Yamaha Receiver RX-V393 Relais

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rayy
Stammgast
#1 erstellt: 11. Dez 2023, 00:45
Vielleicht könnt ihr mir helfen. Habe diesen Verstärker erhalten, er lies sich einschalten Display leuchtet aber kein Ton. Durch Internet-Recherche habe ich erfahren, dass die Yamahas oft Probleme mit den Relais haben. Habe dann das Relais mit einer Lötbrücke überbrückt und siehe da, es kommt wieder Ton raus.
Mich würde Interessieren welche Kondensator für das anziehen des Relais zuständig ist, damit ich diesen tausche. Im Umkreis sind einige verbaut und ich will nicht wild herumtauschen. Vielleicht hat jemand einen Schaltplan oder kann mir Tipps geben!

Danke und Grüße Ray
PXL_20231210_133959296
rayy
Stammgast
#2 erstellt: 11. Dez 2023, 00:46
PXL_20231210_133940805
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 11. Dez 2023, 01:11
Relais werden niemals kurzgeschlossen oder überbrückt. Sie haben u.a. eine Schutzfunktion. Je nachdem, um welches Relais es sich handelt, werden entweder die Lautsprecher vor zu hohen Strömen defekter Endstufen geschützt oder die Endstufen werden vor (teuren) Folgeschäden geschützt.

Da es mehrere Relais in diesem Gerät gibt, ist zudem eine präzise Kommunikation notwendig. Das bereits geöffnete Relais hat die Bezeichnung RY301 (siehe Platinen-Aufdruck) und schützt den Centerlautsprecher.

Die korrekte Vorgehensweise ist es, zunächst den Grund zu ermitteln, weshalb die Relais nicht freigeschaltet werden.
Man beginnt mit der Messung der Spannung an den (leeren!) Lautsprecher-Buchsen, wenn der Lautstärkeregler auf 0 steht.
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 12. Dez 2023, 10:51
Wenn nach dem Einschalten das Relais für den Haupt-Transformator von der Standby-Schaltung durchgeschaltet wurde, dann ist der Fehler eher in einer defekten Endstufe zu vermuten.

Hier hilft es, das Service Manual im Netz zu besorgen und die Diagnosefunktion aufzurufen.
rayy
Stammgast
#5 erstellt: 12. Dez 2023, 18:38
Habe jetzt schon mehrere Stunden mit dem überbrückten Relais Musik gehört, und ich glaube nicht dass Fehler in der Endstufe liegt. Anscheinend haben viele Yamaha Receiver Probleme mit dem Anziehen des Relais, hier wurde oft ein 22nF Kondensator erwähnt, lt. Internet und YouTube. Am. Plan hätte ich C126 & C125 gesichtet die 22nF haben. Das blöde bei dem Verstärker ist, dass der so verbaut ist, er besitzt auch keine Wartungsklappe. Also man muss sehr viel zerlegen damit man dazukommt.
rayy
Stammgast
#6 erstellt: 12. Dez 2023, 18:39
schaltplan
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 12. Dez 2023, 18:48

rayy (Beitrag #5) schrieb:
Anscheinend haben viele Yamaha Receiver Probleme mit dem Anziehen des Relais, hier wurde oft ein 22nF Kondensator erwähnt, lt. Internet und YouTube. Am. Plan hätte ich C126 & C125 gesichtet die 22nF haben.


Das habe ich längst geprüft. Da beim diesem Modell ein "normales" also kein Schaltnetzteil verbaut ist, scheidet der Fehler aus.

Ansonsten habe ich bereits alles Notwendige geschrieben. Es liegt an Dir, das anzunehmen oder parallel im Internet (= Nebel) zu stochern.

p.s.
Man sieht ja auch, dass R171 680Ohm 1W - über den der Spulenstrom für RY101 läuft - thermische Schäden hat ....


[Beitrag von CarlM. am 12. Dez 2023, 19:14 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 12. Dez 2023, 19:12

Habe jetzt schon mehrere Stunden mit dem überbrückten Relais Musik gehört, und ich glaube nicht dass Fehler in der Endstufe liegt. Anscheinend haben viele Yamaha Receiver Probleme mit dem Anziehen des Relais


Eigentlich will ich jetzt auch nicht alles nochmals wiederholen was meine Vorredner auch schon schrieben, aber vllt. glaubst du es ja eher bei mehreren Antworten

Die Frage ist ja, wie Carl auch schon anmerkte, ob das Relais durch die Schutzschaltung erst gar nicht geschaltet wird oder ob es einfach nur elektromechanisch defekt ist?
Oder zieht es sogar an und es gab nur (teilweise) Tonaussetzer oder Verzerrungen?

Ein zu hoher DC-Offset lässt die Schutzschaltung auslösen und wenn du nun die Schaltkontakte des Relais gebrückt hast, dann liegt (in jenem Falle) ein DC an den Lautsprechern an, was sie langsam oder schnell "grillt" - Das kommt dabei nur auf die Höhe des DC an.

Also, ich würde ja zumindest mal den DC an den Endstufenausgängen messen ..... falls dir deine Lautsprecher etwas Wert sein sollten.
Im "Normalfall" sollten da jeweils unter 100 mVdc anliegen.


hier wurde oft ein 22nF Kondensator erwähnt, lt. Internet und YouTube. Am. Plan hätte ich C126 & C125 gesichtet die 22nF haben.


