Rundreise und Reviews FiiO FT3 Over Ear

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Steven_Mc_Towelie
Inventar
#1 erstellt: 27. Mrz 2023, 17:14
Ich bekomme die Tage den neuen FiiO FT3 von Hifi Passion

Teilnahme ab 100 Beiträgen hier, Versand als versichertes DHL Paket, Sendungsnummer bitte an den Nachfolger und an mich und ein kleines Review am Ende.

1. rael
2. Blechdackel
3. touri22


[Beitrag von Steven_Mc_Towelie am 27. Mrz 2023, 23:05 bearbeitet]
Blechdackel
Inventar
#2 erstellt: 27. Mrz 2023, 18:53
Dann melde ich mich für meine erste Rundreise in diesem Jahr an.

Heiko
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#3 erstellt: 29. Mrz 2023, 15:03
Not so schlecht bisher....


IMG_7934
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#4 erstellt: 31. Mrz 2023, 14:10
Der erinnert mich stark an die 600er Reihe von Sennheiser,
oder den Nair von Gaudio, also für den ersten over ear echt nicht schlecht
FiiO

Bisher habe ich nur diese zwei Messungen gefunden, ich weiß leider nicht unter welchen Bedingungen und mit welchen Pads die gemacht wurden:

fr2

fr1

Wobei mir Messung eins nach den Leder
und Messung zwei nach den Velour-Pads ausschaut,
zumindest hört sich das so ähnlich für mich an

P.S.
Der FT3 geht heute noch an rael raus


[Beitrag von Steven_Mc_Towelie am 31. Mrz 2023, 14:11 bearbeitet]
*rael*
Stammgast
#5 erstellt: 31. Mrz 2023, 14:39
*rael*
Stammgast
#6 erstellt: 03. Apr 2023, 13:35
Der FiiO ist angekommen. Blechdackel kann mir gerne schon mal seine Adresse senden.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#7 erstellt: 04. Apr 2023, 10:49
Hier noch eine Aktuelle Messung vom FT3

Squiglink
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#8 erstellt: 04. Apr 2023, 12:20
1. rael
2. Blechdackel
3. touri22
4. Prototyp103
Prototyp103
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 04. Apr 2023, 12:55
Danke
Prototyp103
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Apr 2023, 18:21
Hab jetzt auch mal ein bisschen durch die Graphen gestöbert. Wie du oben schon geschrieben hast, kommt der FT3 dem HD600 tonal schon sehr nahe, mit ordentlichem Bassboost. Sehr vielversprechend

Vom Graphen her sollte der Bass sogar kräftiger sein als beim Meze 109 Pro. Den hast du doch oder? Ich will mich jetzt nicht spoilern, aber das würde mich schon interessieren Den Meze hatte ich vor 3-4 Wochen hier und hätte für ihn fast meinen Clear hergegeben.

Viele Grüße
Chris
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#11 erstellt: 04. Apr 2023, 18:32
Ich habe die noch nicht direkt gegeneinander verglichen, tue mich da immer etwas schwer, werde beide am Ende der Tour noch einmal miteinander vergleichen, aber wie du schon sagst, er hat mich schon an den Meze erinnert und ich finde ihn auch fast genauso bequem, gerade für große Ohrwascheln.

Wie ich schon erwähnt habe, finde ich den für den ersten over ear von FiiO schon erstaunlich, liegen sie bei den meisten IEMs, die ich bisher gehört habe, um Einiges von meiner "Hauskurve" entfernt in den Höhen.
Prototyp103
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 04. Apr 2023, 18:43
Okay Ich bin auf jeden Fall extrem gespannt auf den Fiio. Darf nur meine Erwartungen nicht zu hoch schrauben, sonst bin ich nachher nur enttäuscht
*rael*
Stammgast
#13 erstellt: 05. Apr 2023, 08:30
Gibt es nen festen Rhythmus für den Weiterversand?
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#14 erstellt: 05. Apr 2023, 10:36
Eigentlich wie immer, versuche es Montags, wenn du natürlich früher durch bist, verschicke ihn früher und wenn du etwas länger brauchst, sag Bescheid.

