NAD 3020i - Übersprechen des Aux Kanals

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dr.mabuse71
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 10. Okt 2018, 09:12
Moinsen,

habe einen gut erhaltenen NAD 3020i ergattert und gerecapt, leider ist jetzt ein Problem bei der
"Kanaltrennung" aufgetreten. Der Aux/CD Kanal spricht in die anderen Kanäle über, soll heißen:
wenn ich AUX/CD als Input wähle ist alles OK, wähle ich allerdings Tuner oder Phono überspricht das Signal des AUX/CD - Eingangs in den gewählten Kanal.

Ich habe schon mal ein Bisschen geforscht und was von MUTE-Transistoren gelesen ? Könnte es sowas sein ? Ich bin etwas ratlos und wäre für Hinweise und Hilfe dankbar,

liebe Grüße
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 10. Okt 2018, 10:08
Hallo Dr. Mabuse,

was hängt denn da als Quelle an dem AUX/CD-Eingang? Möglicherweise liefert das Quellgerät schon einen überhöhten Pegel.

Wurden die 100p Keramiken in den Eingängen auch getauscht?

Abgesehen davon würde ich mal zunächst auf korrodierte Schalter in der der Eingangswahl-Sektion tippen. Gemutet wird da meines Wissens nicht im NAD, zumindest nicht an dieser Stelle.

Gruß
PBienlein
dr.mabuse71
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 10. Okt 2018, 11:02
Hallo PBienlein,

vielen Dank für die Antwort.
Als Quelle hängt ein Adcom GDA 600 D/A Wandler dran.
Ich habe das hier im Internet gefunden:

Output voltage.....2.234 V RMS (full scale)

Output impedance.....77 ohms

Output type.....Single ended (RCA x 2)

100p Keramiken wurden nicht getauscht, sind das C331-C336 im Schaltplan ?
Mit was würdest du die Keramiken ersetzten ?

Liebe Grüße
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 11. Okt 2018, 19:16
Sind irgendwelche Kabelbäume jetzt anders zusammengebunden als vorher?

- Johannes
dr.mabuse71
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 11. Okt 2018, 19:51
Hi Johannes,

ne, ist alles so wie es war, nur Elkos getauscht, aber das Problem war wohl vorher schon bekannt.

Ich bin bis Donnerstag auf Urlaub, dann werde ich dem ganzen mal mit ein Bischen Deoxit auf den Leib rücken und gucken ob sich Besserung einstellt.
Ansonsten werde ich die Keramiken tauschen !!

Vielen Dank für die Hilfe und liebe Grüße,

Michael
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 11. Okt 2018, 23:32
Wegen 100pF Kondensatoren an den Eingängen:

Am besten wären Styroflex oder MKP bzw PP (Polypropylen) als Dielektrikumfolie. Styroflex sind hitzeempfindlich, also Vorsicht beim Löten.
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 12. Okt 2018, 14:26

...wähle ich allerdings Tuner oder Phono überspricht das Signal des AUX/CD - Eingangs in den gewählten Kanal.


Ist der Phonoeingang denn in Benutzung? Wenn man Phono nicht nutzt, kommt das dann nicht selten vor. Dazu müssen dann in die Phonobuchsen Chinch-Kurzschlußstecker eingesteckt werden.

Im Innern sind alle Eingänge über ein recht langes Flachbandkabel zur Nähe der Front gelegt. Hier ist nichts abgeschirmt und es wird dadurch ein "Design-Fehler" sein. Hier könnte man mal probieren, dieses Flachbandkabel gegen Koax-Kabel zu tauschen. Durch die Abschirmung des Koax könnte nun eine Besserung stattfinden.

Nur als Hinweis:
"Offene" Eingänge übersprechen gerne mal und dies muß kein Fehler/Defekt sein. Hier sollte man dann einfach in die offenen Buchsen auch die Kurzschlußstecker einstecken.
Ausnahme sind hier die Ausgänge, wie z.B.: Tape-out.
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 12. Okt 2018, 16:49
@Rabia_Sorda


Ausnahme sind hier die Ausgänge, wie z.B.: Tape-out.


