In-Ears mit räumlichem Klang?

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Joschkal
Neuling
#1 erstellt: 26. Dez 2013, 14:54
Hallo in die Runde!

Vor Kurzem bin ich mit den Kopfhörern Beyerdynamic DT-770 Pro 250 Ohm und dem Ultrasone Pro 900 in Kontakt gekommen - davor war ich lange auf der Suche nach den Kriterien, die für mich persönlich bei Kopfhörern wichtig sind (da ich noch nicht sehr viel Ahnung auf diesem Gebiet habe) und erst durch diese beiden KH wurde mir bewusst, dass es die Räumlichkeit des Klanges ist, die mir so gefällt!

Da ich generell sehr gerne In-Ears trage, zuhause aber auch auf Reisen, stellte sich mir nun zwangsläufig die Frage: Gibt es auch In-Ears, die ein entsprechendes Raumgefühl erzeugen können? Ihr wisst sicherlich, wovon ich spreche, dieses Gefühl "mittendrin" zu sein in diesem Universum aus Klängen, welche trotz dieser Unendlichkkeit alle klar definiert sind. Das habe ich schön formuliert, oder? ;-)

Wonach ich also suche:

- In Ears
- räumlicher Klang
- auch bei längerem Hören nicht zu aufdringlich in den Mitten und Höhen
- gerne betonter Bass, das hat mir zB beim Ultrasone Pro 900 gut gefallen
- Einsatzgebiet: zuhause und auf Reisen
- Genres: elektronische Musik, Filmmusik
- Budget: ca. 200€ (bin aber bis 380€ offen, wenn ein Produkt besonders auf diese Kriterien passt!)

Vielen Dank für Eure Hilfe! Bin sehr gespannt! :-)

Viele Grüße

Joschka

PS: Und dann noch eine generelle Frage zu In-Ears. Wie kann man diese eigentlich testen, da sie doch im Gegensatz zu KH als Hygieneartikel gelten? Habt Ihr da Erfahrungen?
Soundkrieger
Stammgast
#2 erstellt: 26. Dez 2013, 17:39
Anhand deiner Suchkriterien sollte der Kef M200 sehr gut passen.
Passen ist aber das Stichwort, du solltest also schon eher unkomplizierte Ohren haben.
Steht aber alles im Review über die Teile.
Tob8i
Inventar
#3 erstellt: 26. Dez 2013, 20:54
Allerdings sind beide Kopfhörer stark bassbetont. So etwas kriegt man mit keinem In-Ear wirklich hin, weil bass bei In-Ears anders wahrgenommen wird.
peacounter
Inventar
#4 erstellt: 26. Dez 2013, 21:29
ein wirklich echtes raumgefühl ist eigentlich nur mit entsprechenden aufnahmen möglich (kunstkopfstereophonie).
bei normalem material muß immer ein teil des klanges, der zum rechten ohr gelangt, auch zum linken gebracht werden und umgekehrt.
(was beim hören über lautsprecher ja passiert).

die natürliche räumlichkeit funktioniert nämlich folgendermaßen:
der kopf ist für von einer seite kommende töne dem jeweils anderen ohr "im wege" und dadurch kommen die klänge dort minimal zeitversetzt und leiser an.
außerdem ist dieser effekt umso größer, je höher die töne sind.
man müßte also eine schaltung dazwischen haben, die dem jeweils anderen ohr das signal eines kanals frequenzabhängig leiser und zeitverzögert zuspielt.
so etwas gibt es auch, das nennt sich crossfeed und davon gibt es unterschiedlich gute varianten.
z.t. ist sowas in kopfhörerverstärkern integriert und es gibt auch eine umsetzung in abspielprogrammen.

bei der wirklich echten räumlichkeit ist es nun auch noch so, dass je nachdem wo genau die schallquelle ist (also nur leicht aus der mitte verschoben, halbrechts oder ganz rechts), der kopfschatten sich anders auswirkt.
crossfeeds können das nicht endgültig simulieren, weil sie eben nach festen parametern arbeiten aber das ergebnis ist schon um ein vielfaches besser als
die direkte wiedergabe.
allerdings muß man noch dazu sagen, dass jeder kopf anders ist und sich daher auch unterschiedlich auf das räumliche empfinden auswirkt, so dass es durchaus menschen gibt, auf die die simulation besser oder eben schlechter paßt und (unter anderem) deshalb mögen diesen effekt nicht alle menschen.
mit einem gut regelbaren crossfeed kommen aber die meisten ganz gut zurecht.
ich selber mag den effekt, wenn er sehr dezent eingestellt ist, aber ich komme auch ohne wunderbar klar.
das ist sicher z.t. auch eine gewöhnungssache, da ich mitlerweile seit mehr als 15 jahren mit in-ears höherer presiklassen höre.
aber ich kenne auch menschen, die stehen einfach auf diesen "intimen" sound, der sozusagen im kopf passiert (dieser kopfhörertypische effekt heißt übrigens auch "im-kopf-lokalisation").

grundsätzlich kann man sagen: je offener ein kopfhörer ist, umso realistischer wirkt die räumlichkeit.
vollständig offene konstruktionen wie der k1000 von akg oder die entsprechenden staxe erhalten zu einem großen teil den natürlichen kopfschatten (und zwar den eigenen, also die ganz persönliche HRTF).
in-ears sind dagegen mehr oder weniger das genaue gegenteil und daher ist ihre räumlichkeit nie so weit.
mit ein paar konstruktiven tricks kann man da zwar etwas spielen und einen "größerern" eindruck vermitteln, aber das wichtigste, nämlich das zuführen des modifizierten signals zum anderen ohr, kann muß vorher passieren, wenn man einen "echten" eindruck erreichen will.
bei geschlossenen kh ist das aber kaum anders und trotzdem hören viele menschen tagtäglich so musik (und genießen es auch).


allerdings frage ich mich, wieso nicht längst mehr musikmaterial auch in einer version angeboten wird, bei der schon im studio ein gutes crossfeed dezent beigemscht wird.
eine für kopfhörer optmierte alternativversion sozusagen, am besten mit unterschiedlicher berabeitung der einzelnen kanäle vor dem mixdown (also nicht nur die stereo-summe komplett).
im gegensatz zu echter kunstkopfstereophonie wäre das verhältnismäßig einfach zu realisieren und in anbetracht der tatsache, dass die kopfhörerverkäufe im letzten jahrzehnt explosionsartig zugenommen haben und viel mehr menschen mitlerweile ihr audiophiles hobby mobil ausleben (und dafür auch teilweise recht tief in die tasche greifen), müßte das doch eigentlich ein interessantes feld (insbesondere für die sogenannte "anspruchsvolle" musik) sein.


[Beitrag von peacounter am 26. Dez 2013, 21:48 bearbeitet]
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