Amp mit höherer Impedanz als Kopfhörer unvorteilhaft?

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JokerTheJoke
Neuling
#1 erstellt: 15. Aug 2017, 17:31
Hallo erst Mal!

Ich wollte mir die Kopfhörer AudioQuest NightHawk Carbon zusammen mit dem Marantz HD-DAC1 kaufen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob mit dessen Impedanzkonstellation das beste Hörerlebnis möglich ist.
Der DAC hat einen Vorwiderstand von 32 Ohm, die Kopfhörer allerdings nur 25 Ohm.
Ich habe gelesen, dass es nichts macht, wenn der Hörer eine höhere Impedanz hat, als der Verstärker, allerdings bin ich mir andersherum nicht sicher.

Davon habe ich hier gelesen: https://shuredeutsch...r-wirklich-sinnvoll/ .
Dort wird gesagt, dass, wenn der Amp einen höheren Widerstand hat, er den Frequenzgang beeinflusst. In deren Beispiel werden auch noch ausgerechnet die Höhen verstärkt. Außerdem soll der Klirrfaktor steigen.

Ist ein Amp mit 32 Ohm und ein Kopfhörer mit 25 Ohm also eine schlechte Idee, was die Klangqualität angeht?

Ich würde mich über eine Antwort freuen! ;)
derSchallhoerer
Inventar
#2 erstellt: 15. Aug 2017, 17:49
Die hohe Ausgangsimpedanz wird jeden Kopfhörer mit geringerer Impedanz klanglich "verbiegen". Solltest du irgendwann mal mit dem Gedanken spielen, InEars mit geringer Impedanz zu betreiben, dann kann das unschön werden. Deine Kombination aus Nighthawk und Marantz klingt für mich nicht besonders passend.
Basstian85
Inventar
#3 erstellt: 15. Aug 2017, 17:57
Die Faustregel ist, die Ausgangsimpedanz des Amps sollte nicht ein Achtel der Impedanz des Kopfhörers überschreiten. Ab da kann eine Beeinflussung (wie stark, das kommt auf den Hörer an, Stichwort Impedanzverlauf... ) hörbar werden. Das muss aber nicht zwangsläufig heißen, dass dir das Ergebnis nicht gefällt...

Ich habe hier Messungen gefunden und der Impedanzverlauf ist extrem linear... Ich würde es mal versuchen auszuprobieren und mit einem nahe 0 ohm amp zu vergleichen. Ich vermute, dass der Effekt der Ausgangsimpedanz mit diesem Hörer nicht so großartig hörbar sein wird...

Edit: Woher weißt du eigentlich, dass der Marantz 32 ohm hat? Offiziell geben die das ja nicht an. In einem Test wurde jedoch behauptet, dass auch in-ears nicht wirklich beeinflusst werden und die Tester daher eine niedriege Ausgangsimpedanz vermuten...

Edit2: Ach du hast den Marantz noch garnicht, dann würde ich lieber was Anderes nehmen, das muss auch nicht so teuer sein


[Beitrag von Basstian85 am 15. Aug 2017, 18:31 bearbeitet]
JokerTheJoke
Neuling
#4 erstellt: 15. Aug 2017, 23:55

Basstian85 (Beitrag #3) schrieb:
Ich habe hier Messungen gefunden und der Impedanzverlauf ist extrem linear... Ich würde es mal versuchen auszuprobieren und mit einem nahe 0 ohm amp zu vergleichen. Ich vermute, dass der Effekt der Ausgangsimpedanz mit diesem Hörer nicht so großartig hörbar sein wird...

Auf diese Seite bin ich auch schon gestoßen, allerdings hatte ich da eher auf die Frequency Response-Kurve geachtet.Wirkt das Impedanzverhältnis hier als Multiplikator? Was ist mit dem "Klirrfaktor"?
Leider habe ich in mienem Umfeld nicht wirktlich die Möglichkeit, an einen halbwegs guten Amp herran zu kommen...


Woher weißt du eigentlich, dass der Marantz 32 ohm hat? Offiziell geben die das ja nicht an.

