Linker Lautsprecher lauter als der rechte - Raumakustik die Ursache?

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Soligor
Stammgast
#1 erstellt: 28. Dez 2012, 14:50
Moin zusammen

Ich habe ein ähnliches Problem, wie jemand aus einem anderen Thema, was hier zurzeit diskutiert wird.

Bei mir handelt es sich um einen Wangine WSA-120 und Wharfedale Diamond 8.1 Lautsprecher. Zu meinem Glück findet man im Netz leider kaum bis gar keine Informationen zu diesem Verstärker, gar Schaltpläne oder Service Handbücher. Fehlanzeige bislang.

Kennt ihr das, wenn ihr in der Mitte zwischen zwei Lautsprechern sitzt und die Musik (in meinem Falle) vom linken Lautsprecher lauter hörbar ist?

Das Seltsame ist: Ich habe jetzt die Lautsprecher vertauscht angeschlossen, also linker Lautsprecher an den rechten Ausgang, rechter Lautsprecher an den linken Ausgang vom Verstärker.

Wäre der Signalunterschied vom Verstärker verursacht worden, müsste ja jetzt der rechte Lautsprecher deutlich lauter sein! Ist er aber nicht! Ich habe die Kanäle getauscht, doch das Problem ist an selber Stelle geblieben. Über den Kopfhörer ist alles normal und aus der Mitte.

Dann bin ich einen Schritt weiter gegangen und habe zusätzlich die Anschlüsse an den Lautsprechern vertauscht, d.h. das Ende vom linken Kanal an den rechten Lautsprecher und umgekehrt. So ist links wieder links und rechts wieder rechts - nur mit getauschten Anschlussleitungen.

Doch das Problem ist an gleicher Stelle. Hätte die eine Leitung einen zu hohen Spannungsfall, hätte sich das ja jetzt bemerkbar machen müssen. Es ist aber alles beim alten geblieben. Es ist so, als hätte jemand den Summen-Panorama-Regler am Mischpult auf leicht nach links gedreht.

Heißt das jetzt, dass das an der Aufstellung der Lautsprecher bzw. an der Akustik des Raumes liegt?

Wenn ja hätte ich sogar eine Erklärung. Ich habe das Problem, dass der eine Lautsprecher in einer Art "Ecke" steht und der andere schräg zur Wand, quasi nur eine "halbe" Ecke.

Der Wangine hat glücklicherweise noch einen Mono-Schalter. Selbst, wenn ich diesen drücke, ist das Panorama gefühlt nach links verschoben. Das dürfte ja eigentlich nicht sein! Und auf dem Kopfhörer ist alles ok!

Edit:
Ich bin noch einen Schritt weitergegangen und habe sogar die Lautsprecher getauscht! Falls der eine mehr Druck machen würde, als der andere, hätte ich das ja jetzt gemerkt! Doch auch hier Fehlanzeige! Es hat sich rein gar nichts geändert!

Hier mal ein Bild zur Verdeutlichung.

IMG_5079_2


Die Lautsprecher wurden mittels Oehlbach Shock Absorbern entkoppelt.

IMG_5086_2

Über Hilfe und Anregungen würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank!


[Beitrag von Soligor am 28. Dez 2012, 14:59 bearbeitet]
joogie
Stammgast
#2 erstellt: 28. Dez 2012, 17:25
Mit dem Balance Regler sollte dein Problem doch lösbar sein oder
Soligor
Stammgast
#3 erstellt: 28. Dez 2012, 17:47
Natürlich lässt sich das damit beheben, aber sobald ich den Kopfhörer aufsetze, muss ich schon wieder dran rumdrehen. Das ist nervig.

Eben mal den Verstärker getauscht gegen einen AKAI AM-67, aber auch hier der Höreindruck vom linken Lautsprecher wesentlich lauter. Damit schließe ich einen Defekt des Wangine´s was das angeht aus.