*rael*
Stammgast
#15 erstellt: 08. Apr 2023, 10:47
Hier meine Eindrücke:

Erstmal geht ein ganz besonderer Dank an Markus für die Organisation der Rundreise und dass ich teilnehmen durfte.

Nun zum FiiO FT3:

Verpackung und Zubehör

Schon nach dem Öffnen der Verpackung hatte ich das erste „Wow-Erlebnis“, da die eigentliche Schachtel, die den Kopfhörer enthält, an den Ecken durch Plastikteile von außen geschützt ist. Ich mag solche Liebe zum Detail. Der Kopfhörer selbst befindet sich dann nochmal in einem stabilen braunen Transportcase, das sich wiederum in einem samtenen Beutel befindet. In der Schachtel selbst sind dann noch Ersatzpads aus Kunstleder. Das Transportcase ist sehr gut verarbeitet, enthält das (Kupfer-)Kabel und verschiedene Audio-Stecker, hat allerdings noch einen leichten chemischen Geruch, der sich mit der Zeit wohl noch verflüchtigen wird. Der Sinn des „Hi-Res Audio“ Stickers auf der Verpackung hat sich mir nicht erschlossen. Ich vermute mal, dass er eher aus Marketinggründen angebracht wurde.

Der Kopfhörer

Als ich den Kopfhörer das erste Mal sah, musste ich spontan an den Meze 109 Pro denken, der ebenfalls über ein sich anpassendes Kopfband verfügt und an dessen Rundreise ich ebenfalls teilgenommen habe. Von der Verarbeitungsqualität her würde ich den Meze als etwas höher ansiedeln. Das Kopfband des FiiO FT3 sieht am Rand etwas wellig aus. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Auch der Tragekomfort ist beim Meze aus meiner Erinnerung heraus etwas besser, obwohl auch der FiiO FT3 sehr bequem ist. Längeres Musikhören war absolut unproblematisch und ich bemerkte auch keine große Wärmeentwicklung. Die Earpads könnten für meine Ohren noch ein wenig größer sein. Anpressdruck war okay, wäre aber auch nicht störend, wenn er etwas stärker wäre. Das Design des FiiO FT3 erinnert an Turbinen- bzw. Rotorfelgen. Mir gefällt es.

Was den Klang angeht, so muss ich zunächst vorausschicken, dass ich überwiegend die Velours-Pads genutzt habe, da ich ihn damit bequemer fand als mit den Kunstleder-Pads. Auch möchte ich erwähnen, dass ich keinen EQ eingesetzt habe. Als Quelle diente Apple Music in Lossless oder Hi-res Lossless zum einen via iMac bzw. iPhone 13. Was die maximale Lautstärke angeht, so war das für mich insgesamt gerade noch ausreichend. Bei einigen Musikstücken aus den 80er Jahren, hätte es gerne noch etwas lauter gehen dürfen. Leider habe ich keinen Kopfhörerverstärker um dies auszugleichen.

Den Klang mit den Velourspads empfand ich als warm und entspannt. Was die Bühnendarstellung angeht, so hätte ich mir für einen offenen Kopfhörer eine noch etwas breitere Bühne gewünscht. Aus meiner Erinnerung heraus war beim Meze die Bühnenabbildung breiter. Dafür liefert der FiiO FT3 mehr Bassfundament, ist dabei aber nie aufdringlich, was mir sehr gut gefallen hat.

Als kleiner Wermutstropfen ist mir aufgefallen, dass der FiiO FT3 bei manchen Songs sehr harsch klingt (beispielsweise bei „Don’t say you love me“ von Depeche Mode das Schlagzeug). Möglicherweise lässt sich dies durch EQ-Einstellungen in den Griff bekommen. Insbesondere bei diesem Song empfand ich es als störend und aufdringlich.

