Gelegentliches Aussetzen der Musik mit lautem Pop

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lafuzzzl
Neuling
#1 erstellt: 05. Okt 2018, 16:47
Hallo!

Ich besitze einen LUXMAN R-5030 und habe folgendes Problem:

Bei Nutzung des Phono-Eingangs entsteht gelegentlich ein lautes Pop-Geräusch, woraufhin dann die Musik für ein paar Sekunden aussetzt und dann zurück kommt. Der Pop ist vor allem in der Bassregion sehr intensiv, was schließlich vor ein paar Tagen auch zur Beschädigung meiner Lautsprecher geführt hat.
Ich habe Lautsprecher und Verstärker zu meinem lokalem HIFI-Spezialisten gebracht. Der hat sich meinen Verstärker angesehen, nachgemessen, Potis gereinigt und meinte er sei sonst in einwandfreiem Zustand. Während meine Lautsprecher noch in der Reparatur sind, habe ich meinen Verstärker zurück. Habe diesen Aufgebaut und ein paar alte Lautsprecher angeschlossen. Ich wollte gerade eine Platte auflegen, da kommt dieses Pop-Geräusch wieder auf. Ein einzelner Pop, nur, dass ich dieses Mal nicht hören konnte ob die Musik aussetzt, da nichts lief. Nun wollte ich mal hier nachfragen, ob vielleicht jemand eine Idee haben könnte, wo der Fehler liegt. Am Plattenspieler liegt es nicht, da ich meinen alten bereits mit einem neuen ersetzt habe und bei beidem mein Problem aufgetaucht ist. Dieses Pop-Geräusch und Aussetzten passiert nur bei Nutzung des Phono-Eingangs. Ich habe auch meinen Fernseher angeschlossen, hier passiert nichts. Zudem ist noch zu sagen, dass das Problem relativ selten auftritt und kein kontinuierliches Poppen oder Rauschen ist.

Ich hoffe, dass jemand evtl. einen Einfall hat!

LG lafuzzzl
Haiopai
Inventar
#2 erstellt: 05. Okt 2018, 17:19
Moin lafuzzi , auch wenn der Fernseher das Problem nicht hat , würde ich im ersten Moment auf ein im gleichen Stromkreis laufendes Kühlgerät oder irgendein anderes Gerät tippen , was sich nach Bedarf ein und ausschaltet .

Gerade in Altbauten hab ich solche Phänomene durchaus schon häufiger erlebt auch mit genau diesen Auswirkungen , ziemlich starkes ein oder ausschalt ploppen mit kurzzeitigen Aussetzern .

Ich würde also erstmal an deiner Stelle überprüfen , was alles über den Stromkreis läuft , wo deine Anlage dran angeschlossen ist .
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 05. Okt 2018, 17:23
Wäre eine statische Aufladungen am Plattenspieler eine mögliche Erklärung?
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 05. Okt 2018, 17:25
Hallo,

Du solltest die +/-24V Spannungsversorgung für die beiden Phono-Preamps überprüfen inklusive (und vor allem) sämtlicher Siebkapazitäten in den beiden Spannungszweigen. Irgendwo ist da was faul - entweder ist ein Elko platt oder eine Zenerdiode defekt, oder, oder... Dieses Ploppen ist ein typisches Zeichen für eine eben nicht mehr symmetrische Spannungsversorgung.

Gruß
PBienlein
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 05. Okt 2018, 17:32
Moin Harald

Diese Idee ist mir nicht fremd, aber in der Fachwerkstatt verhielte sich das Gerät ja anscheinend nicht so, dass es daran liegen sollte.
Wenn doch, dann müsste dieses Ploppen aber eigentlich auch ohne angeschlossenem Plattenspieler auftreten - Ausprobieren!
lafuzzzl
Neuling
#6 erstellt: 05. Okt 2018, 20:11
Wie bereits erwähnt, in der Werkstatt wurde das Ding auf Herz und Nieren überprüft, soweit sollte da eigentlich alles in Ordnung sein. Deshalb wundert es mich, dass ein solches Poppen wieder aufgetaucht ist.

Ich habe mal probeweise den Plattenspieler auf niedriger Lautstärke etwas laufen lassen. Bis jetzt ist es nicht wieder aufgetreten. Sollte ich mit der neuen Info trotzdem noch mal einen Blick drauf werfen lassen? Leider bin ich technisch nicht zu 100% vertraut und möchte da nichts weiter beschädigen.
lafuzzzl
Neuling
#7 erstellt: 05. Okt 2018, 20:18
Ich glaube auch nicht, dass es sich um ein Gerät im Stromkreis handelt. Einziges Gerät, welches infrage kommen könnte, wäre der Kühlschrank, jedoch ist der dauerhaft eingeschaltet.
Haiopai
Inventar
#8 erstellt: 05. Okt 2018, 21:14

lafuzzzl (Beitrag #7) schrieb:
Ich glaube auch nicht, dass es sich um ein Gerät im Stromkreis handelt. Einziges Gerät, welches infrage kommen könnte, wäre der Kühlschrank, jedoch ist der dauerhaft eingeschaltet.


