Denon AVR X1000 schaltet einfach ab

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Calyps0
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Apr 2014, 11:29
Hallo zusammen,
nachdem ihr mich bei der Reparatur meines eigenen Verstärkers (Denon 1911) so geduldig und kompetent beraten habt, habe ich einem Bekannten angeboten mir mal seinen defekten Verstärker anzuschauen.

Wie in der Überschrift schon erwähnt handelt es sich um die relative neue AVR-X1000 Serie. Das Problem: Der Receiver geht an, bricht aber dann den Bootvorgang ab indem die Schutzschaltung aktiviert wird. Danach blinkt er lediglich rot. Er sucht momentan noch nach der Rechnung, da es sich ja wahrscheinlich um einen Garantiefall handeln sollte. Weiß jedmand wie kulant Denon bei Garantiefällen ohne Rechnung ist?

Sofern alle Stricke reißen, würde ich ihn öffnen. Kann mir jemand evtl. bzgl. des Problems schonmal präventiv versuchen zu helfen? Der Receiver lief einige Wochen einwandfrei und wurde dann etwas intenisver getestet, sodass ich davon ausgehe, dass es irgendwie mit der Endstufe zutun haben könnte. Ist es möglich, dass lediglich eine Glas-Sicherung hinüber ist oder würde der Receiver dann gar nichts mehr machen?

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 23. Apr 2014, 12:02
Hallo,

bei so einem neuen Gerät, vermutlich ja auch noch mit Garantie, würde ich zunächst mal die Denon Service Hotline anrufen.

http://www.denon.de/de/contact/pages/contact-details.aspx

Da gibt's dann die passenden Infos direkt, ob das und ggf. auch ohne Rechnung hier als Garantiefall angenommen würde. Ich rate jedoch dringend davon ab zu erwähnen, dass der Receiver "etwas intensiver getestet wurde". So wie die Sache hier geschildert wird, dürfte ein Endstufenproblem wahrscheinlich sein. Ob eine Sicherung defekt ist oder nicht, spielt ja so lange keine Rolle, wie das Gerät nicht geöffnet werden darf.

Sollte dies jedoch erlaubt sein, weil die Garantie schon abgelaufen ist, kann ich den Hinweis geben, dass die Endstufen allesamt diskret aufgebaut sind und eine Reparatur nicht unbedingt an den Ersatzteilen scheitern sollte.

Gruß
PBienlein
dharkkum
Inventar
#3 erstellt: 23. Apr 2014, 12:44
Da der X-1000 erst seit ca. einem Jahr auf dem Markt ist, dürfte die Garantie noch nicht abgelaufen sein.
Calyps0
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 23. Apr 2014, 13:33
Danke euch, ich rufe dann mal bei Denon an, um die Sache in Erfahrung zu bringen.
Melde mich dann wieder.

Grüße
Grundi69
Inventar
#5 erstellt: 24. Apr 2014, 09:18
Hallo!

Ohne Rechnung wirst du vermtl. keinen Erfolg haben, selbst wenn das Gerät noch keine 2 jahre auf dem Markt ist. Mir erging es mal so mit einem DVD-Player - ohne Rechnung nichts zu wollen. Ist aber schon ein paar Jahre her.

Gruß
Groomy
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 24. Apr 2014, 12:09
Nun, wenn das Gerät wirklich erst seit gut einem Jahr auf dem Markt ist, könnte es evtl. auch ohne Rechnung klappen. Versuch macht kluch

Gruß
PBienlein
Calyps0
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Apr 2014, 08:49
So es gibt (leider unerfreuliche) Neuigkeiten. Habe bei Denon angerufen, da sagte man mir, dass die Abwicklung generell nur über den Vertreiber erfolgt und keine Direktreparaturen angenommen werden würden... (irgendwie kann ich das nicht ganz nachvollziehen). Die Rechnung ist bisher natürlich auch nicht aufgetaucht.

Irgendwie kribbelt es mir aber in den Fingern ... Hat jemand schon Erfahrungen mit den neueren Denon Generationen sammeln können? Was würdet ihr Tippen, welche Bauteile bei extremer Benutzung (hinsichtlich Lautstärke) meistens zuerst den Dienst quittieren?
Besteht die Möglichkeit, dass es lediglich eine Glassicherung (außerhalb des Netzteiles - Strom bekommt der AVR ja) erwischt haben könnte? Was wären in so einem Fall die Symptome?

