Muß Genialität allgemein anerkannt sein, oder genügt es, wenn sie in bestimmten Zirkeln und Fan-Gruppen anerkannt oder wenigstens behauptet wird?
Ein Schriftsteller wie James Joyce gilt sicherlich bei den meisten Literaten und Literaturwissenschaftlern als Genie, aber wie allgemein bekannt ist er denn? Selbst in Irland kann nicht jeder etwas mit diesem Namen anfangen, und jedes einzelne Werk eines Grisham dürfte auch in Irland weit höhere Auflagen erzielen als etwa der "Ulysses" oder gar "Finnegans Wake".

Die Sache ist eben sehr komplex, und insofern ist es nicht ganz einfach, sich auf die größte Musik der größten Komponisten zu konzentrieren, weil die Maßstäbe für diese Größe eben nicht absolut und überzeitlich sind, sondern von der jeweiligen Epoche, dem Bekanntheitsgrad innerhalb einer Epoche, dem vorherrschenden, auch zeitlich gebundenen Geschmack, der Bildung und dem Kenntnisstand potentieller und tatsächlicher Rezipienten sowie - besonders in einem Zeitalter der Massenmedien - auch von der öffentlichen Verbreitung usw. abhängen.
Vielleicht wäre Alte Musik heute auch ein wenig populärer, wenn sie im Fernsehen zur besten Sendezeit präsentiert würde. Mir hat übrigens einmal ein Verkäufer in einem auf Klassik spezialisierten CD-Geschäft erzählt, daß eine bestimmte CD mit Werken von Orlando di Lasso (also Musik des 16. Jahrhunderts) plötzlich wie warme Semmeln wegging, und die meisten der Kunden hatte er vorher noch nie in seinem Geschäft gesehen, und die sahen auch nicht so aus und benahmen sich nicht wie die typischen Klassik-Kunden. Was war geschehen? Harald Schmidt hatte diese CD in seiner Sendung vorgestellt, angespielt und wärmstens empfohlen. Der Verkäufer hatte hinterher einige neue Kunden, die auf den Geschmack gekommen waren und mehr in dieser Richtung hören wollten.
Und ich selber mache auch immer wieder die Erfahrung, daß Freunde und Bekannte, die mich erstaunt nach dem komischen Zeugs in meiner Sammlung fragen, ganz begeistert und konzentriert zuhören, wenn ich, um die Neugier zu befriedigen, etwas in den Player schiebe.
Das klappt selbstverständlich zwar nicht bei jedem (ich habe auch nicht den Anspruch, missionieren zu wollen), aber ich habe doch schon so manche "Bekehrung" zur Klassik und auch zur Alten Musik miterleben können .
Und immer wieder die Frage: "Wieso läuft so tolle Musik eigentlich nicht in der Glotze oder im Radio? Woher kennst Du das bloß?" Eine gute Freundin hat, nach einer Empfehlung meinerseits, ihre Nervosität bei der Anfertigung ihrer Diplom-Arbeit mit Monteverdis "Marienvesper" erfolgreich bekämpfen können - sie meinte, das habe besser gewirkt als Baldrian und Psychopharmaka .

