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Harman Kardon PM655 selber überholen ?+A -A |
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solextreter
Stammgast |
#51
erstellt: 05. Okt 2025, 05:13
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Hallo Johannes, vielen Dank für deine ausführliche Aufklärung zu dem Tone Control und seinen Bauteilen. Werde mir mal genauer alles drum herum anschauen und noch Teile nachordern. Schaue mir es heute in Ruhe an und schreibe mir mal auf was ich brauche. Mal schauen wo ich die Teile bekomme, da glaub bei digikey hohe Versandkosten sind. Kann ich da auch als Privatperson bestellen ? Weiß dort ist alles zu bekommen wie bei Mouser. Dankeschön für die Unterstützung. Peter |
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solextreter
Stammgast |
#52
erstellt: 05. Okt 2025, 07:47
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Habe mich gerade bei Digi Key registriert und nen Warenkorb angelegt ...die wollen 18€ Versand für die Fuzzeldinger... Bleibe bei Darisus..... |
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solextreter
Stammgast |
#53
erstellt: 05. Okt 2025, 11:00
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Sodele habe mich jetzt mal mit den MKP usw. befasst wie von Johannes vorgeschlagen... -- Eingangskopplekondensator C507 / C508 (jeweils 10µF 16V) ---> Wima MKS2 4,7µF 50V damit: https://shop.darisus...C-10-RM5::60972.html-- Ausgangskoppelkondensator C519 / C520 (jeweils 47µF 16V) ---> Elko mit Folienkondensator parallel Kapazität MKP 0,47..1,0µF oder Ähnliches Bedeutet hier zusätzlich zum Elko von 47uF noch parallel einen MKP ins gleiche Loch bzw.nebeneinander einlöten ? hiermit? https://shop.darisus...V-5-RM15::67618.htmloder https://shop.darisus...V-5-RM15::64679.html-- Gegenkopplungskondensator C513 / C514 (jeweils 22µF 25V) ---> dito Auch hier zu den 22uF Elko noch parallel einen MKP mit Werten wie bei C519+520 also auch MKP 0,47 oder 0,68uF ? So habe ich das Verstanden - hoffe es ist so richtig beschrieben bzw. anzuwenden. Wenn ja werde ich die Teile dort bestellen für das Tone Control Board. Peter |
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CarlM.
Inventar |
#54
erstellt: 05. Okt 2025, 12:35
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Bedeutet hier zusätzlich zum Elko von 47uF noch parallel einen MKP ins gleiche Loch bzw.nebeneinander einlöten ? Es sollten Polypropylen-Typen sein (PP; MKP) wie in Deinem Link. PET/MKT ist nicht zu empfehlen. Wenn es passt, verlöte ich die Zusatz-Fokos an der Unterseite (Lötseite) und schütze Anschlussdrähte durch Schrumpfschlauch. Da PP-Fokos ziemlich groß sind, versuche ich, einen guten Kompromis aus Größe, Kapazität und Preis zu finden. Meistens lande ich dann bei 1 oder 2,2µF (50 bis 100V). |
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Valenzband
Inventar |
#55
erstellt: 05. Okt 2025, 13:05
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Die Parallel-Schalterei bringt in diesem Fall faktisch Nichts. Warum ist das so? Dazu muss man die Kapazität UND den Ein/Ausgangswiderstand der jeweilgen Schaltungsabschnitte betrachten: Am Eingang ist das C507 (10µF) und R507 (390k). Ganz großzüzig nehmen wir an, dass der Eingangswiderstand wegen der endlichen Verstärkung des Transistors nur 100k ist. Die Schaltung aus 10µF und 100k ergibt eine sehr niedrige untere Grenzfrequenz von 0.16 Hz. Wenn man annimmt, dass 10% des Scheinwiderstands des Elkos reine Verzerrungen sind, kann man dies in Relation zum Schaltungswiderstand setzen (Spannungsteilung!) und bekommt dann, frequenzabhängig, folgenden Klirrfaktoren: 1.59% @ 1Hz, 0.159% @ 10Hz, 0.0159% @ 