Danke euch schonmal.

Beste Grüße
Grundi69
Inventar
#8 erstellt: 27. Apr 2014, 10:03
Ja, sehr unerfreulich - aber nicht wirklich überraschend. Wie gesagt hatte ich das Thema mit dem Laden auch mal vor einigen Jahren bzgl. eines DVD-Players.

Ich fürchte, das man bei diesen Geräten als Hobbybastler nicht mehr viel ausrichten kann. Die Teile sind so unglaublich komplex mittlerweile - sind ja eher Computer mit angeschlossener Endstufe - dass man ohne fundierte Kentnisse da nicht mehr viel ausrichten kann. Dazu passt, dass manchmal ein ganzer Schwung defekter AV-Receiver bei ebay auftaucht.

Evtl. hilfreich wäre eine Service-Anleitung, da sind dann auch oft Fehlersuch-Diagramme drin enthalten, mit denen man den Fehler dann zumindest auf eine Baugruppe eingrenzen kann.

Also, besser nochmal nach der Rechnung suchen bzw. reicht als Kaufnachweis auch eine Kreditkarten-Abrechnung oder Kontoauszug, aus dem hervorgeht, dass man das Gerät bei dem Händler gekauft hat und Gewährleistungsansprüche geltend zu machen.

Gruß
Groomy
Calyps0
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Mai 2014, 13:34
Hallo zusammen,
da keine Rechnung mehr auftaucht und denon wenig kulant zu sein scheint habe ich nun grünes Licht bekommen den Receiver mal zu öffnen. Rein vom Optischen her ist mir auf jeden Fall nichts direkt ins Auge gesprungen, was zum Defekt geführt haben könnte. Kann mir evtl. jemand genaueres zu dem "Systemcheck" eines Denon-Receivers sagen, den er vor jedem Start ausführt, um die Funktion der einzelnen Komponenten zu checken?

Bei meinem Denon 1911 kommt z.B. immer:

- AV-Surround
- Receiver
- (Name des aktuell gewählten Eingangs)
- H=Hdmi 2/D=None
- Main Zone On

Danach ist er Einsatzbereit.

Wie gesagt beim X1000 schaltet er nach "Receiver" ab. Vielleicht kann mir ja jemand sagen was genau da geprüft wird.

Vielen Dank und Grüße
Calyps0
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 30. Mai 2014, 12:59
Hallo,
hat denn niemand eine Idee?

Nachdem ich einige Youtube-Videos zu dem Thema (allerdings für andere Denon-Modelle) angeschaut habe, würden alle Symptome auf einen/mehrere Transistoren der Enstufe zutreffen.

Ganz besonders dieses Video verleitete mich zu dieser Annahme.
Schaut man sich die Transistoren im Gerät selbst an, so fällt auf, dass relativ wenig Wärmeleitfpaste zwischen Kühlger und den Transistoren vorhanden ist.
Ist dies generell so oder ist evtl. ein Teil durch die Hitze verschwunden?Kühlkörper X1000

Nach dem o.g. Video habe ich einmal die Transistoren durchgemessen, bekomme aber sehr unterschiedliche Werte. Hier mal meine Ergebnisse.

- Alle ohne Bemerkung geben bei der Widerstansmessung keinen Zeichen von sich. (Nehme an, diese sind in jedem Fall defekt?!)
- Bemerkung "OK" Widerstand erhöht sich während der Messung ständig
- Bemerknng "0Ohm" zeigen die ganze Zeit 0 Ohm an ohne, dass sich der Widerstand während der Messung erhöht.

Kommentar Kühlkörper X1000

Wäre sehr dankbar wenn mir jemand unter die Arme greifen könnte:

VG
PBienlein
Inventar
#11 erstellt: 30. Mai 2014, 14:46
Wie weiter oben schon vermutet, scheint sich ja ein Endstufendefekt jetzt zu bewahrheiten.

- Wärmeleitpaste sollte immer sparsam verwendet werden. Es geht ja nur darum, feine Unebenheiten auszugleichen und eine bessere thermische Verbindung zwischen Transistor, Glimmerscheibe (oder Silikon) und Kühlkörper zu erhalten.