Auch bei Zischlauten macht der der FiiO FT3 manchmal keine gute Figur. Bei i/o, dem neuen Song von Peter Gabriel, werden diese am Anfang sehr scharf wiedergegeben, was den Hörgenuss etwas trübt. Aber ansonsten finde ich den FiiO FT3 sehr gelungen, das Preis-Leistungsverhältnis für das Gesamtpaket (Tasche, Kabel, Adapter) würde ich sogar als überragend bezeichnen.
touri22
Stammgast
#16 erstellt: 21. Apr 2023, 15:21
Hallo zusammen,

der Fiio FT3 ist bei mir und wird gerade eingehend gehört. Fazit kommt dann bald hier.

Der nächste in der Reihe darf mir gerne schon mal seine Adresse schicken.

Gruß vom
touri
Blechdackel
Inventar
#17 erstellt: 24. Apr 2023, 21:46
Einleitung

Der seit 2007 existierende chinesische Hersteller Fiio, der bereits lange Zeit sich durch seine Kopfhörerverstärker, DAC, IEM und weitere Produkte rund um das ambitionierte Kopfhören mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt geworden ist, brachte jetzt mit dem FT 3 seinen ersten Bügel-Hifi-Kopfhörer auf den Markt.

Mit der an ein dynamisch designtes Lüfterrad erinnernden Außengestaltung des Gehäuses, schaffte Fiio so was wie einen gewissen optischen Erkennungswert. Genauso dynamisch und ambitioniert liest sich auch die Produktbeschreibung mit den relativ großen Treibern mit 60 mm Durchmesser, die aus einem Material bestehen, das „Diamond-Like-Carbon“ ist und mit einer berylliumbeschichten Dichtung ergänzt und mit N-52-Neodym-Magneten ausgestattet wurde.

Dem Kern des Kabelmaterials spendierte man ein monokristallines Kupferkabel von Furukawa. Dazu erklärt man die angestrebten Vorteile dieser beeindruckenden Daten und Materialien gerne ausführlich.

In dieser Preisklasse um 300 € erlebte man mittlerweile schon ein paar Kopfhörer wie die Austrian Audio HI-X 65 und HI-X 60, oder den Audio Technica ATH-R 70 X, die sich sehr eng an die 500 € Klasse hefteten.

Gelingt das auch dem Neuling aus dem Reich der aufgehenden Sonne?

Ausstattung und Verarbeitung

Ähnlich beeindruckend wie beim Mackie MC 450, der vor etwa genau zwei Jahren auch im Rahmen einer Testreise hier war, zeigten sich Verpackung, Case und Zubehör. Die Differenz liegt um 20 €(Mackie MC 450 für UVP 280 €) auch nur knapp auseinander. Und die Leute von Fiio bewiesen noch ein kleines bisschen mehr an Ideen und pfiffigen Details.

Fiio zeigt hier neben dem obligatorischen Schwarz bei Gehäuse, Kabel und weiteren Bestand- und Zubehörteilen mit dem gewählten Leder, das einen warmen Farbton irgendwo zwischen mittlerem Braun und Orange hat, einen kontrastierenden optischen Akzent. Zuvor durfte man erwähntes ledernes Case aus einem feinen Stoffbeutel enthüllen. Das alles macht nicht nur visuell was her, sondern fasst sich auch hochwertig an. Gehäuse und weitere Bestandteile bestehen weitgehend aus einer Aluminiumlegierung.

Nachdem ich das Vorhandensein eines weiteren Ohrpolsterpaars aus Kunstleder und den vier austauschbaren Steckern registrierte, sowie die recht durchdachte Gestaltung, wie das ganze im Case untergebracht wurde, ging es nun zum Testhören verteilt über die nächsten Tage.