So, dann noch etwas anderes: Der Film, den Du meinst, ist "Tous les Matins du Monde" von Alain Corneau (dt. Titel: "Die siebente Saite"). In diesem Film geht es u.a. um die unterschiedlichen Einstellungen zur Musik und zum höfischen Gepräge, verkörpert einerseits durch den extrovierten Marais, der eine Karriere, möglichst am Hofe Louis XIV. anstrebt, um seiner Musik eine öffentliche Wirkung zu verschaffen und natürlich auch, um Geld zu verdienen, und andererseits durch den beinahe rousseauistisch-einsiedlerischen und introvertiert-grüblerisch-asketischen Sainte Colombe, der die Musik ganz für sich selbst, selbstgenügsam und selbstreferentiell, in ihrer eigenen Sphäre belassen will und sich nur wenig um Karriere, Geld und Außenwirkung schert.
Historisch verbürgt ist, daß Marais als junger Mann bei Sainte Colombe das Gambenspiel erlernen wollte, aber zunächst abgewiesen wurde und sich dann in Sainte Colombes Garten versteckte, um dem Meister heimlich zuzuhören und hinter seine geniale Technik zu kommen, bis Sainte Colombe, nachdem er ihn entdeckt hatte, ihn schließlich doch für eine gewisse Zeit als Schüler akzeptierte.
Der Film veranschaulicht diesen Konflikt zweier konträrer Auffassungen von Musik und Leben teilweise ganz überzeugend, aber die tragische Liebesgeschichte zwischen Marais und einer von Sainte Colombes Töchtern ... na ja. Und Gérard Depardieu beim Versuch zuzusehen, Gambe zu spielen, das ist auch schon ein wenig erheiternd. Wenn der Film mal wieder, wahrscheinlich an einem 29. Februar um 3.00 morgens, auf "arte" läuft, schau ihn Dir an bzw. programmiere Deinen Videorecorder (auf DVD ist er, soweit mir bekannt, derzeit - zumindest in Deutschland - nicht zu bekommen).
Der Film war in Frankreich ein Kassenschlager, und die Soundtrack-CD hat es da sogar in die Hitparade geschafft. Kein Wunder, diese Musik ist wirklich phantastisch. Übrigens wurde sie von dem von mir bereits erwähnten Jordi Savall und seinen langjährigen Mitstreitern eingespielt; sie ist unter dem Titel "Tous les Matins du Monde" bei Savall eigenem Label "Alia Vox" erhältlich (im Saturn, falls vorhanden, vielleicht unter "Klassik", vielleicht auch unter "Filmmusik" zu finden). Die Scheibe ist übrigens auch klanglich überragend - ein guter Prüfstein für die Qualität der häuslichen Anlage.

Zum guten Schluß: O'Dettes Dowland für 26€? Da kannst Du bedenkenlos zuschlagen - ein echtes Schnäppchen! Ich habe sie im Handel immer für ca. 50€ gesehen.
Ich halte diese Aufnahme, wie gesagt, für die beste derzeit erhältliche Einspielung. Mann, Mann, wenn Du nicht genügend Geld dabei hattest - warum hast Du nicht gleich die nächste Bank überfallen? Ist da keine in der Nähe? Du hättest ja sagen können: "26€ her, oder hier fliegt alles in die Luft!" Vielleicht hättest Du, selbst wenn man Dich erwischt hätte, die CDs sogar behalten dürfen .
Andererseits: Diese Aufnahme wird wohl auch noch länger bei Zweitausendeins für diesen Preis zu haben sein.
So, jetzt ist's aber mehr als genug für heute! Hoffe, du schläfst nicht ein beim Lesen oder langweilst Dich.

Beste Grüße,
nanesuse
Martin2
Inventar
#9 erstellt: 12. Okt 2007, 16:30
Hallo Nanesuse,

kennst Du eigentlich eine schöne Einspielung der Lieder Dowlands? Ich habe heute wieder in meine CD mit den Liedern von Dowland hereingehört und die Lieder gefallen mir schon recht gut, aber ich kann mich nicht an die Stimme des Countertenors James Bowman gewöhnen. Ich glaube ich mag Countertenöre schlechthin nicht, mir gehen diese "hochgepreßten" Falsettstimmen nach einer Zeit nur auf die Nerven. Ich hätte viel lieber einen schönen Alt gehört. Weißt Du da irgendwas?