- Halbleiter werden grundsätzlich mit der Diodenfunktion eines Multimeters getestet. Hierzu kann es nötig sein, bei Transistoren wenigstens zwei Beinchen abzulöten um keine verfälschten Ergebnisse zu bekommen.

Jedoch könnte deine 0-Ohmmessung auf defekte Transistoren hindeuten. Die solltest du also auslöten und nochmal kontrollieren. In der Regel ist nur eine Endstufe der vielen betroffen - also maximal zwei Transistoren. Wenn es ganz schlimm kommt, sind deren Treiber, Basis- und oder Emitterwiderstände ebenfalls defekt. Das muß danach also auch noch überprüft werden.

Gruß
PBienlein
Calyps0
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 30. Mai 2014, 20:07
Danke für die Rückmeldung.
Nachdem ich nun mal im Internet etwas geschaut habe, wie man Tranistoren mit einem Poti durchmessen kann, habe ich die Endstufenplatine vollständig ausgebaut und alle Transistoren nach Vorlage (in allen Pinkombinationen)im Diodentest-Modus gemessen.

Das Ergenis war folgendes:
Ergebnisse Transistormessung

Was mir aufgefallen ist, habe ich gelb markiert. Ich nehme mal an Transistoren 7 und 8 sind hin oder? Sind auch genau jene die vorher bei der Widerstandsmessung 0 Ohm angezeigt haben.

Meine Frage wäre jetzt, sollte ich mich noch durch weitere Messungen absichern bzw. wo genau liegen die Basis, Treiber und Emitterwiderstände?

VG
PBienlein
Inventar
#13 erstellt: 31. Mai 2014, 04:15
Ja, Transistoren 7 und 8 sind hinüber. Bei allen Messungen sind etwas abweichende Ergebnisse von einer "normalen" Transistormessung nicht ungewöhnlich, denn es handelt sich hier genaugenommen nicht um reine Transistoren, sondern Darlingtonschaltungen. Die haben den Treiber gleich mit eingebaut und häufig noch weitere Elemente integriert. Ersatz für das Pärchen bekommst Du beispielsweise hier:
http://www.ebay.de/i...&hash=item588f868ebe

kuhlkorper-mod

Ich habe mal versucht, ein wenig zu (er)klären Leider habe ich keine Schaltung für den Denon gefunden. Die Anzahl der Bauteile pro Endstufe ist aber üblicherweise bei diesen Receivern sehr überschaubar.

- die Pins der Darlingtransistoren sind von links nach rechts: Basis - Kollektor - Emitter. Da wir hier aber mehrere Bauteile in einem Gehäuse haben, funktioniert eine Überprüfung mit dem Diodentest nur eindeutig im Falle einer kompletten Durchlegierung, wie beispielsweise bei Transistor 8.
- die Emitterwiderstände haben, soweit ich das erkennen kann, 0,47Ohm und messen sich quasi fast wie 0 Ohm. Alle anderen Ergebnisse würden auf defekte Emittterwiderstände hindeuten. Also alle 4 überprüfen. Ich denke, dass zwei jeweils parallel geschaltet sind.
- den Wert der Basiswiderstände kann ich nicht eindeutig erkennen. Bitte selbst nachschauen und messen.
- zuvor noch die Dioden im orange markierten Bereich überprüfen.

Wenn alles erledigt ist, solltest Du bei der ersten Inbetriebnahme eine 60W Glühbirne in Serie in die 220V Netzzuleitung einschleifen. Sie begrenzt die maximale Stromaufnahme des Gerätes und verhindert (meistens), dass bei einem noch unentdeckten Fehler sich wieder alle Teile in Rauch auflösen. Beim Einschalten muss sie kurz hell aufleuchten und darf danach nur noch glimmen. Bleibt sie hingegen hell, stimmt noch irgendetwas nicht.

Ist das alles soweit in Ordnung, kommt die BIASmessung und Einstellung. Dafür fertigt man sich ein entsprechendes Kabel mit Stecker an, was in die jeweilige Steckbuchse passt. Da wir die korrekten BIAS-Werte leider nicht wissen, schauen wir zunächst bei einer (oder mehreren) anderen intakten Endstufen den Wert nach (Multimeter auf DC mV) und stellen den abgelesenen und gemittelten Wert dann im reparierten Kanal ein. Typischerweise sind Werte um 5 bis 20mV zu erwarten.