Hihi , kaum , dann wäre deine Stromrechnung ziemlich hoch , die Störung kann kommen , jedes mal wenn die Kühlung anspringt oder ausgeht .

Sowas hat bei mir mal beim Beamer kurzfristige Bildausfälle produziert .

Ist aber nur eine der Möglichkeiten und muß natürlich nicht sein , hättest du nicht erwähnt , dass das Gerät gerade beim Fachmann war , täte ich auch auf nen Fehler im Phono Pre tippen , wäre ja logisch , wenn es nur dort auftritt .
PBienlein
Inventar
#9 erstellt: 06. Okt 2018, 09:51
@Karsten - Post #5: Den Einwand mit dem HiFi-Spezialisten habe ich auch gelesen. Ich möchte da niemandem etwas unterstellen, aber solche Geräte, die gerade bei der renommierten Reparaturwerkstadt XYZ gewesen sind, landen hin und wieder auch auf meinem Tisch, weil sie doch nicht ganz fehlerfrei waren. Die Techniker dort kochen schließlich auch nur mit Wasser und übersehen (meist durch Zeitdruck) das ein oder andere Detail. Damit das hier nicht falsch verstanden wird: ich habe den größten Respekt vor deren Können und bin heilfroh, dass ich nicht x Geräte pro Schicht durchhecheln muß, damit der Betrieb rentabel bleibt. Wir hier im HiFi-Forum, die das ja in der Mehrzahl als Hobby betreiben, haben hingegen da den "Luxus" der Zeit und können möglicherweise auch mal etwas tiefer graben.

Ich habe die Fehlerbeschreibung so verstanden, dass das Geräusch immer dann auftaucht, wenn die Quelle auf "Phono" geschaltet ist - egal ob ein Plattenspieler angeschlossen ist oder nicht. Einigkeit dürfte auch darüber herrschen, dass es sich bei dem "Plopp" um DC im Signalweg handelt, der letztlich in der Endstufe die Schutzschaltung auslösen lässt. Da die beiden ICs im PreAmp mit symmetrischer Spannungsversorgung betrieben werden, ist m.E. diese Fehlermöglichkeit nicht ganz unwahrscheinlich. Aber selbstverständlich kann ich mich auch komplett irren - wäre ja nicht das erste Mal


Sonnige Grüße
Harald


[Beitrag von PBienlein am 06. Okt 2018, 09:57 bearbeitet]
eckibear
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 06. Okt 2018, 11:09
Kann ganz gut an einem der M5213Ls im Phono-Preamp liegen.
Die werden mit +/-24 V befeuert, was ziemlich mutig ist. Die spärlichen Infos aus dem Netz deuten auf eine maximal zulässige Spannung von 42V (+/-21V) hin. Ohnehin ist die Spannung sinnlos hoch für eine Stufe die vielleicht mal 1V rausspuckt.
lafuzzzl
Neuling
#11 erstellt: 06. Okt 2018, 14:27

Haiopai (Beitrag #8) schrieb:
Hihi , kaum , dann wäre deine Stromrechnung ziemlich hoch , die Störung kann kommen , jedes mal wenn die Kühlung anspringt oder ausgeht .


Ja, da muss ich dir recht geben. Da war meine Aussage recht dämlich...
Ich habe zum Ausschluss einfach mal den Verstärker angeschaltet und gewartet bis die Kühlung anspringt. War allerdings vergebens, kein Pop-Geräusch. Am Kühlschrank liegt es wohl nicht...
lafuzzzl
Neuling
#12 erstellt: 06. Okt 2018, 14:46

PBienlein (Beitrag #9) schrieb:
Ich habe die Fehlerbeschreibung so verstanden, dass das Geräusch immer dann auftaucht, wenn die Quelle auf "Phono" geschaltet ist - egal ob ein Plattenspieler angeschlossen ist oder nicht.


Ja und nein.