100Hz, 0.00159% @ 1kHz usw. Bei tiefen Frequenzen sind diese Klirrfaktoren praktisch unbedeutend, denn jeder Lautsprecher erzeugt erheblich mehr Klirr. Was nun den super-duper Parallel-Kondensator betrifft kommt hinzu, dass er nur einen kleinen Anteil der Gesamtkapazität ausmacht und genau deswegen auch keinen nennenswerten Einfluß haben kann! Genau betrachtet wäre das ohnehin nur im untersten Frequenzbereich hilfreich bzw. irgendwie nützlich, denn dort ist der Klirrfaktor des "bösen" Elkos ja am höchsten. Aber exakt in diesem Bereich bewirkt ein kleiner Bypass-C eben nix, außer dass er fast immer häßlich ausssieht und den Schaltungsaufbau mehr oder weniger verhunzt. Am Ausgang liegt C515 mit 47µF und eine Reihe von Widerständen (R557, R569, R403), die als Ensemlbe etwa 10k ergeben. Daraus ergeben sich, unter gleichen Annahmen wie oben, Klirrfaktoren von 3.38% @ 1Hz, 0.338% @ 10Hz, 0.0338% @ 100Hz usw. Auch hier sind Parallel-Cs praktisch unnütz. Kommen wir noch zur Gegenkopplung mit C513 (22µF) und R559 (2.7k, kleinster Widerstand) mit R555 (47k). Die Klirrfaktoren sind. 28.3% @ 1Hz, 2.83% @ 10Hz, 0.283% @ 100Hz usw. Hier ergibt sich ein einigermaßen hoher Klirrfaktor, der mit guten Lautsprechern und gutem Gehör schon wahrgenommen werden kann. Allerdings hilft hier, wie schon oben, ein kleiner Parallel-Kondensator gar nix. Die einzig sinnvolle Maßnahme wäre eine wohldosierte Erhöhung der Elko-Kapazität. Mehr als 100µFsind aber nicht sinnvoll. Beim oft zitierten Thema "low-ESR" kann man übrigens ganz entsprechend argumentieren. Typische ESRs sind allerdings noch einmal deutlich kleiner als die hier angenommenen Anteile des Scheinwiderstandes am Klirrfaktor. Das zeigt auch, wie sinnlos solche Diskussionen meist sind. Ohne Betrachtung bzw. Analyse der Schaltung ist es jedenfalls nur bla-bla. |
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Poetry2me
Inventar |
#56
erstellt: 05. Okt 2025, 15:58
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Exakt. Es müssen nur "elektrisch" gesehen die gleichen Stellen sein. Wenn es in der Nähe Lötaugen gibt, welche elektrisch gesehen jeweils der selbe Punkt sind (und dazwischen kein halber Meter Leiterbahn), dann kannst Du es jeweils auch dort anlöten. Ansonsten hat Carl es gut beschrieben, auch dass es noch mal einen Unterschied gibt zwischen MKP und MKT/MKS, wenn auch keinen so großen mehr wie zu Elkos. Ersteres (MKP) ist zu bevorzugen. Wie gesagt, wenn ich 10µF in Folie brauche, die sich anstatt eines kleinen 10µF Elkos einlöten lassen und wenn es evtl. nicht ultimativ empfindlich ist, dann nehme ich auch mal MKS. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 05. Okt 2025, 16:20 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#57
erstellt: 05. Okt 2025, 16:35
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Warum werden hier (und anderswo) immer wieder die gleichen generalisierten Kondensator-Mythen verbreitet? Warum sollen ausgerechnet Anfänger / Neulinge mit so einem Quatsch hereingelegt werden? Was sollen die daraus nur lernen? Etwa "folgt mir, ich bin euer Guru"? Alles schon da gewesen. Hat aber faktisch niemandem genutzt, vielmehr wurden unzählige Geräte sinnlos versaubeutelt. Könnten diejenigen, die so etwas verbreiten, jenseits der hohlen Behauptungen (ich höre es, meine Katze auch) nicht wenigstens darauf hinweisen, dass dies rein subjektive und individuelle Mutmaßungen sind? Mehr ist es nämlich nicht und so gesehen gehört es auch nicht in die Rubrik "Elektronik", sondern Esoterik.oder Voodoo. [Beitrag von Valenzband am 05. Okt 2025, 16:50 bearbeitet] |
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solextreter
