Modac-Visaton A5 Modularsystem

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bukongahelas
Inventar

#1 erstellt: 23. Nov 2011, 09:35

Hi, es geht um ein defektes Modac A5 Modularsystem.
Es wird in der Konfiguration 2xStereo+1xSubwoofer(Satellitensystem) betrieben.

Auf der Hauptplatine(Basismodul) sind FET Endtransistoren verbaut. Von 4N und 4P Typen sind 2N und 2P defekt, Kurzschluß.Diese 4 def FET treiben den Subwoofer.
Nach Recherche im Net wurden als Ersatz empfohlen:
2SK414 160V 8A 100W
2SJ119 160V 8A 100W
oder
IRF 640 200V 18A 125W
IRF9640 200V 11A 125W
oder
IRFP 240 200V 20A 150W
IRFP9240 200V 12A 150W
Pinfolge auf Front gesehen,Pins nach unten,ist bei allen GDS.
Welche leicht zu beschaffenden Alternativen gibt es ?
Also selbstsperrende LeistungsFET für Audioanwendungen
mit möglichst viel U,I,P im Flachgehäuse mit Pinfolge GDS.

Die FET auf dem Basismodul haben "Emitterwiderstände"(Sourcewiderstände) mit 0,22 Ohm.
Im Net wurde empfohlen , den Wert auf 0,82 Ohm zu ändern,
um bessere Ruhestromstabilisierung(Stromgegenkopplung) zu erreichen.
Vorrätig zum Soforteinbau hätte ich 0,68 Ohm.
Der Plan des Basismoduls:

R1-R8 = 0,22 Ohm
R9-R12 = 1000 Ohm
R13-R16 = 750 Ohm
Man beachte die unterschiedlichen Gatewiderstände der N und P Typen.
Sollten R1-R16 an die FET-Ersatztypen angepaßt werden und
wenn ja welche Werte sollten sie dann haben ?

Dann gibt es noch ein Softstart-Modul, das den Einschaltstrom des Ringkerntrafos begrenzt und mir fehlt, soll nachgerüstet werden:

Leider sind die Bauteilwerte nicht dokumentiert
(die bereits bekannten der anderen Module wurden gemessen).
Welche Werte könnten die R und C haben ?
Welche Spannung hat das Relais(Spule),vermute 230VAC ?
Welche Diode nimmt man , vermute 1N4007 ?
Welche Sicherung , wieviel Ampere , wie flink ?

Gruß und Dank
bukongahelas

bukongahelas
Inventar

#2 erstellt: 05. Dez 2011, 11:20

Trotz der starken Resonanz führe ich den Thread fort.
- Netzteil neu verdrahtet, alle kleinen Elkos und einige
Bratwiderstände erneuert.
- Softstart-Modul(Einschaltstrombegerenzer) nachgerüstet, Eigenbau.
- Auf der Basisplatine waren von 4+4 End-FET 2+2 defekt,die für den Baßverstärker, ebenso einige 0,22 Ohm Sourcewiderstände und einige Gatewiderstände.
- Treibermodule saniert, einige def Transistoren,Z-Dioden und Widerstände erneuert. Alle Elkos erneuert, teilweise waren
einigen Elkos ein Bein "abgefault" und manche waren aufgebläht.
Vermute der Ausfall der Elkos führte zum Endstufendefekt.

Nun läuft die Kombi aus Netzteil und Audioelektronik auf
den 2 noch guterhaltenen Satellitenkanälen (L+R).
Nach Eintreffen und Einbau der Ersatz-End-FET dürfte die
Sanierung dann abgeschlossen sein.
Gruß
bukongahelas

Poetry2me
Inventar

#3 erstellt: 12. Dez 2011, 14:24

Hallo bukongahelas,

Bei diesem ungewöhnlichen Gerät musste ich wirklich erst mal eine Lernkurve durchlaufen. Sehr ungewöhnliche Form des modularen Aufbaus!

Ma kann sich Paare von Leistungstransistoren (MOSFETs) zu einer Anzahl von Treiberstufen zuschalten.
WOW! Das geht wahrscheinlich so auch nur mit den recht robusten MOSFET Transistoren.

Gratulation wieder mal, dass Du ein besonders kniffeliges Gerät der Sonderklasse gemeistert hast.

Das kann man nicht mit dem Standard Kochbuch lösen.

Ich bleibe hier mal auf Empfang.

- Poetry2me

bukongahelas
Inventar

#4 erstellt: 12. Dez 2011, 20:24

Gutes Konzept für:
- 4 Kanal-Endstufe für Quadro oder Digital Surround
- 2.1 Satellitensystem mit aktiver Weiche
- 2+2 BiAmping System mit aktiver Weiche
- Stereo-Brückenendstufe
- Mono-Power-Brückenendstufe
- Class A Monoblock

Der mech Aufbau wie ein PC mit Motherboard und senkrechten Einsteckplatinen.

Etwas schwierig war die Änderung des Platinenlayouts der FET
von GDS nach GSD und die Anpassung des Bias der Ersatztypen
2SK1058 2SJ162 .

bukongahelas

bukongahelas
Inventar

#5 erstellt: 13. Dez 2011, 08:17

Zum Abschluß noch ein Foto der restaurierten Elektronik.

4 Voltmeter messen die Spannung der Sourcewiderstände und somit den Ruhestrom.
Rechts daneben der zugehörige PreAmp und Tuner.
Der Klang ist auch an den relativ einfachen Boxen+Subwoofer wegen der aktiven Ansteuerung sehr präzise.
Der Kühlkörper erwärmt sich bei ca 60mA Ruhestrom pro FET nur handwarm, bei Musikansteuerung natürlich mehr.
Für insgesamt 100+100+200 Watt Dauerpower erscheint der KK etwas klein.
Zum Glück werden solche Maxleistungen nur selten abgefordert.
bukongahelas

mfkirsch
Neuling

#6 erstellt: 21. Okt 2018, 16:53

Hallo bukongahelas,

Vielen Dank

für den Hinweis mit den Ersatztransistoren, habe (IRFP240 und 9240) verwendet. Funktioniert wieder tadelos. Reihenfolge GDS hat bei mir gepasst, nur die Beinchen waren etwas kurz.
um zukünftig Zerstörung beim Ausbau zu vermeiden - hätte nicht damit gerechnet dass die 47000uF nach Tagen noch geladen sind - habe ich noch Entladewiderstände 18k + LED (damit man's sieht) über die ELKOs gemacht.
Auch als Dank noch die Werte zum Softstartmodul:
R3=100R
C1=220µF/63V
24V Relais
R1=5k
Gruß
mfkirsch

Poetry2me
Inventar

#7 erstellt: 22. Okt 2018, 07:39

Lieber mfkirsch,

leider muss ich Dir mitteilen, dass der Forumskollege Ulrich Strehmel alias bukongahelas verstorben ist.
Es gibt dazu auch einen Gedenk-Thread.

Ein schmerzlicher Verlust, gerade wenn man seine Arbeit an originellen Lösungen, wie z.B. MODAC, bedenkt.

- Johannes