Sie sagen das selbst in ihrem HD-DAC1 - Produktinformationen. Demnach kann man Zwischen 32, 150 und 600 Ohm umschalten.
Allerdings, wenn die Ausgangsimpedanz so niedrig wie möglich sein soll, sind das wirklich die Impedanzen oder eher eine Art Multiplikator für die ausgegebene Leistung, welche mit 800 mW angegeben wird?


Edit2: Ach du hast den Marantz noch garnicht, dann würde ich lieber was Anderes nehmen, das muss auch nicht so teuer sein

Das fände ich aber schade, da ich mich schon ein bisschen in die beiden verliebt habe, da sie, für sich genommen, sehr gut klingen (no pun intended)!


[Beitrag von JokerTheJoke am 16. Aug 2017, 16:12 bearbeitet]
JokerTheJoke
Neuling
#5 erstellt: 15. Aug 2017, 23:57

derSchallhoerer (Beitrag #2) schrieb:
Die hohe Ausgangsimpedanz wird jeden Kopfhörer mit geringerer Impedanz klanglich "verbiegen". Solltest du irgendwann mal mit dem Gedanken spielen, InEars mit geringer Impedanz zu betreiben, dann kann das unschön werden. Deine Kombination aus Nighthawk und Marantz klingt für mich nicht besonders passend.

Was sagst du zu dem Impedanzverlauf der Nighthawks?


[Beitrag von JokerTheJoke am 15. Aug 2017, 23:58 bearbeitet]
JokerTheJoke
Neuling
#6 erstellt: 16. Aug 2017, 00:54
Ich habe grade nochmal eine Googleseite durchforstet und bin dabei auf diese Seite gestoßen.
Sie zeigen ein Beispiel mit einem 18 Ohm-Höhrer auf. Jedoch kann ich nicht erkennen, wie jetzt die Beurteilung dessen aus sieht...
JokerTheJoke
Neuling
#7 erstellt: 16. Aug 2017, 01:53
Habe grade noch eine Interessante Notiz in einem PDF von Marantz gefunden (Abschnitt "High quality sound"):

High grade headphone circuit
This unit has a two-amplifier structure based on the design concept of
luxury models, comprising a current feedback voltage amplifier using
the HDAM® SA2 and a feedbackless Darlington power buffer. This
allows higher speeds without creating dynamic strain in response to
impedance changes in the headphones


Heißt das, dass zumindest die im SHURE-Blog erwähnten Klirrer gedämpft werden?


[Beitrag von JokerTheJoke am 16. Aug 2017, 01:56 bearbeitet]
bartzky
Inventar
#8 erstellt: 16. Aug 2017, 06:00

JokerTheJoke (Beitrag #4) schrieb:

Woher weißt du eigentlich, dass der Marantz 32 ohm hat? Offiziell geben die das ja nicht an.

Sie sagen das selbst in ihrem HD-DAC1 - Produktinformationen. Demnach kann man Zwischen 32, 150 und 600 Ohm umschalten.

Nicht jede Angabe, die in der Einheit Ohm gemacht ist, ist eine Ausgangsimpedanz. In den technischen Angaben des HD-DAC1 beziehen sich die 32 Ohm auf die dazu angegebenen 800mW. Das ist also der Lastwiderstand mit dem die Ausgangsleistung ermittelt wurde.
Die Ausgangsimpedanz ist in den Daten nicht genannt.
Woher du das mit dem Umschalten zwischen 32, 150 und 600 Ohm hast, weiß ich nicht. Die Zahlen sind aber typische Werte für Lastwiederstände mit denen die Ausgangsleistung üblicherweise ermittelt wird. Was die Herrschaften unter der Anpassung auf verschiedene Kopfhörer-Impedanzen verstehen, ist nichts anderes als der einstellbare Gain-Faktor. Mit der Ausgangsimpedanz hat das wieder nichts zu tun.