Tragekomfort und Praxis

Die Kabel ließen sich recht leicht in ihre Gehäuseaufnahmen rein drehen. Zuvor musste man aber die leicht durchsichtigen Schutzkäppchen der Stecker abziehen – eine weitere kleine Idee, wie man hohen Anspruch in der Gesamterscheinung anstrebt. Wie schon von den AKG Klassikern K 601 und K 701/K 712 bekannt, stellt sich das Kopfband beim Aufsetzen von selbst ein. Der Anpressdruck ist irgendwo in der Mitte gewählt. Die Velourpolster sind nicht besonders groß im Ausschnitt und nicht besonders tief, aber es passte durchweg gut beim Tragen in all den Tagen.

Klangeindrücke

Die 350 Ohm Systeme ließen sich sowohl an klassischen Hifi Verstärkern und Receivern, an dezidierten Kopfhörerverstärkern, sowie am PC gut antreiben. An meinem Receiver Fine Arts by Grundig R 1 reichten z.B. 20 % aufgedrehtes Lautstärkereglervolumen, um einen ordentlichen Pegel einzustellen, die noch gesundheitlich in Ordnung bleibt für stundenlanges Hören. Somit sollten alle modernen Vorurteile gegen hohe Impedanzen widerlegt seien.

Wie schon die Frequenzkurven, die bereits veröffentlicht wurden es erhoffen ließen reichen die tiefen Frequenzen schön tief herab, so dass der Fiio auch meinem T 90 Paroli bieten konnte. Er ist schön texturiert, aber jedenfalls mit den Velourpolster nicht zu trocken. Wenn dies gewünscht wird, dafür sollen die Kunstlederpolster noch geeigneter sein. Und viel Bass oder sogar richtig mächtig Bass gibt es nur, wenn es so abgemischt wurde.

Die Mitten und Stimmen schienen anfangs ein wenig zurück stehen zu wollen, aber irgendwie relativierte sich das mit mehr Hörerfahrungen. Akustikgitarren klingen besonders schön über den FT 3. Schlagzeug und andere Percussion engagiert und schön aufgelöst. Alles sehr detailliert und mit einer leichten Wärme und Sanftheit – aber alles gerade so leicht schmelzend.

Stimmen und Gesang sind klar, aber nicht zu sehr im Vordergrund stehend. Der FT 3 übertreibt es auch nicht mit Sibilanten. Der Anspruch war wohl darzustellen was ist – nicht mehr und nicht weniger. Keine übertriebenen Involvierungen in der Performance, auch wenn dann schon mal der schöne Schmelz einer Stimme fehlt. Die Qualität der Höhen ging insgesamt ganz in Ordnung für mich. Selten Grund zur Beschwerde über Harschheiten und Verfärbungen.

Wer eine große Bühne mit präziser Ortung sucht, aber die oft übertrieben beschriebene Größe des Raums eines AKG K 701/K 702 nicht mag, der könnte hier sehr gut bedient sein. Im Vergleich zu meinem Beyer T 90 fehlte dem Fiio etwas Luft nach oben. Die Decke hing beim Chinesen ein wenig tiefer als beim Heilbronner. Dass die Bühne nicht breit genug sein soll, diese Meinung kann ich gar nicht teilen.

Am Anfang auch hier das gleiche Phänomen, dass man die guten Fähigkeiten den Raum auch in der Tiefe exzellent darzustellen, erst nach und nach mit jeder weiteren CD(oder vielmehr mit den richtig guten CDs) entdeckt.

Fazit

Verarbeitung, Material, technische Konstruktion und Ausstattung weisen über die ehemalige Hifi Oberklasse im Bereich 200 bis 300 € hinaus(z.B. AKG K 701, Beyerdynamic DT 880/DT 990, Sennheiser HD 600/HD 650, MB Quart QP 400(German Maestro GMP 400) u.ä).