Übrigens: Ein besonders umfangreiches Werk scheint Dowland ja wohl gar nicht hinterlassen zu haben, da sind die 5 CDs Lautenstücke, dann die Lieder, mehr ist mir nicht bekannt. Dowland scheint, wenn ich das recht sehe, ein durchaus weltlicher Komponist gewesen zu sein, von geistlichen Werken Dowlands habe ich noch nie etwas gehört. Das kommt mir entgegen, denn ich kann mit der geistlichen Musik der Renaissance nichts anfangen, aber Lautenstücke und Lieder mag ich wirklich sehr gern.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#10 erstellt: 14. Okt 2007, 21:35
Hallo Nanesuse,

wenn man unter seinen CD Beständen kramt, findet sich gelegentlich doch einiges interessantes. Ich habe eine CD gefunden, "Musica Britannica" von der Deutschen Harmonia Mundi, da sind auch Stücke der angesprochenen Thomas Tomkins und William Lawes drauf. Habe da jetzt mal gezielter reingehört. Allerdings hauen mich Lawes und Tomkins nicht vom Hocker, der Dowland gefällt mir doch am besten. Gut gefiel mir auf der CD auch "The three ravens" vom Thomas Ravenscroft. Ob das allerdings von Ravenscroft ist, bleibt dahingestellt. Auf meiner ebenfalls sehr schönen Scheibe mit englischen Folksongs des 13. - 17. Jahrhunderts gibt es "The three ravens" auch, allerdings eben "anonym", als Volkslied. Vermulich hat der Ravenscroft nur dieses Volkslied bearbeitet.

Gruß Martin
Kreisler_jun.
Inventar
#11 erstellt: 14. Okt 2007, 23:07
Es gibt Dowland-Lieder natürlich auch gesungen von männlichen Tenören oder weiblichen Sopranen. Leider sind fast alle meine diesbezüglichen CDs schwer zu kriegen oder teuer oder beides, daher kann ich sie nur bedingt empfehlen.

Paul Agnew (Tenor) hat jedenfalls mindestens zwei wunderschön ausgestattete CDs mit Lautenliedern aufgenommen, aber wie gesagt, teuer:

wenigstenst die hier gibts bei jpc

Ebenso schätze ich diese CD mit Julianne Baird (Sopran), wiederum Vollpreis, Dowland & Zeitgenossen:



Folgende Doppel-CD kenne ich zwar nicht, aber es singen hier neben A. Scholl auch etliche Frauen, von denen ich gute Interpretationen erwarten würde, sie ist recht günstig zu haben:



The three ravens ist meines Wissens ein Volkslied; vermutlich hat es Ravenscroft als erster in einer Liedersammlung arrangiert und herausgegeben.

Das Buch von PK Dick ist wirklich sehr lesenswert; klassische Musik kommt auch in anderen seiner Romane vor. ("Martian Timeslip" heißt in einer dt. Ausgabe "Mozart für Marsianer" ;))

viele Grüße

JR


[Beitrag von Kreisler_jun. am 14. Okt 2007, 23:08 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#12 erstellt: 15. Okt 2007, 15:44
Hallo Kreisler Junior,

danke für Deine Tips. Die Deutsche Grammophon Doppel CD ist in der Tat nicht teuer, ich sehe sie für 10 Euro bei Amazon Marketplace. Das ist ja erschwinglich. Ich werde noch mal in die Hörbeispiele reinhören, vielleicht hole ich die mal. Schön, daß Du Phillip K. Dick auch magst, er ist wirklich ein guter Autor, habe mir im moment mal wieder das "Orakel vom Berge" aus der Hamburger Bücherhalle ausgeliehen. Natürlich hat er auch sehr viel geschrieben und nicht alles ist großartige Literatur.

Gruß Martin
nanesuse
Stammgast
#13 erstellt: 15. Okt 2007, 18:48
Hallo Martin,

ich muß um Verzeihung dafür bitten, daß ich erst jetzt antworte. In letzter Zeit komme ich immer seltener dazu, mich im Internet herumzutreiben; verspätete Antworten sind also bitte nicht persönlich zu nehmen, OK?