Stammgast |
#58
erstellt: 12. Okt 2025, 13:13
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Hallöle zusammen, so jetzt ist auch der PM 655 fertig geworden und er klingt wie ein " großer ".... Es war etwas anstrengend für mich, aber jetzt habe ich es geschafft. Unglaublich der Unterschied zu vorher wo ich ihn geholt hatte. Sind fast grob an die 85-90 neue Teile rein gekommen. Habe mal grob überschlagen wegen der Kosten der ganzen Kleinteile: ca. 65€ gesamt... Es lohnt sich immer wieder solch alte Teile zu überholen als diese zu verschrotten. https://ibb.co/60Pxc3p4 https://ibb.co/1Jhq0NC5 https://ibb.co/hFyNWWHd https://ibb.co/7tVjTdDw https://ibb.co/d4Cf52fBVielen Dank speziell an Johannes und CarlM für eure Unterstützung und Hilfe bei dem Projekt, ohne euch wäre dieses Ergebnis nicht zustande gekommen... Jetzt brauch ich mal Pause von Verstärkern, habe inzwischen 14 St. Harman Kardon... Vielen Dank euch nochmals, es hat Spaß gemacht und ich durfte von euch wieder was lernen... Kein einziger Alps knarzt oder ähnliches - es waren tatsächlich wieder mal die " Elko's "... Schönen Tag euch noch. Gruß Peter |
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Poetry2me
Inventar |
#59
erstellt: 12. Okt 2025, 22:47
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____GRATULATION____ zu dem Reparatur- und Überholungserfolg Freut mich, dass Du wieder mal vorgemacht hast, dass es machbar ist und ausgesprochen befriedigende Ergebnisse liefert. Es ist immer wieder frappierend, wie frisch und räumlich es klingen kann. Oft meilenweit besser als mit den modernen Amps, die man teuer erwerben muss. Danke für Deine Dokumentation - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 12. Okt 2025, 22:48 bearbeitet] |
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solextreter
Stammgast |
#60
erstellt: 13. Okt 2025, 06:11
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Guten Morgen Johannes, vielen Dank für deine Nachricht zu meiner PM 655 Rettung - ja es hat auch großen Spaß gemacht. Am Ende wurde ich ja noch mit dem wunderschönen Klang des 655 er beschenkt. Und es waren mal wieder nicht !! die Alps Taster schuld... Halte von den ganzen Neu -modernen Geräten nicht sehr viel...Bei mir ist irgendwo bei Anfang 1990 schon Schluß. Vielen lieben Dank nochmal für die ganze Unterstützung bei meinen Projekten hier, hätte ich niemals geschafft. Teile gerne meine Erfahrungen hier, so wie CarlM schon gemeint hat - jeder der hier liest dem kann vielleicht geholfen werden. Dankeschön. Gruß Peter |
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solextreter
Stammgast |
#61
erstellt: 18. Okt 2025, 05:05
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Guten Morgen zusammen, habe gestern festgestellt, dass mein PM655 nach dem Einschalten ( ohne Tuner / CD ) ab ca. 25% des Volumereglers eine Art " surren / bssss " an meine Lautsprecher weiter sendet was ist aus diesen dann höre Wenn der Tuner od. CD ein ist und spielt höre ich dieses Surren nicht. Er spielt wunderschön und sehr sauber und klar. Es ist beidseitig genau gleich in zu hören, und wenn ich " höher " drehe verstärkt es sich - aber nicht zu heftig - es ist gut hörbar. Da ich zum Einschalten immer meinen Volume Poti runter drehe und die Signalquelle vorher einschalte, ist es mir bisher nicht aufgefallen. Was könnte es sein welches dies Hintergrund Geräusch produziert ? Dankeschön. Gruß Peter |
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Rabia_sorda
Inventar |
#62
erstellt: 18. Okt 2025, 11:20
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Ich denke da gerade spontan an eine Einstreuung eines anderen Gerätes. Zumindest solltest du zuerst danach schauen. [Beitrag von Rabia_sorda am 18. Okt 2025, 11:20 bearbeitet] |
