Harman Kardon HK990 dauerdefekt

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KatjaPfalz
Neuling
#1 erstellt: 13. Nov 2014, 22:36
Frage an die Proifis: Wer hat einen Harman Kardon HK990 Vollverstärker und ist damit zufrieden?
Unser Gerät war jetzt zum zweiten Mal bei Escoor zur Reparatur, denn HK liefert keine Ersatzteile an andere Firmen!
Das erste Mal: das Gerät wurde (nach Ablauf der Garantie/ ca. 100 Betriebsstunden) nach kurzer Laufzeit heiss und ging aus. 3 Monate Reparatur und neue Endstufe, 450 Euro Kosten. Das Gerät lief 2 Stunden und hatte den selben Defekt.
Das zweite Mal folgte: nach 10 Wochen Reparaturzeit lief das Gerät nun mit angeblich modifizierter Endstufe genau 4 Minuten, obwohl es bei Escoor eine Woche im Dauerbetrieb Probe lief. Dann gingen erst die Boxen (Kanton Vento 890.2) aus und danach auch wieder das Gerät - Anzeige Amplifier Protection.
Hat jemand eine Ahnung, woran das liegt?
Die Anlage läuft mit einem anderen Verstärker - Pioneer A 858 problemlos.
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 14. Nov 2014, 09:07
Hallo,

bei solchen Mehrfachausfällen hat der erste (und in der Folge natürlich auch der zweite) Reparateur offenbar nicht alle Fehler in der Endstufenschaltung beseitigt. Für mich klingt das nach einem übersehenen Fehler in der Ruhestromschaltung der Endstufe.

Schon nach der ersten Reparatur hätte man auf Nachbesserung drängen sollen, denn der Profi gibt ja 6 Monate Garantie auf seine Arbeit - bei 450 gewaschenen Euros allemal!

Was den Probelauf in der Werkstadt anbelangt würde ich mal hinterfragen, wie der vollzogen wurde, denn i.d.R. wird das Gerät wohl kaum auf nennenswerten Lautstärkeniveau eine Woche lang die Mitarbeiter beschallen. Wird hingegen hin und wieder mal bei geringer Lautstärke getestet, fallen gerade Ruhestromfehler gar nicht auf.

So etwas ist immer ärgerlich, aber mit entsprechender Sorgfalt auch behebbar.

Gruß
PBienlein
_ES_
Administrator
#3 erstellt: 18. Nov 2014, 02:20
Hi,


3 Monate Reparatur und neue Endstufe, 450 Euro Kosten.


Viel zu hoch- der Kasten selbst ist nicht schlecht, aber 450 sind einfach zu hoch, das meiste davon dürften Arbeitsstunden sein und länger als 2,3 Stunden kann ich mir bei einen Endstufen Defekt beim besten Willen nicht vorstellen.
Wie dem auch sei, ich teile PBienleins Einschätzung, hört sich schwer nach Ruhestrom-Einstellung an, oder einen noch existierenden Fehler in dem Kreis.
Dazu eine kleine Anekdote aus meinen damaligen Bastler-Leben....

Onkyo A8250 und der kleine R-Type ( 19...20, ich weiß es nicht mehr)wild dran rumwerkeln....
Mal 10 Minuten, mal eine Stunde, mal 2 Stunden lief die Kiste nach Reparatur....und doch fackelten immer wieder die Endstufen ab.
Am Ende übersah ich stets eine "Doppeldiode", die thermisch mitgekoppelt war.
Selbige war schlicht defekt, konnte also nicht eingreifen, ergo ging die eine Seite immer wieder hops.
Aber da war ich noch Schüler mit rudimentären Kenntnissen von dem, was ich dort trieb.
Von einer Fachwerkstatt erwarte ich schlicht ganz andere Dimensionen.
bukongahelas
Inventar
#4 erstellt: 18. Nov 2014, 03:52
Ja , die oft spratzelnden und versagenden Dual/Tripledioden ... auch in Marantzen zu finden .
Ebenso 2SC458 im "Schrägdach"Gehäuse , die Rauschkugel.

Ob der Bias über die Temperatur korrekt geregelt wird überprüfe ich mit einem Fön , heize Kühlkörper auf .
Der Bias muß bei Abkühlung wieder auf den korrekten Meßwert zurückgehen .
Themischer Suizid kann aber auch von kontaktunterbrechenden Trimmotis herrühren ,
viele Endstufen gehen dann auf BiasMax . Ein R mit parallel geshuntetem Poti wäre m.E. sicherer .
Unterbricht das Poti , rettet der R .