So, nun zu Dowland: Ich möchte mich gerne Kreislers Empfehlungen anschließen; darüber hinaus gibt es auch noch sehr gute Aufnahmen mit Emma Kirkby (einer begnadeten Interpretin des Renaissance- und Barock-Repertoires) und dem Consort of Musicke unter Anthony Rooley, sowie die Aufnahme "Songs from the Labyrinth" (DGG) mit Sting und dem Lautenisten Edin Karamazov, die in letzter Zeit eine Menge Aufsehen erregt hat. Ob zu recht oder zu unrecht, das lasse ich einmal dahingestellt sein. Ich besitze diese Aufnahme nicht (ich habe allerdings hineingehört), und ich weiß auch nicht, ob ich sie mir anschaffen müßte/sollte. Ich gebe aber zu, daß diese Aufnahme schon etwas hat - ich weiß allerdings nicht genau, was denn nun genau, und sie ist natürlich auch nur etwas für Leute, die Stings Stimme und seine Art zu singen mögen. Immerhin muß man Sting zugute halten, daß er mit dieser Aufnahme auch Hörer aus eher klassikfernen Kreisen auf diese Musik und diese Epoche aufmerksam gemacht hat. Allein dafür gebührt ihm schon Dank und Respekt. Vielleicht wäre das ja etwas für Dich, falls Du Sting magst? Übrigens gibt es verschiedene Versionen, u.a. auch mit DVD (diese unter dem Titel "The Journey and the Labyrinth").

Ja, Dowland war ein mehr weltlicher Komponist (es gibt aber auch einige Psalm-Vertonungen und geistliche Lieder). Sein Werk ist nicht ganz so schmal (im Vergleich zum OEuvre eines Bach oder Mozart natürlich schon); eine Gesamtaufnahme ("The collected Works" mit dem Consort of Musicke, Decca) umfaßt immerhin 12 CDs.

Die von Dir genannte "Musica Britannica" kenne ich nicht; wenn Dir die Stücke von Lawes und Tomkins nicht gefallen haben, wären dafür mindestens die folgenden Möglichkeiten denkbar:

1. Diese Musik trifft einfach nicht Deinen Geschmack.
2. Die Interpretation ist nicht dazu angetan, diese Komponisten besonders vorteilhaft zu präsentieren.
3. Du warst nicht in der rechten Stimmung.

Vielleicht gibst Du diesen Gentlemen ja bei passender Gelegenheit noch einmal eine Chance mit anderen Interpretationen ....

Die "Folksongs" des 13 - 17. Jahrhunderts, die Du meinst, ist nicht zufällig die Aufnahme mit Alfred und Mark Deller und Desmond Dupré? Die finde ich auch sehr schön - obwohl ja auch Countertenor-Gesang. Übrigens habe ich auch oftmals so meine liebe Not mit manchen Countertenören; da neigt doch der eine oder andere ein wenig zum Pressen und Knödeln. Der von mir bereits erwähnte Carlos Mena ist eine besonders positive Ausnahme; er verfügt über eine sehr schöne Stimme, und er klingt stets natürlich und unangestrengt. Leider hat er, zumindest, soweit mir bekannt, noch nichts von Dowland eingespielt. Im Allgemeinen ziehe ich aber auch Tenöre und Bassisten bzw. Sängerinnen vor.
Ach ja, noch ein Tip, wenn wir schon gerade bei englischen Liedern und Folksongs sind: "The Elfin Knight" mit Joel Frederiksen (gerade bei harmonia mundi erschienen); der Mann hat eine sehr warme und angenehme Baß-Stimme, und die Interpretation ist eher schlicht-volkstümlich - was ich in diesem Zusammenhang überhaupt nicht abwertend meine; ganz im Gegenteil: Man könnte sich gut vorstellen, daß diese Lieder früher in etwa dieser Form im geselligen Kreis von Amateuren (im eigentlichen Sinne dieses Wortes!) gesungen und gespielt wurden, begleitet von Laute, Gambe, Blockflöte etc.
Was "The three Ravens" betrifft: Das Stück ist möglicherweise wirklich schon uralt; ich weiß aber leider auch nicht mehr, als daß es sich in einer Publikation von Ravenscroft aus dem Jahre 1611 findet. Ob er es nun gesammelt oder komponiert bzw. eine vorhandene Komposition von Anno dunnemals textlich und/oder musikalisch bearbeitet hat: Keine Ahnung. Das Stück ist aber wirklich sehr schön.