Am Anschlusskabel von der Signalquelle zum Verstärker liegts auch nicht.
homecinemahifi
Inventar
#4 erstellt: 28. Dez 2012, 18:05
Na dann liegts an der Raumakustik.

Dafür ist doch ein Balanceregler da

Ist doch keine große Arbeit den zu drehen...
anymouse
Inventar
#5 erstellt: 30. Dez 2012, 17:19

Soligor schrieb:
Wenn ja hätte ich sogar eine Erklärung. Ich habe das Problem, dass der eine Lautsprecher in einer Art "Ecke" steht und der andere schräg zur Wand, quasi nur eine "halbe" Ecke.


Würde ich auch als Erklärung vermuten. Schau mal, was passiert, wenn Du rechts neben den rechten Lautsprecher noch ein Brett stellst (z.B. vom Sperrmüll), oder Schrank/Regal/ o.ä. Ansonsten musst Du halt mit dem nervigen Balance-Regler leben. Ganz zur Not könnte man noch versuchen, den einen Lautsprecher über einen Pegelsteller etwas leiser zu machen. Ich vermute, dass das Absenken der unteren Mitten ausreichen würde.
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 02. Jan 2013, 11:47
Wenn eine Box zwischen Wänden/Flächen eingesperrt wird , addiert sich der an den Flächen reflektierte Schall zum direkt von den Treibern/Lautsprechern abgestrahlten.
Leider sind die Weglängen "direkt" und "über Bande"(wie beim Billard) verschieden lang , dh der gleiche Ton/Frequenz kommt indirekt minimal später als direkt am Hörort an , weil die Schallgeschwindigkeit konstant ist.
Beim analogen TV Fernsehempfang heißt das Mehrwegeempfang und man sieht Geisterbilder=Echos , weil 2 zeitversetzte Signale dargestellt werden. Deshalb dreht man die Antenne so zum Sender , daß sie viel Direkt und möglichst kein Indirektsignal empfängt , also keine Geisterbilder. Das geht auch wenn man das Ohr zur Box richtet ,
aber bei 2 Ohren und 2 Boxen in Nasenrichtung führt das zur Schädelspaltung.
Akustisch ist das ebenso , nur statt Licht mit Schallgewindigkeit , und heißt Interferenz. Das sind (wenn man sie sehen könnte) Schallwellen die sich mischen und an manchen Stellen verstärken/addieren wenn sie im "Phasen"gleichtakt sind ; und sich auslöschen/subtrahieren , wenn sie gegensätzlich (phaseninvertiert) schwingen.
Hat eine Box eine Wand als Seitenbegrenzung und die andere steht frei ,
ist letztere natürlich leiser , weil der Indirektschall nicht zum Hörer reflektiert wird , sozusagen "ins Freie verpufft".
Das ist aber gut so , denn man soll ja möglichst nur den Direktschall hören.
Der Indirektschall macht das Klangbild matschig wie ein TV Geisterbild ,
weil man sozusagen immer mit Hall/Echo hört.
Lösungen:
Die Unsymmetrie der Aufstellung muß beseitigt werden
a) Indem man der frei aufgestellten Box eine künstliche Seitenwand=Brett vorgaukelt . Aber man hat dann von beiden Boxen den Indirektschall.
Also die zweite Wahl.
b) Indem man den Indirektschall der wandbegrenzten Box "niedermacht".
Eine Akustikschaumstoff-Noppenmatte ca 1 Quadratmeter zwischen die Box und an die Seitenwand kleben , so daß wenn man sich den Schall als Lichtlaserstrahl vorstellt möglicht alle Reflexionen von der Matte geschluckt werden. Man kann auch am Hörort(Sweetspot) sitzen und ein Helfer verschiebt die Matte , bis beide Boxen möglichst gleich klingen.