So nebenbei erwähnt, würde ich darauf verzichten vierfach hintereinander zu posten. Wenn man mal was vergessen hat, kann man seinen Post im Nachhinein noch bearbeiten
Basstian85
Inventar
#9 erstellt: 16. Aug 2017, 10:24
Bartzky hat es schon super beantwortet. Die Ausgangsimpedanz wollen die, wie viele andere Hersteller übrigens auch - leider nicht angeben.

JokerTheJoke (Beitrag #4) schrieb:
Das fände ich aber schade, da ich mich schon ein bisschen in die beiden verliebt habe, da sie, für sich genommen, sehr gut klingen (no pun intendet)!

Dass du dich in den verguckt hast, glaube ich dir gern - ist schon ein Schönheit. Ich meinte das nur wegen der hohen Ausgangsimpedanz (hatte ja 32 ohm angenommen) und weil man schon für deutlich weniger Geld klasse DAC/KHV kombis bekommt. Die sind dann halt aber oft nicht so schön


[Beitrag von Basstian85 am 16. Aug 2017, 10:33 bearbeitet]
JokerTheJoke
Neuling
#10 erstellt: 16. Aug 2017, 16:41

bartzky (Beitrag #8) schrieb:

JokerTheJoke (Beitrag #4) schrieb:

Woher weißt du eigentlich, dass der Marantz 32 ohm hat? Offiziell geben die das ja nicht an.

Sie sagen das selbst in ihrem HD-DAC1 - Produktinformationen. Demnach kann man Zwischen 32, 150 und 600 Ohm umschalten.

Nicht jede Angabe, die in der Einheit Ohm gemacht ist, ist eine Ausgangsimpedanz. In den technischen Angaben des HD-DAC1 beziehen sich die 32 Ohm auf die dazu angegebenen 800mW. Das ist also der Lastwiderstand mit dem die Ausgangsleistung ermittelt wurde.
Die Ausgangsimpedanz ist in den Daten nicht genannt.

Das klingt einleuchtend.
Würdest du sagen, dass sich der DAC1 für einen NightHawk mit 25 Ohm eignet?


Hier heißt es
Einen Kopfhöreranschluss mit großer Klinkenbuchse haben beide. Der Verstärkungsgrad wird im Menü auf drei Stufen für Kopfhörer bis 32 Ohm, 150 Ohm und 600 Ohm eingestellt.

Vielleicht habe ich dem für hier zu wenig bedeutung bei gemessen...

Also sind diese Ohmwerte eher als Profilnamen anzusehen, als als Innenwiderstände?
cyfer
Inventar
#11 erstellt: 16. Aug 2017, 17:05
Bei fast allen dieser "Designer Kopfhörerkästchen" der alteingesessenen Audiohersteller fehlt eine Angabe zur Ausgangsimpedanz. Siehe TEAC, Denon, Pioneer, Marantz, Onkyo, Sony usw.

Haben die was zu verschweigen?
Werner_B.
Inventar
#12 erstellt: 16. Aug 2017, 22:47

cyfer (Beitrag #11) schrieb:
Bei fast allen dieser "Designer Kopfhörerkästchen" der alteingesessenen Audiohersteller fehlt eine Angabe zur Ausgangsimpedanz. Siehe TEAC, Denon, Pioneer, Marantz, Onkyo, Sony usw.

Haben die was zu verschweigen?

Wohl schon ...

Teac UD-301 56 Ohm (lt. Teac-Kundendienst wie in nachfolgenden Beiträgen geklärt): http://www.hifi-foru...d=20785&postID=19#19

Pioneer U-05 mind. 10 Ohm, möglicherweise 100 Ohm (je nach Beschaltung, die nicht geklärt ist): http://www.hifi-foru...d=20785&postID=46#46

Egal, wo man bei den üblichen Hifi-Herstellern hinschaut ... Bisher habe ich hinreichend gute Geräte nur im Studiohandel gefunden ... und nur dort gibt es klare Dokumentation, die die Ausgangsimpedanz selbst spezifiziert, nur damit hat man eine solide Entscheidungsgrundlage (sofern man die Daten beurteilen kann).

Gruss, Werner B.
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