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solextreter
Stammgast |
#63
erstellt: 18. Okt 2025, 16:17
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Danke dir für deine Rückmeldung und den Tipp - werde mal die Cinch abziehen und dann schauen ob es noch so ist... Wie gesagt erst wenn das Volume Poti über 25-30 % aufgedreht wird kommt leise dieses bssssssssssssssss. Werde berichten ob sich was geändert hat. So, eben schnell alle Cinch Stecker abgezogen...absolut kein störendes Geräusch aus den Lautsprechern... Man bin ich erleichtert - mal schauen ober der Tuner oder mein CD Player " einstreut ". Vielen lieben Dank dir für deinen Hinweis, der Stein sollte weit zu hören gewesen sein. Schönen Abend noch. Gruß Peter |
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Rabia_sorda
Inventar |
#64
erstellt: 18. Okt 2025, 16:29
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Ist irgendein Steckernetzteil, W-Lan, DECT oder LED-Lampen in der Nähe der Geräte und ist auch kein geerdetes Gerät (z.B. TV, Tuner, PC etc.) angeschlossen, welches über SK1 verfügt oder eine geerdete Antennenanlage darüber angeschlossen ist? |
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solextreter
Stammgast |
#65
erstellt: 18. Okt 2025, 17:50
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So der Übeltäter ist gefunden... - es ist mein Akai AT-52 Tuner mit einer Teleskop Antenne ( 75Ohm ) - kein Dipol. Auch wenn er toll klingt - er wird sonst gegen einen Onkyo T 4270 ersetzt.Wenn nur mein Onkyo DX 6770 angeschlossen ist an einem fetten Oehlbach Cinch ist alles gut - ohne Störung selbst bei Rechtsanschlag. Wenn ich den Akai Tuner anstecke ( ohne CD ) mit einem einfachen Cinchkabel - dann ist dieses Geräusch zu hören aus den Lautsprechern. Wechsle sonst mal das Cinch vom Tuner aus. Trotzdem vielen Dank für deine Kommentare - bin erleichtert - das Teil ( PM655 ) ist so klar im Klang. Gruß Peter |
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Poetry2me
Inventar |
#66
erstellt: 18. Okt 2025, 23:28
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Ist der Akai AT-52 Tuner irgendwie mit einer Hausantenne verbunden, oder irgendeinem anderen Gerät, welches eine Schutzkontakt-Erdung hat? Eventuell ist ja nichts defekt, sondern Du bildest möglicherweise eine Brummeschleife. Satelliten-Antennen und Kabelanschlüsse z.B. müssen einen Schutzkontakt haben. Wenn irgendwo noch ein zweites Gerät einen hat, dann brummt es. |
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solextreter
Stammgast |
#67
erstellt: 19. Okt 2025, 06:53
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Guten Morgen Johannes, danke für Deine Rückmeldung wegen dem Geräusch. Mein AT-52 hängt an keiner Hausantenne und in diesem Zimmer bzw. Wohnung / Haus ist so gut wie nichts mehr mit Schutzkontakt - Stecker verbaut. Habe jetzt mal das Cinchkabel von meinem AT-52 durch ein anderes ersetzt - siehe da das Geräusch ist weg... Muss wohl an dem recht einfachen Cinchkabel gelegen haben. Vorhin den Test gemacht am PM 655 mit Tuner und CD eingesteckt und nur den Amp eingeschalten. Wenn ich das Poti bis Anschlag drehe ist so gut wie nichts zu hören. Denke dies wird mein Problem / das Problem gewesen sein. Somit geht das Kabel auf die Reservebank bzw. in den Schrott. Schönen Sonntag noch. Gruß Peter |
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Poetry2me
Inventar |
#68
erstellt: 19. Okt 2025, 07:27