So, zuletzt: Du hast nicht zufällig am Sonnabend auf "arte" Monteverdis "Orfeo" gesehen? Ich war kurz vor 22.00 rein zufällig beim Studium der Programmzeitschrift darauf gestoßen und habe mir das dann gleich angesehen (ich liebe, nein: verehre Monteverdi; vom "Orfeo" habe ich mehrere Einspielungen). Über die Art der Inszenierung mag man trefflich streiten; musikalisch war es - für mich - schon überwiegend ein Genuß. Wäre ich eher darauf gestoßen, dann hätte ich Dich rechtzeitig kurz darauf hingewiesen, da Du doch, wie Du selber sagst, Monteverdi noch kaum kennst.

So, jetzt ist aber Schluß für heute!

Gruß,

nanesuse
Martin2
Inventar
#14 erstellt: 15. Okt 2007, 19:37

nanesuse schrieb:


Die "Folksongs" des 13 - 17. Jahrhunderts, die Du meinst, ist nicht zufällig die Aufnahme mit Alfred und Mark Deller und Desmond Dupré? Die finde ich auch sehr schön - obwohl ja auch Countertenor-Gesang.


Doch doch, das ist sie, eben dieselbe. Komischerweise habe ich mit dem Countertenor von Deller nicht meine Probleme, irgendwie mag ich den Deller ( ich glaube der Alfred ist der berühmte) - der Bowman auf meiner Dowlands CD gefällt mir dagegen gar nicht. Ich habe auch Purcellaufnahmen mit dem Deller, die gefallen mir auch ( the Indian Queen und ich glaube noch einen Sampler)


So, nun zu Dowland: Ich möchte mich gerne Kreislers Empfehlungen anschließen; darüber hinaus gibt es auch noch sehr gute Aufnahmen mit Emma Kirkby (einer begnadeten Interpretin des Renaissance- und Barock-Repertoires) und dem Consort of Musicke unter Anthony Rooley, sowie die Aufnahme "Songs from the Labyrinth" (DGG) mit Sting und dem Lautenisten Edin Karamazov, die in letzter Zeit eine Menge Aufsehen erregt hat. Ob zu recht oder zu unrecht, das lasse ich einmal dahingestellt sein. Ich besitze diese Aufnahme nicht (ich habe allerdings hineingehört), und ich weiß auch nicht, ob ich sie mir anschaffen müßte/sollte.


Na ja ich weiß ja auch nicht, ob ich den Sting unbedingt haben muß. Es ist natürlich unbedingt begrüßenswert, wenn sich eine Popikone wie Sting mal an alte Musik heranmacht. Emma Kirkby kenne ich auch, ich habe sie in meiner Monteverdibox, die ist schon genial, aber ich fürchte diese Aufnahmen sind doch sehr teuer. Im moment bin ich halt begierig den O'Dette mit dem Dowland zu kaufen und vielleicht auch diese Deutsche Grammophon Dowland Collection.


So, zuletzt: Du hast nicht zufällig am Sonnabend auf "arte" Monteverdis "Orfeo" gesehen? Ich war kurz vor 22.00 rein zufällig beim Studium der Programmzeitschrift darauf gestoßen und habe mir das dann gleich angesehen (ich liebe, nein: verehre Monteverdi; vom "Orfeo" habe ich mehrere Einspielungen). Über die Art der Inszenierung mag man trefflich streiten; musikalisch war es - für mich - schon überwiegend ein Genuß. Wäre ich eher darauf gestoßen, dann hätte ich Dich rechtzeitig kurz darauf hingewiesen, da Du doch, wie Du selber sagst, Monteverdi noch kaum kennst.