Egal wie zuverlässig ein Reparateur (also auch ich) ist , er hat keinen Einfluß auf die Qualität
der Ersatzteile , wenn es überhaupt noch welche gibt .
Speziell NF Powertransistoren werden (der Beweis wird im Net bebildert geführt) gefälscht .
Wenn es dann zunächst funktioniert aber später abbrennt demnach nicht unbedingt Schuld des Reparateurs.
Da die Fälschungen auch nach meinen Erfahrungen immer mehr zunehmen und Lieferanten keine diesbzgl
Garantie geben , ist es eigentlich unverantwortlich überhaupt noch etwas zu reparieren ,
wenn man solche Ersatzteile braucht .
Nach meiner Erfahrung sind es mit bestimmten ( hier ungenannten) Firmenlogos beschriftete ,
was nicht bedeutet daß Bauteile dieser Firmen generell Fälschungen sind .
Erst läuft das reparierte Gerät stundenlang bei moderater Lautstärke , brennt aber bei VollLast ab .
Vermutung: Zu wenig stromfest , zu kleiner interner Chip.
Anderer Fall : Bauteile rauchen im Leerlauf (ohne Boxen) ab ; Vermutung zu geringe Spannungsfestigkeit.
Es ist verdächtig wenn ehemals ein solcher Originalersatz-Transistor ca 10 DM kostete
und man ihn heute für 2 Euro als Nachbau bekommt.
Alte Originale gibt aus verständlichen Gründen keiner oder zu Traumpreisen ab (Aufschrift Toshiba zB).
Ich suche weiterhin eine fälschungssichere Bezugsquelle für die gängigen bipolaren und FET NF Transistoren .
Alle mir bekannten großen und auch kleineren Anbieter können/wollen Fälschungen nicht ausschließen.
bukongahelas
_ES_
Administrator
#5 erstellt: 19. Nov 2014, 00:55
Hi,


Egal wie zuverlässig ein Reparateur (also auch ich) ist , er hat keinen Einfluß auf die Qualität
der Ersatzteile , wenn es überhaupt noch welche gibt .


Jein- wenn ich als erfahrener Techniker weiß, das die defekten Bauteile seit Ewigkeiten abgekündigt sind, dann weiß ich auch spätestens dann, das :


Es ist verdächtig wenn ehemals ein solcher Originalersatz-Transistor ca 10 DM kostete
und man ihn heute für 2 Euro als Nachbau bekommt.


Ich davon die Finger lasse- tue ich das nicht, habe ich entweder a) keine Ahnung---> Beruf verfehlt oder b) ich weiß genau was ich tue, aber es ist mir egal, wie oft der Kunde wieder antrabt--> Auch Beruf verfehlt, besser in die Wirtschaft/Politik wechseln.
Man kann im Übrigen die Elemente bei Verdacht auch recht einfach auf Herz und Nieren prüfen.
Musste ich unlängst bei einer Serie SNTs tun, die uns regelmäßig ab einer bestimmten Eingangsspannung um die Ohren geflogen sind.
Der Verdacht fiel schnell auf die damals verwendeten BUZ84 und siehe da, die "neue" Charge brach ab 230VDC Sperrspannung durch, gem Datenblatt wären aber 800VDC angesagt- Testaufwand keine 10 Minuten...
Anderer Lieferant gesucht, Probe-Reihe bestellt und getestet...alles fein, wenn es dort auch 5 Euro mehr kostet.
Für die Kröten, die der TE hingelegt hat, muss die Kiste laufen- ansonsten auf eigene Kosten nachbessern, bis sie läuft.
Sich beispielsweise hinstellen und sagen, ja, da kann ich halt nix dafür, wenn das Gerät wieder defekt geht, das liegt an der Qualität der von MIR verwendeten Ersatzteile...zu der Werkstatt wäre ich exakt einmal hingegangen als Kunde.

Und nochmal was zur Bauteile-Abkündigung/ vermutliche Fake-Halbleiter:

Dann geht man eben bei und sucht die nächst passenderen, namhaften Teile aus und modifiziert bei Bedarf entsprechend die Schaltung.
Verstärker-Schaltungen sind, bis auf ein paar Exoten, Allgemeingut der Elektronik-Welt, das ist kein Hexenwerk oder eine Blackbox.
Ich sehe da keine Probleme drin, im Gegenteil, DAS würde für mich erklären, warum eine relativ simple Reparatur so teuer werden konnte.

Aber beim HK990 ist aufgrund seines Alters eigentlich nicht davon auszugehen, das er bereits abgekündigte Elemente intus hat.
Das hat andere Gründe, weswegen er wieder und wieder defekt geht.
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