Vor etwa zwei Jahren habe ich einen alten DUAL Plattenspieler ererbt, so habe ich meinen Spaß an Vinyl und analoger Technik gefunden. Ein bisschen später habe ich dann den LUXMAN geschenkt bekommen. Hier fing das Problem bereits an. Ganz selten kam ein Pop mit folgendem Aussetzen der Musik. Am Anfang dachte ich noch, es sei statische Aufladung am Plattenspieler, immerhin war der Plattenteller aus Metall. Vor ein paar Monaten hatte ich dann einen Pro-Ject Essential II im selbigen Laden erworben, wo ich auch die Lautsprecher und Verstärker zur Reparatur schickte. Dieser hat einen Plattenteller aus Holz und läuft ohnehin viel besser. Aber auch hier kam das Poppen auf, bis das schließlich zu defekten Lautsprechern geführt hat.

Also: Ja, das Problem entsteht nur über die Phono Quelle. Nein, ohne angeschlossenen Plattenspieler hatte ich das vergnügen noch nicht, allerdings muss ich dazu sagen, dass ich das Gerät selten bis noch nie ohne angeschlossenen Plattenspieler laufen hatte. Zudem kommt noch dazu, dass das ganze Plattenspieler unabhängig ist. Das Problem muss also, wie bereits vermutet, am Vorverstärker liegen.

Vielen Dank für eure Hilfsbereitschaft und Infos. Ich werde wohl nochmal zu meinem Spezialisten zurück gehen und mal nachfragen, was er davon hält.

Ich hatte noch eine weitere Idee, um das Problem zu entgehen. Da es ja anscheinend am Vorverstärker liegt, könnte ich ja auch einen separaten Preamp erwerben und den über einen der Tape-Eingänge laufen lassen.
Poetry2me
Inventar
#13 erstellt: 07. Okt 2018, 10:34
Der Fehler scheint in der Phono Equalizer Sektion zu sein.

Hier der Schaltplan mit den beiden OpAmps Mitsubishi M5213L.

Luxman R-5030 schematic detail phono equalizer pre defective opamp Mitsubishi M5213L SIL8 replacemen

Auch mir geht es so, dass ich kein Datenblatt zum Mitsubishi M5213 gefunden habe. Man findet Hinweise auf einen Low Noise OpAmp M5214, der in einzelnen Geräten verwendet wurde, übrigens einmal sogar mit +/-27V. Der einzige andere OpAmp, den ich kenne, der eine ähnlich hohe Versorgungsspannung verkraftet, ist der Hitachi HA12017 (auf den erste Blick ähnlich, aber intern noch archaischer aufgebaut und anderem externem Kompensationsnetzwerk).

Weil die Spannungsversorgung des M5213L hier mit einem R-C-Netzwerk nochmals stark gesiebt wird, passt denke ich die Analyse von Eckibear, dass es am OpAmp selbst liegen könnte. Denkbar wäre evtl. folgende Erklärung: Der spontan auftretende Durchbruch eines Transistors im OpAmp löst die Schutzschaltung aus, die erst die Lautsprecher abtrennt, sich aber dann wieder erholt und zuschaltet.

Ein Ersatz der M5213L (M5213L hat ja ein SIL8 - Single In Line 8pin) mit "Protese" in Form eines modernen OpAmp im DIP8 Gehäuse ist übrigens denkbar. Am elegentesten geht es mit sog. Browndog-Adapter Platinen.

Einmal habe ich es selbst an einem Hitachi HA-5700 Vollverstärker bei der Phono-Sektion gemacht, um einen HA-12017 SIL8 OpAmp (mit anderer Pin-Belegeung als M5213L) zu ersetzen.

Hitachi HA-5700 replacement of OpAmp HA12017 with NE5534

Wie gesagt, die alten OpAmps HA12017 und M5213L sind grundverschieden in Pinout und Beschaltung. Dieses Bild nur zur Verdeutlichung des Prinzips und der möglichen Umsetzung.

Die eigentliche Phono Equalizer Schaltung ist wiederum sehr ähnlich und der NE5534 (oder eine Seite des Doppel-OpAmp NE5532) hat sich hierfür millionenfach bewährt. Das Kompensatzionsnetzwerk des M5213L besteht wohl nur aus dem 47pF Kondensator zu Pin 1. Dieser wäre dann überflüssig.
Beim Hitachi musste ich da mehr lahmlegen bzw. herausnehmen. Für meine Begriffe war das Rauschen noch erhöht.

Seit einigen Jahren nutzt der Sohn einer Arbeitskollegin den Hitachi Amp nun ohne Beschwerden, er hat auch einen Plattenspieler. Obwohl ich nicht sicher bin, ob Phono dort so viel zum Einsatz kommt.

Wenn man wirklich gerne viel Schallplatte hört, ist die Option eines externen Phono Pre vielleicht wirklich ein gute Idee.


- Johannes
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