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Ja, sehr gut, dann wird es ein schlechter Massekontakt des Kabals gewesen sein. Falls das Problem wiederkommt, war es nicht das Kabel, sondern eine Lötstelle an einer Cinch-Buchse, die einen Haarriss hat und nachgelötet werden müsste. - Johannes |
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solextreter
Stammgast |
#69
erstellt: 19. Okt 2025, 07:43
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Danke dir für die schnelle Rückmeldung und den Tipp mit den Lötstellen an den Cinch- Buchsen. Werde ich mal die nächste Zeit beobachten und sonst an der PCB-4 nachlöten. Dankeschön. Gruß Peter |
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solextreter
Stammgast |
#70
erstellt: 21. Okt 2025, 20:07
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Hallo zusammen, kurzes Update... So habe jetzt mal über die letzten Tage den Verstärker mal in Benutzung gehabt - klingt toll. Das Geräusch ist komplett weg, ist nicht mehr zu hören bzw. vorhanden - bin sehr erleichtert. Habe auch mal geschaut wegen der Temperatur usw. im Betrieb. Wenn er so ca. 45-60 min lief bei "guter " Zimmerlautstärke, dann wurde er oben über dem Kühlkörper am Gitter ordentlich warm. Habe dann mal mit meinem guten Infrarot Thermometer über dem Deckel nach innen gemessen. Dort über dem Kühlkörper waren ca. 37 - 39 Grad Abwärme in diesem Bereich zu messen gewesen, hoffe es ist normal mit der Temperatur. Er hat ja auch ordentlich Leistung im Vergleich zu meinem HK 6150 - der sich nicht so erwärmt. Ansonsten ist alles vom Klang usw. ganz normal - keine weiteren Auffälligkeiten. Von den ganzen Alps in der oberen Reihe stört kein einziger mehr beim Betätigen. Bin Happy über den schönen kraftvollen Klang bei minimaler Lautstärke schon. Gruß Peter |
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Poetry2me
Inventar |
#71
erstellt: 22. Okt 2025, 17:06
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Wärme / Hitze am Kühlkörper: Da habe ich mal vom Verstärker-Papst Nelson Pass einen praktischen Hinweis gelesen: Der Kühlköper sollte dauerhaft nicht heißer als 55°C sein, dann halten die Transistoren das noch aus. Wenn also die Bleche oben am Gerät noch keine 55°C haben, dann sollte erst mal kein Schaden entstanden sein. Ein wichtiger Einflussfaktor ist aber IMMER die Umgebungstemperatur. Warum ist das so? Die Temperaturdifferenz zwischen dem Kühlkörper und der Luft, an welche die Hitze abgegeben werden soll, spielt in der entsprechenden Formel eine bedeutende Rolle. Je geringer der Temperaturunterschied, desto schlechter kann die Hitze abgegeben werden. Daher: a) Man sollte immer bedenken, dass man auch im Sommer Musik hört, wenn es mal 30°C werden kann, wenn nicht mittlerweile höher. Dann könnten Transistoren an Kühlkörpern durchaus Schaden nehmen. b) Man sollte immer die Konvektion, also die Luftströmung durch das Aufsteigen erwärmter Luft, im Fluss halten und am besten genügend Freiraum oberhalb und unterhalb des Verstärkers lassen, damit die Hitze des Kühlkörpers auch wirklich abtransportiert werden kann. Der typische Kapitalfehler ist, die Geräte alle im HiFi-Turm zu stapeln und dabei den Verstärker unten oder mitten drin zu platzieren. Am besten oben und am besten auch unter dem Gerät ein paar mindestens 2-3 Zentimeter Luft lassen. Auch geschlossene Schränke/Vitrinen sind ein schlechter Ort, um Verstärker zu betreiben (obwohl das die Ehepartner stets fordern ). Oben nichts auf die Luftschlitze legen. Bei manchen Verstärkern / Endstufen habe ich auch zusätzliche Bohrungen angebracht.c) Auch bedenken, dass nicht nur die Leistungstransistoren heiß werden. Oft sind auch Regel-Transistoren in Spannungsreglern zu schlecht mit Kühlung versehen. Kraftvoller Klang: Es gibt es gute Gründe, warum diese