Na ja, auf meiner Monteverdibox von Brilliant sind ein paar absolut geniale Stücke. Umgekehrt hat mir neulich die "Vespro della Beata Virgine" überhaupt nicht gefallen, die ich mir aus der Hamburger Bücherhalle ausgeliehen hatte. Ich glaube, ich habe überhaupt meine Schwierigkeiten mit sakraler Musik, meistens gefällt sie mir nicht.


Die von Dir genannte "Musica Britannica" kenne ich nicht; wenn Dir die Stücke von Lawes und Tomkins nicht gefallen haben, wären dafür mindestens die folgenden Möglichkeiten denkbar:

1. Diese Musik trifft einfach nicht Deinen Geschmack.
2. Die Interpretation ist nicht dazu angetan, diese Komponisten besonders vorteilhaft zu präsentieren.
3. Du warst nicht in der rechten Stimmung.


Kann alles sein, aber die klassische Musik ist eben ein weites Feld, immer fallen auch gewisse Leute dann eben doch hinten runter. Da könnten dann Lawes und Tomkins schon dabei sein. Frage mich nicht, wie es in dreißig Jahren aussieht, dann bin ich ja 76 falls ich dann noch lebe, da kann es immer auch mal sein, daß ich irgendetwas doch interessant finde.

Momentan kenne ich noch nicht mal die Streichquartette von Beethoven vollständig und vieles anderes mehr. Ich bin auch ehrlich gesagt ein langsamer Hörer, bei Beethoven etwa beschränke ich mich auf das Immer-wieder-Hören bestimmter Werke.

Wiegesagt, klassische Musik ist ein weites Feld. Obwohl ich 46 bin und mittlerweile auch schon ca. 1050 CDs habe ( und etliche Minidisks mit Rundfunkmitschnitten) sehe ich immer noch keine Notwendigkeit, das Entlegene zu erforschen. Das Entlegene ist eben auch immer eine Möglichkeit, sich als wahrer Kenner zu repräsentieren ( "Ich kenne nicht nur Haydn, Mozart und Beethoven, ich kenne auch Cherubini"). Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, daß es etliche auch gute Musik geben wird, die ich niemals kennen lernen werde.


Ja, Dowland war ein mehr weltlicher Komponist (es gibt aber auch einige Psalm-Vertonungen und geistliche Lieder). Sein Werk ist nicht ganz so schmal (im Vergleich zum OEuvre eines Bach oder Mozart natürlich schon); eine Gesamtaufnahme ("The collected Works" mit dem Consort of Musicke, Decca) umfaßt immerhin 12 CDs.


Das finde ich aber tatsächlich nicht so viel. Gut, Webern mit seinen Kurzkompositionen dürfte noch weniger zustande gebracht haben, aber so im allgemeinen Schnitt sind 12 CDs wirklich nicht viel.

Gruß Martin
Martin2
Inventar
#15 erstellt: 02. Mai 2008, 17:18
So, ich habe mir den Dowland mit O'Dette vor ein paar Wochen oder Monaten jetzt besorgt, nach dieser dringenden Empfehlung hier. Ehrlich gesagt bin ich ein bißchen enttäuscht. Die Musik ist doch nicht so sehr mein Fall. Immerhin finde ich sie recht stimmungsvoll. Man kann sie sich wirklich auflegen und kommt dabei innerlich zur Ruhe. Aber es gibt für mich keine Stücke, die so herausstechen, daß sie mir im Ohr bleiben. Vielleicht habe ich da einfach zuviel erwartet.

Gruß Martin
digital_eye
Neuling
#16 erstellt: 31. Jan 2009, 22:16
Lieder von John Dowland, da gibt es noch zwei Einspielungen, die ich hier bisher im Thread nicht gelesen oder schlichtweg überlesen habe.

zum Einen:

Hille Perl (Gambe), Lee Santana (Laute) und Dorothee Mields (Sopran): In darkness let me dwell. DHM (Deutsche Harmonia Mundi). 2008

und:
John Dowland: Lachrimae. Randi Stene und Norsk Barokkorkster. Linn Records (SACD) 2003.