Die beiden Kondensatoren stellen den Teil eines Snubber-/Boucherot-Gliedes dar und haben mit dem Fehler eigentlich nichts am Hut.
Ausser, die Schutzschaltung reagiert auch auf einen Kurzschluss und wenn so ein Kondensator einen Kurzschluss aufweisen sollte, dann würde auch die Schutzschaltung aktiv sein/bleiben.
rayy
Stammgast
#9 erstellt: 12. Dez 2023, 20:47
am Rechten Kanal liegen 0,048 Volt Gleichspannung an!
Links 0,007 Volt

am R171 sind 5,8 Volt Spannungsabfall

OK, dachte ich mir dass die zwie 0,022 Kondensatoren nix mit der Spannungsversorgung zu tun haben, die Arbeit die zu tauschen wäre unnötig gewesen.
CarlM.
Inventar
#10 erstellt: 12. Dez 2023, 21:24
Also frage ich noch einmal konkret:
Hast Du das Relais RY101 überbrückt?
Dies immer noch nicht klar.
Es gäbe noch das Relais für den Center RY103 und das Standby-Relais für das Freischalten des Haupttransformators RY102 (auf der kleinen Netzteilplatine) ...

Zu den Werten:
Bitte alle Spannungsangaben (außer DC-Offset) gegen Masse (GND) angeben.

1. Die Werte für DC-Offset sind okay, wenngleich 48 mVDC schon im Bereich des "Unüblichen" liegt.

2. Das Relais RY101 ist ein DEC DH2TU. Es hat 24VDC; 22mA Spulenstrom und entsprechend einen Spulenwiderstand von 1.100 Ohm.
Da dieser Strom durch den vorgeschalteten R171 fließen muss, sollten an R171 auch nahezu 15VDC Spannung abfallen, sobald das Relais freigeschaltet ist. Die aktuelle Spannungsdifferenz an R171 ergibt einen viel zu niederigen Strom, was für eine durchgebrannte Relaisspule oder einen hochohmigen Schalttransistor spricht.

So wie der Widerstand aussieht, wurde er stark beansprucht, was bei 15V/22mA (=0,33W) nicht der Fall ist. Man muss also prüfen wie hoch die Spannungen an R171 gegen GND tatsächlich sind. (Soll: 37VDC und 24VDC).

Im Übrigen verfügt das Gerät über eine umfangreiche Selbst-Diagnose. Siehe Seite 13 (von 70 Zählung nach PDF).
Zumindest könnte man gucken, ob die Protection aktiv gewesen ist.


[Beitrag von CarlM. am 12. Dez 2023, 21:28 bearbeitet]
rayy
Stammgast
#11 erstellt: 13. Dez 2023, 01:08
Ja das Relais RY101 habe ich überbrückt!
R171 gegen Masse sind 32 VoltDC
Widerstand zwischen R171 und Q117 sind 60 kOhm, da sollten ja eigentlich 1,1 kOhm sein.
Am besten ich baue am Wochenende die Platine aus und messe da nochmals nach. Da ohne Wartungsklappe im eingebauten Zustand ist es schwierig das Relais zu messen.

Für mich ist das alles „Neuland“ ist der erste Verstärker, den ich reparieren probiere.
rayy
Stammgast
#12 erstellt: 16. Jan 2024, 00:58
Ein verspätetes Update. Ich habe das Relais RY101 getauscht und er funktioniert wieder. Es dürfte sich die Spule verabschiedet haben. Des Weiteren habe ich noch die Frontplatte demontiert und die Tasten mit Druckluft gesäubert, er hat bei manchen Tasten nur mehr zeitweise reagiert. Die Druckluft hat Wunder gewirkt.
Ich möchte hier einen DANK aussprechen, der Informationsinput hat mir bei der Reparatur sehr geholfen 😊
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 16. Jan 2024, 14:00

rayy (Beitrag #12) schrieb:
Es dürfte sich die Spule verabschiedet haben.


Dann gratuliere ich zur gelungenen Reparatur. Dass Relaisspulen durchbrennen, ist eher selten. Da sollte man auch immer gucken, ob es einen Grund gibt.
Ich würde also nochmals empfehlen, die Spannungen an den Pins der Spule bzw. ersatzweise an einer anderen geeigneten Stelle zu messen.



[Beitrag von CarlM. am 16. Jan 2024, 14:00 bearbeitet]
rayy
Stammgast
#14 erstellt: 15. Feb 2024, 00:52
Also der Spannungsabfall ist 16,4 VDC, heiß wird dort nach mehreren Stunden auch nichts, sollte also passen.

Was ich vor kurzem komisch fand, ich habe den Verstärker nicht mit dem Ausschaltknopf ausgeschaltet, sondern mit dem Powerswitch auf der Steckerleiste und ein paar Tage später war der Senderspeicher gelöscht.

Kann das irgendeinen Unterschied machen, wie ich den Verstärker ausschalte?
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 15. Feb 2024, 01:06
Denkbar ist es schon. Da Schaltvorgänge ja Impulse verursachen (können). Beim regulären Abschalten wird zunächst der Haupttransformator durch das Relais abgeschaltet und erst dann die Netzspannung vom Gerät abgeschaltet. Wenn nun der Haupttransformator bei noch angezogenem Relais einen Ausschaltimpuls verursacht, könnte dies wiederum auf das Standby-Netzteil wirken. Das ist jetzt nur Spekulation. Es muss nicht so sein, wäre aber denkbar.
rayy
Stammgast
#16 erstellt: 15. Feb 2024, 20:13
Ok, solange es nur das ist, werde ich da nicht mehr herumtun und in Zukunft schauen, dass ich ihn regulär abschalte.
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