Kurzvorstellung CINETOR EVO

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Lottto
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Feb 2021, 20:20
Hallo zusammen,

ich hatte nicht vor einen Baubericht zu schreiben, daher sind die Bilder auch nur für mich gedacht gewesen und von keiner guten Qualität.
Aber vielleicht hilft es den ein oder andern weiter.
Besonderen Dank an sakly, AVBU und allen anderen, welche mir bei dem Einstieg in die Audiotechnik und der Auswahl der Lautsprecher sehr geholfen haben! ( Beitrag Lautsprechersuche)

Ausgangssituation ist ein Andersson R2 AVR mit Magnat Standlautsprecher. Beide sind qualitativ unterste Schiene aber für den Hausgebrauch ausreichend. Das Thema Audiotechnik interessiert mich schon länger, ohne tiefer darin eingetaucht zu sein. Jetzt war es aber endlich soweit und habe mich für meine Budgetgrenze von 400€ für die Cinetor Evo Lautsprecher von Heißmann Acoustics entschieden. Spoiler: Richtige Entscheidung!
Es ist mein erster Bau. Daher seit nicht so streng, über Verbesserungsvorschläge freue ich mich natürlich.

Bau:
Zuerst habe ich mir die Frequenzweiche aufgebaut. Was ich gelesen habe, Spulen weit auseinander und alles mit Kabelbinder sichern. Nun ja, Spulen sind in der Tat weit auseinander, aber die Bauteile habe ich mit Endfest300 befestigt (Epoxidharz). Das hält garantiert bombenfest, jedoch etwas schwieriger bei einer Reparatur. Da ist es mir allerdings auch egal um das Bauteil wenn es defekt ist.
Frequenzweiche

Platten habe ich mir bei einem Bekannten zurecht sägen lassen, leider nicht 100% maßhaltig. So musste ich nach dem Verleimen noch einiges Schleifen. Leider hatte ich nur eine Maske, was ein Fehler war! Ohne Absaugung oder besser noch im freien würde ich das nicht mehr machen. 2 Tage Kopfschmerzen waren die Folge.
TIPP1: Zum leimen habe ich Ponal benutzt. Der klebt wirklich ordentlich, lässt sich aber schlecht schleifen. Daher Nasen sofort abwischen, oder nach einer Alternative suchen. Vielleicht Glutinleim/Knochenleim?
TIPP2: Gehrung! Ich habe die Platten Stumpf verleimt. Man kann es mit Grundierung, Füller, Schleifen, guten Lack vielleicht hinbekommen, meistens jedoch sind die Übergänge / Stoßkanten zu sehen. Macht alles mehr Arbeit als ein Schnitt auf Gehrung
Staub
Verleimung

Lange habe ich nach einem Finish geschaut. Ja, ich bin fast durchgedreht! Von Lacken auf Wasserbasis, 1K, 2K, dazugehörige Vorbehandlung, Furnieren, Folieren, Beizen... es war wirklich schlimm. Aber man lernt bei so einer Recherche auch unglaublich viel neues. Nach einigen Mustern und Versuchen habe ich mich für SDV-Chemie Strukturlack grob entschieden. Dieser härtet schnell und fest aus, aber ist eigentlich für Kunststoffteile entwickelt. Die verformen sich natürlich mehr, daher ist der Lack auch nicht ganz so spröde. Davon erhoffe ich mir eine langanhaltend schöne Oberfläche ohne Spannungsrisse. Zufälligerweise hat es auch genau die Struktur des Waveguides getroffen, was mir optisch gut gefällt.
Vorab wurde natürlich noch drei mal Grundiert (auch SDV-Chemie) und gefüllert mit Toom Spritzfüller. Zwischenschleifen sollte klar sein.
TIPP3: selbst wenn sich der Lack trocken anfühlt und ihr die Unterseite lackieren wollt, WARTEN! Ich habe den Lautsprecher zu früh gedreht und musste anschließend die festgeklebten Schmutzpartikel und Sägemehl wieder abschleifen und von vorne anfangen.
TIPP4: Wirklich auf gut gelüfteten Raum achten. Selbst 3 Tage nach dem Lackieren stinkt die Bude noch. Wenn es geht, macht es draußen. Den Mist kann mal 20, 30 Minuten riechen, aber danach stresst es nur noch!
Füller
Lack Oberfläche
Übergang1
Übergang2

Das Bassreflexrohr besteht eigentlich aus zwei abgelängten Rohren, welche dann wieder zusammengefügt werden. Da eines von außen eingesteckt wird, muss das zweit folglich von innen damit verbunden werden. Erstmal nicht schwierig, aber letztendlich doch nicht so trivial da kaum Platz vorhanden ist. Wer vor dem gleichen Problem steht: Uhu Endfest300!
Watte rein wie angegeben (dazu habe ich minimal Sprühkleber benutzt), Terminal anschließen, Lautsprecher anlöten und festschrauben, fertig!
TIPP5: Epoxidharz nach dem Mischen auf die warme/heiße Heizung stellen. Sobald es im warmen Zustand anzieht, Teile verbinden. Dort wird es ja wieder kälter und läuft nicht mehr davon. Nebenbei härtet es natürlich schneller aus.
Watte HT
Watte TT