Beide Aufnahmen sind wirklich überzeugend, wobei mich bei der erstgenannten die Sopranistin ehr überzeugt, während die zweigenannte offener und auch sonorer klingt. Für einen Liebhaber der Lieder von John Dowland sind beide Einspielungen aber eine Hörprobe wert.
Martin2
Inventar
#17 erstellt: 04. Feb 2011, 13:38
amazon.de

Nachdem ich diese Box vor längerer Zeit gekauft hatte, sie mich dann ein bißchen langweilte und ich sie verlieh und nie zurückbekam, habe ich diese Box energisch wieder eingefordert.

Nun, ich weiß nicht, ich kann Interpretationen unheimlich schwer beurteilen, solange ich keine Vergleiche habe. Natürlich weiß ich auch nicht, ob man wirklich "alle" Lautenstücke von Dowland braucht oder ob das nicht doch eine Sache für Komplettisten ist.

Diese Box wurde hier sehr gelobt und die Plattenfirma läßt es sich nicht nehmen, alle möglichen Lobeshymnen verschiedener renommierter kritischer Organe auf die Box zu drucken. Insofern muß sie einfach gut sein.

Jedoch: Ich zweifle daran und daran ist vor allem die Lachrima Pavan schuld und dieses Stück ist für Dowland wirklich essentiell, es ist ein sehr schönes Stück, das ich auch gut kenne, selber einmal spielen wollte und das mir in der Interpretation von Robert Spencer sehr gut gefällt.

Leider aber überhaupt nicht mit Paul Odette. Es ist ein trauriges Stück, das sensibel interpretiert werden will. Allerdings auch geradlinig genug, daß das Stück noch erkennbar bleibt. Bei Odette ist es kaum noch erkennbar; er haucht manche Töne, so daß sie ihre substanztragende Wirkung verlieren und bringt Riterdandos, so daß das Stück fast auseinanderfällt. Angesichts solche Interpretationskunst mag man sich vor Begeisterung überschlagen; ich tue es nicht, auf mich wirkt diese Interpretation dieses berühmten Stückes eher eitel als empfindsam, es zerstört die elementare Wirkung, die es bei Spencer hat, vollkommen. Meine Meinung.

Ansonsten kann ich aber zu dieser Box wenig sagen; daß sie teilweise etwas langatmig wirkt ist sicher nicht Odettes Schuld; die CDs sind auch nicht zum Durchhören geeignet; wer will schon 24 Lautenstücke hintereinander hören, ohne dabei den Überblick zu verlieren.

Gruß Martin
flutedevoix
Stammgast
#18 erstellt: 18. Feb 2011, 20:21
Hallo Martin,

zunächst vorweg: ich nenne nicht die gesamte Dowland-O'Dette-Box mein eigen, ich habe eine Auswahl daraus.
Ich finde die Einspielungen durchweg sehr gelungen, agogisch sehr frei, mit viel Gespühr für die feinen Klangfarbenschattierungen der Laute und ähnlicher Saiteninstrumente. Und Paul O'Dette liegt auch die melancholische Gefühlswelt der weitaus meisten Lautenwerke Dowlands.In meiner Auswahl ist nun gerade die Pavane Lachrymae (oder "Flow my tears" wie das zugrunde liegende Lauten- bzw. Consortlied heißt) nicht dabei. Von daher kann ich zur Interpretation dieses Werkes durch Paul O'Dette nichts sagen. Insgesamt würde ich aber doch die Totale O'Dettes als eine der profiliertesten Aufnahme des Lautenwerks Dowlands einschätzen.

Sicher dürfte die Pavan Laychrymae mit das bekannteste Werk Dowlands sein. Schon zu seiner Zeit war sie ein Welthit, wie die kaum zu überschauende Flut an Bearbeitungen und Komposition über das Thema nahelegen. Die Expressivität dieses Liedes ist überwältigend, aber durchaus nicht einzigartig. Es gibt viele Stücke dieser Qualität in Dowlands Schaffen. Daher halte ich es nicht für klug, die Qualität einer Gesamteinspielung des Lautenwerkes ausschließlich an der Einspielung dieses Stückes festmachen zu wollen. Schließlich sprechen wir ja über 4 randvolle CDs Spieldauer (jedenfalls bei meiner Gesamteinspielung).