Bei der klanglichen Abstimmung könnte die Devise der Fiio Leute gelautet haben – Vielseitigkeit soll seine Stärke sein.

Am letzten Abend wollte ich noch die Kunstlederpolster ausprobieren. Aber leider beließ ich es wegen einer aufziehenden leichten Erkältung mit Kopfschmerzen bei einer letztmaligen zweistündigen Hörsession.

Vielen Dank an Steven Mc Towelie und Hifi Passion für die Ermöglichung dieser Testrundreise.


[Beitrag von Blechdackel am 24. Apr 2023, 22:05 bearbeitet]
Prototyp103
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 29. Apr 2023, 14:43
Der Fiio ist heute bei mir angekommen
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#19 erstellt: 05. Mai 2023, 16:22
Will hier noch jemand den FT3 testen, ansonsten geht er nächste Woche wieder zurück.
touri22
Stammgast
#20 erstellt: 05. Mai 2023, 23:02
Ich habe den FT3 gehört am Qudelix 5k per Bluetooth, am RME Adi 2 FS und am Feliks Echo. Beide letzteren gespeist vom Aries Mini und Qobuz. Im Vergleich habe ich hauptsächlich meinen Hifiman Ananda gehört - natürlich ein unfairer Vergleich… oder etwa nicht? 🤔

Ich schreibe nicht gerne über Ausstattung und Qualität. Aber hier kommen ein besseres Kabel und mehr Adapter, als ich erwarten würde bei dem Preis. Die Qualität und Anmutung des Hörers ist bei weitem mehr als ich erwarten würde. Leider komme ich mit Automatik-Kopfbändern (oder wie heißen die?) nicht gut zurecht aber toll ist das, wenn man nichts einstellen muss. Das Case, das dabei ist, finde ich nicht besonders hochwertig anmutend… aber da ist eins dabei!!! Ey, das Ding kostet 299,-!!!

Top Fiio!!!

Zum Klang

Der Bass ist sauber ohne für mich wahrnehmbare Verzerrungen, geht echt tief runter. Die Abstimmung im unteren Bereich ist eher „weich“ als straff und knackig. Das wirkt entspannt und passt einfach meistens… Yello und son Zeugs könnte mehr Schnelligkeit gebrauchen und etwas mehr Punch, aber da geht der Fiio halt in eine andere Richtung.

Die Mitten sind leicht zurückhaltend, aber nicht zu sehr, so dass es auch hier entspannt ist. Passt einfach gut zusammen, sehr klar und präsent trotzdem.

Stimmen werden sehr gut und konturiert wiedergegeben. Sie treten nicht zu sehr in den Vordergrund aber nehmen sich schon die „Führung“, die Gesang eben haben sollte. Eine leichte Schärfe kann hier und da mal vorkommen - zum Glück nicht stark und es ist irgendwie der einzige Punkt an dem ich das Gefühl hatte, dass da eben doch ein Klassenunterschied zu weitaus teureren Hörern bemerkbar wird. Aber das ist meckern auf hohem Niveau!

Die Höhen sind ansonsten sehr sauber und detailliert - ich mag das so!

Und btw, ich kann nicht von einer engen Bühne sprechen. Im Gegenteil, auch hier kenne ich kleinere, engere Bühnen. Finde ich absolut in Ordnung!

Insgesamt finde ich den Hörer extrem gut abgestimmt, eher in die ruhige, entspannte und durchhörbare Richtung. Eigentlich passte er zu jeder Musikrichtung gut. Und er wurde einfach sehr angenehm und konservativ abgestimmt, so dass viele den Klang mögen sollten.
Das ist vielleicht auch mein einziger Kritikpunkt. Ich mag hier und da auch mal ein wenig Ecke und Kante, aber wenn ich einen einzigen Hörer für alles suchen würde, wäre er ein sehr guter Kandidat.