Viel Erfolg

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 31. Mai 2014, 04:18 bearbeitet]
burkm
Inventar
#14 erstellt: 31. Mai 2014, 06:01

Calyps0 (Beitrag #7) schrieb:
So es gibt (leider unerfreuliche) Neuigkeiten. Habe bei Denon angerufen, da sagte man mir, dass die Abwicklung generell nur über den Vertreiber erfolgt und keine Direktreparaturen angenommen werden würden... (irgendwie kann ich das nicht ganz nachvollziehen). Die Rechnung ist bisher natürlich auch nicht aufgetaucht.

Irgendwie kribbelt es mir aber in den Fingern ... Hat jemand schon Erfahrungen mit den neueren Denon Generationen sammeln können? Was würdet ihr Tippen, welche Bauteile bei extremer Benutzung (hinsichtlich Lautstärke) meistens zuerst den Dienst quittieren?
Besteht die Möglichkeit, dass es lediglich eine Glassicherung (außerhalb des Netzteiles - Strom bekommt der AVR ja) erwischt haben könnte? Was wären in so einem Fall die Symptome?

Danke euch schonmal.

Beste Grüße


Nach deutschem Recht besteht ausschließlich ein Vertragsverhältnis zwischen Verkäufer und Käufer.
Zudem funktioniert auch "Gewährleistung" nur über den Verkäufer (gesetzliche Ansprüche).
Es ist also richtig, dass das Gerät über den Verkäufer eingereicht werden soll.
Hat mit "unfreundlich" usw. nichts zu tun, sondern nur mit dem normalem Verfahren, weil der Hersteller keinen direkten Kundenkontakt zulässt, da er ja mit dem Käufer direkt nichts zu tun hat.
Ist ja letztendlich auch im Sinne des Käufers.


[Beitrag von burkm am 31. Mai 2014, 06:02 bearbeitet]
Calyps0
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 31. Mai 2014, 09:59

die Emitterwiderstände haben, soweit ich das erkennen kann, 0,47Ohm und messen sich quasi fast wie 0 Ohm.
Alle anderen Ergebnisse würden auf defekte Emittterwiderstände hindeuten. Also alle 4 überprüfen. Ich denke, dass zwei jeweils parallel geschaltet sind.
- den Wert der Basiswiderstände kann ich nicht eindeutig erkennen. Bitte selbst nachschauen und messen.
- zuvor noch die Dioden im orange markierten Bereich überprüfen.


Ich habe mal die Messungen durchgeführt soweit ich es konnte. Es wurden bisher noch keine Komponenten ausgelötet:

Vorwiderstand

Meines Erachtens nach sind da scheinbar noch weitere Bauteile in Mitleidenschaft gezogen worden. Generell habe ich stets zwei intakte Endstufen durchgemessen und deren Messwerte verglichen. Diese stimmte nahezu überein. D.h. die Messwerte der Endstufe Front Left (Bezeichnung FL auf Platine) decken sich mit anderen intakten Endstufen. Daher habe ich lediglich FL als Vergleichswert zur defekten SL Endstufe aufgeführt.

Den Widerstand, welcher bei jeder Endstufe oben links eingelötet ist konnte ich nicht richtig messen, da er ständig ansteigt (sowohl bei intakten als auch bei der defekten Endstufe). Ich nehme an, dass es sich nicht um einen normalen Widerstand handelt?

Komponenten

Die Emitterwiderstände der SL-Endstufe scheinen auch defekt zu sein (hochohmig). Ebenso der Basiswiderstand mit 10kOhm. Ist der andere mit 4,8 statt 5 Ohm ebenfalls defekt oder liegt das noch im Toleranzbereich?

Sind die Messungen denn ohne Entlötarbeiten verlässlich? Sind damit alle betroffenen Komponenten unterscht worden oder könnte es noch weitere Baustellen geben?

VG
PBienlein
Inventar
#16 erstellt: 31. Mai 2014, 11:57
- dass die Emitterwiderstände kaputt sind, ist nicht so ungewöhnlich bei einem Endstufenschaden -> alle 4 neu. Darauf achten, dass der Ersatz auch die nötige Leistung hat (schätzungsweise 2 Watt).