Absolute Zustimmung, kommt gar nicht gut

Gruß Uwe
dr.mabuse71
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 01. Nov 2018, 22:10
So, hatte heute Zeit den NAD zu öffnen, habe alle Taster nochmal nachgelötet und siehe da:
Übersprechung ist (so gut wie) weg !!! Schlechte Lötstellen.....
Ein leichtes Übersprechen halte ich für normal (also wenn ich das Volume halb "aufreisse" dann hört man leise den Nachbarkanal) ist aber völlig erträglich.

Morgen versuche ich mal in den Eingängen die Keramikkondensatoren gegen Styroflex auszutauschen,
wird frickelig, weil die doch schon viel größer sind - egal, wird versucht.

I´ll keep u updated,

liebe Grüße
Uwe_1965
Inventar
#10 erstellt: 01. Nov 2018, 22:25
das ist doch schon mal eine gute Nachricht.

Zu den Kondensatoren, also wenn es also arg eng oder wie auch immer zu geht, dann nehme doch einfach wieder Keramik Cs, klar gehen auch die vorgeschlagenen aber ich habe prinzipiell nichts gegen Keramik Cs.
Gruß Uwe
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 01. Nov 2018, 23:36
Von den Styroflex würde ich abraten.
Erstmal scheinen sie ja zu groß zu sein und zweitens vertragen sie die Hitze des Lötkolbens kaum. Es wäre nicht das erste Mal das man sie "verbrät", wenn man nur ein wenig zu lang den Lötkolben anhält. Dadurch könnten sie dann Ausfallerscheinungen haben. Sie bestehen ja im Grunde nur aus "Styropor"

Und was ist eigentlich an den Kerkos falsch
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 02. Nov 2018, 11:58
Kerkos kommen mir nicht in meine Geräte (außer manchmal NP0/C0G Typen).
Bei Restaurationen fliegen sie bei mir raus und werden durch MKP ersetzt.
Gründe sind klanglicher Art, v.a. wegen zusätzlicher HF-Belastung im Gerät durch "Klappern" der Piezokeramik-Schichten. Im Signalweg sind sie ohnehin ein Desaster wegen extrem hohem DA.
dr.mabuse71
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Nov 2018, 11:33
So, Styroflex drin, gute Nacrhicht:

ES KOMMT NOCH TON RAUS

Es ist jetzt alles etwas besser Aufgelöst, ziemlich straff, hoffe dass die Wärme noch n Bischen zurückkommt. Das Übersprechen ist so wie vorher, also keine Verbesserung. Dafür habe ich jetzt im Rechten Kanal ein leises Tackern, schätze das ist aber ein anderer Kobold, und der PHONO Eingang brummt.
Naja, alte Geräte haben eben ein Eigenleben, weiter gehts !
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 03. Nov 2018, 15:18
Klingt "besser aufgelöst, ziemlich straff":
Das sind Anhaltspunkte für geringere Verzerrungen und besseres Impulsverhalten. War für mich immer das wichtigste Qualitätskriterium.


kommt "die Wärme" im Klang zurück?
Lasse ihn mehrere Stunden lang einspielen bzw. einfach eingeschaltet. Dann wird sich klanglich noch einiges verändern in die Richtung, die Du erhoffst.
Bedenke, dass man Gewohnheiten hat.


"Leises Tackern im rechten Kanal":
Kannst Du das noch etwas beschreiben? Auf beiden Kanälen gleich?
Könnte eine externe Störung sein, die einstreut.
Oder einer der Halbleiter "spinnt", das kommt ebenfalls vor, wenn auch selten, eher bei Kleinsignaltransistoren.


"Phono Eingang brummt":
Wie stark? Gleich auf beiden Kanälen?