Und jetzt noch mal zum Ananda… als ich den FT3 das erste mal aufgezogen habe, dachte ich: „Ähhh, Mini-Ananda?“. Echt jetzt, auch wenn die Kurve was anderes zeigt, der FT3 könnte ein kleiner Bruder sein. Das geht alles in eine ähnliche Richtung! Der Ananda macht alles ein bisschen „besser“ und er ist um einiges schneller und knackiger, aber grundsätzlich passt das. Selbst die leider vorhandene Eigenschaft, dass mein Ananda nicht gut am Feliks spielt, teilt der FT3! Wahrscheinlich kommt die Röhre da echt an ihre Antriebsgrenzen.
Echt jetzt, das ist fast ein Mini-Ananda der laaaange nicht nach dem großen Preisunterschied der ursprünglichen Ananda UVP klingt.

Herzlichen Glückwunsch Fiio, da habt ihr echt abgeliefert. Ich sage es noch mal und mit vollem Ernst: Suchte ich meinen ersten Hörer, der jede Musik wiedergibt und einfach insgesamt sehr rund spielt und lange hörbar ist, dann wäre das eine sehr gute Wahl und ich würde mich nicht beschweren, wenn ich dafür 600, 700 € bezahlt hätte!

Danke wie immer an Sir Steven für die Rundreise!


[Beitrag von touri22 am 06. Mai 2023, 12:40 bearbeitet]
Prototyp103
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 16. Mai 2023, 21:01
Hallo zusammen,

zunächst bedanke ich mich einmal mehr ganz herzlich bei Steven_Mc_Towelie und Hifi-Passion, die diese Rundreise ermöglicht haben. Vielen Dank!

kurz über mich
- Fokus auf Musik und Gaming
- Vorliebe für Vocals, Mittel- & Oberbass
- hohe Lautstärken präferiert
- kein EQ, keine Modifikationen

mein Equipment
- PC: Burson Audio Playmate 2
- Mobil: Moondrop Dawn / Qudelix 5K
- TV: Topping DX3 Pro+
- Favorit Musik: Sennheiser HD 600
- Favorit Gaming: Sennheiser HD 560S


Fiio FT3 Over Ear – Ein chinesischer HD 600?


Äußerlichkeiten

Verpackung

Der Fiio kommt in einer stabilen, dem Inhalt entsprechenden Umverpackung inkl. einem robusten Leder-Case für den Transport. So eine Tragetasche ist immer nett anzusehen (auch hier), auch wenn ich sie bisher bei keinem Kopfhörer genutzt habe.

Inhalt & Zubehör

Hier befinden sich neben dem bereits erwähnten Case zwei verschiedene Earpads (Velour und Protein-Leder), ein 3,5mm und 4,4mm Plug sowie ein 6,35mm und XLR-Adapter. Bis auf einen 2,5mm Anschluss ist man hier also für alle Eventualitäten gerüstet.
Besonders hervorheben möchte ich das beiliegende Kabel, das mir persönlich zwar etwas zu lang ist, aber eine hervorragende Haptik und Optik aufweist.

Verarbeitungsqualität

Die Verarbeitung wirkt tadellos, beim Kopfhörer selbst wie auch bei sämtlichem Zubehör. Die Optik des FT3 entspricht ebenfalls meinem Geschmack und setzt dabei eigene Akzente im Design, anstatt irgendwo zu kopieren.

Komfort

Das Tragegefühl ist sehr angenehm. Die runden Öffnungen haben meine Ohren komplett umschlossen, sodass nichts gedrückt hat. Ein leichter Anpressdruck ist vorhanden, aber nicht störend.


Die inneren Werte

Gehört wurde ausschließlich mit den Suede-Pads (Velour).

Klang allgemein

Die Klangsignatur vom Fiio FT3 ist der vom Sennheiser HD 600 nicht unähnlich, der für Neutralität und hervorragende Stimmwiedergabe bekannt ist. Der Fiio weist dabei aber zwei wesentliche Unterschiede auf: im Tiefbass hat er bedeutend mehr bumms und in den (unteren) Höhen ist er etwas präsenter.