- die Dioden mit den merkwürdigen Messergebnissen einseitig auslöten und erneut mit der Diodenfunktion messen. Weichen die Werte dann immer noch stark ab, sind sie wohl auch defekt. Es kann aber alles eine Folge der durchlegierten Darlingtontransistoren sein, welche die Messergebnisse nun verfälschen. Das gilt auch für die abweichenden Widerstandsmessungen. Am besten die defekten Darlingtons raus und nochmals messen.

- ob ein Widerstand 4,8 oder 5 Ohm hat, ist egal -> Toleranz.

Die Farbcodierung der Widerstände ist dir bekannt? Damit lassen sich die Sollwerte ermitteln und (ggf. einseitig ausgelötet) kontrollieren.

Gruß
PBienlein
Calyps0
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 31. Mai 2014, 13:27

- dass die Emitterwiderstände kaputt sind, ist nicht so ungewöhnlich bei einem Endstufenschaden -> alle 4 neu. Darauf achten, dass der Ersatz auch die nötige Leistung hat (schätzungsweise 2 Watt).


In Ordnung, kann ich die genaue Wattzahl / Daten der Widerstände irgendwie ausfindig machen?


- die Dioden mit den merkwürdigen Messergebnissen einseitig auslöten und erneut mit der Diodenfunktion messen. Weichen die Werte dann immer noch stark ab, sind sie wohl auch defekt. Es kann aber alles eine Folge der durchlegierten Darlingtontransistoren sein, welche die Messergebnisse nun verfälschen. Das gilt auch für die abweichenden Widerstandsmessungen. Am besten die defekten Darlingtons raus und nochmals messen.


Habe ich nun getan, leider scheinen einige Dioden trotzdem defekt zu sein (Ausgelötet habe ich bisher allerdings lediglich die Transistoren). Sollte bei Dioden nicht eigentlich nur der Strom in eine Richtung durchgelassen werden? Egal wie die Polung des Potis angelegt wird, es wird nämlich trotzdem ein Wert angezeigt.

Vorwiderstände_ohne_transistor1


Die Farbcodierung der Widerstände ist dir bekannt? Damit lassen sich die Sollwerte ermitteln und (ggf. einseitig ausgelötet) kontrollieren.


Mir ist zwar bekannt, dass durch die Kodierung die Widesrstandshöhe ausgedrückt wird, allerdings scheint es bei Eingabe über diese Seite nicht ganz zu stimmen...

Für diese feinen Lötarbeiten sollte ich mich sicherlich mal nach einer guten Lötstation umsehen...
Macht es Sinn jetzt schon die beiden Transistoren zu bestellen oder sollte ich besser abwarten bis ich die ganze Einkaufsliste zusammen habe?

VG


[Beitrag von Calyps0 am 31. Mai 2014, 13:28 bearbeitet]
burkm
Inventar
#18 erstellt: 31. Mai 2014, 13:43

Calyps0 (Beitrag #7) schrieb:
So es gibt (leider unerfreuliche) Neuigkeiten. Habe bei Denon angerufen, da sagte man mir, dass die Abwicklung generell nur über den Vertreiber erfolgt und keine Direktreparaturen angenommen werden würden... (irgendwie kann ich das nicht ganz nachvollziehen). Die Rechnung ist bisher natürlich auch nicht aufgetaucht.

Irgendwie kribbelt es mir aber in den Fingern ... Hat jemand schon Erfahrungen mit den neueren Denon Generationen sammeln können? Was würdet ihr Tippen, welche Bauteile bei extremer Benutzung (hinsichtlich Lautstärke) meistens zuerst den Dienst quittieren?
Besteht die Möglichkeit, dass es lediglich eine Glassicherung (außerhalb des Netzteiles - Strom bekommt der AVR ja) erwischt haben könnte? Was wären in so einem Fall die Symptome?

Danke euch schonmal.

Beste Grüße


Warum nicht beim ursprünglichen Verkäufer / Händler nach einer Rechnungskopie fragen ?
Die haben ja (normalerweise) eine Buchhaltung und ein Kassensystem, wo diese Transaktion gemäß Einkaufsliste und ungefährem Datum gesucht und gefunden werden kann. Selbst wenn der Kauf mehr als ein Jahr zurück liegt.