- Johannes
dr.mabuse71
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 03. Nov 2018, 18:38
Jetzt wird es kryptisch:

stelle ich den Verstärker hochkant schnurrt er wie ein Kätzchen,
Spielt er waagerecht kommt ein Tackern, wie Morsezeichen aus beiden Lautsprechern.

Ich habe : Vorstufe und Endstufe getrennt: das Tackern ist weg
Vorstufe und Endstufe verbunden: das Tackern ist ganz leise auf Tuner und CD zu hören, ändere ich die Lautstärke so ändert sich die Lautstärke des Tackerns NICHT ! - Ich tippe also auf ein Übersprechen das PhonoKanals, denn: wähle ich Phono, dann ist das Tackern insgesamt lauter und nimmt zu, wenn ich die Lautstärke erhöhe.

Weiteres Kuriosum: wenn ich den Verstärker im Betrieb auf Phono von senkrechte auf waagerechte Position ändere, dann kommt das Tackern langsam "reingeflogen" , als ob man es einblenden würde.

Stelle ich das Gerät wieder senkrecht ist alles gut ! Es ist also auch kein Wackelkontakt, das Tackern kommt wie eingeblendet.

Ich habe bei dem Gerät alle Elkos getauscht, aber erst seit dem Swap mit den Styroflex ist das Symptom aufgekommen, ich sehe da aber keine Verbindung .....

Vieleicht hat ja jemand eine Idee, vielen Dank schonmal und liebe Grüße
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 03. Nov 2018, 18:41
Was für Geräte stehen in der Nähe? Ein Bild des Ganzen könnte evtl. besser helfen, als alles zu beschreiben.
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 03. Nov 2018, 21:06
So wie Du es beschreibst, hört sich das eher nach einer Einstreuung (EMV) in der empfindlichen Phono Sektion an. Etwas schwächer streut es auch in die Zuleitungen und Leiterbahnen für CD und AUX ein.

Frage 1:
Ist das "Tackern" eher gleichmäßig, also entsprechend z.B. der Drehung eines Motors im Kompressor des Kühlschranks, oder ist es eher zufällig verteilt?

Frage 2:
Reagiert es evtl. auf Abklopfen des Gehäuses oder Drehen und Zerren des Gehäuses oder einzelner Platinen oder Kabel? Wenn es mechanisch empfindlich ist, dann wird es eher eine kalte Lötstelle oder Kontaktstelle sein, welche oxydierte Schichten hat.

- Johannes
dr.mabuse71
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 04. Nov 2018, 15:22
So, jetzt hol ich mir meine Schelte ab

Habe noch mit meinem HIFI Kollegen konferiert, der mir empfohlen hat, den Phono Eingang mit 10Kohm kurzzuschließen, also kurzerhand 2 CinchStecker mit Widerständen gelötet, eingesetzt, und:

das Tackern ist immer noch da , der Rausch/Brummpegel im Phonoeingang ist fast weg !!!
Vor lauter Wut, bzw. Verzweiflung habe ich das Klump dann mal zusammengebaut und siehe da
es schnuckelt alles wie ein Uhrwerk - auch in der Waagerechten !!!!

Es war wohl wirklich eine Einstrahlung, die vom Gehäuse verhindert wird!!

Was nehme ich mit:
1) Das eigentliche Übersprechen war eine kalte Lötstelle am Eingangswahlschalter
2) Styrophlex statt Keramik als Eingangskondensator sind eine wahrnehmbare Verbesserung
3) Phono-Eingang ist Teufelswerk
4) Nie Phono-Eingang offen lassen
5) Nie den Mut verlieren und auch das Unmögliche nicht ausschließen

Vielen Dank an alle, die mir hier geholfen haben
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 04. Nov 2018, 16:01
10k kann man machen, wobei originale K.-Stecker eine direkte Brücke haben.

Dann einen Glückwunsch und viel Freude an dem "Ding"!

Uwe_1965
Inventar
#20 erstellt: 04. Nov 2018, 21:23
Zustimmung zu 1-5, das mit dem Styroflex lass ich mal so stehen
Gruß Uwe
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