Bass

Der Bass, vor allem der Tiefbass ist für einen offenen Over-Ear sehr ausgeprägt und präsent. Was quantitativ durchaus beeindruckt, hält qualitativ leider nicht ganz mit. Der FT3 hat so seine Probleme mit Volumen und Details im unteren Bereich, der so recht dünn und charakterlos wirkt. Im Tiefbass empfand ich das als weniger auffällig, zumal dieser bei der Konkurrenz quasi nicht vorhanden ist, aber gerade beim Punch gefällt mir der HD 600 im direkten Vergleich doch besser - was ich so nicht erwartet hatte.

Mitten

Die Mitten kommen beim Fiio grundsätzlich sehr harmonisch und natürlich rüber. Die Stärke liegt bei der Stimmenwiedergabe, die ich bei Männerstimmen auf einem Niveau mit dem HD 600 sehe. Bei Frauenstimmen ist der FT3 aber (knapp) dahinter…

Höhen

…was mit dem Frequenzverlauf ab 3 kHz zusammenhängen dürfte. Während der Sennheiser nach dem Peak bei 3 kHz sofort abfällt und gemäßigt bleibt, geht der Fiio bei ca. 5-6 kHz nochmal zum nächsten Peak, was dann bei erwähnten Frauenstimmen stellenweise leicht scharf und anstrengend ist. Abgesehen davon ist der Hochtonbereich aber angenehm und durchaus langzeittauglich.

Bühne

Die Bühne ist für einen offenen Over-Ear sehr intim, in der Tiefe fast schon auf IEM-Niveau. Dennoch war sie stimmig und nachvollziehbar, weshalb sie mir in ihrer Gesamtheit trotzdem gut gefallen hat.

Details

Der Detailgrad beim Fiio ist in Ordnung. Ich habe mich jetzt nicht dabei erwischt, dass ich bekannte Lieder anders wahrgenommen oder Dinge bemerkt habe, die vorher nicht da waren. Andererseits hat mir dahingehend auch nichts gefehlt, weshalb ich den Detailgrad als durchschnittlich beurteilen würde.

Gaming

Beim Gaming gibt es bessere (und günstigere) Alternativen.
Trotz des doch recht kräftigen Tiefbasses limitiert die kleine Bühne Immersion und „Wow-Faktor“ bei Singleplayer-Games.
Im kompetitiven Bereich war das Imaging nur durchschnittlich, wodurch eine intuitive und exakte Ortung von Gegnern oder Geräuschen eher schwierig war. Auch die Trennung von verschiedenen Tönen/Geräuschen war eher mittelmäßig.


Zusammenfassung/Meinung

Insgesamt betrachtet gelingt Fiio mit dem FT3 ein bemerkenswertes Debut im Bereich der Over-Ear-Kopfhörer. Kleinere (subjektive) Schwächen im Tief- und Hochton und eine verhältnismäßig kleine Bühne trüben den klanglichen Eindruck etwas und lassen den HD 600 im direkten Vergleich als musikalischen Sieger hervorgehen. Im Bereich Optik, Haptik, Komfort und Verarbeitungsqualität steht der Fiio dem Klassiker allerdings in nichts nach. Hinsichtlich Ausstattung und Zubehör ist er mit seinem Leder-Case, den zusätzlichen Earpads, verschiedenen Plugs und Adaptern sowie dem hervorragenden Kabel dem Sennheiser sogar weit überlegen.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob und wie Fiio die Over-Ears Sparte ausbaut und wir uns auf die ein oder andere Überraschung freuen dürfen. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen

Viele Grüße
Chris


[Beitrag von Prototyp103 am 16. Mai 2023, 21:02 bearbeitet]
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