Hörgenuss?:
Endlich fertig, angeschlossen, Handy an den Verstärker und irgend was von Youtube gehört. Ergebnis war nicht schlecht, aber doch etwas ernüchternd. Um ehrlich zu sein habe ich mir etwas mehr versprochen, aber gut.
Jetzt wollte ich doch den direkten Vergleich mit den mir bekannten Songs von meiner Playlist. Und was soll ich sagen? Ich musste Lachen... Es hat mich wirklich umgehauen was aus den zwei kleinen Lautsprechern kam. Schwer zu beschreiben, aber auf einmal waren alle Instrumente und Stimmen klar im Raum präsent. Vorher war die komplette Musik einfach ein Brei, raumlos und ohne Charakter. Jetzt sind sämtliche Geräusche und Töne klar von einander abgegrenzt ohne jedoch "scharf" zu wirken. Die Musik ist plötzlich nicht nur was trübes aus dem Lautsprecher, sondern über die komplette Front verteilt. Trompete, Bass Drum, Geige... alles steht nun getrennt im Raum und gehört doch zusammen. Schwer zu beschreiben, aber dass meint man wohl mit "Bühne".
Ich dachte mir, lediglich der Bass könnte etwas stärker kommen. Auf dem Weg zum AVR war er plötzlich da! Kurzer Hand die Lautsprecher von dem "theoretisch optimalen Platz" geholt und an den etwas ungünstigen aber optisch passenden Standort gestellt. Auf dem Sofa angekommen, pure Euphorie! Wie es der Zufall will, kommt mir der Raum unterhalb von 55 Hz nochmal richtig entgegen!

Persönliches Fazit:
Audiotechnik, die Nadel steckt!
Ich konnte in den letzten 3 Wochen unglaublich viel neues lernen, das Bauen hat richtig Spaß gemacht und das Ergebnis hat meine Erwartungen übertroffen! Wie Herr Heißmann sagt, die können auch (fast) ohne Subwoofer ordentlich liefern.
Jetzt warte ich nur noch auf den neuen AVR ( zur Diskussion hier entlang), der sicherlich auch noch was zu dem Hörgenuss beitragen wird.


Weitere Bilder und Suche nach Rechtschreibfehlern kommt noch


[Beitrag von Lottto am 23. Feb 2021, 09:33 bearbeitet]
sakly
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 23. Feb 2021, 06:15
Hi,

sehr schön, dass das dann doch noch so gut geklappt und vor allem du mit der Entscheidung zufrieden bist 👌
Du kannst ja gerne auch noch ein Foto vom fertigen Exemplar machen 🙃
-Dezibel-
Stammgast
#3 erstellt: 23. Feb 2021, 09:18
Optisch sehr ähnlich zu Buchardt Audio.

Sehr schöner Erfahrungsbericht!
Lottto
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Feb 2021, 19:31

-Dezibel- (Beitrag #3) schrieb:
Optisch sehr ähnlich zu Buchardt Audio.

Sehr schöner Erfahrungsbericht!


Vielen Dank!
Den LS-Hersteller kannte ich noch nicht. Sind optisch sehr ansprechen wie ich finde... Auch der Buchardt font ist gelungen.


sakly (Beitrag #2) schrieb:
Hi,

sehr schön, dass das dann doch noch so gut geklappt und vor allem du mit der Entscheidung zufrieden bist 👌
Du kannst ja gerne auch noch ein Foto vom fertigen Exemplar machen 🙃

Bilder wollte ich bei Tageslicht aufnehmen, da sie Kamera beim Handy schon so schlecht ist. Aber naja, habe jetzt doch welche gemacht.
Das erste Bild ist bedingt durch den Schatten etwas ungünstig. Sieht aus, als wäre der HT schief eingebaut.

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sakly
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 23. Feb 2021, 20:21
Top - sehen sehr gut aus 👌
Wenn die "Sockel", aka Subwoofer, in der gleichen Qualität daher kommen, wird das eine hübsche Kombo 😉
Heissmann-Acoustics
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2023, 22:48
Hallo :-)

Gerade bin ich über die Vorstellung Deiner Evos gestolpert ... wow sind die hübsch!
Könnte es sein, dass Du oben eine Sonofilmatte mit 1m x 0,3m (Strassacker verkauf solche) anstelle von 0,5m x 0,3m verwendet hast? Sieht mir etwas überdämmt aus ...

Mit besten Grüßen
Alexander
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