2 Anfragen: every-day IE/Earbud & "die, die schon ein bisschen besser sind"

Autor

Beitrag

hendriko
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 06. Apr 2013, 21:24

Hallo!

Ich komme gleich mit 2 Fragen zu euch.
Als erstes suche ich nach einem passenden Ersatz für meine (leider heute kabelbrüchig gewordenen) Apple EarPods. Die habe ich bis heute beinahe jeden Tag auf dem Rad, bzw. generell unterwegs benutzt und für die Zwecke haben sie mir eigentlich wirklich gut gefallen. Längen besser als die alten Beipack-Earbuds. Stellt sich jetzt also die Frage, was ich als Ersatz besorgen sollte. Erstmal die Standard-Infos:

- Musikgeschmack: von Dylan über die Red Hot Chili Peppers bis Led Zep und AC/DC eigentlich alles, aber schon eher Rock-lastig
- bisher hörte ich über die oben genannten EarPods, nachdem das Kabel kaputt ist nur noch über einen Hörer. Zuhause habe ich noch einen AKG K240 MkII, der mir von der Abstimmung sehr gut gefällt. Darf also ruhig beim Hören Spaß machen, sollte aber nicht zulasten der Auflösung gehen (das schafft der AKG meiner Meinung nach sehr gut)
- Budget: hierfür würde ich so um die 30€ ansetzen (s. unten)
- Abspielgerät: iPhone 4S, ab und an ein iPad oder iPod
- Fernbedienung sollte vorhanden sein!

So wie ich das sehe, habe ich jetzt 2 Möglichkeiten: Earbuds oder In-Ears. Earbuds hätten den Vorteil, dass ich mehr von meiner Umgebung mitbekomme (was mir eigentlich sehr wichtig wäre, gerade auf dem Rad), In-Ears wären auf jeden Fall einfacher und günstiger zu bekommen (habe den UE200 im Visier, der ja vom Preis/Leistungs-Verhältnis unschlagbar ist). Günstiger wäre insofern ein Vorteil, dass ich davon ausgehe, diesen KH in ein paar Monaten wieder austauschen zu müssen. Bis jetzt hat noch kein KH länger als ein halbes Jahr Radfahren bei mir ausgehalten. Von daher wäre mein Höchst-Budget für den Hörer der Preis der EarPods.
Eine Frage, die sich mir im Laufe meiner Nachforschungen (okay, ich geb' zu...gegoogle war's) stellte, ist, ob ein Winkelstecker meinem Problem ein Ende setzen könnte. Wenn meine Kopfhörer kaputt gehen, dann am Stecker, nicht an den Hörern. Ich habe die EarPods übrigens immer schön aufgewickelt und in meiner Jacken-Innentasche verstaut, wenn ich sie nicht benutzte.
Also: Earbuds oder IE? Meinungen sind mir sehr willkommen!

Meine zweite Anfrage ist die folgende: Ich suche, auch schon seit einer Weile, nach einem "guten" In-Ear. Zum Einsatz kommen sollte dieser im Flugzeug, im Zug, Zuhause, also an Orten, an denen er keiner größeren Bewegung ausgesetzt ist, mir die Abschirmung aber wichtig ist.

- Musikgeschmack ist noch der selbe
- Abspielgeräte wären die oben genannten plus mein MacBook Pro
- Budget würde ich so um die 150€ halten wollen
- wenn die Hörer ein austauschbares Kabel hätten, wäre das gut

Auch hier habe ich mich schon ein wenig umgeschaut, Standardempfehlung ist wohl der Shure SE215, wobei ich hier über Meinungen, wie der sich bezüglich der klanglichen Abstimmung des K240 verhält, sehr dankbar wäre!

Eventuell wäre es ja sogar möglich, die eierlegende Wollmilchsau zu finden? Ein Kopfhörer, der sowohl unterwegs aushält, als auch sehr gut klingt?

Wie gesagt, jede Meinung freut mich!

Lg

[Beitrag von hendriko am 06. Apr 2013, 21:28 bearbeitet]

**user**
Ist häufiger hier

#2 erstellt: 06. Apr 2013, 23:01

Hallo und willkommen im Forum,

für den Einsatz auf dem Rad würde ich definitiv nur Earbuds oder offene Kopfhörer wie den Koss Porta Pro verwenden, da ich die Geräuschdämmung eines richtigen Inears für zu stark halte, um im Verkehr sich selbst und andere nicht zu gefährden. Wenn du Earbuds mit Fernbedienung haben willst, bleibt dir also fast nur der Earpod.

Der Grund, warum deine bisherigen Inears immer relativ schnell kaputtgingen, ist, dass du sie in deiner Jackeninnentasche aufbewahrt hast. Schlimmer ist nur noch Hosentasche. Durch die ständige Bewegung des Kabels (Zerren, Strecken) entstehen Kabelbrüche (auch bei weit teureren Inears). Daher sollte man Inears immer locker um 3 Finger aufwickeln und in ein Case (da reicht schon eine Bonbondose) stecken (und dann das Case in die Jackeninnentasche). So können auch günstige Inears sehr lange Lebenszeiten erreichen!

Zur zweiten Anfrage:

Der Shure SE215 ist zu Recht Standardempfehlung in der Preisklasse, weil er extrem robust ist (gutes Gehäuse, gutes, wechselbares Kabel).