Kann die jetzige Vorgehensweise irgendwie nicht nachvollziehen: Gerät ist noch innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungspflicht und zudem unter Herstellergarantie. Warum dann unbedingt eine Reparatur selbst ausführen und nicht kompetent machen lassen ? Durch den eigenen Eingriff hebelst Du ja Deine Rechte aus.
PBienlein
Inventar
#19 erstellt: 31. Mai 2014, 14:45
vorwiderstand_neu

ich habe bei den Widerständen mal deren Wert und vermutlichen Status dazu geschrieben. Einige Werte können abweichen, je nach Schaltungssituation. Die müsste man zum Überprüfen dann einseitig auslöten.

Bei den Dioden scheinen ja auch zwei defekt zu sein. 0 Ohm ist immer ein Kurzschluß - sofern der Wert sich nicht nach einer gewissen Weile ändert. Für die Dioden wäre jetzt ein Schaltplan sinnvoll. Man sollte schon wissen, WAS genau da rein gehört.

Üblicherweise werden als Emitterwiderstände 5W-Typen bei Endstufen dieser Größenordnung genommen. Hier sind offenbar aufgrund des geringen Platzes jeweils 2 x 0,47 Ohm/2W parallel geschaltet -> 0,24 Ohm/4W. Das sollte dann auch passen.


Sollte bei Dioden nicht eigentlich nur der Strom in eine Richtung durchgelassen werden?

Im Prinzip ja, aber je nach Einbausituation gibt's u.U. Verfälschungen durch andere Bauteile. Zenerdioden messen sich ebenfalls anders.


... Egal wie die Polung des Potis angelegt wird, ...

Du meinst vermutlich das Messgerät / Multimeter. Ein Poti ist etwas ganz anderes.


Für diese feinen Lötarbeiten sollte ich mich sicherlich mal nach einer guten Lötstation umsehen

Warum? Ein vernünftiger Lötkolben mit feiner Spitze und nicht zu viel Leistung sollte für den Hausgebrauch völlig ausreichend sein. Eine Lötstation für $$$ wäre da in meinen Augen übertrieben. Aber das muss jeder selbst für sich entscheiden. Dann wäre aber auch das Geld für den professionellen Servicetechniker noch besser angelegt , denn danach geht die Kiste wenigstens garantiert wieder. Ob das hier zielführend wird, kann ich noch nicht sagen. Es fehlen uns schließlich noch Daten.

Gruß
PBienlein
Calyps0
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 31. Mai 2014, 15:39

Warum nicht beim ursprünglichen Verkäufer / Händler nach einer Rechnungskopie fragen ?
Die haben ja (normalerweise) eine Buchhaltung und ein Kassensystem, wo diese Transaktion gemäß Einkaufsliste und ungefährem Datum gesucht und gefunden werden kann. Selbst wenn der Kauf mehr als ein Jahr zurück liegt..


Das ist ehrlich gesagt das erste Mal, dass ich davon höre. Wenn diese Theorie stimmt, dann müsste ja niemand mehr wegen nicht auffindbarer Rechnungen um den Garantieverlust fürchten?! Wie gesagt, die Rechnung ist nicht aufgetaucht und außer einem Anruf direkt beim Hersteller hatte ich mir nicht viel Hoffnung gemacht. Zumal man ja anhand der Seriennummer eindeutig das Produktionsdatum wenn nicht sogar das Kaufdatum hätte ermitteln können. Naja seis drum, nun ist das Gerät ja bereits geöffnet worden und der Garantieanspruch sollte damit wohl hinüber sein.



ich habe bei den Widerständen mal deren Wert und vermutlichen Status dazu geschrieben. Einige Werte können abweichen, je nach Schaltungssituation. Die müsste man zum Überprüfen dann einseitig auslöten.


Danke sehr, d.h. der nächste Schritt wäre dann erstmal das Auslöten. Da ich mir ohnehin eine Lötstation anschaffen wollte, denke ich, dass ich dies nun zum Anlass nehme. Muss ja keine neue sein.
Aber wie bereits gesagt, spätestens nach der Gewissheit, dass eine Diode defekt ist, wäre ein Schaltplan von Vorteil. Allerdings konnte ich für den x1000 noch keinen finden... Ist evtl. die Endstufe baugleich mit einem älteren Modell?