Martin, wenn Dir die Pavan Lachrymae so ans Herz gewachsen ist, kennst Du ja sicher auch den Lachrymae-Zyklus für Gamben-Consort von Dowland. Daneben gibt es ausgezeichnete Diminutionen von Jacob van Eyck für Blockflöte solo, Johann Schop hat eine wahrhaft zu Herzengehenden Variationsfolge für Gambe und Basso continuo geschrieben. Vielleicht ein Tip für Dich

Viele Grüße
Johannes


[Beitrag von flutedevoix am 19. Feb 2011, 03:28 bearbeitet]
Martin2
Inventar
#19 erstellt: 19. Feb 2011, 12:45

flutedevoix schrieb:


Martin, wenn Dir die Pavan Lachrymae so ans Herz gewachsen ist, kennst Du ja sicher auch den Lachrymae-Zyklus für Gamben-Consort von Dowland.


Nein, leider nicht. Ich weiß nur etwas derartiges vor einigen Jahren auf den Wunschzettel von JPC gesetzt zu haben, die CD war empfohlen, ich wollte sie bestellen, aber leider war sie schnell vergriffen und sie kam anscheinend auch nicht wieder rein. Was kannst Du empfehlen?

Gruß Martin
AladdinWunderlampe
Stammgast
#20 erstellt: 19. Feb 2011, 13:21

Martin2 schrieb:
Was kannst Du empfehlen?


Eine "klassische" Einspielung der sieben Lachrymae-Pavanen -nebst diversen anderen Consort-Stücken und -Songs dieses Komponisten - hat das Ensemble Fretwork bei Virgin Classics vorgelegt.

amazon.de

Die Aufnahme ist mittlerweile auch im Doppelpack mit Consort-Musik von William Byrd zu haben:

jpc.de


Aber natürlich gibt es auch weitere gute Aufnahmen, etwa von Rose Consort.


Herzliche Grüße
Aladdin


[Beitrag von AladdinWunderlampe am 19. Feb 2011, 13:36 bearbeitet]
flutedevoix
Stammgast
#21 erstellt: 19. Feb 2011, 13:31
Ich teile die Fretwork-Empfehlung uneingeschränkt.

Daneben würde ich noch die Savall-Aufnahme empfehlen. Ach herrjeh, ich sehe gerade, der ist gestrichen und nur als mp3 erhältlich. Schande!

Rose-Consort of Viols ist gut, mir persönlich gefällt Fretwork aber besser, ich kann das mehr Klangfarben hören
AladdinWunderlampe
Stammgast
#22 erstellt: 19. Feb 2011, 13:35
Volle Zustimmung!

Die Savall-Aufnahme, von der ich bereits öfters Gutes gehört habe, ist mir bisher immer durch die Lappen gegangen, so dass ich dazu nichts sagen kann.
Szellfan
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 19. Feb 2011, 13:36
und die vielleicht gelungendste Einspielung nicht unerwähnt lassen:
savall_dowland
Savall geht mit unglaublichem Klangsinn an diese Musik, mit größtem Spürsinn für die feinsten Schattierungen des Gefühls "Melancholie".
Gerade diese ungeheure Geschmeidigkeit geht in meinen Augen besonders dem Rose Consort einfach ab.

Meine alte Zeichenlehrerein sagte mal zu mir, Grün sei die reichste Farbe, die es gibt, so viele verschiedene Töne innerhalb einer Farbe gäbe es nirgends sonst.
Das würde ich gern übertragen auf die Melancholie, die auch das Spektrum zuläßt von in die Nähe des Verzweifelns bis zur gelassenen Heiterkeit, immer alles leicht gebrochen.

Für mich überträgt diesen Reichtum keine Aufnahme besser als die Savalls.
Herzliche Grüße, Mike
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