Hier siehst du einen Vergleich der Frequenzverläufe des K240 und des SE215. Der SE215 ist als der K240 über den gesamten Bassbereich angehoben und nicht nur im Kickbassbereich wie der K240. Außerdem hat der SE215 nicht den markanten Höhenpeak des K240, sondern eher abrollende Höhen. Die Mitten des SE215 sind bei 1-3 kHz etwas stärker angehoben als die des K240, sodass die Mitten des SE215 etwas kühler wirken.
Insbesondere aufgrund der abrollenden Höhen und des hohen Tiefbassanteils klingt der SE215 also dunkler als dein K240, bei dem die Bassbetonung durch einen Höhenpeak kompensiert wird ("Badewannenabstimmung"). Insofern unterscheidet sich der Klang des K240 schon recht deutlich vom SE215. Da der Shure SE215 jedoch sehr gut auf leichtes Equalizing reagiert und du sehr viel Wert auf Robustheit legst, denke ich, dass der Shure SE215 ein Probehören wert ist.

Andere Möglichkeiten wären aus meiner Sicht:

- Phonak Audeo PFE112 mit schwarzen Filtern (Auslaufmodell (Ersatzteile), weniger robust als SE215,

Beschreibung)
- Meelec A161 (weniger robust als SE215, wahrscheinlich zu wenig Bass,

Beschreibung)

Der Preisbereich um 150Euro ist bei Inears generell schwierig, da man sich genau "zwischen" 2 Technologien befindet.

vanda_man
Inventar

#3 erstellt: 07. Apr 2013, 16:22

Eine bessere Antwort fällt mir gar nicht mehr ein, Hut ab.
Was anderes hätte ich nicht empfohlen, es wurde schlichtweg alles gesagt.
Neu im Forum? Scheinst mir ganz erfahren in dem Bereich zu sein

**user**
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 07. Apr 2013, 19:47

Danke.

Ich habe mir vor einem Jahr nach langem Lesen von Tests, Vergleichen etc. meinen DT1350 gekauft, nachdem ich vorher nur günstige Kopfhörer wie den Porta Pro oder den CX400 hatte. Seitdem lese ich gelegentlich interessiert mit und hab mich jetzt mal angemeldet. Was die Klangbeschreibungen aufgrund von Frequenzgraphen angeht, liege ich manchmal aber noch falsch (siehe Ultrasone-Thraed).

vanda_man
Inventar

#5 erstellt: 07. Apr 2013, 23:12

Den selben Schritt habe ich auch gewagt, nur irgendwann musste ich mich leider vom DT1350 Pro verabschieden (weil ich einen Hörer mit Bühne haben wollte).
Mit Frequenzgraphen tu ich mich ab und zu auch noch schwer, der Höreindruck ist ungemein wichtig.

hendriko
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 09. Apr 2013, 00:24

Hi,

danke für die Antworten!

Bezüglich des Verstauen der Kopfhörer in der Jackentasche: Das passiert eigentlich nur, wenn ich die Jacke irgendwo hinhänge, sie also nicht wirklich bewegt wird. Bewege ich mich in der Jacke, habe ich meist auch die Kopfhörer im Ohr. Ich verstehe auf jeden fall, worauf du hinaus willst, werde deinen Rat auch sicher befolgen, ich habe nur eher das Gefühl, dass die Hörer am Stecker-Ende beim Radfahren geschädigt werden. Daher auch meine Idee mit dem Winkelstecker, weiss nicht, ob das was bringen würde. Earbuds mit Winkelstecker, die ich eventuell ausprobieren könnte, fallen niemandem ein?

Danke für den ausführlichen Bericht um SE215! Für mein (eher ungeschultes) Auge, sieht das so aus, als ob der schon eine Menge mehr Bass mitbringt als der K240 und auch die Mitten finde ich bei meinem Kopfhörer eigentlich schon fast mit das Beste. Wenn du jetzt sagst, dass ich bei 150€ zwischen zwei Technologien liege (Dynamisch und BA, nehme ich an?), was würde mir denn ein Budget bis 200€ bringen? Problematisch, das nur am Rande, finde ich auch, dass bei Shure zum Beispiel noch ca. 50€ für das Kabel mit iPhone-Fernbedienung fällig würden.

Die Phonak hatte ich mir auch schon mal angeschaut, dass die allerdings jetzt nicht mehr gebaut werden, halte ich für eher kritisch von wegen Garantie/Austausch, oder sehe ich das falsch? Das andere Modell werde ich mir mal ansehen!

Lg

**user**
Ist häufiger hier

#7 erstellt: 10. Apr 2013, 01:16

Hier im Forum gab es mal einen Tipp (

Link), den du ausprobieren könntest. Ich denke ein Winkelstecker vergrößert das Problem nur, weil die Kraft bei vertikalem Zug am Kabel dann quer zur Zugrichtung des Kabels wirkt. (Ich hoffe ich hab das halbwegs verständlich ausgedrückt.

)

Der SE215 hat (siehe Beschreibung) schon mehr Bass als der K240. Mit dem iPhone 4S und dem iPad (und auch dem iPod, wenn es die touch-Version sein sollte) hast du jedoch das optimale Werkzeug, um das zu ändern: Mit der App Accudio Pro hast du einen extrem flexiblen EQ, mit dem du (in einem gewissen Rahmen) den Shure nach deinen Wünschen verändern kannst, da der wie gesagt Shure sehr gut auf EQ-Eingriffe reagiert. Frequenzen rausnehmen geht übrigens fast immer problemlos.

Mit dem Preisrahmen 150€ liegt man zwischen dynamischen Inears/ Single-BA-Inears und Multi-BA-Inears.
Der nächste Vorschlag in der höheren Preisklasse ist bei deiner Klangabstimmung dann der Westone UM2 (Midbassbetonung, warm, allerdings auch wieder abrollende Höhen).

Dieselrocker
Hat sich gelöscht

#8 erstellt: 11. Apr 2013, 00:15

Sind abrollende Höhen gewünscht? Der AKG schreit im Hochton auch nicht gerade rum. Da klingt der A161 gar nicht übel.