PBienlein, du hattest in deinem letzten Beitrag den 2. und 3. Widerstand der linken Reihe mit 5,6k bzw. 10k beschriftet, bei den intakten Endstufen habe ich allerdings jeweils nur 3,59k gemessen, diese müssten doch baugleich sein oder?

VG
PBienlein
Inventar
#21 erstellt: 31. Mai 2014, 15:59
ja, sie SIND baugleich. Allerdings kommen die abweichenden Werte durch Parallelschaltungen von anderen Bauteilen. Auch defekte Halbleiter oder sonstige kaputten Teile können andere Messwerte produzieren. Deshalb im Zweifelsfall immer einseitig auslöten.

Bei den defekten Dioden wäre es vielleicht sinnvoll, sie mit der Lupe zu untersuchen. Da steht u.U. eine Bezeichnung drauf.

Zum Auslöten eignet sich eine Entlötpumpe bestens. Sowas kostet 3 - 5 Euro und ist sehr sinnvoll - gerade auch, wenn man mal mehr als nur zwei Beinchen auslöten muss. Wenn Du also im Shoppingmodus bist, wäre das die Gelegenheit

Gruß
PBienlein
Calyps0
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 01. Jun 2014, 10:26
Gut, dann aktiviere ich mal den "Shoppingmodus" und werde mir das Lötzubehör in den nächsten Tagen besorgen.

Vielen Dank schonmal für die tolle Unterstützung
Ich melde mich dann wieder
Calyps0
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 07. Jun 2014, 18:18
Hallo,
wie besprochen melde ich mich wieder. Ich habe inzwischen die beiden defekten Dioden ausgelötet und erneut gemessen. Die Werte haben sich nicht verändert und blieben bei 0,00 bzw. 013. Somit sollte deren Defekt unzweifelhaft sein.

Ich habe die 013 Diode mal komplett ausgelötet und versucht ihre Beschriftung zu entziffern:
Ich meine folgenden Schriftzug darauf zu erkennen: "3V3B5T" (Das "B" könnte auch eine 8 sein).

Könnt ihr damit was anfangen?

VG
PBienlein
Inventar
#24 erstellt: 15. Jun 2014, 06:39
Das dürften 3,3V/0,5W Zenerdioden sein.

Gruß
PBienlein
Calyps0
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 16. Jul 2014, 13:33
Hallo zusammen,
nachdem nun der ganze "WM-Stress" bewältigt ist , konnte ich mittlerweile die neuen Darlington-Dioden einlöten und eine erneute Messung der ausgetauschen Dioden vornehmen (vgl. Post 12). Zwar sind immer noch nicht alle Werte im Normalbereich, ich gehe allerdings davon aus, dass es mit den bereits identifizierten, vorgelagerten Komponenten zusammenhängt, die ich nun noch bestellen muss.

Hier die Messergebnisse für Transistor 7 und 8:
Ergebnisse Transistormessung 2

Woher bekommt man diese doch sehr speziellen Bauteile am Besten? Natürlich sollten sie qualitativ mindestens gleichwertig den OEM Komponenten sein.

Grüße
laut-macht-spass
Inventar
#26 erstellt: 05. Jan 2016, 14:53
läuft denn der AVR inzwischen wieder?

Gruß Marc
Calyps0
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 16. Feb 2016, 13:13
Hi Marc,

sorry für die verspätete Antwort.

JA, er läuft wie am jüngsten Tag

Vielen Dank an alle. Super Community hier
chriss85
Neuling
#28 erstellt: 07. Jul 2018, 14:44
Hallo,

bevor ich einen neuen Thread starte schreibe ich mal hier rein, da ich das gleiche Problem mit einem 5 Jahre alten Denon AVR X1000 habe. Nach einiger Zeit (geht von Sekunden bis einigen Minuten) geht der Überlastschutz an, auch ohne angeschlossene Lautsprecher. Ich habe ihn zuvor mit 4 Ohm Lautsprechern betrieben, hatte im Normalbetrieb aber nicht den Fall, dass der Überlastschutz aktiv wurde. Letztes Jahr ging das vereinzelt mal los, war dann aber einige Monate noch ok, inzwischen kommt es dauerhaft.