c) Perfektionisten kombinieren a+b , also die "Wandbox" bekommt eine Matte , die "freie Box" ein Brett aber mit Matte drauf gleicher Größe im gleichen Winkel wie bei der anderen Box.
So daß die "Aussicht" , die ein Vogel hätte wenn die Box eine Kuckucksuhr wäre spiegelbildlich möglichst gleich ist.
Den Weg und alle Körper neben+zwischen Box und Hörer kann man auch als eine Art Schallführung sehen , der den Klang verändert.
Nur wenn die Veränderung des Klanges beider Boxen durch Gegenstände bzw den Raum gleich oder möglichst ähnlich ist , klingen sie auch gleich.
Die Verfälschungen durch den Raum die für beide Boxen identisch sind merkt man nur in krassen Fällen (Aufstellung im halligen Badezimmer).
Studioprofis modellieren den Klang ihrer Aufnahmeräume und Konzerthallen durch Reflektoren , Diffusoren und Absorber.
Das können Stellwände , Teppiche , aufgespannte Tücher und schallreflektierende "Bretter" sein.
Man kann sogar "Schallfallen" sog Helmholtz-Resonatoren (ne Baßreflexbox ohne Treiber) aufstellen , die nur bestimmte Dröhnbässe aus dem Hörraum "absaugen".
Probier erstmal mit was man so zuhause hat: Decken , Kissen , Reste MineralwolldämmMatte , Eierkartons mit lose gestopfter Watte in den Eierlöchern und ein dünnes Tuch drumgewickelt .
Auch Polyesterwatte=Aquarienfilterwatte in Kopfkissenbezug(dünner Stoff!) gesteckt schluckt Schall gut.
Eben alle Materialien die wenn man sie vors Ohr hält dh dran hört einen Taubheiteindruck erzeugen.
Ein Schneckenmuschelgehäuse vors Ohr gehalten scheint wie das Meer zu rauschen. Real hört man sein eigenes Blut rauschen , aber die Muschel schluckt oder verstärkt manche Frequenzen (wie ein Graphic-Equalizer) , ist also ein frequenzselektiver (Helmholtz) Resonator und deshalb klingt das dumpfe Blutrauschen so hell wie Meeresrauschen.
Daß das Gehäuse das Rauschen selbst erzeugt "weil es ja sehr lange im Meer lag" glauben nur Leute deren Kinder von Störchen luftfrachtgeliefert wurden. Die erzählen es dann wieder ihren Kindern und so ist der Unsinn nicht totzukriegen ebenso wie Möhren gut für die Augen und gegen Sonnenbrand sein sollen.
Es gibt x Methoden Schall auch nur bestimmter Frequenzen zu reflektieren oder zu absorbieren.
Es gibt ein Raumklang-Simulationsprogramm "Cara" von ELAC ,
da gibt man seinen Raum,Einrichtung+Boxen ein und sieht dann wie der Schall abstrahlt und wo wenn er auf Hindernisse trifft gestört/gestreut wird.
Der ideal schalltote Raum ist so einer mit langen Schaumstoffzacken an allen Wänden. Er dient aber nur zu Meßzwecken.
Ein guter Hörraum bzw Konzertsaal hat ein "gesundes" Verhältnis von Reflexion und Dämpfung.
Also weniger dumpf wie Watte in den Ohren aber nicht so hallig wie im Bad.

bukongahelas
Soligor
Stammgast
#7 erstellt: 14. Feb 2013, 19:43
Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag, den ich leider erst jetzt gelesen habe!

Die Idee mit der Matte klingt gut, allerdings (falls Du die Bilder gesehen hast) frage ich mich, wie ich hinterm Lautsprecher 1m² Schaumstoff unterbringen soll. Wenn dann nur, wenn ich ihn in der Mitte um 90° umknicke.
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 14. Feb 2013, 22:50

wenn ich ihn in der Mitte um 90° umknicke.

Kann ja nur so sein. Wirkt aber fast genauso als wenn glatt.
bukongahelas
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