Serie von Harman Kardon so kraftvoll klingt. Es liegt am sorgfältigen Platinen-Layout. Bei manchen (japanischen) Entwicklungsabteilungen war durchaus schon Ende der 1970er Jahre bekannt, was dann 1981 Edward M. Cherry als Erkenntnis veröffentlichte: Es gibt eine Verzerrungsart, welche durch Quer-Induktion zwischen Schaltungsstufen entsteht. Im Endeffekt bewirkt das eine Art Kompression und Verzerrung des Nutzsignals durch Gegeninduktion, v.a. von den Stromstufen aus in die hochohmigen Eingangsstufen hinein. Vermeiden bzw. reduzieren kann man das, indem man die Leiterbahnen der hochstromigen Ausgangsstufen so legt, dass der Stromfluss Siebelko ---> Leistungstransistor_Collector ---> Leistungstransistor_Emitter ---> Ausgangsspule ---> Ausgangsrelais ---> Lautsprecherklemmekeine große Schleife bildet (Denn die Fläche in der Schleife ist proportional zur Abstrahlstärke des Magnetfeldes). Wir sehen also bei dem Harman Kardon, dass die Zuführung von den Siebelkos zu den Leistungstransistoren ganz dicht an der Wegführung des Ausgangssignal von den Leistungstransistoren beibt. So manche Super-Highend Endstufe im 5-stelligen € Preisbereich macht exakt dies falsch. Mir kommt da eine 50 Kilo Mark Levinson in den Sinn. Ein Blick unter die Haube solcher "12-Zylinder" lässt da häufig schon erkennen, dass man sich die Hör-Session sparen kann. Die allerbesten Endstufen, die ich kenne, machen es vorbildlich. Übrigens hatte auch Luxman das schon raus und seine L-190..L-210.. .. ..L-410..L430 Platinen und Verkabelungen daraufhin optimiert. Irgendwann hatte dann auch Douglas Self, ein weiterer wichtiger Protagonist der analogen Verstärkertechnik, in seinen Büchern diese Verzerrungsart als Nr. 8 mit aufgenommen. Ich hoffe das ist verständlich. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 22. Okt 2025, 17:10 bearbeitet] |
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solextreter
Stammgast |
#72
erstellt: 22. Okt 2025, 19:04
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Hallo Johannes, vielen vielen Dank für deine ausführliche Nachricht zu meiner Temperatur und den Bedenken. Ist sehr interessant zu leisen in deiner ausführlichen Erklärung. Ne der Deckel oben ist halt warm geworden, deshalb habe ich meinen Infrarot Thermometer rausgeholt. In meinem Zimmer wo der PM steht hat es ca. 21 Grad Raumtemperatur. Was mir bei allen " Harmänern " auffällt sind die niedrigen Gerätefüße - speziell an den Verstärkern. Da kann nicht viel Luft unten rein um die warme Luft oben abzuführen. Der 655 steht oben drauf auf dem CD Player und er steht nicht im Rack oder Möbel - sondern frei. Abdecken tue ich ihn immer wenn er abgekühlt ist und über Nacht - der schei...Staub. Werde mir was Basteln ( unter die runden Füße ) damit er 2-3 cm höher steht und somit die warme Lüft besser oben ausgeführt wird. Er hat oben in den Bereich vom Kühlkörper viele Schlitze. Das mit dem Platinen Layout ist mir bei allen Harmänern aufgefallen - auch bei meinem HK 680. Doch beim 680 sind die 4 Netzelko voll der Hitze vom Kühlkörper ausgesetzt. Alle 4 davon hatten nen ordentlichen " Buckel " drauf. Habe dort alle 4 gegen 105 Grad ersetzt und ordentlich Kühlpaste an den Kühlkörper. Der hat wahnsinnig Leistung und Druck. Finde die Luxman auch optisch sehr ansprechende Verstärker - leider noch nie hören können. Vielen Dank nochmals für deine ausführliche Schilderung in deiner langen Rückmeldung zu dem technischen Aspekt. Habe gerade einen fast neuwertigen Philips FA 860 am Laufen - klingt auch wunderschön und für 50€ bei Kleinanzeigen geschossen. Schönen Abend dir noch. Gruß Peter |
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