Ich habe den Receiver jetzt mal aufgeschraubt und einige Sachen entsprechend dem oben verlinkten Video gemessen:

Die Transistoren liegen auf etwa (von links nach rechts) +/- 1, 55, < 0.1V, und sollten daher soweit ich das beurteilen kann ok sein. Die Widerstände hatte ich auch schon gemessen und lagen bei etwa 0.4-0.6 Ohm (genauen Wert habe ich gerade nicht mehr im Kopf). Auf jeden Fall habe ich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Kanälen gesehen. Die Biasspannungen an den Messbuchsen liegen alle bei etwas über 2 mV.

Ich habe auch einige Spannungen am Netzteil bzw. an den Anschlussleitungen zu den anderen Boards gemessen, 5, +/- 5.2 und +/- 12 V, die waren alle ok soweit ich das sagen kann. Mir ist noch nicht klar wo genau die 55 V generiert werden.

Ich habe ein paar Leitungen der Schutzschaltung gesehen, mit Thermaldet, DC prot und ASO det (oder so?) gesehen, die von dem Verstärkerboard zum Kontrollboard geführt werden. Macht es Sinn, hier irgendwas zu messen?

Geplatzte Kondensatoren sind mir nicht aufgefallen, aber vielleicht hab ich noch was übersehen.

Ich bin inzwischen leider etwas ratlos, was ich noch messen könnte, daher schreibe ich hier mal rein. Habt ihr noch weitere Ansatzpunkte was man überprüfen sollte?


[Beitrag von chriss85 am 07. Jul 2018, 14:45 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#29 erstellt: 07. Jul 2018, 15:25
Wenn es die "DC-Protection" ist, sollen ja die Lautsprecher vor einem zu hohen Gleichstromanteil geschützt werden.
Hast Du schon die Gleichspannung an den den Lautsprecheranschlüssen gemessen?

Ich habe noch nicht in den Schaltplan geguckt. Aber in den meisten Fällen wird die Spannung für die Endstufen direkt vom Trafo über einen Brückengleichrichter und die Elkos generiert.
CarlM.
Inventar
#30 erstellt: 07. Jul 2018, 16:32
Habe nun einmal in das Service Manual geguckt:

S. 41 und S. 86 (Bereich oben links) geben Aufschluss über die Spannungsversorgung der Power-Amps.

Ansonsten ist die sehr umfangreiche Diagnose und vor allem aber eine genaue, strukturierte Vorgehensweise bei bestimmten Problemen sehr hilfreich.
S. 72 ff. liefert die Vorgehensweise für den Protection Mode.


[Beitrag von CarlM. am 07. Jul 2018, 16:33 bearbeitet]
chriss85
Neuling
#31 erstellt: 08. Jul 2018, 10:47
Hallo,
vielen Dank für den Hinweis auf das Service Manual, das hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Ich habe entsprechend Seite 67 die Pins vom CN771 gemessen, die liegen aber alle auf 0 V, und nicht einer oder mehrere auf 3.3 V wie in dem Diagramm dargestellt. Sieht so aus als ob ich beide Diagnosen machen müsste...

Die DC Spannungen habe ich eben mal im Betrieb gemessen, die sind alle < 15 mV, sollte denke ich OK sein oder?

Edit: Ich habe den Fehlercode über den Error Checking Modus ausgelesen, der sagt PRT: Thermal B. Das gibt zumindest schon mal einen Anhaltspunkt.


[Beitrag von chriss85 am 08. Jul 2018, 12:55 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#32 erstellt: 08. Jul 2018, 12:58
CN771 liefert an den Pins wohl nur die Spannung, wenn die Standby-LED unter Testbedingungen blinkt.
Ich glaube auch nicht, dass die Spannung an diesem Verbinder das Problem lösen.
Bevor ich diesen Test durchführe, würde ich schon die Spannungen am Trafo und nach der Gleichspannungsaufbereitung (Regulator Assy ...) messen.
Aber mit Denon habe ich bisher wenig zutun gehabt. Da gibt es hier im Forum sicherlich Spezialisten bzw. Personen mit mehr spezifischer Erfahrung.
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